1. Themenrunde "Der Galopp"

Rund um die klassische Reitkunst

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Grundsätzlich stimme ich Sheitana und S+P voll zu! Die wenigen Jungpferde habe ich immer dann galoppiert, wenn es sich im Gelände einfach so ergeben hat, also die Pferde sicher und balanciert traben konnten und von sich aus in den Galopp quasi hineingeglitten sind. :wink:

Wieviel "Kopf" überhaupt eine Rolle spielt sehe ich an Socke: körperlich bedingt ging Rechtsgalopp ja immer nur sehr beschwerlich, zuletzt an der Longe auch Lingsgalopp nur mittelprächtig sie ist oft umgesprungen.
Körperlich ist soweit alles ok gewesen irgendwann, aber an der Longe trotzdem immer wieder umspringen auf beiden Händen, als ginge es nicht.
In der Freiarbeit aber, wo ich selber eine Kreis mit ca 1m Durchmesser laufe und sie keine Armlänge entfernt um mich herum galoppiert, ist es dann problemlos möglich gewesen. Das hatten wir zu der Zeit ihrer Baustellen gar nicht gemacht, das war also nicht "blockiert".

Ganz wichtig finde ich allgemein für die Galopparbeit neben den körperlichen Voraussetzungen eben auch die geistige Verfassung, Ausgeglichenheit, Losgelassenheit.

Und ja, aus der Erfahrung mit nicht irre vielen Pferden würde ich trotzdem sagen, dass langer Rücken in Kombi mit kurzen Beinen schon nicht grade hilfreich ist für einen gottgegebenen Galopp. :)
Allerdings hat ein in den Punkten sehr gut proportioniertes Pferd mit sehr steil gewinkelter HH auch massive Probleme gehabt als Jungpferd.


editiert und OT:
wenn es doch hoffentlich weitere Themenrunden geben wird, wäre es sicher hilfreich das Thema in der Threadtitelzeile zu finden.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Danke, S&P! :D
@Gebäude: Ich denke auch, dass grundsätzlich ein langer (und/oder "weicher") Rücken, sowie ein sehr gerades HB den Galopp erschwert.
Außerdem würde ich noch einen sehr hohen oder sehr tiefen Halsansatz anführen.

Die mentale Seite ist ein interessanter Aspekt. Von seiten des Pferdes würde ich da bei uns kein Problem sehen, zumindest zu Hause ist er eigentlich meistens sehr losgelassen oder zumindest dahin zu bringen.
Wäre jetzt noch die Frage, wie es bei mir aussieht :oops: Ich hatte ja im letzten Jahr beim Galoppieren diesen fiesen Hexenschuss (da ging nix mehr, der Schmerz hat mich fast umgehauen und ich bin dann auch mit dem Krankenwagen abgeholt worden :? ). Bewusst ist mir das eigentlich nicht mehr präsent, aber das böse Unterbewusstsein... wer weiß. Vlt. blockiere ich ihn da irgendwie.
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Nicole
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Beitrag von Nicole »

Vielen Dank erstmal für eure Erklärungen :trink1:
Ja, da kommen einige Gebäudeaspekte zusammen, die ihr den Galopp wirklich nicht leicht machen. Eher steile Winkelung der Hinterbeine, Hals ist glaube ich eher tief angesetzt, dazu kommt das sie momentan wieder etwas überbaut ist und natürlich der lange Rücken.

Auf der Weide hab ich sie bisher auch noch nie viel mehr als ein paar Meter galoppieren sehen. Da wirds wahrscheinlich zu anstrengend und sie wählt dann lieber den einfachen Trab.
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Zum Thema Gebäude:
Unsere alte Stute hat einen sehr langen Senkrücken, kurze Beine und ist überbaut. Der Galopp war absolut ihre Lieblingsgangart und selbst im untrainierten Zustand schön groß und ausbalanciert (was das Arbeiten an ihren körperlichen Problemen schön einfach gemacht hat :wink: ). Ob ihr langer, gut angesetzter Hals das ausgleichen konnte?

