Einstieg in das klassische reiten

Rund um die klassische Reitkunst

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Stevy01
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Einstieg in das klassische reiten

Beitrag von Stevy01 »

Hey ihr Lieben,

ich bin neu hier und auch neu in der Klassik sparte. Ein paar Handarbeitslektionen haben meine 7j Hannoveraner Stute schon hinter uns :)

Ich steige von FN um weil ich glaube, dass es für meine Stute besser ist, da sie viel schlechte Erfahrungen beim einreiten gemacht hat.

Nun wollte ich mal fragen was so Grundübungen sind, die man von oben machen kann. Natürlich wende ich mich wenn mein Sattel fertig ist auch an einen entsprechenden Reitlehrer bzw Reitlehrerin. Nur ich will da nicht so unvorbereitet hin :)

Bis jetzt weiß ich nur wie man die "Notbremse" übt. Aber wie So die treibenden hilfen sind z.b. bei den Seitengängen. Und stimmt es dass man sich beim angaloppieren nicht nach innen verlagert sondern nach außen?

Und brauche ich unbedingt ein schärferes Gebiss (Pelham). Bis jetzt habe ich ein einfach Gebrochenes.

Freue mich auf Tipps und Ratschläge von euch:) Und Bitte nicht auslachen für mich ist das noch alles so neu
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Sitara
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Beitrag von Sitara »

Hi,

Es gibt hier sicher viel kompetentere forumsmitglieder als mich, nur mal kurz: warum brauchst du ein schärferes gebiß? Man sollte erst mit dem sanfteren/weicheren zurechtommen, bevor man ein schärferes anwendet. Ein scharfes gebiß ist wahrlich keine notbremse oder ein allheilmittel für schwierige/unrittige pferde. Und gehört ganz sicher nicht in die hand eines ungeübten reiters....
Stevy01
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Beitrag von Stevy01 »

Ich wollte nicht unbedingt ein schärferes, wollte nur wissen ob das nötig ist, aber wenn nicht ist das gut :) Ich bin zwar schon mit schärferen gebissen geritten aber mache es nicht gerne. Ich reite auch eigentlich schon seit 14 jahren aber eben nur FN mäßig :)
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

Buchempfehlung: Klassische Reitkunst von Anja Beran

Ein sehr interessantes Buch zum drin rumstöbern und nachlesen.

Und nein, die meisten "Klassiker" reiten ganz normal auf Trense (später auf Kandare) und normalen Dessursattel. "Klassisch" hängt man nicht an der Ausrüstung auf, sondern am "Wie" Pferd reiten.

Zittat: "die Dressur ist für das Pferd und nicht das Pferd für die Dressur" (Es gibt keine Dressurpferd, de Dressur ist für die Gesunderhaltung eines jeden Pferdes) (frei nach Anja Beran).

Meine eigene Feststellung: Die "Klassiker" legen einen hohen Stellenwert auf die Seitengänge. Nutzen dies zb schon bevor sie Antraben. Und nutzen diese unteranderem zum lösen und lockern und später zum Versammeln ihres Pferdes.

Ach ja, willkommen im Club :lol:
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Was ist denn den Notbremse? :kopfkratz:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Erst einmal: herzlich Willkommen Stevy01! Vielleicht könntest du dich im Vorstellungsthread noch einmal kurz vorstellen, so dass die Forumsmitglieder etwas mehr über dich wissen.

Reiten nach FN ist übrigens auch klassisch - zumindest wenn man sich an die Richtlinien und ihre Aussagen hält. Generell möchte ein "Klassiker" sein Pferd gesunderhaltend reiten. Wie dies geschieht, gibt es unterschiedlichste Ansichten, wie du sicher merken wirst, wenn du einfach mal ein wenig hier im Forum liest. Vielleicht schaust du auch mal im Bereich Rezensionen. Dort sind einige Literaturempfehlungen.
Liebe Grüße, Sabine

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charona
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Beitrag von charona »

loisachqueen hat geschrieben:Buchempfehlung: Klassische Reitkunst von Anja Beran

Ein sehr interessantes Buch zum drin rumstöbern und nachlesen.

Und nein, die meisten "Klassiker" reiten ganz normal auf Trense (später auf Kandare) und normalen Dessursattel. "Klassisch" hängt man nicht an der Ausrüstung auf, sondern am "Wie" Pferd reiten.

Zittat: "die Dressur ist für das Pferd und nicht das Pferd für die Dressur" (Es gibt keine Dressurpferd, de Dressur ist für die Gesunderhaltung eines jeden Pferdes) (frei nach Anja Beran).

Meine eigene Feststellung: Die "Klassiker" legen einen hohen Stellenwert auf die Seitengänge. Nutzen dies zb schon bevor sie Antraben. Und nutzen diese unteranderem zum lösen und lockern und später zum Versammeln ihres Pferdes.

Ach ja, willkommen im Club :lol:
Und wenn du schon Geld ausgeben möchtest, dann kann ich dir nur empfehlen, die dazugehörige DVD auch anzuschaffen, ergänzen sich wunderbar, Buch und DvD.
Stevy01
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Beitrag von Stevy01 »

Danke für die Netten Antworten ich werde mir das Buch auf jeden Fall kaufen:)

Das mit der Notbremse das hatte ich nur so genannt :P Ich meine wenn man das Pferd anhalten will und dann den druck so lange erhöht bis es steht und dann alles locker lässt und irgendwann reagiert das Pferd dann auf eine ganz feine Hilfe...das hat mir eine Freundin gezeigt die auch klassisch reitet...genau wie die Abkauübungen nach Philippe Karl
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

@charona: stimmt, die DVD kam mir dann auch als ich den Beitrag schon weggeschickt habe.

