Hufbeschlag - ein Fall für den Tierschutz?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Nicole
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Beitrag von Nicole »

Meine Stute ist von Frühjahr bis Herbst vorne beschlagen aus dem einfachen Grund, dass wir hier im Gelände viele Schotterwege haben und mein Pferd ansonsten autschen würde.
Ich sehe das bei anderen Einstallern bei uns, deren Pferde Barhuf gehen. Die Pferde eiern zum Teil im Gelände rum oder aber die Wege müssen akribisch inspiziert werden und für geeignet zum traben oder galoppieren bewertet werden. :roll:
Auf den Weihei habe ich keine Lust. Mag sein, dass ich in der Beziehung egoistisch bin aber ich möchte ordentlich ausreiten können und somit kommen vorne Eisen drauf. Fertig.

Und diese Frau Vogt, ...... sorry aber die hat für mich ein paar an der Klatsche :roll:
Phanja

Beitrag von Phanja »

@Motte
Und? In meinem alten Stall war eine Stute, die mit über 30 noch glücklich und zufrieden war, aber ihr Leben lang schlecht geritten wurde. Von Gymnastizierung gar nicht zu reden. Es geht doch nicht darum, ob ein Pferd TROTZ schlechter Einflüsse alt wird :roll:


@horido
Versuchs mal hiermit: http://www.equecaredownunder.com.au/fil ... _foot2.pdf
Auch andere Arbeiten von Bowker sind recht aufschlussreich.
Motte
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Beitrag von Motte »

Phanja -
ich lebe seit 25 Jahren hier in der Südheide. Ich kenne de facto ein einziges Pferd (!!!) was hier ohne Eisen bzw. Hufschutz dauerhaft laufen konnte. Und das war ein Araber. Und mit "laufen" meine ich nicht, täglich auf die Weide und ansonsten 30 Minuten auf dem Platz und 1 x die Woche nen Ausritt von 1 Stunde, sondern wirklich tägliches Geländereiten von ca. 2 Stunden.
Vielleicht haben wir hier auch einfach nur einen sehr guten Schmied - keine Ahnung - aber ich sehe und kenne die Probleme, die du heraufbeschwörst, nicht.
Ich bin hier höchsten 500 Meter auf Asphalt unterwegs. Ansonsten auf Sand- und Waldboden, bzw. auch mal Schotter.
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Ich denke schon dass Beschlag sich negativ auf die Hufe auswirkt. Allerdings denke ich auch, dass sich Hufschuhe und barhuf negativ auswirken (können). Ich mein wenn das Pferd wegen einer Barhufumstellung monatelang geschont werden muss, ist das ja wohl eine negative Auswirkung, da Rumstehen und im Schritt rumschlendern nun für den Gesamtorganismus auch nicht grad das Gesündeste ist... Die negativen Aspekte sind einfach nur unterschiedlich und man muss im Einzelfall abwägen welche Pros und Contras überwiegen.
Mein Pony hatte schon Vollbeschlag, Teilbeschlag, barhuf und Hufschuhe und ich könnte problemlos für alle Varianten eine Pro- und Contra Liste aufstellen.

Mein Pony war als Isländer-Schulpferd früher immer rundum beschlagen und lief schon immer (auch vor ihrer Hufreheerkrankung) mit Eisen sehr ungern auf Asphalt. Nach ihrer Hufreheerkrankung hatte ich eine lange Hufbearbeitersuche hinter ihr. Nach 2 unbefriedigenen Jahren ist der aktuelle Stand, dass sie hinten barhuf ist und vorne Öllövs (gummiummantelte Eisen) trägt. Letzten Winter war sie aber komplett barhuf. Ich hätte sie auch über den Sommer komplett barhuf gelassen, aber da sie wegen ihres EMS regelmäßige Bewegung braucht und nach ihrer Hufrehe eh schon zu lange ausgefallen ist und im Winter mangels Reithalle auch oft nicht so viel Training geht wie ich gerne hätte, möchte ich sie im Sommer einfach intensiv bewegen können, ohne jetzt auch noch Rücksicht auf die Hufe nehmen zu müssen und dauernd Sorge zu haben, dass die Hufe sich zu stark ablaufen. Schon alleine wegen ihres Stoffwechsels ist es mir wichtig dass sie unbegrenzt viel tun kann.

