Sperrriemen Pro und Contra

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Nun ich denke, phanja, dass den meisten "Klassikern", die sich in Schrift zu Wort gemeldet haben, ein aufwendiges Eingehen auf Sperrriemen schlicht nicht wichtig genug war :wink:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben: Ich habe auch schon mehr als genug Pferde gesehen, die ohne Nasenriemen geritten wurden und deren Reiter so instabil in der Hand waren, dass sie ihren Pferden damit keinen Gefallen taten.
Wer tut seinen Pferden schon mit einer instabilen Hand einen Gefallen ??? :lol: :lol: :lol: - der Vorteil : wenn diese auf ein "nicht gesperrtes Maul" trifft, sieht man es sogleich :wink:

Darüberhinaus teile ich nicht Marquisas Ansicht zum Sperriemen, Cubano, aber ich versuche sie nachzuvollziehen und kann sie tolerieren, solange die Verschnallung so lose ist, dass sie das Pferd nicht einschränkt.

Für mich allerdings ist der Effekt, dass das Gebiß im Maulwinkel ruhig zu liegen kommt, gerade nicht erstrebenswert. Da ich Einwirkung in die Maulwinkel gezielt einsetze, möchte ich die Reaktivität in diesem Bereich nicht abstumpfen / dämpfen / desensibilisieren.
Benutzeravatar
Spielnase
User
Beiträge: 200
Registriert: Mi, 15. Aug 2012 12:23
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Spielnase »

Phanja, genau! Und selbst wenn es die Meister empfehlen würden, interessieren mich die Gründe, die für den Sperriemen sprechen. Mein Bauchgefühl sagt mir beim Sperriemen, wie bei hannoverschen Reithalfter auch, dass man nur versucht die Symptome (sperrendes Maul) zu kaschieren, aber eben nicht auf Ursachen-Forschung geht. Ich reite am liebsten mit so wenig Leder im Pferde-Gesicht wie möglich, weder Nasen- noch Sperriemen. Sollte ich doch mal falsch/zu hart einwirken, möchte ich es erstens sehen (Pferd soll und darf sperren) und zweitens dem Pferd auch die Möglichkeit geben, dem Druck ausweichen zu können.

S&P: Mir fällt es schwer den Gebrauch des Sperriemens zu tolerieren. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die meisten Reiter ihn missbrauchen und zu eng schnallen. Aber selbst wenn er korrekt verschnallt ist, erschließt sich mir der Sinn dahinter nicht. Schon gar nicht bei einem jungen Pferd.
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

Spielnase hat geschrieben:Phanja, genau! Und selbst wenn es die Meister empfehlen würden, interessieren mich die Gründe, die für den Sperriemen sprechen. Mein Bauchgefühl sagt mir beim Sperriemen, wie bei hannoverschen Reithalfter auch, dass man nur versucht die Symptome (sperrendes Maul) zu kaschieren, aber eben nicht auf Ursachen-Forschung geht. .....
S&P: Mir fällt es schwer den Gebrauch des Sperriemens zu tolerieren. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die meisten Reiter ihn missbrauchen und zu eng schnallen. Aber selbst wenn er korrekt verschnallt ist, erschließt sich mir der Sinn dahinter nicht. Schon gar nicht bei einem jungen Pferd.

Erzähl das doch mal Dr. Reiner Klimke.

Kein Klassiker?

http://youtu.be/shLo1oLM7lc


keine gute Arbeit,wegen des Reithalfters?

http://youtu.be/yw1mAizHrjY

Ganz klar bietet das Reithalfter in gewissen Situationen eine Begrenzung für das Pferd.Und das ist so gewollt.Das Pferd kann sich in einem gewissen Komfortbereich organisieren,aber sich nicht gänzlich entziehen.
Der Rechtfertigung dieser Hilfsmittel sollte natürlich ein sachgerechter Umgang damit zugrundeliegen.
Das Ganze driftet an dieser Stelle schon wieder zu stark ab und hängt mit der Grundeinstellung zur Nutzung eines Pferdes zusammen.
Nachzulesen im "lieb,lieb" Thread.

Ein Klimke hat Pferde reiterlich ausgebildet und nach ihren Möglichkeiten bestens gefördert im Sinne eines gewissen Leistungsgedanken,den er seinen Pferden abverlangt hat.Er hat nicht geclickert.

