Langzeit(neben)wirkungen von Antibiotika

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*Claudius*
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Langzeit(neben)wirkungen von Antibiotika

Beitrag von *Claudius* »

Ich habe ja momentan das Problem, mich entscheiden zu müssen, wie lange ich das AB gegen die Borreliose von Claudius gebe. Erforscht ist das Ganze nicht sehr gut, so dass man nicht sagen kann, ob / was das AB überhaupt bringt.

Eigentlich hatte ich mich nun für mind. 4 Wochen AB entschieden, jetzt fällt mir allerdings auf, dass Claudius sich sehr schluppt (Mähne und Schweif), seit er das AB bekommt. Momentan kann man jeden Tag zusehen, wie es mehr wird.
Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher mit der langen AB-Gabe. Ich habe Angst, dass die Nebenwirkungen des AB (Schuppen,...) sich evtl. auch langfristig in Richtung Ekzem oder sonstiges auswirken könnten...

Hat hier jemand Erfahrung damit oder weiß etwas über die Langzeitwirkung von Antibiotika?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Oh das ist ja nicht so schön :?

Ich habe keine Erfahrung mit Nebenwirkungen, erinnere aber, dass der HP, der damals die AB-Behandlung auch als zwingend vorausgesetzt begonnen hat, direkt mit Begleit-Therapie gegengesteuert hat, um den Körper gegen die AB-"Nebenwirkungen" zu stärken.

Sofern ich zu AB-Gaben gezwungen wäre, würde ich in jedem Fall einen guten Alternativbehandler dazu nehmen und parallel immer den Körper zum "Schutz" gegen das AB stärken.

Vielleicht kann dir ein solcher auch diese Nebenwirkung und den möglichen Zusammenhang mit dem AB erklären!?
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Die Schuppen fände ich jetzt weniger schlimm als verschleppte Borrelien.
Vielleicht hilft das Einmassieren von Hautöl oder anderen Pflegemitteln?
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Finchen hat geschrieben:Sofern ich zu AB-Gaben gezwungen wäre, würde ich in jedem Fall einen guten Alternativbehandler dazu nehmen und parallel immer den Körper zum "Schutz" gegen das AB stärken.
Ja, eine THP habe ich da auch hinzugezogen.

Ich schmiere äußerlich schon was gegen das Schuppen, allerdings vermute ich, dass das wenig bringt, da die Hautschuppen ja durch innere Einflüsse verursacht werden.

Die Frage ist halt, ob sich das Schuppen oder sonstiges wieder beruhigt, sobald das AB abgesetzt wird oder ob das Langzeitschänden anrichtet, wie bspw. Ekzem...

Das Problem bei Borreliose ist eben, dass es so wenig erforscht ist und überhaupt nicht klar ist, ob das AB etwas bringt. Da ist halt schon die Frage, ob ich das AB jetzt ewig geb und dann bringt es letztlich nichts. Es ist ja nichtmal klar, wie lange ich es geben sollte...
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Die "Nebenwirkungen" von Borreliose sind erheblich schlimmer als die Nebenwirkungen von Antibiotika. Borreliose ist eine ernstzunehmende Krankheit, die unbehandelt schwere Schäden anrichten kann, ich persönlich würde Borreliose NIEMALS alternativ behandeln lassen.
Viele Grüße
Sabine
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich würde es machen, wie Finchen beschrieben hat und die AB Gabe durch alternative Heilkunde unterstützen. Erfahrung habe ich damit nur bei Menschen - da aber durchweg positiv.
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Max1404 hat geschrieben:Die "Nebenwirkungen" von Borreliose sind erheblich schlimmer als die Nebenwirkungen von Antibiotika. Borreliose ist eine ernstzunehmende Krankheit, die unbehandelt schwere Schäden anrichten kann, ich persönlich würde Borreliose NIEMALS alternativ behandeln lassen.
Ich bin absolut NICHT derjenige, der alles erstmal mit Kügelchen,... behandelt, aber da Borreliose so wenig erforscht ist, die Mehrheit allerdings davon ausgeht, dass Borreliose nicht mehr wegzubekommen ist, stellt sich mir eben die Frage, ob die AB-Gabe momentan sinnvoll ist.
Er bekommt es ja bereits seit 2 Wochen, aber auch über die Dauer der Gabe gibt es keine konkreten Angaben... (hier ist das Borreliose-Thema... http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=8951. Das mit den Langzeit(neben)wirkungen von AB kam jetzt erst vor 2 Tagen auf... und hängt ja nicht direkt mit B. zusammen, daher hab ich dafür ein extra Thema aufgemacht...)
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Ich bin ja nun ein Mensch :D . Aber bei mir erlaubte die Blutuntersuchung erst nach sechs Wochen ein Absetzen der Antibiotika. Sie haben mir letztlich nicht geschadet und ich habe keine Borreliose-Folgeerscheinungen, was ich als Erfolg der AB-Gabe sehe. Die Infektion war nachgewiesen.
Inwieweit man das eins zu eins auf Pferde übertragen kann, bin ich allerdings überfragt.
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Kiruna Karmina hat geschrieben:Ich bin ja nun ein Mensch :D . Aber bei mir erlaubte die Blutuntersuchung erst nach sechs Wochen ein Absetzen der Antibiotika. Sie haben mir letztlich nicht geschadet und ich habe keine Borreliose-Folgeerscheinungen, was ich als Erfolg der AB-Gabe sehe. Die Infektion war nachgewiesen.
Inwieweit man das eins zu eins auf Pferde übertragen kann, bin ich allerdings überfragt.
Was für eine Blutuntersuchung hat man da gemacht?
Beim Mensch hab ich jetzt nicht so genau gesucht... kann man da sicher nachweisen, dass man Borreliose hat und was sagte der Bluttest nach 6 Wochen? Dass keine B. mehr vorhanden ist?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Blutuntersuchung fänd ich auch spannend - bei uns hat man damals eine Stanzung aus der Haut benötigt (also beim Pferd) - ist allerdings ja auch viele Jahre her.
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Max Hase
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Beitrag von Max Hase »