mit der jetzigen Situation bin ich ganz zufrieden.
Optimal ist das natürlich auch nicht, weil sie jetzt vorne Hufschutz trägt und hinten nicht. Das ergibt natürlich einen Gewichtsunterschied. Aber das scheint nicht zu stören und da die Öllövs sehr leicht sind wird auch das Gangbild oder die Gangverteilung nicht augenscheinlich beeinflusst.
Ich würde MEIN Pferd nie mehr mit reinen Eisen und Heißbeschlag beschlagen lassen, weil sie das wirklich unangenehm findet (das Aufbrennen) und mit Eisen auf Asphalt einfach nicht gerne läuft. Für sie ist der Kaltbeschlag mit den Öllövs wirklich eine super Alternative.

Mein Hufschmied/Huftechniker arbeitet übrigens nur noch mit Kombi-Beschlägen (also keine reinen Eisen) und ist übrigens ein Freund von temporärem Beschlag, also er beschlägt die meisten Pferde im Sommer und im Winter gehen fast alle seine Kundenpferde barhuf. Und er beschlägt auch oft nur vorne, wenn die Hinterhufe keinen Schutz brauchen.

Ich wundere mich öfters dass es diese Variante recht selten zu geben scheint. Die meisten Pferde die ich sonst so kenne sind immer beschlagen oder immer barhuf.
Dadurch dass es bei meinem Schmied total normal ist, das man im Winter die Eisen abnimmt, finde ich es aber auch merkwürdig, dass viele Pferde angeblich Monate brauchen um sich von Eisen auf barhuf umzustellen und erstmal wochenlang geschont werden müssen (mein Schmied meint, das liegt in der Regel daran, dass die meisten Bearbeiter nach der Eisenabnahme gleich am Huf rumschnippeln. Er nimmt nur die Eisen ab und macht sonst nichts und die Pferde laufen sich die nächsten Wochen alles unnütze ab. Meine lief nach der Eisenabnahme sofort wie Schmitz Katze über alle inkl. Schotter und das wurde auch nicht schlechter).
Zuletzt geändert von Lilith79 am Do, 06. Jun 2013 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Ich bin selber mittlerweile barhuf-Reiter mit Hufschuhen, habe aber gegen einen GUTEN Beschlag nichts einzuwenden. Und da hakt es meistens. Wenn ich von Eisenreitern höre: Wow, diesmal hat der Beschlag 12 Wochen gehalten, dann drehen sich mir meine eigenen Fußnägel hoch.

So lange gut und regelmäßig beschlagen wird, finde ich nichts daran einzuwenden. Bei meinen beiden Pferden hat es nicht geklappt. Pferd Nr. 1 hat vorne rechts einen leichten Bockhuf. Der muss, um nicht noch bockhufiger zu werden, mindestens alle 4 Wochen bearbeitet werden. Mit Eisen ist das nur schwer umzusetzen. Bei diesem Pferd brachen auch sehr schnell die Nagellöcher aus und irgendwann hielt kein Eisen mehr. Bei Pferd Nr. 2 kommt es kurz nach dem Beschlag immer wieder zu Strahlfäule. Sind die Eisen ab, ist es weg. Außerdem werden beim Schimmel sofort die Trachten höher und es bildet sich nach und nach ein Zwanghuf vorne links. Mag sein, das liegt am falschen Beschlag, aber bisher haben es 5 verschiedene Schmiede nicht in Griff bekommen. Also laufen sie barhuf - und es funktioniert hervorragend. Sie stehen übrigens in einem 70 m² Paddock und gehen täglich 10 Stunden auf die Weide.
Motte
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Beitrag von Motte »