Babette Teschen hingegen sucht z.Bsp.ein anderes Nutzungs-Verhältnis zum Pferd ,welches m.M.n. sehr vielen Menschen den Weg zu ihrem Pferd überhaupt erst ermöglicht und dieser Arbeit zolle ich meinen Respekt.

Dennoch kann man beides nur schwer vergleichen,die Wege ,Ziele und Ergebnisse sind dazu zu konträr.
geolina
User
Beiträge: 332
Registriert: Sa, 19. Okt 2013 08:38
Wohnort: Neuenmarkt

Beitrag von geolina »

hallo,

ich finde man tut seinen überzeugungen keinen gefallen, wenn man sie in lapidaren situationen gebetsmühlenartig herunterleiert. sie leiern dabei aus - werden geradezu langweilig für andere.

sollte man in diesem thread nun tatsächlich ein pferd sehen, dessen maul zugeschnürt ist.

hallali - dann sei die jadg eröffnet, auf den feind mit gebrüll!!!

aber wenn man pferde sieht, die evtl. anders geritten werden, als man es selbst machen würde, aber gut geritten sind, die gut gehalten werden (koppelgang, auslauf, sozialkontakt, super futter, guter ta, passende ausrüstung - ist ja alles da), dann kann man sich natürlich daran stoßen, dass dinge anders gemacht werden, als man das selbst tut. man kann sogar daheim mit dem kopf gegen die wand rennen, weil der böse mensch ja anderer überzeugung ist als man selbst - nur frage ich mich halt immer wie sinnvoll das gerade ist.

marquisa: ich mag deine pferde und euren umgang mit ihnen.

bei den jungpferden würde ich mir einen etwas leichteren sitz wünschen. gar nicht nach vorne gebeugt oder tatsächlich einen leichten sitz ;), so eine gewisse idee der leichtigkeit. wobei - warum jammere ich hier auf so hohem niveau herum? wohl weil es leichter ist, als selbst zu reiten *lach*.

alex
irgendwann wird`s schon nach reiten aussehen - irgendwann ...
Donna
User
Beiträge: 459
Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
Wohnort: Erlangen

Beitrag von Donna »

Ich finde das Reithalter bei marquisas Pferden ist zu eng geschnallt.Vor allem der Nasenriemen.Hallali oder Jagd machen tu ich nicht.Aber sagen darf man es doch mal?
Wenn ich das bei Reitern morniere ,heisst es immer : guck 2 Finger passen rein und schwups greifen sie an der weichen Maulseite rein,statt am Knochen also auf der Nase.
*schulterzuck*jetzt heisst es gleich :man sieht das nicht.Doch,doch ich sehe es.*schulterzuck*
Lilith79
User
Beiträge: 848
Registriert: So, 06. Dez 2009 18:30
Wohnort: bei Pforzheim

Beitrag von Lilith79 »

saltandpepper hat geschrieben:
Cubano hat geschrieben: Ich habe auch schon mehr als genug Pferde gesehen, die ohne Nasenriemen geritten wurden und deren Reiter so instabil in der Hand waren, dass sie ihren Pferden damit keinen Gefallen taten.
Wer tut seinen Pferden schon mit einer instabilen Hand einen Gefallen ??? :lol: :lol: :lol: - der Vorteil : wenn diese auf ein "nicht gesperrtes Maul" trifft, sieht man es sogleich :wink:
Ich finde auch, dass das einer der Hauptvorteile ist.
Mein Pony reagiert sehr stark auf Handfehler mit Sperren, Zunge zum Maul rausschlabbern (so ein "Lippen lecken"). oder verkriechen. Als wir nach einer langen Reitpause wegen Krankheit neu angefangen haben, war dasanfangs schon ziemlich frustrierend wie viel sie da "gemeckert" hat, aber innerhalb eines halben Jahres Unterricht sind diese Reaktionen zu 90% verschwunden, bei gleichbleibender Zäumung ohne Sperriemen. Mit locker verschnalltem Sperrriemen hätte sie vermutlich nicht so weit gesperrt oder vielleicht hätte die Zunge gar nicht zum Maulwinkel rausschlabbern können. Warum das jetzt ein Vorteil gewesen wäre erschließt sich mir nicht, ich hätte meine Handfehler vielleicht gar nicht so bemerkt und das Problem wäre mir nicht so bewußt gewesen. Das wäre ein Nachteil. Und besser gewesen wäre meine Handeinwirkung ja wohl kaum. Denn damit die Handfehler so kaschiert werden, dass sie kaum mehr beim Pferd ankommen, müsste man das Gebiss vermutlich schon sehr stark im Maul fixieren und das schafft man finde ich mit "locker verschnallt" dann auch nicht mehr. Und wenn die eigene Hand sooooo instabil ist, dass man sie dem Pferd gar nicht zumuten kann, dann sollte man vielleicht nochmal zu intensivem Reitunterricht greifen.

