Parelli

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich denke, dass Parelli in den Grundzügen (sein allererstes Buch) gar nicht sooo verkehrt ist. Ähnlich wie Monty Roberts auch. Der schreibt grundsätzlich nichts generell falsches.
Leider sind beide Methoden groß vermarktet worden und so ein bisschen zur Anleitung für Jedermann geworden. Sprich: Jeder kann sich ein Pferd kaufen und ist er noch so talentlos, mit diesem System wird sein Pferd "tauglich" gemacht. Wenns wie ne Maschine auf Knopfdruck funktioniert kann selbst der größte Depp damit umgehen (Sorry... :oops: ).
Bei uns im Stall ist seit einigen Monaten jemand, der nach Parelli arbeitet. Da war ich sehr überrascht, das sieht sehr harmonisch aus. Ihre Pferde sind wach und mit viel Freude bei der Arbeit dabei. Allerdings könnte die Frau vermutlich auch nach jeder anderen Methode arbeiten und es wäre gut, sie hat Feeling fürs Pferd.

Was man meistens so sieht ist aber alles Andere als empfehlenswert, zumal es inzwischen selbst von den "Gründern" so propagiert wird.
LG
Sheitana
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Phanja

Beitrag von Phanja »

skywalker hat geschrieben:Ich mach Parelli, und auch wenn es jede Menge Kritikpunkte daran gibt (so wie bei jeder anderen REitweise, Umgangsmethode, ...), mir tun solche vorgeformten Meinungen immer weh. Das Gesamtpaket nach einem einzigen gesehenen Video zu beurteilen ist dasselbe, wie z.B. die gesamte Dressurreiterei nach einem Video irgendeines Dressur-Turnier-Siegers zu beurteilen. Oder das Gesamtkonzept danach zu beurteilen, was ein paar einzelne Exemplare von Menschen, die sich halt einfach das Parelli-Schild umhängen, daraus machen - ist dasselbe, wie in jeder anderen Reitweise selbige nach ein paar Schülern zu beurteilen, die sie vielleicht nicht verstanden haben oder mehr schlecht als recht ausführen.

Leider gibt es leider gerade bei Parelli oder Horsemanship allgemein jede Menge Leute, die das ganze nicht verstanden haben, oder nur ganz wenig an der Oberfläche kratzen, oder sich nur Teile herauspicken, sich als Parelli-Schüler deklarieren, in Wirklichkeit aber in vielen Aspekten völlig widersprüchlich zur Philosophie, die dahinter steht, handeln. Der Grund liegt einfach darin, dass es kaum guten Unterricht gibt, dass man sich mit Videos und sonstigen Unterlagen autodidaktisch hineinarbeiten muss. Die wenigsten machen das wirklich tiefgehend. Autodidaktisch läuft man immer Gefahr, sich nur die Sachen herauszupicken, die entweder leicht sind, oder die einem halt gefallen, ohne in die Tiefe zu gehen. Das sind dann halt leider die schlechten Beispiele, von denen es mehr gibt als gute.

Aber unter keiner anderen Gruppe von Pferdemenschen hab ich eine so hohe Prozentzahl getroffen, die ständig am Weiterbilden sind, die dermaßen viel an Videos, Büchern, Fortbildungen, Seminaren und Kursen sich reinziehen wie unter den Hosemanshiplern. Alle "Parellianer", die ich kenne, sind in hohem Maße selbstreflektierend und haben eigentlich nur ein Hauptziel: Ihr Pferd besser und besser zu verstehen und ihm ein verlässlicher Partner in allen Lebenslagen zu sein, das Pferd gemäß seinen Bedürfnissen zu behandeln und so zu handeln, dass das Pferd gern Zeit mit ihnen verbringt. Was da z.B. getüftelt wird, was man falsch gemacht hat, wenn am nächsten Tag das Tier auf der Weide nicht auf einen zukommt, sondern den Kopf abwendet....
Ich kenne eigentlich nur solche unter den Horsemanshiplern (möglicherweise ordne ich die "schlechten" auch gar nicht erst unter ernstzunehmende Horsemanshipler ein ;-) ). Und deshalb sehe ich das eigentlich auch als Hauptziel der Methode: Das Pferd lesen können und verstehen lernen.