Lilith -

ich mach das ja auch so, dass ich quasi "nach Bedarf" Eisen draufmachen lasse.
Meine Stute hat bisher auch noch nie ein Problem gehabt, wenn beispielsweise über Winter die Eisen hinten abkamen. Da läuft die genauso wie mit Eisen, da brauchts auch keine tagelange Schonung oder so. Und mein Schmied ist dann auch so clever, nix großartiges am Huf rumzuschnitzen, wenn die Eisen abkommen.
Phanja

Beitrag von Phanja »

@Motte
Ich lebe seit 30 Jahren in Franken mit ganz vielen Schotterwegen. In meinem vorherigen Stall gab es von über 20 Pferden etwa 3 oder 4, die vorne Eisen getragen haben. Und da waren bei den Barhufern durchaus Pferde dabei, die 4 - 5 Mal pro Woche mindestens 1 Stunde ins Gelände gehen. Ein paar sind auch dabei, die beim Reiten Hufschuhe tragen. Niemand dort käme auf die Idee, dem Pferd 4 Eisen zu verpassen. Keines der Pferde läuft fühlig oder hat Schmerzen.

Und jetzt mal unabhängig von unseren eigenen, empirischen Eindrücken. Es lässt sich einfach nicht von der Hand weisen, dass das Beschlagen der Hufe sich negativ auf die Huffunktion auswirkt.

@Lilith
Die Umstellung im Winter ist sicherlich auch einfacher, weil ihr das jeden Winter macht und die Hufe so immer wieder Zeit zur Regeneration haben.
Motte
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Beitrag von Motte »

Phanja -

es mag sein, dass es Pferde gibt, bei denen der Beschlag sich negativ auswirkt. Warum auch immer. Weil schlecht gemacht etc?

Nur: ich HABE diese Probleme nunmal nicht. Und du kannst bei allen unseren Pferden problemlos die Eisen runtermachen - die fangen dann nicht an zu humpeln oder gehen fühlig oder sonstwas.
Die würden nur dann fühlig gehen, wenn sie OHNE Schutz hier in dem Maße im Gelände geritten würden. Sicher - man könnte dann auch sagen: ok, reiten wir halt weniger und stellen sie nur auf die Wiese :wink:

Ich habe jahrelang hier ein Reiterhotel gehabt. Hier kommen viele Reiter mit Pferd zum Urlaub hin - ich hab da im Laufe der Jahre sicherlich hunderte von erlebt. Und natürlich auch viele Barhufpferde.
Ich geb dir Brief und Siegel: spätestens am 3. Tag (nach 3 Ausritten) stehen die Pferde mit Aua in den Boxen! Auch bei gewohnten Barhufgängern! Der Boden wird hier halt unheimlich unterschätzt.

Wie gesagt: ich bin doch gar nicht der "ein-Pferd-muss-unbedingt-Eisen-haben" Verfechter. Wenn's barfuß geht - wunderbar!
Ich bin nur pragmatisch. Und hier geht's halt nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich das Gelände entsprechend nutze.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Motte hat geschrieben:Lilith -

ich mach das ja auch so, dass ich quasi "nach Bedarf" Eisen draufmachen lasse.
Meine Stute hat bisher auch noch nie ein Problem gehabt, wenn beispielsweise über Winter die Eisen hinten abkamen. Da läuft die genauso wie mit Eisen, da brauchts auch keine tagelange Schonung oder so. Und mein Schmied ist dann auch so clever, nix großartiges am Huf rumzuschnitzen, wenn die Eisen abkommen.
Jupp, so clever sind viele Schmiede - was leider nicht selten darin mündet, dass die Pferde volle, lange, kompakte Hufe haben. Klar laufen die total unfühlig, die merken nämlich quasi nix mehr. (was nicht heißen soll, dass es bei dir so ist, aber die "Unart" nach der Schon-Phase mit Eisen nichts an den Hufen zu machen ist leider verbreitet und echter Mumpitz, denn von einem funktionstüchtigen Huf ist man dann i.d.R. sehr weit weg)
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Bei dem Artikel kommt mir die Galle hoch...