LG, Lou
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Janina
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Beitrag von Janina »

Tja, da hätten wir sie wohl wieder: Die Ausnahme :D

Im Zusammenhang mit der Leichtigkeit ein Pferd anzugaloppieren stehen doch auch die Hilfen, die man gibt. (jaaa, Lieblingsthema, ich weiß :P )
Ich denke, wir müssen jetzt nicht wieder nach „richtig“ oder „falsch“ suchen, sondern uns eher fragen, welche „Version“ für wen wann und warum Sinn machen kann.
Vor allem der Punkt der Gewichtshilfe sowie innere oder äußere Schenkelhilfe als „Initiator“ scheinen auch unter den „Profis“ Uneinigkeit hervorzurufen.
Allgemein bekannt beschreiben die Richtlinien der FN (Band 1, Ausg. 1986, S. 90) das Angaloppieren (im Rechtsgalopp) wie folgt:
„Mit halben Paraden wird das Pferd „versammelt““. Der rechte Schenkel unmittelbar am Sattelgurt liegend, regt den rechten Hinterfuß des Pferdes zum vermehrten Vortreten an. Gleichzeitig gibt der rechte Zügel durch Annehmen dem Pferd die gewünschte Kopfstellung nach rechts. Der linke Zügel als äußerer Zügel begrenzt die Stellung und verhindert ein Ausfallen über die linke Schulter. Der linke äußere Schenkel des Reiters liegt verwahrend etwas eine Handbreit hinter dem Sattelgurt. Er verhindert ein Seitwärtstreten des linken Hinterfußes und fixiert diesen in Richtung zum Schwerpunkt des Pferdes.
Als Einbeinstütze im Ablauf der Galoppbewegungen fällt dem äußeren linken Hinterfuß eine besondere Aufgabe zu, die er nur erfüllen kann, wenn er unter dem Schwerpunkt fußt. Durch Heruntertreten des rechten Steigbügels belastet der Reiter den rechten Gesäßknochen vermehrt.“
Interessant ist noch ein Zusatz im folgenden Absatz:
„Treibende Schenkel- und Gewichtshilfen sorgen für flüssiges Weitergaloppieren.“
Also doch Dauertreiben oder wie ist dieser Satz zu interpretieren?
Auch bei Klimke („Grundausbildung des jungen Reitpferdes“) würde ich es so verstehen, da er zum Durchparieren einfach ein „Einstellen der Galopphilfen“ empfiehlt.
Im Gegensatz dazu geht bekanntermaßen die „Karl´sche Schule“ von der Gewichtsbelastung des äußeren Gesäßknochens aus. (vgl. „Irrwege der Modernen Dressur“)
Ich persönlich habe ersteres gelernt und bin dann mit dem Schimmel auf letzteres umgestiegen. Für uns(!), also bitte nicht verallgemeinernd verstehen, wäre ohne diese Umstellung der Hilfen zum Angaloppieren keine (auch nur annähernd) korrekte Wechselarbeit möglich gewesen.
Ein Wiener (Brigadier Albrecht), bei dem wir früher mal Kurse gemacht haben, wollte z. B. gar keine aktive Sitz- oder Schenkelhilfen, sondern nur das Angaloppieren auf eine Parade am äußeren Zügel...

Zu dem nächsten Punkt der Schenkelhilfen habe ich eine sehr interessante Stelle bei Plewa gefunden („Profitips für Reiter“, S. 98 ):
„Ein älteres Pferd, das bereits fliegende Wechsel beherrscht, hast du darauf abgestimmt, daß der erste Impuls zum Angaloppieren vom äußeren Schenkel ausgeht. Denke daran, daß ein junges Pferd zuerst mit dem inneren Schenkel angaloppiert wird.“
Ist das für euch logisch? Eine weitere Erklärung folgt im Text leider nicht…
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Spannend...

Also "durchgehend treiben" und auch Klimkes "weglassen der Galopphilfen" würde ich so interpretieren, dass man nicht in dem Moment wo das Pferd angaloppiert alles "wegschmeißt", sondern ja aktiv weiterreitet - mit zum Galopp passender Sitz-Spannung, Schenkel den Hauch eben in der verwahrenden Position, vielleicht nicht so deutlich wie zum Angaloppieren, aber ein wenig halt "Galopp" reiten, nicht passiv sitzen. (habe jetzt so viele Formulierungen gedacht, verworfen, geschrieben, wieder verworfen.... ich sehe genau vor mir was ich meine, aber die richtigen Worte... Pustekuchen :D ).