Und ja: "Richtiges" Parelli/Horsemanship bildet den Menschen aus, niemals das Perd. Wenn einer sagt: Ich bilde mein PFerd nach Parelli aus, dann ist er entweder seeehr weit fortgeschritten und macht das seit 20 Jahren (und hat sich zusätzlich unglücklcih ausgedrückt), oder (mit höherer Wahrscheinlichkeit) ist er einer von denen, die schon die Grundsätze nicht richtig verstanden haben.
Das mag ja alles sein. Trotzdem erwartet man doch bei Videos vom Gründer himself und seiner Frau, dass so gearbeitet wird, wie es gemeint ist und nicht so, wie man das System vielleicht missverstehen könnte. :?:
Vom Meister gab es ja auch schon sehr unschönes Bildmaterial im Netz.

Zumal inzwischen ja wissenschaftlich gesehen einiges darauf hinweist, dass Pferde durch positive Verstärkung zuverlässiger und motivierter Lernen, als durch negative Verstärkung (und dass das Parelli System auf negativer Verstärkung beruht, ist ja nunmal nicht von der Hand zu weisen). Für mich dann ein Grund mehr, anders vorzugehen.
minou
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Beitrag von minou »

Bei uns im Stall ist Heinz Welz der Guru. Vor jedem Reiten wird erst am Seil gearbeitet, usw.
Was mir auffällt: die meisten Pferde sind voll gelangweilt, andere dagegen sind oft sehr grantig. Was aber am allermeisten ins Auge springt: der Großteil der Reiter kann nur sehr schlecht reiten. Anstatt Reitunterricht zu nehmen, versuchen sie mit Horsemenship ihre Misere zu verbessern....
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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Da sagst Du was, minou,


es sollte nie eine Reitvermeidung sein, für mich ist es eine sehr gute Ergänzung oder Vorbereitung.

Natürlich kann ich auch "normal" mit einem Pferd zusammenwachsen, für mein Männeken finde ich, zumindest, was ich von Aguilar weiss, Bodenarbeit sehr gut, um in Ruhe das Reiten vorzubereiten.


LG Ulrike
charona
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Beitrag von charona »

hmmm, schwieriges Thema. Eigentlich stehe ich dem Natural Horsemanship offen gegenüber, manche Ansätze können durchaus hilfreich sein um ein Problem zu lösen. Z.B. hatte ich zu Anfang mit meiner damals recht renitenten Friesenstute das grosse Problem, dass ich sie nicht longieren konnte, sie sich schlichtweg weigerte, rechtsum auf dem Zirkel zu laufen, an der Longe. Wir hatten alles durch, den ganzen klassischen Weg mit Helfer, der das Pferd anführt, belohnen usw. Unser damaliger Hufschmied, Parelli instructor, hat uns in einer Sitzung geholfen, das Problem zu lösen. Es begann wie auf dem eingestellten Video, allerdings immer wieder zurück zu den kleinen Hilfen: erst wackeln mit dem Finger, dann mit dem Unterarm, dann mit dem ganzen Arm und -leider war das damals nötig- wirklich auch recht kráftig. Bei jedem guten Ansatz wurde das Pferd ausgiebigst belohnt und begannen wir wieder mit dem Wackeln des Zeigefingers ;-) Es hat teilweise wirklich sehr unschön ausgesehen, das gebe ich zu, und ich hatte auch Bauchschmerzen, aber am Ende war und ist bis heute ein Wackeln des Fingers ausreichend und haben wir eine feines Kommunikationsniveau erreichen können.

In der Praxis habe ich allerdings auch die Erfahung gemacht, dass viele Pferde irgendwie tot genaturalhorsemanshipt werden. Vor einigen Jahren, auf der Equitana, hab ich mir PNH demo's angeschaut. Den Ausdruck, das Verhalten der dort vorgeführten Pferde fand ich gruselig: sie liefen wie maschinen um ihren Menschen herum. Besonders gross der Kontrast zu dem daran anschliessende Vielseitigkeitstraining von IK mit Schülern. Dort sah ich strahlende Pferde, und ein strahlendes Pferd, das wünsche ich mir.
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Skywalker, ich empfinde das überhaupt nicht so, dass hier pauschal anhand eines Videos kritisiert wird.

Das Video ist, wie schon gesagt, von Frau Parelli sollte also die Methode korrekt repräsentieren. Ich gehe also davon aus, dass dieses Video als positives Beispiel für die Parelliarbeit veröffentlicht wurde. Dann disqualifiziert es in meinen Augen die Methode und den gezeigten Vertreter ganz entschieden.

Zum anderen habe ich, und wie ich lese auch einige andere, schon mehrere Vorführungen auf verschiedenen Veranstaltungen gesehen. Und zwar von Leuten, die teilweise durchaus als Aushängeschilder der Parelliarbeit fungieren. Auch das dort gesehene konnte mich nicht begeistern, ich fand es größtenteils gruselig.