Es ist ja schön und gut, aber machen wir uns mal klar, warum wir (zumindest die meisten von uns) Pferde halten: ja, wir sind egoistisch, wir wollen reiten und das Pferd als Reitpferd nutzen.

Und da wir in einer relativ zivilisierten und eng bewohnten Gegend wie Deutschland wohnen hat leider nicht jedes Pferd hunderte von Hektar Weide zur freien Bewegung. Wir müssen uns da einschränken, die Pferde (leider) auch.

Dennoch glaube ich nicht, dass ein Beschlag grundsätzlich Tierquälerei ist. Wer das so sieht, der dürfte meiner Meinung nach überhaupt nicht reiten oder Kutsche fahren, denn auch damit tut man dem Pferd etwas an, was nicht seiner Natur entspricht und was es krank machen kann.

Schlechter Beschlag kann Pferde krank machen, das ist richtig. Guter Beschlag bei BEdarf macht aber ein Pferd nicht krank. Es versetzt aber den Besitzer in die Lage, das Pferd dazu zu nutzen, wozu er es hält: zum Reiten oder Fahren.

Und etwas mehr Bewegung würde den meisten verfetteten Pferden hierzulande auch nicht schaden.

Es gibt auch Hufschuhe und alternative Hufschutzmöglichkeiten wie Kleben - wer das mag kann das ja auch machen, aber nun ausgerechnet des Eisenbeschlag zu verteufeln halte ich für falsch.

Es gibt auch viele schlechte Barhufbearbeiter, wenn ich z.B. Strasser sehe, das macht Pferde auch krank und ist auch ungesund (Huflederhautentzündungen...).

Und barfuß ist auch nur dann gut, wenn das Pferd damit klarkommt, es regelmäßig gut bearbeitet wird und der Reiter eben entsprechend in der Nutzung Rücksicht darauf nimmt. Es ist in meinen Augen auch Tierquälerei mit einem Barfußpferd so lange zu reiten, bis ihm die Füße qualmen und es eine Huflederhautreizung hat...
Motte
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Beitrag von Motte »

Finchen hat geschrieben:
Motte hat geschrieben:Lilith -

ich mach das ja auch so, dass ich quasi "nach Bedarf" Eisen draufmachen lasse.
Meine Stute hat bisher auch noch nie ein Problem gehabt, wenn beispielsweise über Winter die Eisen hinten abkamen. Da läuft die genauso wie mit Eisen, da brauchts auch keine tagelange Schonung oder so. Und mein Schmied ist dann auch so clever, nix großartiges am Huf rumzuschnitzen, wenn die Eisen abkommen.
Jupp, so clever sind viele Schmiede - was leider nicht selten darin mündet, dass die Pferde volle, lange, kompakte Hufe haben. Klar laufen die total unfühlig, die merken nämlich quasi nix mehr. (was nicht heißen soll, dass es bei dir so ist, aber die "Unart" nach der Schon-Phase mit Eisen nichts an den Hufen zu machen ist leider verbreitet und echter Mumpitz, denn von einem funktionstüchtigen Huf ist man dann i.d.R. sehr weit weg)
Naja, natürlich wird nicht "nichts" gemacht, aber es wird nichts gemacht, wo's nicht not tut, was zu machen. Verstehst du? :lol:
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Natürlich heißt "nichts machen" nicht nie was machen, aber wenn ein Pferd die Eisen abbekommt, dann hat es sinnvollerweise etwas Hornsubstanz, die es sich beim Barhuflaufen in den folgenden Wochen abreiben kann. Bei einem Pferd mit vernünftigen Hufen, sind die Hufe am Ende einer Beschlagsperiode (bei uns beträgt die in der Regel knapp 6 Wochen) nicht überlang. Warum sollte man also die Hufe sofort so kürzen, dass nichts mehr da ist dass das Pferd sich ablaufen kann. Dass das Pferd dann fühlig ist, ist ja nicht verwunderlich.

