Tabu Reitergewicht

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo,,


Ein übergewichtiger Reiter, der elastisch sitzt, schadet dem Rücken sicher weniger als ein optimal gesichteter Reiter, der keinen vernünftigen Sitz hat.

Mir scheint auch in diesem Falle das Pferd nicht zu leiden, sehr wohl sehe ich andere Pferde unter anderen Reitern eher leiden, in natura hier zu Hause und Umgebung.



Wenn der übergewichtige Reiter sein Probleme erkennt und anfängt, etwas zu tun, dann Glückwunsch.
Weiss er um sein Problem und jammert nur, blöd.


LG Ulrike
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Abeja hat geschrieben:Es kommt übrigens auch auf die Rückenform des Pferdes an. Dass Quadrattypen im Verhältnis zum Eigengewicht mehr tragen können als Rechtecktypen.
Das halte ich übrigens für ein ebenso unausrottbares Vorurteil wie der Spruch: Kaltblüter sind per se Gewichtsträger. Ich habe ja nun selbst Iberer, einer davon der typische Quadrat-Typ. Und der war – wie viele Spanier übrigens - anfänglich ausgesprochen weich im Rücken. Da ein massiv übergewichtiger Reiter drauf und gute Nacht, Marie. :wink:
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sab
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Beitrag von sab »

Also, das kann ich auch nicht bestätigen. Ich habe ein Pferd mit einem quadratischen Rücken und der ist empfindlich. Ob das an dem Quadratrücken liegt ? Ich weiss es nicht, aber er braucht auch beim Reiten eine lange Lösungsphase. Ich bin jetzt schon dazu übergegangen, ihn zum Aufwärmen zu longieren.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Nach der 10%-Regelung dürfte ich als normal gebaute, große Frau mein schweres Warmblut nicht reiten. :lol: Und ich dürfte auch keinen Mann draufsetzen, nicht mal einen sehr zierlichen.
Das halte ich echt für Blödsinn.

Edit: Selbst Cubano wäre zu schwer für ihn

Ich glaube tatsächlich, man muss im Einzelfall schauen, wo die Grenze ist.

Gewicht zu verlieren ist keine einfache Sache, und ich hab Hochachtung vor solchen Erfolgen wie -19 Kilo.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Das mit dem Quadrattyp ist ein physikalisches Gesetz: Gewicht = Last x Lastarm, und der Lastarm ist bei einem langen Rücken länger, sprich, die Wirkung des Reitergewichts ist etwas ungünstiger, weil die Hebelwirkung höher ist. Nur deshalb sagt man, dass Pferde mit kurzem Rücken in der Regel weniger schnell Schäden oder einen Senkrücken kriegen. Das sagt aber erstmal gar nichts über den jeweiligen Einzelfall aus.
Liebe Grüße Birgit
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Dummerweise kommt man allein mit physikalischen Gesetzen bei Pferden halt nicht weit. Weil ganz andere Dinge eine Rolle dafür spielen, wie tragfähig ein Rücken ist. Die Muskulatur natürlich. Aber auch Veranlagung, Training und dergleichen mehr.

@Celine: Ich persönlich finde es KLASSE, dass ich auf Dein Pferd nicht darf. Wie gesagt, meine Plomben tun schon beim Zusehen im Trab weh. :P
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Cubano hat geschrieben:Dummerweise kommt man allein mit physikalischen Gesetzen bei Pferden halt nicht weit.
Logisch!! :), deshalb ist es ja auch ein Pferd und kein Auto. Aber es ist halt auch ein Gesichtspunkt unter vielen. Und es soll ja Menschen geben, die sich nicht einfach in irgendein Pferd verlieben, sondern es sich nach verschiedenen Eigenschaften, u.a. Gebäude, aussuchen. Und da mag das vielleicht dann doch eine kleine Rolle spielen, wenn es von vornherein ein schwerer Reiter ist.

Ist natürlich weder eine Garantie noch ein Freibrief.
Liebe Grüße Birgit
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

Mal eine Frage in die Runde:

Gibt es Erfahrungswerte, wieviel man mit der Berechnungmethode für Pferdegewicht daneben liegt?

Die Liste von Lilith79 hat mir grad ein bisschen irritiert.