Und dann gibt es natürlich Leute, die nach dieser Methode recht schön arbeiten, das will ich gar nicht bestreiten. Aber wie oben schon gesagt wurde, diese Leute könnten das sicher auch auf anderem Wege, die haben einfach Gefühl für's Pferd. Was mich extrem abstößt, ist dieses sektenähnliche Getue. Horsemanship ist doch keine Religion. Das sollte ein ganz pragmatischer Ansatz sein zu lernen, mit dem Pferd zu kommunizieren.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
skywalker

Beitrag von skywalker »

Phanja hat geschrieben: Das mag ja alles sein. Trotzdem erwartet man doch bei Videos vom Gründer himself und seiner Frau, dass so gearbeitet wird, wie es gemeint ist und nicht so, wie man das System vielleicht missverstehen könnte. :?:
Vom Meister gab es ja auch schon sehr unschönes Bildmaterial im Netz.
Ehrlich gesagt, nö, das erwarte ich mir nicht. Meister sind auch nur Menschen. ;-) Und ich glaube gerade in diesem Forum hier wurde schon so gut wie jeder Meister anhand von irgendwelchen Videos zerpflückt. ;-) Hier kann mans nie wem recht machen, wie man an den ganzen Videothreads sehen kann. Außerdem hab ich genau deshalb den Vergleich zum Turniersieger gebracht: Man sollte meinen, was da zu sehen ist, ist das nonplusultra der jeweiligen Reitweise (gilt für Dressur genau wie für Western im Übrigen), eine Augenweide. Das Gegenteil ist der Fall. Die Leute "ganz oben" stehen einfach immer unter Geld- und Zeitdruck und unter dem Druck, z.B. auf einer Demo ein bestimmtes Ergebnis erzielen zu müssen. Klar, das ist ihr Beruf, aber es ist trotzdem so. Und deshalb denk ich tatsächlich manchmal, dass Lisi Müller daheim ohne Zuschauer und ohne Zeitdruck und ohne Druck, irgendwas bestimmtes erreichen zu müssen, das Haupt-Parelli-Motto: "Relationship first" besser ausleben kann als die "Großen" ganz oben, von Herrn Parelli selbst bis zu seinen Instruktoren.

Warum die Frau des "Erfinders" jetzt besonders gut sein soll, sehe ich auch nicht. Linda Parelli hat zwar so ihre Fans und versucht v.a. die Englischreiten/Dressur mehr einzubinden (vor ihr war Parelli halt doch eher "Western", auch wenn man sich nie einer Reitweise zuordnen will), aber auch in Parellianer-Kreisen gilt sie nicht unbedingt als das Supertalent ;-). Aber man muss halt auch irgendwie die Frau unterbringen, nicht wahr?
Zumal inzwischen ja wissenschaftlich gesehen einiges darauf hinweist, dass Pferde durch positive Verstärkung zuverlässiger und motivierter Lernen, als durch negative Verstärkung (und dass das Parelli System auf negativer Verstärkung beruht, ist ja nunmal nicht von der Hand zu weisen). Für mich dann ein Grund mehr, anders vorzugehen.
Weiß nicht ob es solche wissenschaftlichen Studien gibt.
Positive Verstärkung wird ja auch bei Parelli benutzt. Füttern, streicheln, loben, clickern ... alles nicht nur erlaubt, sondern explizit gefordert.

Was ich zum Thema "Reitvermeidung" sagen soll, weiß ich jetzt gar nicht. Ist jetzt ein Mensch, der nicht so oft reiten will, schlechter? Vielleicht machen die Leute so viel Bodenarbeit, weil es einfach ein Heidenspaß ist?

Minous Absatz trifft übrigens auf so ziemlich jeden Stall und seine Einwohner zu, den ich je gesehen habe. Völlig unabhängig von Reit- oder Umgangs- und sogar Haltungsweise. *schulterzuck*
skywalker

Beitrag von skywalker »

Alkasar hat geschrieben:Skywalker, ich empfinde das überhaupt nicht so, dass hier pauschal anhand eines Videos kritisiert wird.

Das Video ist, wie schon gesagt, von Frau Parelli sollte also die Methode korrekt repräsentieren. Ich gehe also davon aus, dass dieses Video als positives Beispiel für die Parelliarbeit veröffentlicht wurde. Dann disqualifiziert es in meinen Augen die Methode und den gezeigten Vertreter ganz entschieden.

