Zuviel Eiweiß?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Mumin
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Zuviel Eiweiß?

Beitrag von Mumin »

Hallo, ich wüßte gerne, ob jemand Erfahrungen darin hat, daß ein zuviel an Eiweiß eine übermäßige Schreckhaftigkeit auslösen kann. Das ist nur so eine Idee von mir, denn im Netz kann ich eigentlich nix darüber finden - nur, daß Pferde davon dick werden und evtl. Gelenkprobleme kriegen.
Die Sache ist die, daß mein achtjähriger Wallach statt ruhiger zu werden, immer wuschiger wird. Das geht ungefähr seit einem Jahr so und mir wurde bereits geraten, ihn Haferfrei zu füttern. Vor ca. einem halben Jahr hab ich ihn dann umgestellt, in einen Stall, wo die Fütterungsbedingungen besser sind. Dort wird er Haferfrei gefüttert - sie bekommen 2 mal am Tag Kraftfutter (überwiegend Gerste) und haben ziemlich den ganzen Tag Heu zur Verfügung + Koppel mit echtem Gras drauf. Ein Traum, würde man denken (im alten Stall gabs viel weniger Heu und die Koppeln waren auch total abgegrast, dafür 3-4 Liter Hafer). Nun ist mein Wallach zwar nicht besonders dick - er ist eher so ein Blüter, aber er wird nun - ohne Hafer - eher immer schreckhafter. In einem gewissen Rahmen ist das auch o.K., aber er lauert gerade zu darauf, sich bei jeder Gelegenheit aus scheinbar tiefster Entspannung heraus zu erschrecken, wegen nix! Vom Ausreiten kann ich momentan nur träumen.
Ist womöglich auch soviel Heu (und natürlich auch ein mehr an Gras) zu eiweißreich? Ich werde demnächst den TA fragen und einen Harnstofftest, oder was immer man dafür braucht um das feststellen zu können, machen lassen. Ich hätte aber im Vorfeld gern gewußt, ob jemand schon Erfahrungen damit hat...
LG, Mumin
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Naja, auch Gerste gibt Energie. Nicht ganz soviel wie Hafer, aber immer noch genug.
Ich würde daher erstmal auf zuviel Energie tippen und das Kraftfutter rutner fahren.
LG
Sheitana
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Gänseblümchen
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Beitrag von Gänseblümchen »

Braucht das Pferd überhaupt Kraftfutter? Häufig brauchen Freizeitpferde ja gar kein Kraftfutter und ein gutes MiFu ist ausreichend. Zumal, wenn er ausreichend Heu, Stroh und Gras bekommt. ;)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Also wenn nicht die Gerste in wenigstens der Menge gegeben wird wie der Hafer im Stall vorher... halte ich die Fütterung für nicht die richtige Ursache.

Wie lange hast du das Pferd schon, wie alt ist es, hat sich reittechnisch/ausbildungstechnisch sonst etwas verändert?
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Mumin
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Beitrag von Mumin »

