Langzeit(neben)wirkungen von Antibiotika

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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sab
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Beitrag von sab »

Ich möchte auch noch darauf hin weisen, dass der vorzeitige Abbruch von Antibiotika Resistenzen heran züchtet. DAS sollte man auf keinen Fall machen.

LG

Sabine
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emproada
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Beitrag von emproada »

*beiMaxundSabunterschreib*

Mein Pferd hätte die Krankheit, wie schon an anderer Stelle geschrieben, damals ohne AB sicherlich nicht überlebt und es waren auch keinerlei Nebenwirkungen erkennbar. Auch Langzeitprobleme sind bis heute nicht erkennbar, ich würde es jederzeit genauso wieder machen.
Viele Grüße Tina
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Ui, schon wieder so viele Antworten... ich hoff, ich überseh jetzt nix...
Max Hase hat geschrieben:@ Claudius
Allerdings verstehe ich nicht, warum Du entscheidest, wie lange Du Antibiotika gibst. Da hat Dein Tierarzt doch sicher eine Empfehlung. Und er gibt das Medikament ab, denn die Dinger gibt es ja nicht im Supermarkt.
Natürlich hab ich das AB von meiner TA und natürlich hat sie auch eine Empfehlung (4 Wochen), aber ich bin auch der Meinung, dass ich als verantwortungsvoller Tierbesitzer dazu verpflichtet bin, mich selbst nochmal schlau zu machen, v.a. wenn es eben um kritischere Krankheitsbilder geht. Und gerade bei B. gehen die Behandlungsmeinungen ja stark auseinander, da es eben noch so wenig erforscht ist (insbesondere beim Pferd).
Natürlich vertraue ich meiner TA und hinterfrage nicht alle ihre Behandlungsempfehlungen, sondern halte mich daran. Dennoch informiere ich mich selbst über die Krankheit und über die möglichen Behandlungen und kann dann auch nochmals Rücksprache mit meiner TA halten, warum sie sich für den Behandlungsweg A und nicht für B entschieden hat.

sab hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie das in dem hier vorgebenen Fall ist, aber wenn ich will, dass das Pferd wieder gesund wird, würde ich mich STRIKT daran halten. Es ist ein Segen, dass wir in einem Land leben , in dem Antibiotika nicht nur für Menschen sondern auch für unsere Tiere verfügbar sind. Und bei so ernsthaften Krankheiten wie Borreliose würde ich nicht mit 1000-fach verdünnten Zuckerpillchen rumtüdeln.

Zu den Nebenwirkungen; klar haben Antibiotika Nebenwirkungen. Aber was ist bei einer Borreliose die Alternative ? Der Abdecker ? - Ich halte Borreliose für eine wirklich schlimme Krankheit, die unbehandelt ganz furchtbar werden kann.
Zunächst zum "gesund werden": wie bereits weiter oben und im anderen Thread geschrieben, ist unklar, ob B. überhaupt wieder wegzubekommen ist. Die Mehrheit geht davon aus, dass man B. nicht mehr wegbekommt (u.a. meine TA).
Meinem Pony geht es gut. Er zeigt keinerlei Symptome. Läuft und verhält sich ganz normal. Der B.Test wurde ja nur auf Grund eines Zeckenbisses gemacht und nicht auf Grund von Symptomen, die er zeigt.
Und zu den Zuckerpillchen: wie auch bereits weiter oben geschrieben, bin ich nicht diejenige, die zunächst mit Alternativ-medizin rumtüddelt um zu schauen, ob es besser wird. Dennoch bin ich der Meinung, dass man vieles v.a. langfristig damit besser in den Griff bekommt und da die meisten davon ausgehen, dass B. nicht wegzubekommen ist, stellt sich mir eben die Frage, ob AB im momentanen Stadium sinnvoll ist.
Sollte Claudius Symptome zeigen und bspw. stark lahmen, würde ich natürlich NICHT mit Zuckerkügelchen rumtüddeln. Das ist klar!