Zum anderen habe ich, und wie ich lese auch einige andere, schon mehrere Vorführungen auf verschiedenen Veranstaltungen gesehen. Und zwar von Leuten, die teilweise durchaus als Aushängeschilder der Parelliarbeit fungieren. Auch das dort gesehene konnte mich nicht begeistern, ich fand es größtenteils gruselig.

Und dann gibt es natürlich Leute, die nach dieser Methode recht schön arbeiten, das will ich gar nicht bestreiten. Aber wie oben schon gesagt wurde, diese Leute könnten das sicher auch auf anderem Wege, die haben einfach Gefühl für's Pferd. Was mich extrem abstößt, ist dieses sektenähnliche Getue. Horsemanship ist doch keine Religion. Das sollte ein ganz pragmatischer Ansatz sein zu lernen, mit dem Pferd zu kommunizieren.
8) Hab oben schon alles gesagt.
Ganz sicher werd ich Parelli hier nicht verteidigen.
- Sektenähnlich: richtig, wird ihnen immer wieder vorgeworfen. Ganz ehrlich? Mir doch wurscht. Muss ich selbst ja nicht so zelebrieren. Wiederum: schulterzuck.
Wobei ich bei der Sache ein bissl auf den Kulturschock hinweise... die Amis sind einfach anders; da klingt irgendwie jeder, der irgendeinen Vortrag hält oder was erklärt, gleich wie ein Sektenführer *find*.

- Frau Parelli: Siehe oben, die musste irgendwo untergebracht werden. Auch die kann ich ausblenden. Ich kann sogar Herrn Parelli selbst ausblenden und nur die Theorie hernehmen und mein eigenes Ding damit machen (und es immer noch Parelli nennen).


Und zum "das ist doch ein Video vom MEister" - da interessiert mich jetzt DER Meister, der von allen hier unumstritten als perfekt akzeptiert wird, inklusive Video. Ich glaub echt, es gab hier noch nie eins. Von Philippe Karl bis Oliveira oder sonstige Größen wurden alle schon zerlegt hier. Deshalb les ich hier nicht mehr so viel ;-) .


Ich will Parelli weder verteidigen noch besser dastehen lassen als sie sind. Nur finde ich es immer schade, wenn eine Methode mitsamt sämtlichen Personen, die sie anwenden, beurteilt wird, ohne dass man eigentlich Einblick darin hat. Ich finde jedenfalls mittlerweile in fast jeder Methode und bei fast jedem Pferdemenschen ein paar Dinge, die ich mir mitnehmen kann, wenn man sich länger damit beschäftigt. So gehts mir jedenfalls. Umgekehrt gibts auch natürlich immer FEhler und Negatives zu sehen. Ich will mich halt nicht da dran aufhängen, sondern sehs mir genau an, wenn ich kann, sortiere was ich für gut halte und schlecht halte, auseinander, blende das schlechte aus und nehme das gute mit. So lebt sichs glücklicher und weniger motzend ;-).
Phanja

Beitrag von Phanja »

@skywalker
Es gibt solche Studien. Ich habe sogar welche davon gelesen :wink:

Klar haben wir auch schon über andere "Meister" diskutiert und bestimmt auch kritisiert. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass da einer dabei war, der SO brutal mit den Tieren umgeht.

Also für mich ist grade das Thema Parelli einfach durch: http://www.youtube.com/watch?v=5gf7w_1ifus
So wie jede andere Methode oder Person durch ist, die dermaßen mit einem Tier umgeht.
minou
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Beitrag von minou »

Das sektenähliche Getue haben wir ja eigentlich bei vielen Ausbildern. Da gilt halt nix anderes und der "Guru" ist fast ein Heiliger.

Bei uns im Stall wird die Bodenarbeit einfach tottrainiert. Die Pferde sind regelrecht genervt von dem ewigen, sinnlosen Üben. Obwohl ich solche Bodenarbeit mit dem Pferd generell gut finde, wird es in meinen Augen oft total übertrieben. Ich sehe halt oft Pferde, die dann ausbrechen und Blödsinn machen, weil evtl. der ständige Druck oft zu viel wird. Dann geht der Schuß vielleicht doch mal nach hinten los.
Das Problem ist wieder einmal der Mensch, der den richtigen Zeitpunkt nicht erkennt oder verkennt.
Wir haben auch zwei Trainer (nach H. Welz) im Stall. Deren Pferde sind auffallend schwierig beim Reiten (es wird ja auch nicht klassisch geritten), und auch am Boden wird viel gemaßregelt.
Kenne leider nur Negativbeispiele, bin aber ganz sicher, daß bei geschulten, vernünftigen Menschen Horsmanshiparbeit eine tolle Sache ist.
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skywalker

Beitrag von skywalker »

Ich fänd halt besser, dann auch nur genau über dieses Video zu diskutieren, oder nur über Frau Parelli herself, von mir aus auch über bestimmte Auszüge aus Parelli-Unterlagen.