Zum Unterschied Galopphilfe beim Jungen Pferd im Gegensatz zum fortgeschrittenen Pferd... da fällt mir nur ein, dass letzteres schon wesentlich geübter auf die Kombination der Hilfen reagiert, schon selbständiger weiß was nötig ist um die Beine zu sortieren :wink: - und vermutlich schon eingestimmter auf den Reiter reagiert - denke da an "Bilder beim Reiten".
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich würde das weitertreiben nicht als Dauertreiben sehen, sondern eher als "atmenden Schenkel" sehen. Man treibt in dem Sinne nicht aktiv "ackernd" weiter, schmeißt aber eben auch nicht alle weg. Der Schenkel bleibt am Pferd und das Pferd holt sich quasi die Galopphilfe immer wieder ab.
Hmm, versteht man, was ich meine?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@sheitana:
wir scheinen zumindest das gleiche zu meinen - wenn ich dich richtig verstehe! :lol:
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Beitrag von Sheitana »

Vermutlich, ich kanns nur nicht besser beschreiben... :lol:
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Janina
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Beitrag von Janina »

Das heißt, zum Durchparieren strecke ich die Beine dann weg?

Also das Plewa-Zitat bleibt für mich unlogisch. Umgekehrt hätte ich es mir noch erklären können (also älteres Pferd hat gelernt, dass Schenkel ein Untertreten der HH bedeutet, also kann es auch leichter den inneren Schenkel zum Angaloppieren verstehen, während man dem jungen Pferd mehr hilft, wenn die Hilfe für das Bein kommt, mit dem der Galopp anfängt, nämlich das äußere HB...) *schulterzuck*

Und in Bezug auf die Wechsel: Also ich galoppiere über den äußeren Schenkel an, bei unserem Braunen war es aber so, dass er dabei dann auch ganz gerne in Traversstellung gewechselt ist. Bei ihm wäre es, glaube ich, schlauer gewesen über das innere Bein anzugaloppieren und dann auch so zu wechseln, weil so hatte man kaum eine Chance ihn wirklich gerade zu halten.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Janina hat geschrieben:Das heißt, zum Durchparieren strecke ich die Beine dann weg?

Also das Plewa-Zitat bleibt für mich unlogisch. Umgekehrt hätte ich es mir noch erklären können (also älteres Pferd hat gelernt, dass Schenkel ein Untertreten der HH bedeutet, also kann es auch leichter den inneren Schenkel zum Angaloppieren verstehen, während man dem jungen Pferd mehr hilft, wenn die Hilfe für das Bein kommt, mit dem der Galopp anfängt, nämlich das äußere HB...) *schulterzuck*

Und in Bezug auf die Wechsel: Also ich galoppiere über den äußeren Schenkel an, bei unserem Braunen war es aber so, dass er dabei dann auch ganz gerne in Traversstellung gewechselt ist. Bei ihm wäre es, glaube ich, schlauer gewesen über das innere Bein anzugaloppieren und dann auch so zu wechseln, weil so hatte man kaum eine Chance ihn wirklich gerade zu halten.
Für mich ist das auch total unlogisch. Wenn ich ein Pferd über außen angaloppiere, dann doch eher ein junges ? Eben, weil die Traversposition den Einsprung erleichtert und weil ich das beim Jungpferd noch akzeptieren kann, daß es mal schief enspringt. Aber bei einem Pferd, das bereits Fliegende springt, und ich daher voraussetze, daß es in den Seitengängen sauber durchgymnastiziert ist, finde ich das absolut kontraproduktiv... :?:
Teilt jemand die Ansicht von Plewa und kann sie genauer erläutern ?
Phanja

Beitrag von Phanja »

Mal eine weitere Frage dazu. Macht es nicht ausschließlich über den äußeren Schenkel Sinn? Ich möchte doch eigentlich, dass das Pferd den Übergang zum Galopp mit einem Galoppsprung beginnt, der mit dem äußeren Hinterbein anfängt? Wenn ich jetzt mit dem inneren Schenkel angaloppiere, zwinge ich ja quasi das Pferd mit der Diagonale (inneres Hinterbein / äußeres Vorderbein) in den Galopp zu gehen. Dann ist es aber doch eher ein "in den Galopp hineinlaufen"?
Bei einem weit ausgebildeten Pferd, dass z.B. auch schon fliegende Wechsel geht, würde ich davon ausgehen, dass man ohne Schenkel aus dem Sitz angaloppieren kann.
Für mich macht also der innere Schenkel zum Angaloppieren überhaupt gar keinen Sinn. Weder beim jungen, noch beim erfahrenen Pferd.

Hintergrund ist der Gedanke, dass ich mit dem jeweiligen Schenkel das jeweilige Hinterbein ansprechen und eine prompte Reaktion auslösen will. Daher schrieb ich, dass beim Angaloppieren mit dem inneren Schenkel das Pferd quasi über die Diagonale in den Galopp hineinläuft.