Naja, zuviel Eiweiß ist ja irgendwie auch zuviel Energie, aber ich dachte auch, eine Reduktion von 3-4 Liter Hafer auf 2Liter Gerste und dafür mehr Heu, das gleicht sich im positiven Sinne schon aus.
Er ist jetzt 8 und sonst ein lieber, kooperativer Kerl - ich hab ihn, seit er 4 war, er war Hengst bis 5, da fing er dann schon an hengstig zu werden und das ist er auch heute noch, zumindest gegenüber anderen Pferden. An ein "Dominanzproblem" hatte ich natürlich auch schon gedacht, aber erst jetzt? Wo er 8 ist? Und ich muß sagen, er gibt mir kaum Anlass, ihn zu "dominieren", er fordert mich so eigentlich nicht irgendwie raus...
Er hat jetzt in dem neuen Stall eine Paddockbox, mehr Weidegang und kein ungutes, stressiges Stallklima mehr. Ich hatte eigentlich gehofft, alles wird besser - aber es wird eher schlimmer. Gut, die neue Halle ist quasi rundherum offen, Rechts die Weiden, Links die Straße, daß ist schon unruhiger, als vorher, aber da müßte man sich doch irgendwann mal dran gewöhnen, zumal es in manchmal gar ned interessiert und dann wieder ist alles ganz schlimm.
Reiterlich gabs auch ne Umstellung, aber auch da hätt ich eher auf ne positive Wirkung getippt. Ich bin vorher in einem ganz normalen Stall gestanden, mit FN Reitlehrerin: also mehr so vorne ziehen und hinten pieksen, aber das war ja mit ein großer Grund, warum ich weggegangen bin, jetzt steht er in einem Stall, wo akademisch geritten wird und auch die Reitlehrerin in diesem Sinne ausbildet. Dafür interessierte ich mich ja schon lange vorher und bin auf verschiedenen Kursen unterwegs gewesen, aber das war halt nie "genug". In normalem Turniermaß gemessen befinden wir uns wohl grade so zwischen L und M Niveau.
LG Mumin
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Hm, Ferndiagnosen sind da ja eh arg gewagt, aber ganz ausschließen würde ich in dem Alter einen "Entwicklungsschub" nicht, so dass er jetzt ggf. mehr hinterfragt, wieviel Sicherheit du ihm gibst (was nicht oder nur bedingt ein "Dominanzproblem" ist :wink: )...

Wenn es nur beim Reiten auffällig ist würde ich auch im Auge behalten osteopathisch bzw satteltechnisch etc. zu schauen, wenn ihn da etwas zwackt kann das auch für weniger Entspanntheit sorgen.
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Dass zu viel Eiweiß ein Pferd wuschig macht, wüsste ich nicht.
Meine blutgeprägte Stute ist durch haferfreie Fütterung nicht ruhiger geworden, ich würde sie gern weiter mit Hafer füttern (geht aus anderen Gründen nicht) und ganz auf Kraftfutter verzichten geht bei einem blütigen Typ wahrscheinlich nicht, weil er dann zu dünn wird.
Evtl. wäre Zufüttern eines Magnesiumpräparates eine Option, das soll ruhiger machen.
Ich würde auch eher in Richtung Reiten- Umgang-Sattel usw. gucken.
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Tess
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Beitrag von Tess »

ninischi hat geschrieben: und ganz auf Kraftfutter verzichten geht bei einem blütigen Typ wahrscheinlich nicht, weil er dann zu dünn wird.
Nicht unbedingt. Die Halbblut-Trakehnerstute einer Freundin steht mit Weide und Heu-satt Fütterung so gut da wie nie. Und an Temperament mangelt es ihr nicht. Sogar letzten Winter, den sie als Weidepferd verbracht hat, ist sie - völlig ohne zusätzliches Kraftfutter - nicht abgemagert - etwas, was meine Freundin NIE geglaubt hätte. O.k., sie war am Ende des Winters dünner als am Anfang - aber immer noch in einem absolut normalen Rahmen (ging eher etwas dick in den Winter).

Wie lange ist er denn schon im neuen Stall.
Pferde reagieren manchmal erstaunlich auf Umstellungen und neue Herdengefüge. WEnn er da noch ein wenig Stress hat (den man selber gar nicht sehen muss) kann es gut sein, dass er dadurch im Umgang mit dem Menschen wuschiger wird.
Mumin
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Beitrag von Mumin »