Mein Schmied ist übrigens kein reiner Schmied, sondern Hufschmiedemeister UND Huftechniker GdHk.

Wir haben hier zu 90% Asphalt und Schotterwege, wie sieht denn da ein funktionstüchtiger Barhuf aus?

---> wenn das Pferd auf Schotter "nichts spürt" hat das Pferd ja offensichtlichen keinen funktionstüchtigen Barhuf

---> wenn das Pferd auf Schotter fühlig läuft hat das Pferd funktionstüchtige Barhufe, man kann aber leider damit nicht ins Gelände und der funktionstüchtige Barhuf muss Hufschuhe anbekommen, damit das Pferd damit laufen kann? Ist das nicht etwas paradox?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Lilith79 hat geschrieben:Natürlich heißt "nichts machen" nicht nie was machen, aber wenn ein Pferd die Eisen abbekommt, dann hat es sinnvollerweise etwas Hornsubstanz, die es sich beim Barhuflaufen in den folgenden Wochen abreiben kann. Warum sollte man also die Hufe sofort so kürzen, dass nichts mehr da ist dass das Pferd sich ablaufen kann. Dass das Pferd dann fühlig ist, ist ja nicht verwunderlich.
?
Warum man so stark kürzen sollte? Keine Ahnung. Habe ich auch nicht verlangt! 8)

Warum man aber definitiv immer arbeiten muss:
Hufhorn wächst nach, im Sohlenbereich und auch zB Eckstrebenhorn - diese zwei mal nur als Beispiele. Werden die nicht entsprechend bearbeitet, entstehen sehr leicht übelste Druckstellen - DIE würde ich keinem Pferd zumuten wollen. Manch ein Pferdebesitzer würde sich aber urigst wundern, wenn er mal ein Hufmesser zur Hand nähme und die Wulste entfernt, die seitlich vom Strahl und knüppelhart sind, wogegen sich der Strahl dann bei jedem - nicht durch ein Eisen eingeschränkten - Weiten bei Auffussen drückt. Autsch. Da finden sich nicht selten unschöne Einblutungen = Druckstellen.


Den Zusammenhang
fühlig = funktionstüchtig
unempfindlich = automatisch nicht funktionstüchtig

hast du völlig eigenständig hergestellt. Wenn das deine Meinung ist läßt sich das nicht ändern, ich stimme dem nicht zu.

Die Kutschshettys in der Bekanntschaft hatten übrigens bei wirklich aktivem Fahrsport mit mehrmaligen Training je Woche auf Asphalt und geschotterten/gesplitteten Wegen barhuf nie Schwierigkeiten - doch, nach einer Rehe, die futtertechnisch ausgelöst war. Als die Huf-Symptome auskuriert waren liefen die zwei wieder wie vorher problemlos.
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Beitrag von Lilith79 »

Naja, du hattest ja "merken quasi nichts mehr" mit "nicht funktionstüchtig" gleichgesetzt.

Wie unterscheidest du denn konkret ob ein Pferd auf z.B. Schotter "nichts merkt" (im negativen Sinne) oder ob ein Pferd auf Schotter "nicht fühlig" ist (im positiven Sinne) ?

Ein Pferd das Druckstellen von umgeklappten Eckstreben hat wird wohl kaum unter "merkt quasi nichts mehr" fallen, das autscht ja dann auch.
Und sowas wie umgekippte Eckstreben, totes Sohlenhorn, ... entfernen hatte ich jetzt nicht im Sinn bei "nichts unnötiges Wegschneiden".
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Barhuf über Schotter im Trab ohne Hufschutz traue ich meinen beiden Pferden auch nach 3 Jahren noch nicht zu. Dann autscht es gewaltig. Aber dafür gibt es ja Hufschuhe.

In Amerika gibt es einige Distanzreiter die sogar den 100 Meiler Tevis-Cup

http://www.teviscup.org/

mit Hufschuhen reiten. Auf die Idee, den Ritt barhuf zu gehen, wird da keiner kommen :lol:
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