Meine RB ist 1,55 groß Halbblut. Vollblut x Nonis (ist eine Rasse in Ungarn, die hauptsächlich auf Iberische Pferd und Lippizaner zurück geht, also auch von Gebäude ähnlich der Barokpferde geht). Er besitzt ein eher stemmiges Gebäude, dass er halb Vollblut ist lässt sich nur vielleicht im Charakter erahnen. Vom schätzen her würde ich ihn auf 450-500 kg schätzen. Wenn ich mir jetzt allerdings die Liste von Lilith79 anschauen, müsste der ja eher in Richtung 550 kg gehen ...

Ich werde mal die Gewichtsberechnungformel heranziehen. mal schauen was die sagt.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Cubano hat geschrieben:
@Celine: Ich persönlich finde es KLASSE, dass ich auf Dein Pferd nicht darf. Wie gesagt, meine Plomben tun schon beim Zusehen im Trab weh. :P
:P

Wenn es dich doch mal überkommt, tu dir keinen Zwang an. Die Gelegenheit ist günstig

Loisachqueen: pferdewaage rufen kann manchmal aufschlussreich sein. Mein Pferd wiegt weniger, als man denkt, manche mehr, als man denkt
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Melli
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Beitrag von Melli »

Ich differenziere da schon. Ich finde, dass eine gymnastizierende Einheit mit einem korrekt gebauten Pferd, das nicht schnell auseinanderfällt - und so sehe ich das, was gerrudy z.B. macht - ganz anders zu bewerten ist als stundenlanges, unüberlegtes, sinnloses herumeiern auf einem Pferd mit schwachem Rücken.

Es kommt in meinen Augen nämlich neben Größe und Statur des Pferdes auch auf die Konstitution an - ein Pferd mit wie gesagt schwachem Rücken, Durchtrittigkeit oder einer Fehlstellung muss da sicher vorsichtiger belastet werden als ein durch und durch korrektes, vor Kraft strotzendes (=gut bemuskeltes) Pferd.

Mir ist auch der status quo viel unwichtiger als die eigene Einsicht und der Wille, etwas zu ändern.

Jemand kann doch auch so schlecht reiten, dass es dem Pferd schadet - wenn ich sehe, dass jemand sich darum nicht schwert, würde ich was sagen, aber wenn ich sehe, dass so jemand Unterricht nimmt, liest, besser werden will, warum soll ich da irgendwas kritisieren? Mit welchem Zweck??

Nochmal "hinterhertreten", wenn jemand bereits dabei ist, Dinge zu tun, zu ändern, finde ich total daneben. Ganz allgemein gesprochen :wink:

Abgesehen davon mache ich mir über Reitergewicht natürlich schon ab und zu Gedanken.
Die übergewichtigen Reiterinnen, die ich kenne/kannte, haben sich alle sehr kräftige Pferde gekauft, die ihnen auch eher einen Tick "zu groß" waren, so dass ich wirklich nicht sagen kann, ob es denn sooo einen riesigen Unterschied macht zu jemandem, der schlank und groß ist.

Größe finde ich nebenbei bemerkt auch einen wichtigen Faktor. Mein Araberschlumpf kommt bei jedem, der 15cm größer ist als ich (und ich bin 1,58) schon ins Wanken. Da muss man schon sehr stabil sitzen, um ein kleines, schmales Pferd nicht ständig zu nötigen, stabilisierend Hilfsmuskulatur zu benutzen, das verschleißt doch auch.

Ich finde es richtig, über solche Punkte nachzudenken und sie ggf. auch offen anzusprechen.
Aber doch nicht, wenn die Erkenntnis und der Änderungswille bereits da sind.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Bitte diskutiert dieses Thema nun neutral weiter!
Zuletzt geändert von Josatianma am So, 23. Feb 2014 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Sabine

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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Pferdegewicht: habe schon mehrere WB gewogen, bisher lagen alle zwischen 550kg und 590kg bei 1,62 bis 1,75m Stockmaß.

Reitergewicht: ich kenne mehrere RL, die im Alter schwerer wurden aber damit bewusst umgehen. Sie setzen sich natürlich auch mal auf Schülerpferde, aber dann nur auf ein aufgewärmtes Pferd und nur für kurze Einheiten. Schrittreiten am Anfang und Ende macht jemand anderes oder es wird durch Bodenarbeit ersetzt.

