Philippe Karl gegen Gerd Heuschmann – Link zum Artikel

Rund um die klassische Reitkunst

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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Rapunzel, da hast du Recht!

Aber für PKs Handlungen kann kein anderer die Verantwortung übernehmen als er selbst. Man kann das nur gutheißen oder ablehnen. Ich persönlich mach es wie die Schweiz :-P

Ach und ich bleibe auch sachlich, Humor wird ja erlaubt sein ;-) Immerhin war die Situation vor meinem Spruch "bis einer heult" gekippt. Zuletzt war das allgemein gemeint. Nicht überbewerten. Jetzt ist doch alles im Lot. :-)
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, klar, aber da es hier um die Debatte "PK gegen Heuschmann" geht, ist das ja durchaus der Punkt.
horsman
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Beitrag von horsman »

es ging doch um den Artikel von M.Majors hier
http://www.homepage-baukasten-dateien.d ... chmann.pdf

Den find ich übrigens sehr gut.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:es ging doch um den Artikel von M.Majors hier
http://www.homepage-baukasten-dateien.d ... chmann.pdf

Den find ich übrigens sehr gut.
Ich finde ihn nur bedingt gut Horsemän, er berücksichtigt z.B. nur Teilaspekte des Spannungsbogen und betrachtet diesen ohne Berücksichtigung der Hankenfunktion und deren Wirkung auf Becken und LWS- sprich der Schwungimpuls und dessen Übertragen wird vollständig aussen vor gelassen.
In soweit Halbwissen, nach meiner Einschätzung...
Zuletzt geändert von saltandpepper am Di, 17. Sep 2013 15:44, insgesamt 2-mal geändert.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

Hallo,

ich habe jetzt nicht alle 9 Seiten Diskussion durchgelesen, jedoch die .pdf des Einstiegsposts mir genau angesehen. Ich kenne den Autor nicht, jedoch kann ich nicht in allen Punkten seinen Ausführungen zustimmen - insbesondere den Ausführungen z.B. zum chronischen Rückenschmerz beim Menschen. Da er dies als Vergleich zum Pferdesport heranzieht, sind auch diese Vergleiche zu betrachten. Davon abgesehen, dass die vielen poetischen Ausführungen meiner Meinung nach in einem objektiven Artikel nichts zu suchen haben. Ein Beispiel ist sein Vergleich des menschlichen Kraftsportes mit Menschen, die Yoga betreiben. Hier werden Hochleistungssportler aus erster Kategorie mit Freizeitsportlern aus zweiter Kategorie verglichen und das Training der großen Muskelgruppen als nutzlos oder gar schädlich dargestellt. Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Exzessives Training beim Bodybuilding als auch beim Yoga können dauerhaft zu Verletzungen und vermehrten Abnutzungserscheinungen führen. Menschen mit übergroßer Flexibilität (wie z.B. die sog. "Schlagenmenschen") haben ebenfalls im Verlauf größte Probleme. Flexibilität alleine ist also auch nicht alles. Ziel eines Trainings ist immer die Mobilisation und Stabilisation eines Gelenkes (egal wie groß) durch Kräftigung der dazugehörigen Muskel-Sehnengruppe - das betrifft sowohl die autochthone Muskulatur als auch die "großen" Bewegungsmuskeln. Dass die autochthone Muskulatur nicht willentlich trainiert werden kann, ist meines Wissens nicht richtig. Die durch Training erreichte erhöhte Gelenkstabilität soll schlußendlich die Belastung auf die Einzelgelenke und somit ihre vermehrte Abnutzung reduzieren. Daher ist es m. M. nach falsch, zu behaupten, man würde durch aktives Muskeltraining eine Fehlhaltung trainieren (S. Seite 7). Auch ist Muskeltraining nicht zwingend "Schwitzen bis zum Schmerzpunkt" oder "Krafttraining bis zum Muskelkater". Unter korrekter Anleitung erfolgt ein schrittweiser Aufbau der Muskulatur. Da man sich selbst selten wirklich gut beobachten kann, ist ein geeigner Trainer immer sinnvoll - egal ob Yoga oder Kraftsport ;) und zeitweise ist auch Schwitzen und Muskelkater für keinen Organismus schädigend. Was komplett im Artikel außen vor ist, jedoch für jeden Organismus wichtig ist: die kardiopulmonale Ausdauer - sprich die Ausdauer von Herz und Lunge. Nur bei ausreichender kardiopulmonaler Ausdauer ist auch eine vernünftige Versorgung der Muskulatur und ein entsprechendes Training möglich. Dementsprechend sollte neben dem Training der Stabilität und Flexibiltät immer auch ein Training der kardiopulmonalen Ausdauer vorhanden sein. Des Weiteren gibt es noch viele viele andere Faktoren, die ein sinnvolles vernünftiges Training erst ermöglichen, z.B. Ernährung, psychologische Faktoren usw.
Ebenso ist die Behauptung auf Seite 10 als sehr kritisch zu betrachten, dass in der "französischen" Reiterei das Pferd einen symmetrisch fließenden Bewegungsablauf habe, weil es mit der autochthonen und nicht mit den "großen aktiven" Muskulatur arbeite. Wäre dem so, würde das Pferd nicht vorwärts kommen. Egal zu welcher Bewegung - die "großen aktiven" Muskelgruppen sind immer dabei. Nebenbei: wie der Autor "große aktive" Muskelgruppen definiert, erklärt er nicht.
Insgesamt könnte man rein wissenschaftlich den Artikel wahrscheinlich in seine Einzelteile völlig zerlegen und vieles sehr in Frage stellen. Mir ist der Artikel insgesamt zu sehr "schwarz-weiß" gesehen und daher nicht zur objektiven Beurteilung zweiter "Trainingsmethoden" geeignet.
Da finde ich Eure Beträge im Thread oft wesentlich hilfreicher ;)
Zuletzt geändert von stromboli20 am Mi, 18. Sep 2013 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