Nur nicht von einem Individuum automatisch auf alle anderen schließen, das ist halt einfach eine intolerante Haltung.

Ich bin sicher, von jeder Reitweise und jeder Tiererziehungsmethode finde ich irgendwo ein Video, das der Anlass sein könnte, dass diese Methode "für mich durch" ist. Dann bleibt halt nix mehr übrig.

Sorry bin schon fertig. :wink:
Ihr könnt weiter Negativ-Beispiel-Videos schauen. ;-)

Ich schau mir lieber die schönen Sachen an und lern draus. :-)
padruga
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Beitrag von padruga »

Zumal inzwischen ja wissenschaftlich gesehen einiges darauf hinweist, dass Pferde durch positive Verstärkung zuverlässiger und motivierter Lernen, als durch negative Verstärkung
Um Gottes Willen.. " darauf hinweist"???? Das ist doch längst seit Jahren bewiesen und psychologischer Grundstandard! Bei Pferd, bei Hund, beim Karnickel und beim Menschen! Wahrscheinlich sogar beim gemeinen Hausfloh, aber das weiß ich nicht sicher... 8)
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Sitara
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Beitrag von Sitara »

Mir machen die Parelli-Videos, die ich bishher gesehen habe, eben den Eindruck, daß man erstmal eine Ohrfeige austeilt, bevor man das Pferd fragt, wie es im geht, bzw. sagt, was man von ihm will.

Das ist eine Vorgehensweise, die für mich (auch unter Menschen) nicht wirklich Sinn macht und meinem Gefühl von Sozialkompetenz widerspricht.

Ich frage zuerst immer höflich und verstärke die Deutlichkeit erst dann, wenn ich keine, oder keine zufriedenstellende Antwort bekomme.

Bei meinem sensiblen Prinzeßchen wäre bei einer solchen Vorgehensweise das Verrauen sofort hinüber. Und ich hab's lieber, daß sie mir folgt, weil ich mir ihren Respekt verdient habe, als weil ich sie eingeschüchtert habe. Allein, wenn ich in ihre wachen, klugen Augen schaue weiß ich, daß das der richtige Weg ist.

Im übrigen ist mein großes Vorbild ingrid Klimke. Und ich habe sie noch nie ein Pferd so grob und böse behandeln sehen, wie Frau Parelli dies tut. Habe auch ein Verladevideo von Herrn Parelli gesehen, war mir ebenfalls mehr als suspekt.

Was mich so geschockt hat war, daß ich frisch gelernt hatte: PNH = Parelli Natural Horsemanship. Ah, dachte ich, toll, ein Pferdeflüsterer, super! Nur daß mir dieses Flüstern eher wie per Megaphon ins Ohr brüllen vorkommt.

@Ulrike, danke, schaue ich mir gerne an!
Phanja

Beitrag von Phanja »

padruga hat geschrieben:
Zumal inzwischen ja wissenschaftlich gesehen einiges darauf hinweist, dass Pferde durch positive Verstärkung zuverlässiger und motivierter Lernen, als durch negative Verstärkung
Um Gottes Willen.. " darauf hinweist"???? Das ist doch längst seit Jahren bewiesen und psychologischer Grundstandard! Bei Pferd, bei Hund, beim Karnickel und beim Menschen! Wahrscheinlich sogar beim gemeinen Hausfloh, aber das weiß ich nicht sicher... 8)
Ich wollte mich halt vorsichtig ausdrücken 8) :oops:
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Sitara, ja so wirkt es auf mich auch. Besonders unfair, da die meisten Pferde "menschlich" gelernt haben und nun kommt einer daher und lässt sofort den großen Macker raushängen und schlägt mit dem Seil. Ein ganz normales Führtraining reicht bei Pferden meist, vielleicht einmal erkären, dass es im Ernstfall nicht zu überholen hat, ansonten volles Rohr Lob und gute Laune, wenn es anständig bleibt. Zumindest kann ich nur vermuten das es in dem Video um ein drängelndes Pferd geht.
Es grüßt Nadine

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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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