Die Untersuchungen hängen davon ab, in welchem Stadium sich die Borreliose befindet.
Inzwischen ist es recht einfach, Früh- und Spätantikörper im Blut zu bestimmen und aus ihren Relationen festzustellen, ob die Borreliose frisch oder nur noch im Gedächtnis des Immunsystems vorliegt. Des weiteren werden allgemeine Entzündungswerte und Blutbildveränderungen bestimmt.

Hat eine Borreliose das zentrale Nervensystem erreicht, dann kann ich in Bluttests nicht mehr einfach feststellen, ob die Borrelien weg sind, da muss ich Zugriff auf das Nervenwasser nehmen. Geht beim Pferd wohl auch in einigen Kliniken, ist mir aber als erweiterte Routineuntersuchung nicht bekannt. Von daher wird man ganz pragmatisch eine längere Behandlungsdauer wählen, um auf Nummer sicher zu gehen.


@ Claudius
Allerdings verstehe ich nicht, warum Du entscheidest, wie lange Du Antibiotika gibst. Da hat Dein Tierarzt doch sicher eine Empfehlung. Und er gibt das Medikament ab, denn die Dinger gibt es ja nicht im Supermarkt.


Langzeitfolgen nach Antibiotikagabe wie Ekzem sind mir nicht bekannt. Die Dinger verändern natürlich den Bakterien- und Pilzbewuchs von Haut und Schleimhäuten. Das reguliert sich in der Regel wieder won alleine, kann natürlich als Nebenwirkung einen Hautpilz oder eine Fehlbesiedelung des Darmes nach sich ziehen. Aber Nebenwirkungen KÖNNEN eintreffen, müssen aber nicht.
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Was man genau im Blut untersucht hat, weiß ich nicht. Aber nach den Beschreibungen von Max Hase (sehr interessant!) werden das wohl die frischen Antikörper gewesen sein, da sich meine Infektion noch im Stadium der Wanderröte befand.

Zur Unterstützung von Haut und Darm könntest Du Effektive Mikroorganismen (EM) probieren. Innerlich und äußerlich.
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Mir fällt gerade noch ein:
C-reaktives Protein (CRP) als Entzündungsparameter und Blutbild wurden auch gemacht.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich kenne das Thema von einem Freund. Ist zwar ein Mensch aber Säugetier ist Säugetier, nicht wahr ?!

bei ihm wurde - nach sehr, sehr qualvollen Monaten - endlich Borreliose als Ursache für eine Nervenentzündung im Rückenmark festgestellt. Er war an dem Punkt, an dem er nicht mehr leben wollte weil er die Schmerzen nicht mehr aushielt. Das nur so zum Thema, welche Freuden man mit Borreliose haben kann...

Die Behandlung bestand in einer mehrwöchigen Behandlung von Antibiotika, vom ARZT vorgegeben und festgeschrieben. Er hatte da keine Wahl, diese Behandlung zu verkürzen oder zu verlängern.

Ich weiss nicht, wie das in dem hier vorgebenen Fall ist, aber wenn ich will, dass das Pferd wieder gesund wird, würde ich mich STRIKT daran halten. Es ist ein Segen, dass wir in einem Land leben , in dem Antibiotika nicht nur für Menschen sondern auch für unsere Tiere verfügbar sind. Und bei so ernsthaften Krankheiten wie Borreliose würde ich nicht mit 1000-fach verdünnten Zuckerpillchen rumtüdeln.

Zu den Nebenwirkungen; klar haben Antibiotika Nebenwirkungen. Aber was ist bei einer Borreliose die Alternative ? Der Abdecker ? - Ich halte Borreliose für eine wirklich schlimme Krankheit, die unbehandelt ganz furchtbar werden kann.

LG

Sabine
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Danke Sab, ich habe in meinem Bekannten- und Familienkreis ähnliche Erfahrungen mit dieser Krankheit gesammelt. Ich bin auch der Meinung, dass man eine Antibiotika-Gabe, die vom Arzt so verschrieben würde, nicht eigenständig verkürzen sollte, um nicht den Erfolg der Therapie zu gefährden.

Eine begleitende und unterstützende Behandlung auf alternativem Weg, z. B. durch Homöopathie oder Akupunktur, finde ich aber immer positiv; viele hier wissen, dass ich der alternativen Medizin sehr aufgeschlossen gegenüberstehe. Aber sie hat eben auch ihre Grenzen.
Viele Grüße
Sabine
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