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Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 08:45
von Jarit
Wunderbare Erklärung, Weltenbummler! Danke! (Ich will Theorieunterricht...)

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 09:02
von Tess
Ich führe das Travers auch von aussen. Habe aber zufälligerweise vor ein paar Tagen mal versucht, das Travers beim meinem (recht kleinen) Pferd auch von innen abzurufen. Über die Hilfe mit der Gerte über den Rücken (sie zu "Locken" oder sie in irgend einer weise "gegen" etwas gehen lassen werd ich mich hüten. Bin seit JAHREN dabei zu versuchen ihr das ständige dagegengehen abzugewöhnen. Gaaaaaanz tief sitzender Reflex bei ihr ...).
Geht notfalls auch - aber ich finds extrem unangenehm auf Dauer rückwärts zu laufen.
Spätestens im Trab geht das doch nicht mehr.

Jetzt hab ich mal eine Verständnisfrage ... ich hab vor einiger längerer Zeit mal bei einem Kurs eines Branderupschülers zugeschaut. Hier wird ja innen geführt. Nun wüsste ich gerne, ob ich es richtig verstanden oder in die falsche Schublade einsortiert habe - bei nur einmal zugucken kann das ja schon mal passieren. 8)


Soweit ich das mitbekommen habe, wird die Traversstellung erst einmal im Stand erarbeitet. Über die Genickstellung, die letztlich dazu führen soll, dass die Hüfte auch "einklappt". Wenn das im Stand funktioniert, weil das Pferd sich entsprechend loslässt und die Biegung durch den Körper zulässt wird das ganze im Schritt probiert.
Alles gaaaaanz langsam und konzentriert.

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 09:13
von Jarit
Tess hat geschrieben: Soweit ich das mitbekommen habe, wird die Traversstellung erst einmal im Stand erarbeitet. Über die Genickstellung, die letztlich dazu führen soll, dass die Hüfte auch "einklappt". Wenn das im Stand funktioniert, weil das Pferd sich entsprechend loslässt und die Biegung durch den Körper zulässt wird das ganze im Schritt probiert.
Alles gaaaaanz langsam und konzentriert.
Genauso habe ich es gelernt :)

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 09:34
von alimat01
@ Minou: :lol: :lol:

@weltenbummler: Ja - die Problematik erlebe ich auch - deshalb nutze ich den Punkt nur dann für die Biegung, wenn das Pferd enorm nach innen auf die Schulter kommt.
Gut erklärt!

Und übrigens für alle (und bevor das wieder aufkommt), die denken, das wäre nur bei BB`lern so (das Führen innen und der Reflexpunkt): Ich hab`s woanders gelernt..... ;-) Das ist grade sozusagen ein "Schubladenübergreifender Thread" :wink: :lol:

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 10:12
von Fiorella
Hallo,

noch mal ein kurzer Erfahrungsbericht:
ich hab es jetzt noch mal mit der Gerte über den Rücken probiert.
Da kann ich Platz machen so viel ich will, es löst bei meinem Pferd wirklich schreckliche Verwirrung aus und ich dachte das gibts doch nicht dass der das so gar nicht kapiert. :shock:

Ich hab es dann noch ein bischen mit verschiedenen Touchierpunkten probiert. Er hat dann sofort verstanden, als ich mit der Gertenhand von vorne um ihn herumgegriffen habe, um ihn von da aus auf der anderen Seite anzutippen. Das sieht nur leider schrecklich unelegant aus, und flüssig bewegen kann man sich so auch nicht mehr so richtig. :lol: :lol:

Ich denke, des Rätsels Lösung ist, dass er nicht gegen meine erhobene Hand gehen "kann", die ich normalerweise als Stoppsignal einsetze.
Und das finde ich eigentlich auch ganz gut so.

Der klaren Kommunikation halber werde ich es also erst mal dabei belassen, ich will den armen Kerl nicht noch verwirrter machen. Ich komme ja auch mit der Führung von aussen gut klar.

Kann sein, dass ich das Thema später noch mal angehe, wenn das Pferd noch ein bischen gefestigter ist.

Ich danke allen für ihre Anregungen, es war sehr lehrreich.
:D :D

Gruss, Fio

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 12:55
von charona
weltenbummler, Danke für die deutliche Erklärung!

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 13:55
von alimat01
Fiorella: Meiner stoppt auf die erhobene Hand hin auch - ich versuch grade zu verstehen, wo da der Knopf im Kopf ist....Ich glaube, meine Hand ist in dem Fall weiter "hinten" - also vom Pferd aus gesehen, nicht vor ihm, sondern...ja, halt weiter hinten.
Und er wird von mir mit meinem Körper und einem kleinen Schritt rückwärts auch deutlich nach vorne gelotst. Das ist vielleicht auch noch wichtig - das hieße, Körperposition variieren....