Max1404 hat geschrieben: Ich bin auch der Meinung, dass man eine Antibiotika-Gabe, die vom Arzt so verschrieben würde, nicht eigenständig verkürzen sollte, um nicht den Erfolg der Therapie zu gefährden.
Wie bereits mehrfach geschrieben: die Frage ist halt, ob die Therapie überhaupt Erfolg haben kann. Das ist sehr umstritten und die Mehrheit geht davon aus, dass man B. nicht mehr weg bekommt.

sab hat geschrieben:Ich möchte auch noch darauf hin weisen, dass der vorzeitige Abbruch von Antibiotika Resistenzen heran züchtet. DAS sollte man auf keinen Fall machen.
Das ist klar. Er bekommt das AB bereits seit 2 Wochen und hat davor zusätzlich noch AB gespritzt bekommen. Mein Kenntnisstand sagt, dass man AB mind. 10 Tage geben muss, um keine Resistenzen zu bekommen.
Ich habe über ein Absetzen des AB aber auch mit meiner TA gesprochen und würde es auch nicht ohne Rücksprache mit ihr machen.
emproada hat geschrieben: Mein Pferd hätte die Krankheit, wie schon an anderer Stelle geschrieben, damals ohne AB sicherlich nicht überlebt und es waren auch keinerlei Nebenwirkungen erkennbar.
So wie ich es verstanden habe, hatte dein Pferd aber deutliche Symptome, oder? Du hast auch geschrieben, dass dein Pony nicht mit AB behandelt wurde, da es keine Symptome gezeigt hat. Genau DAS ist bei Claudius ja der Punkt. Er hat nachgewiesen Borreliose, zeigt aber keinerlei Symptome oder sonstige Auffälligkeiten / Veränderungen.
Auch das unerfahrenste Pferd kann dem besten Reiter noch etwas lehren.
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sagst du oh Mensch, sei Sünde.
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Max Hase
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Beitrag von Max Hase »

@ Claudius
Hat er Borreliose oder Borrelien-Antikörper? Und wenn ja welche? Oder sind andere Entzündungswerte erhöht (CRP und weiße Blutkörperchen)?

Das Problem ist, dass man das Erythema migrans (die Wanderröte) beim Pferd einfach nicht sieht. Und ob es Kopfschmerzen hat oder sich grippig fühlt, kann Pferd auch nicht berichten. Also kann ich es drauf ankommen lassen oder sicherheitshalber ausreichend hoch dosiert und ausreichend lange behandeln. Beides ist möglich, sollte aufgrund der Gesamtumstände entschieden werden. Nur halbe Sachen sollte man nicht machen.


Meine Ex-Stallmiez wurde zehn Wochen antibiotisch behandelt, mit einem Antibiotikum, das die Blut-Hirn-Schranke passieren kann. Sie hatte eine Gehirnentzündung, ausgelöst durch eine tiefe Weichteilinfektion im Kreuzbeinbereich. Das hat ihr weniger zugesetzt als weitere Untersuchungen, denn sie bekam alle zwei Wochen eine Spritze.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Claudius, dass Du Dich informieren willst, ist völlig klar, und auch, dass Du das Beste für Dein Pferd willst. :)
Da mir aber schon zwei Homöopathen persönlich erklärt haben, dass man B. homöopathisch besser in den Griff bekommen kann als schulmedizinisch, weiß ich, dass die Aussagen bezüglich dieser Krankheit sehr weit auseinandergehen, und ich denke, im Netz ist es genauso. Da wirst Du sicherlich Aussagen von lebensgefährlich bis hin zur völligen Verharmlosung finden. Diese Widersprüchlichkeiten bezüglich der Krankheit werden es Dir bei Deiner Informationssuche sicherlich nicht einfach machen. Ich jedenfalls bin äußerst skeptisch, was solche Aussagen betrifft und denke, die Krankheit wird (zumindest bei Tieren) oft unterschätzt und verharmlost. Ich persönlich würde es nicht darauf ankommen lassen, das Risiko wäre mir zu hoch. Alles Gute für Euch! :)
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Moins,
zunächst mal schließe ich mich sab an.
Claudius: Schau mal, ob Du da reinkommst:

http://www.pferde-forum.org/wbb/gesundh ... Borreliose

Falls nicht, wäre das ein guter Grund, sich da anzumelden. Einer der User, wednesday, ist wirklich oberfit im Thema. Die beantwortet Dir sicher auch Fragen, wenn Du ihr eine PN schreibst.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


jetzt noch mal zu den Langzeitproblemen ; was soll denn da kommen ? - Eine der populären Nebenwirkungen (bei Menschen) ist Pilzbefall, der durch ein Töten von nützlichen Keimen entsteht. Diese Nebenwirkung kann bei Menschen sehr gut behandelt werden, mit entsprechenden Pilzmedikamenten bzw Aufbau der Darmflora. Ausserdem kann es auch zu Unverträglichkeiten (Magen ; Darm) führen. Das Antibiotika langfristige Nebenwirkungen haben, habe ich noch nie gehört.