Reitergröße: ein langer Oberkörper ist für manche Pferde schwer zu balancieren. Ich bin schon junge Pferde geritten, die mit meinen 1,80 erhebliche Schwierigkeiten hatten. Vergleiche finde ich schwierig, aber aus Beobachtung würde ich sagen ich habe schon einige große schlanke Reiter ihre Pferde kaputt hebeln sehen.

Reiterfitness: Diesen Aspekt darf man nicht außer Acht lassen. Wem der Puls und Atmung beim Traben schon hoch geht, der treibt auch den Puls des Pferdes unnatürlich hoch. Da gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zu. Und hier kann jeder von uns etwas tun.

Reiterbeweglichkeit: entscheidender Einfluss auf den Sitz und auch ohne Pferd zu trainieren. Und wer von uns holt regelmäßig den Osteopathen für's Pferd und geht selbst nicht? Wo verstaubt ein Gymnastikball in der Ecke?

Alles Dinge, die Auswirkungen darauf haben, wie leicht das Pferd uns Tragen kann. Fangen wir doch mit den Sachen an, die jeder noch heute verbessern kann...
Paula

Beitrag von Paula »

sicherlich soll man da sein Augenmerk drauf richten, aber noch viel mehr ob der Sattel dem Reiter passt.
Hier habe ich oft gesehen dass auch normale Reiter auf großen Pferden am Sattelkranz saßen, weil Sattel unpassend oder zu klein und so das Gewicht auf eine weit hintenliegende Stelle punktuell gebracht wurde.
Hier kann der Reiter nie im Gleichgewicht sitzen
und schadet in meinem Augen dem Pferd .
Während ich noch kein geschädigtes Pferd erlebt habe, weil der Reiter einem zu schwer vorkommt.
Ein Freund von mir hat sehr kleine Isis, die meist von Erwachsenen geritten werden auf Tagesausritten,
ich kenne ihn seit vielen Jahren und krank ist bisher noch kein Pferd geworden.
Er selbst ist über 1,85 und sitzt auf diesen kleinen Isis mit ca 90 Kilo.
Gut sitzen ist hier das A und O.Ein Anfänger sollte besser ein Pferd reiten dass Gewichtsmässig und Proportionsmässig gut passt.
Ein forgschrittener Reiter spürt wenn das Pferd unter ihm einknickt, man sieht es auch...
Ich hatte mal eine Huzulin,normal gebaut , die war 1,46 , die vertrug nur Gewicht bis 65 Kilo ,danach ging sie sichtbar in die Knie.
Es liegt halt wirklich am Pferd selbst wieviel es tragen kann.
Das Pferd um das es sab ging kommt mit seiner Reiterin klar, finde ich.
Zuletzt geändert von Paula am So, 23. Feb 2014 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
sab
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Beitrag von sab »

Paula, wenn ein Pferd mit einem Reiter wg des Gewichts einknickt, dann ist es aber absolut und offensichtlich überfordert. MIr gehts aber nicht (nur) um solch absolut offensichtliche Situationen sondern um die Frage, was Gewicht - zuviel Gewicht - auch längerfristig für den Pferderücken für Folgen hat.


Klar ist, dass die reiterliche Fähigkeit (und Beweglichkeit und Kondition) natürlich eine grosse Rolle spielt. Und das ein Sattel da auch wesentlich sein kann, finde ich klar. Es bleibt für mich aber die Grundfrage, wieviel Gewicht ein Pferd tragen kann und in dem Zusammenhang ist die von Cubano zitierte britische Studie natürlich sehr interessant, weil sie zu wesentlich weniger Gewichtsergebnissen kommt als man als Reiter so denkt.
Paula

Beitrag von Paula »

naja vom Gewicht konnte meine Stute gar nicht überfordert worden sein..ab 65 kilo..
die Isis wiederum wiegen keine 400 Kilo sind sehr zart
ich stell mal Bilder ein...
bei 90 Kilo,
http://img.webme.com/pic/i/islandpferde ... hwabl6.jpg
1.Reiter der Gruppe
also ich meine soviel zum Thema Statistiken
man muss als "Fachmann" das Thema individuell begutachten, meine Meinung
ich meine nun nicht dass ich einer wäre,
ich mag bei nicht offensichlichen Problemen nicht darüber urteilen..siehe Beispiele oben.
Ein Esel, ein kleiner wieso kann der so große Lasten tragen?
Die Ameise trägt gar das zigafaches ihres Gewichts...
Zuletzt geändert von Paula am So, 23. Feb 2014 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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