Von Philip Karl gibt's auch einige interessante und sehr lehrreiche DVDs, allerdings empfehlen sich die erst mit ein bisschen Vorwissen. Ich hab mir die damals angesehen, als ich noch Typisch "FN" in der Reitschule geritten bin und habe nichts verstanden. Inzwischen sieht das anders aus ...
Allerdings sind die DVDs auch ordentlich teuer ...
charona
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Beitrag von charona »

Natürlich, PK kann man sich anschauen, Bent Branderup auch. Ich persönlich bin erst vor Kurzem auf Anja Beran gestossen, besser gesagt habe mir das Buch und verschiedene DVD's angeschafft. Für die Neuorientierung ist sie, so glaube ich, die am wenigsten "exotische" Ausbilderin, vor allem erklärt sie sehr gut ihre Vorgehensweise und das WARUM, sodass auch Laien in der klassischen Reitweise das empfohlene eher umsetzen können.
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

@charona: Da bin ich ganz deiner Meinung :)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Hi Stevy01, zum einen : schön, dass du dich bemühst, nach den klassischen Grundsätzen mit deinem Pferd zu arbeiten.
Zum anderen : "FN" und "klassisch" müssen mitnichten ein Widerspruch sein. Auch die deutsche Reitlehre - welche eigentlich in der FN die Grundlage von Reitern und Ausbildung bildet- ist "klassisch"- sprich, sie beruht auf der Natur und dem "von Alters" her bewährten und überlieferten "Wissenschatz".
Dass in der Realität und Praxis leider sehr viele FN-Ausbilder das vergessen oder nicht wissen, oder nicht mehr um den Ursprung ihrer eigenen Lehre wissen, ist bedauerlich und teils fatal. Aber auch innerhalb der "FN", gibt es noch viele Ausbilder, die die klassischen Grundsätze hochhalten.

Auch andere Reitweisen haben ihre klassischen Grundsätze und teils sind diese andere Erkenntnisse, als die der deutschen Reitlehre, aber allen diesen Grundsätzen ist eines gemeinsam : Sie funktionieren und die Pferde können sie für sich gut umsetzen.
In soweit viel Freude daran, klassische Grundsätze zu entdecken und zu beleben - gleich welcher "Stempel" drauf ist.
Und ein ganz wichtiges Merkmal : "Klassisch" zeichnet sich nicht durch Outfit- wie z.B.Barockschabracke oder goldenen Pluvinelkandare aus, sondern durch konkrete Ausbildungswege , systematisches Vorgehen und das Berücksichtigen der Gesetze der Natur.
Gruß S&P
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Schön zusammengefaßt! :D
lg, Tanja

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Stevy01 hat geschrieben:Ich wollte nicht unbedingt ein schärferes, wollte nur wissen ob das nötig ist, aber wenn nicht ist das gut :) Ich bin zwar schon mit schärferen gebissen geritten aber mache es nicht gerne. Ich reite auch eigentlich schon seit 14 jahren aber eben nur FN mäßig :)
Hm, also 14 Jahre mit gutem FN-Unterricht wären doch goldwert!

Die Anzahl der Jahre macht es nicht, und die Benennung von FN oder Klassisch etc. auch nicht.

So wie du schreibst - sorry, möchte dir nicht zu nahe treten, kann ja nur das deuten, was anhand deiner Fragen und Erklärungen zu erkennen ist - wäre es sicher hilfreich du würdest dir einen guten Reitlehrer suchen, der dir die Dinge vor Ort erklärt.

Um ehrlich zu sein, wenn ich was von "Notbremse" lese, von der du weißt, wie sie funktioniert, dann wird mir ein wenig mulmig, vorstellen möchte ich mir nicht wie sie aussieht, und auch nicht weswegen sie "nötig" sein soll. :?

Dass du dich zum Wohle deines Pferdes mit dem Thema beschäftigst finde ich super, und das ist auch deutlich heraus zu lesen. Das kann aber sehr schwierig werden, wenn man das vollständig theoretisch, ohne praktische Hilfe lösen möchte. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Stevy01
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Beitrag von Stevy01 »

Mir ist klar dass die Jahre es nicht unbedingt ausmachen und das mit der Notbremse ich kann nur das wieder geben was ich gesagt bekommen habe. Ich hatte bereits im Oktober 6 reitstunden bei einer reitlehrerin die nach philippe Karl reitet sie hat mir sehr.gehören da zu dem Zeitpunkt nicht mal an reiten auf meiner despina zu denken war. Zwischendurch bin ich ein klassisch ausgebildetes Pferd geritten und ich fand es total toll da alles so fein ist :) und bodenarbeit habe ich auch schon mit beiden gemacht. Mit dem bereits klassisch ausgebildeten Pferd konnte ich spanischen Schritt und levade und travers machen...und meiner despina bringe ich gerade den spanischen Schritt bei :)
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