Ich würde bei einer Krankheit wie Borreliose immer eher länger als zu kurz therapieren. Was soll denn das Risiko sein ?

LG

Sabine
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Hat sich Dein TA mal mit den Holländern und/oder Belgiern in Verbindung gesetzt? Ich weiß, dass in diesen Ländern weitaus intensiver an Borreliose beim Pferd geforscht wird als bei uns. Die sind da wesentlich weiter.

Ansonsten wären mir Nebenwirkungen durch AB aber erstmal deutlich egal, solange man die Borreliose in den Griff bekommt. Beim Menschen sind Nebnewirkungen oft Verdauungsprobleme, aber da kann man z.B auch beim Pferd direkt ein Magenmittel mitgeben...
Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich finde es nicht richtig, pauschal festzustellen, ob nun AB Langzeitnebenwirkungen auslösen oder nicht. Antibiotika ist schließlich nicht gleich Antibiotika.

Es geht ja auch nicht darum, nun entweder AB oder Naturheilkunde anzuwenden. Ich persönlich finde, dass eine AB Gabe ein massiver Eingriff in den Körper ist und würde auf jeden Fall äußerliche Anzeichen von Darm / Immunsystem im Auge behalten und ggf. naturheilkundlich unterstützen.
sab
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Beitrag von sab »

Na, aber es ging doch um Langzeit(nebenwirkungen) , oder ? Und darum, ob eine vom TA verordnete Therapie Sinn oder nicht macht. Und da kann ich nur noch mal sagen, dass ich noch nie gehört habe, dass man Borreliose anders als mit Antibiotika behandeln kann.

LG

Sabine
Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich wollte damit auch zum Ausdruck bringen, dass es schwer zu sagen ist, ob jetzt genau diese Therapie Sinn macht, weil das meiner Meinung nach z.B. vom konkreten Antibiotikum abhängt.

Und ich finde schon, dass es eine Langzeitnebenwirkung ist, wenn der Darm durch die AB Gabe geschädigt wird und z.B. Unverträglichkeiten entwickelt werden.
sab
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Beitrag von sab »

Ja, aber noch mal; wa sist bei eienr schrecklichen Krankheit wie Borreliose die Alternative ? Der Pferdehimmel ?

LG

sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

emproada hat geschrieben:*beiMaxundSabunterschreib*

Mein Pferd hätte die Krankheit, wie schon an anderer Stelle geschrieben, damals ohne AB sicherlich nicht überlebt und es waren auch keinerlei Nebenwirkungen erkennbar. Auch Langzeitprobleme sind bis heute nicht erkennbar, ich würde es jederzeit genauso wieder machen.
Unterschreibe ich vollumfänglich!

Nebenwirkungen - spürbare/erkennbare - hatte ich bei meiner Stute auch nicht, vielleicht aber weil sie insgesamt unterstützt wurde, darauf würde ich auch weiterhin nicht verzichten wollen, weil ich ein großer Freund der Alternativen Medizin bin.

Wie aber in vorherigen Posts schon geschrieben, auf das Penicillin hätte ich lt. Aussage des absolut altlernativ eingestellten HP NICHT verzichten sollen und bin froh es nicht gemacht zu haben! Die Stute hat sehr schnell die Symptome verloren und es ging ihr wieder gut. So wie ich sie erlebt habe kann ich mir sehr gut die Empfindung und Verzweiflung von Sabs Bekannten vorstellen. Das will man nicht! Definitiv nicht! :?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Sämtliche mögliche Nebenwirkungen sind nach Absetzen des AB reversibel.
Also was ist das Problem???
Phanja

Beitrag von Phanja »

sab hat geschrieben:Ja, aber noch mal; wa sist bei eienr schrecklichen Krankheit wie Borreliose die Alternative ? Der Pferdehimmel ?

LG

sabine
Ich hab keine Erfahrung mit der Krankheit und würde daher wohl auch zum AB greifen müssen. Ich hab nirgends geschrieben, dass man eine Alternative finden muss. Deswegen ist mir nicht klar, warum du darauf so herumreitest.
Ich kann halt nur die Einstellung, fröhlich und sorgenlos AB ins Pferd zu kippen, nicht nachvollziehen. Wenn mans muss, weil es die Situation erfordert, sollte man sich auch dazu ganzheitliche Gedanken machen.
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