Ach so - insofern könnte ich mir vorstellen, dass Plewa damit meint, dass es dem jungen Pferd ja erstmal leichter fallen kann, in den Galopp etwas mehr hineinzulaufen, wohingegen das ältere Pferd den Galoppsprung auf jeden Fall mit dem äußeren Hinterbein beginnen sollte. Ist aber Spekulation von mir :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Genau wie Phanja es schreibt würde ich eben als Grund für das innere Bein beim jungen Pferd das fürs Pferd leichtere "reinlaufen" in den Galopp sehen. Weil es anders einfach schwieriger zu verstehen und für mein Empfinden auch umzusetzen ist für das nicht so geübte Pferd...
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le_bai
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Beitrag von le_bai »

ich kann von einer "recht renommierten" Ausbilderin nur wieder geben, was sich mit meinen Erfahrungen vor der "strukturierten" Auseinandersetzung und danach bestätigt hat an verschd. Pferden.

Wie schon geschrieben, kommt dem Galopp je nach Interieur und Exterieur eine sehr unterschiedl. Bedeutung zu.
Tendenziell kann man im Freilauf und damit beim rohen Pferd beobachten, dass es sehr leicht und gern "traversartig" angaloppiert.
Unter dem Reiter kann das extrem kontraproduktiv sein, und "witziger" weise sind mit bekannte "Schnellbleiche-Pferde" in DIESEM PUNKT extrem schwer zu galoppieren.
Nimmt man sich freiwillig oder gezwungener Maßen die Zeit, das Pferd NACH dem sicheren Ausführen der Seitengänge "erst" in der Bahn zu galoppieren, kann man gerade mit dem Galopp aus dem Schulterherein etwas ganz besonderes erarbeiten. Nämlich bei gründlicher Ausbildung ein sehr getragenes, fast leises Einspringen.
Damit kann man sehr gut arbeiten, da in der Regel zwar nur wenige Sprünge zu Anfang, aber dafür wirklich mit hohem gymnastischen Wert.
Dafür muss das Pferd im Exterieur aber auch einiges Mitbringen.

Anders bei den Typen, wo der Galopp von Anfang an eigentlich schon zum lösen und motivieren genutzt wird. dort wird man vermehrt eher in den Galopp laufen, ein etwas leichterer Sitz setzt da noch Grenzen bezüglich der "Kreuzhilfe" ... trotzdem ist/muss das nicht schlechter sein. Viele erfolgreiche Buschreiter zeigen Pferde mit phantastischer Galoppausbildung - und da konnten die Pferde erst vernünftig galopppieren, bevor im Trab überhaupt ein Schultervor gefordert werden konnte...

Unabdingbar ist aus meiner Sicht der äußere Zügel und die "Freiheit am inneren Zügel".
Innere und äußere Galopphilfe unterscheiden sich aus meiner Sicht nur durch die Initialzündung im Bezug auf evtl. Händigkeit und Verschiebung der Körperhälften. Es soll sogar Pferd geben, die man auf ihrer hohlen Hand über äußere Hilfe und auf der nichthohlen über innere besser anregen kann.

Meines Erachtens sind daher viele Ideen/Richtlinien gerade bezüglich des Galopps zu einseitig gefasst. denn es gibt da gravierende Unterschiede. Das kann JEDER schon bei Fohlen beobachten.

Ich würde es begrüßen, wenn man ganz im klassischen Gedanken dieses Spektrum sowohl in der Erarbeitung als auch Ausführung der Galoppausbildung mehr berücksichtigt.

Und da haben sowohl das Einsitzen auf ein bestimmtes Bein, Bügeltritt, Parade - innen wie außen ihren Platz, wenn das Gesamtsystem schlüssig ist.
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Janina
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Beitrag von Janina »

le_bai: Das stimmt natürlich, je nach Pferd gibt es auch hier nicht DAS Richtige.

Bin aber immer noch verwundert über die innere/äußere Schenkelhilfe.
Ich hätte jetzt gesagt, ein weiter ausbildetes Pferd versteht schon die Gewichtshilfe (nach außen :P ) für das äußere HB, während das junge eben noch die Schenkelunterstützung außen braucht.
Ich bin bei meinem Jungspund (eben aufgrund der Traversproblematik bei dem anderen) dazu übergangen beides zu machen, eben leicht Zeit versetzt, also äußerer Schenkel als Initiator, dann gleich mit dem inneren HB innerer Schenkel.
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