Ja, Finchen...du sprichst zwei meiner Gedanken an, das mit dem Entwicklungsschub hab ich auch schon irgendwie gedacht, er ist ja schon irgendwie Spätentwickler. Und ich befasse mich mit dem Thema "Führungsqualität" seit kurzem genauer...und auch die Sattelfrage ist nicht aus der Luft gegriffen, hmm...da bin ich (mal wieder) in der Testphase. Vielen Dank, übrigens, für die vielen Antworten...
Und danke, Ninischi, an das mit dem Magnesium hab ich auch schon gedacht und das kriegt er jetzt seit ca. 2 Mon., aber vielleicht dauert das natürlich´n bisschen, bis es angreift...
Und Tess, er ist jetzt seit ca. 5 Monaten in dem neuen Stall und hatte etwa 2 Mon. nach der Umstellung schon mal eine Phase, wo ich dachte, so, jetzt ist er angekommen, die offene halle stresste ihn nicht mehr und auch Umtriebigkeit in der Halle, aber dann wurde es eher wieder schlimmer, oder sagen wir so, manchmal kann draußen ein Mähdrescher vorbeifahren, völlig egal und dann ist plötzlich das Rauschen der Blätter im Baum vor der Halle wieder total schlimm??? Und ich mein so schlimm, daß er nix mehr hört und sieht, sondern in blinde Panik verfällt...häh?
LG, Mumin
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Mumin hat geschrieben:... manchmal kann draußen ein Mähdrescher vorbeifahren, völlig egal und dann ist plötzlich das Rauschen der Blätter im Baum vor der Halle wieder total schlimm??? Und ich mein so schlimm, daß er nix mehr hört und sieht, sondern in blinde Panik verfällt...häh?
Das kenne ich von meiner Stute auch. Ich habe nach 6 Jahren nun aufgehört, verzweifelt nach einem Grund dafür zu suchen und versuche einfach, ihr durch eigene Souveränität Sicherheit zu geben und drüber zu lächeln.

@Tess - Da hast du Recht - jedes Pferd ist anders, auch jedes blutgeprägte Pferd. Für meine Halbblutstute (allerdings 100% Vollblut in der Mutterlinie) würde "nur" Weide und Heu zur freien Verfügung leider nicht reichen, die nimmt dann ab. Und nein - sie hat keinen Mangel, keine Würmer und auch sonst nix. Sie rennt einfach gern und setzt nicht gut an.
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Beitrag von Sheitana »

Nach 2 Monaten solltest du mit Magnesium einen Unterschied merken, wenn nicht, dann ist ein Magnesiummangel nicht der Grund. Liegt kein Mangel vor hilft auch kein Magnesium.
LG
Sheitana
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minou
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Beitrag von minou »

Das kenn ich auch. Es gibt auch einen Thread dazu. Letztendlich hat bei mir nur ein Stallwechsel geholfen. Bei meinem Pferd war meiner Meinung nach seine Chefposition in der Herde schuld. Vermutlich war er damit überfordert. In der neuen Herde ist er rangmittig und seitdem voll die coole Socke.
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Mumin
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Beitrag von Mumin »

Ninischi: In einem, sagen wir mal für Blüter normalen Grad war er ja schon immer bissi guckig, jetzt wirds halt manchmal schon gefährlich, aber vielleicht ist es ja alles n´bisschen in Kombination.
Und Minou, das könnte sogar auch noch ne Rolle spielen, aber irgendwie in umgekehrter Form. Er war im andern Stall mit zwei gleichaltrigen Wallachen auf der Koppel und er war der Chef. Er hat manchmal ganz schon hingelangt, beim "spielen", aber jetzt ist er allein auf der Koppel (schon mit anderen, aber mit Zaun dazwischen) und seinen Boxnachbar mag er auch nicht besonders und der ihn auch nicht...vielleicht spielt da auch ein gewisser Frust ne Rolle?
Und wegen dem Magnesium, ich selbst habs auch zur gleichen Zeit angefangen zu nehmen und bis ich eine Besserung merkte (z.B. Lidzucken, Muskelkrämpfe), hat auch ziemlich gedauert...
LG, Mumin...vielen Dank, für eure Gedanken, das hilft mir sehr weiter :)
OM MANI PEME HUNG
minou
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Beitrag von minou »

Warum steht er alleine auf der Koppel?
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Beitrag von minou »

Doppelpost :oops:
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