interessante und hierzu passende Erläuterungen zu den Knackpunkten wie "Spannungsbogen, Hankenbeugung, Versammlung, Schwung" u.a. findet man auch in Racinets Buch "Auf dem falschen Fuss".

Ich kann übrigens nicht erkennen (wie es jemand mal hier schrieb), dass und warum man irgendwo zwischen Legerete und Rückenschmerz abwägen müsste - ebenso nicht zw. Legerete und Steinbrecht. ME ist das Gegenteil der Fall: ein Pferd welches nicht leicht an den Hilfen steht, und dazu gehört nunmal auch die leichte Anlehnung (was nicht einem hängenden Zügel gleichkommt - wohl aber einen losgelassenen U.kiefer= Maul erfordert) , ist nicht korrekt losgelassen und arbeitet damit auch nicht so verschleissfrei wie möglich. Die dt. Reitlehre hat ja übrigens eben auch das zum Ziel.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:
Ich kann übrigens nicht erkennen (wie es jemand mal hier schrieb), dass und warum man irgendwo zwischen Legerete und Rückenschmerz abwägen müsste - ebenso nicht zw. Legerete und Steinbrecht. ME ist das Gegenteil der Fall: ein Pferd welches nicht leicht an den Hilfen steht, und dazu gehört nunmal auch die leichte Anlehnung (was nicht einem hängenden Zügel gleichkommt - wohl aber einen losgelassenen U.kiefer= Maul erfordert) , ist nicht korrekt losgelassen und arbeitet damit auch nicht so verschleissfrei wie möglich. Die dt. Reitlehre hat ja übrigens eben auch das zum Ziel.
Nö, das kann ich auch nicht erkennen. :wink:
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Celine
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Beitrag von Celine »

Danke, Stromboli, für die ausführlichen Erläuterungen! Solche Details hätt ich jetzt nicht bemerkt, da braucht man schon das Hintergrundwissen.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich kann Stromboli nur beipflichten. Ich mache sowohl Ausdauertraining als auch Kraftsport als auch Yoga. Kraftsport dient dem Aufbau von Muskeln, Yoga dient eher der Dehnung. Schädlich kann - falsch betrieben - beides sein. Ich halte eine Kombination von beiden auch für sehr wichtig , weil es eben auf verschiedene Arten Muskeln trainiert. Nur mit Yoga wird man z.B. Muskeln nicht so gut - wenn überhaupt - stärken können.

Übrigens, die Mystifzierung gerade von Yoga halte ich auch für kompletten Quatsch. Die heute durchgeführten Übungen sind nciht älter als 100 jahre.

LG

Sabine
Mumin
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Beitrag von Mumin »

Vielen Dank Saltandpepper, du hast mich gerade etwas Erleuchtet....Hab zwar noch nicht die ganze Diskussion durch, aber ich muß das erst mal Sacken lassen :)
LG, Mumin
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