Fassbeinigkeit und Rittigkeit

Rund um die klassische Reitkunst

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sapere aude
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Fassbeinigkeit und Rittigkeit

Beitrag von sapere aude »

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ich hatte vor 2 Jahren mal einen sehr fassbeinigen Spaniockel zum Beritt. Der drehte hinten genau so lange stark, bis ich meine Physiotherapeutin habe draufschauen lassen, danach waren seine Ileo-Sakralgelenke behandelt und er lief nahezu normal. :wink:
Wie gibt das Pferd denn die Hinterfüße ?
le_bai
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Beitrag von le_bai »

Die flachen Hufe auch hinten ?

Dreht es im Sprunggelenk oder im Knie ?
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Hab ich Tomaten auf den Augen oder schrieb sapere audere gar nichts von Drehen? Nur von "rotieren" , was man als Drehen oder halt auch "hin und her schlackern/"Klappen" interpretieren kann. Sapere audere, kannst du das nochmal konkretisieren?

Wir haben einen PRE im Stall, der wirklich stark fassbeinig ist. Bei dem ist es so, dass das im Abdrücken "rausgebeulte" Sprunggelenk in der Phase, in der es in der Luft ist, deutlich sichtbar nach innen schwenkt/ schnickt/klappt (schwer zu beschreiben) und dann wieder beim Lastaufnehmen rausgebeult wird - aber ohne dass er dabei mit dem Huf dreht. Der ist ostheo/physiomäßig sehr gut betreut. Er ist jetzt 17 und hat durchaus immer mal wieder Probleme mit den Hinterbeinen, aber auch vorn leichte Arthrose. Er ist einfach nicht wirklich belastbar, übrigens war der bis 10-jährig ein reines "Koppelornament" und wurde erst dann angeritten, danach auch nicht stark beansprucht (aber schon regelmäßig und auch recht ordentlich, also nicht schief und krumm herumgeschrubbt oder nur alle zwei Wochen vier Stunden ins Gelände oder so), hat also deutlich weniger KM auf dem Tacho als ein länger genutztes Pferd in dem Alter. Seine Fehlstellung ist aber auch wirklich stark ausgeprägt.

Von daher denke ich, dass deine Analyse doch ziemlich treffend klingt und dass der Bewegungsablauf vermutlich wirklich etwas anspruchsvoller zu "managen" ist und vielleicht auch verschleißanfälliger - auf jeden Fall würde ich so ein Pferd möglichst kontinuierlich und schonend reiten, längere Pausen sind da vermutlich besonders schlecht für die Stabilität des Ganzen und Bewegungen, bei denen starke Zentrifugal/Scherkräfte auf die Beine einwirken vermutlich nochmal heikler als bei "normalen" Pferden.
grisu
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Beitrag von grisu »

Soviel ich weiß, sind fassbeinige Pferde deutlich verschleißanfälliger, da bei ihnen die Sprunggelenke stark belastet werden.

Früher gab es diesen Exterieurmangel öfter und er galt eben wegen der starken Belastung und dem frühen Verschleiß bei Zuchtbeurteilungen als schwerer Fehler. Aus diesem Grund wurde er züchterisch inzwischen weitgehend ausselektiert.

Bei so einem Pferd ist es sicherlich sinnvoll, vorsichtig und langsam vorzugehen und auf Lektionen, die die HH zu stark belasten, zu verzichten. Aber du hast ja geschrieben, dass dieses Pferd nur leicht fassbeinig ist, vielleicht ist das dann viel weniger dramatisch. Lass doch einfach den Tierarzt oder sonstigen Experten deines Vertrauens draufschauen.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

es ist auch denkbar, dass diese Bewegung, neben exterieurmerkmalen - evtl. ein Resultat einer schonhaltung oder ausgleichsbewegung ist.
auch das ist gar nicht so selten!

leider benötigt man für diese Abgrenzung verschiedene experten, die Hand in Hand arbeiten - um die Ursache festzulegen ...

die form der hufe wäre da ein erster hinweis. und auch, ob diese Rotationsbewegung noch im knie zu finden ist, oder nur bei den Sprunggelenken ...
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Klingt auf jeden Fall so.

Wichtig wäre halt, dass das Pferd auch hinterher möglichst kontinuierlich gearbeitet wird. Bei so etwas sind Pausen mit Muskulaturabbau usw. immer ganz schlecht.

Haste mal ein Foto?
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

ganz hervorragend für Gelenkstabilität wäre die Arbeit auf dem Laufband. Ganz erstaunlich, was in wenigen Wochen regelmässigem, kurzem Training erreicht werden kann. Ev. kann die Besitzerin ab und zu irgendwohin verladen und trainieren. Gerade falls sie reiterlich nicht so stark ist, könnte sie so gut kompensieren.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

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padruga
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Beitrag von padruga »

Wie hat sich das fassbeinige Pferd denn seither entwickelt?
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