Hab meinen heute so auch an die Aufstiegshilfe gelotst und da ist mir damals eingefallen, dass er erst auch Fragezeichen überm Kopf hatte - und es da verstanden hat. Warum weiß ich allerdings auch nicht. War ich da weiter hinten? oder hat die erhöhte Position was verändert?

Der andere Weg wäre dann aber auch noch eine Alternative....

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 14:38
von charona
ha, ha, Alimante! über die ersten Traversübungen und das Lotzen an Aufstiefshilfen kann ich auch Bücher schreiben. :lol: SChade, dass man die Fragezeichen in Fräulein Röschens (die Friesin) Gesicht nicht fotografisch festhalten kann. :lol:

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 14:43
von alimat01
:lol: :lol: Ja, da kann ich auch ein paar Geschichten zum Buch beisteuern. Bis hin zur Hafidame, die am Ende selbst mit den Vorderbeinen auf der Aufstiegshilfe stand :lol: (Sie kann aber heute sowohl manierlich NEBENDRAN stehen, als auch ein sauberes Travers)

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 14:53
von Fiorella
:lol:

Aufstieghilfe ist bei mir kein Problem. Da lotse ich vom Boden aus, und es gibt ein Leckerchen für anschliessendes brav Stehenbleiben und Warten bis ich sitze und sortiert bin. :wink:

Die ersten Traversübungen aussen geführt waren auch kein Problem, wobei wir streng genommen wohl mit traversalartigen Bewegungen angefangen haben, weil wir es aus der Kerhrtvolte entwickelt haben. Von da aus ergab es sich für das Pferd ganz natürlich und flüssig und ohne jedes Fragezeichen, indem es einfach den gewohnten Hilfen gefolgt ist.

Da mein Gäulchen ein bischen stressempfindlich und sehr leicht zu frustieren ist mag ich ihn jetzt nicht in diesem Fluss stören, nur weil ich meine anders müsste es auch gehen.

Und ganz ehrlich erscheint mir auch keiner der bisher hier geschilderten Vorteile der Führung von innen mir soooo unsagbar wichtig, dass ich es deswegen unbedingt jetzt sofort angehen wollte auf das Risiko hin, dem Pferd deswegen vermeidbaren Stress zu machen. :wink:

Gruss, Fio

Verfasst: Fr, 05. Apr 2013 14:58
von estrella
Bei meinen Pferden führe ich innen und aussen. Dabei mache ich es auch vom Pferd abhängig. Innen führen ist zwar praktisch, aber bei einem Deckhengst vermeide ich vor ihm rückwärts zu gehen auch wenn die Hengste gut erzogen sind.
Von aussen kann ich zumindest auch besser die Abstellung kontrollieren.

Was die BBschen Reflexpunkte an der Schulter betrifft, ich kann auch nur abraten mit solchen Tricks zu arbeiten. Wie schon erwähnt sind die Fehler die sich dadurch einschleichen gravierender als der positive Effekt um schnell ans Ziel zu kommen.
Meine Pferde werden auch gefahren, genau über diesen Reflexpunkten liegt das Kummt. Ihr würdet staunen wie toll ein Pferd selbst im Zug KH laufen kann, bevorzugt natürlich auf der sowieso hohlen Seite! *grr*
Nein, das ist eher kontraproduktiv und bei reeller Ausbildung auch nicht nötig.

Verfasst: Mo, 29. Apr 2013 20:24
von Naima
ich habe meinem pferd das gelockte kruppeherein beigebracht. an der einfachen longe im schritt macht er das sehr gut.

aber an der hand führe ich nur aussen für travers und traversalen. ich kann so besser dosieren.

ginge ich innen, müsste ich rückwärts gehen, spätestens beim trab hätte ich ein problem. ich glaube, ich bekäme es koordinatorisch gar nicht hin...

Verfasst: Mi, 29. Jul 2015 08:58
von Huhn306
Ich krame mal ein ganz altes Thema wieder aus.

Ich führe das Travers auch sowohl von innen als auch von außen. Zuerst erlernt haben wir beide es von innen, entsprechend sitzt das auch sicherer. Von Außen habe ich immer wieder das Problem mit meiner Größe, da ich dann schon gerne die Gerte als Ersatz für den inneren Schenkel habe. Und genau das ist bei uns schwierig - Nemo ist zwar schon klein, aber ich auch. Da kommt dann die Gerte nicht genau da an, wo ich sie haben möchte.