Einen Sperriemen hab ich noch nie benutzt, aber als ich noch keine Schenkeltrense hatte, hab ich den Nasenriemen zumindest im Gelände schon minimal enger verschnallt (natürlich nicht zugeknallt!) als mit Schenkeltrense. Seit ich eine Schenkeltrense habe lasse ich auf dem Platz den Nasenriemen auch mal komplett weg. Im Gelände mach ich ihn zur Sicherheit relativ locker dran.

Für mein Pony finde ich die Variante mit gut sitzender Schenkeltrense für alle meine Anwendungsfälle (Reiten Platz, Reiten Gelände, Langzügel und Doppellonge) am Besten geeignet. Allerdings habe ich durchaus sehr lange gebraucht, bis ich eine gut passende Schenkeltrense gefunden habe.

Irgendwas zum Stabilisieren des Gebisses benötigt man und was das im konkreten Fall ist, hängt sicher auch etwas von persönlichen Vorlieben von Reiter und Pferd ab und ggfs. auch von der Reitweise vom Reitstil. Ich finde es nicht schlimm wenn jemand mit Sperriemen reitet, aber mir persönlich erschließen sich da jetzt auch keine Vorteile wirklich und ich denke meine beiden RL würde das ähnlich sehen wie saltandpepper, da ihnen die freie Einwirkung auf die Maulwinkel eben auch sehr wichtig ist.
grisu
User
Beiträge: 747
Registriert: Di, 12. Jun 2007 12:02
Wohnort: S-H

Beitrag von grisu »

Donna hat geschrieben:...
*schulterzuck*jetzt heisst es gleich :man sieht das nicht.Doch,doch ich sehe es.*schulterzuck*

Das glaub ich dir aufs Wort! Vor allem wenn ich mal so Revue passieren lasse, was du bisher bei anderen Gelegenheiten so alles gesehen hast, was die hier versammelten hippologischen Vollpfosten nicht sehen :wink:

Du bist da einfach schon auf einer höheren Bewusstseinsebene ...
Motte
User
Beiträge: 1481
Registriert: Do, 12. Jul 2007 15:26
Wohnort: Schnuckenland

Beitrag von Motte »

Geolina - danke!

Donna hat geschrieben:Ich finde das Reithalter bei marquisas Pferden ist zu eng geschnallt.Vor allem der Nasenriemen.Hallali oder Jagd machen tu ich nicht.Aber sagen darf man es doch mal?
Wenn ich das bei Reitern morniere ,heisst es immer : guck 2 Finger passen rein und schwups greifen sie an der weichen Maulseite rein,statt am Knochen also auf der Nase.
*schulterzuck*jetzt heisst es gleich :man sieht das nicht.Doch,doch ich sehe es.*schulterzuck*
Ja, du siehst auch krumme Pferdebeine, wo keine sind. Is scho recht...

uups - überschnitten :wink:
Benutzeravatar
Colloid
User
Beiträge: 847
Registriert: Mo, 25. Sep 2006 09:53
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Colloid »

Nochmal zum Nasenriemen, weil einige das hier in den gleichen Hut werfen...
Der Nasenriemen wurde entwickelt um Verletzungen am Unterkiefer zu vermeiden. Wenn das Pferd im Gelände stolpert oder stürzt, kann niemand schnell genug nachgeben: das Pferd fängt den Sturz mit dem Hals auf, die Reiterhand bleibt stehen -> das Pferd sperrt, die Reiterhand steht immer noch -> das Pferd "verrenkt" sich das Kiefergelenk oder bricht sich den Unterkiefer.
Pferdeschädel
Das Kiefergelenk ist im Verhältnis zum gesamten Unterkiefer ein sehr kleines, fast schon filigranes Gelenk mit einem kleinen Bewegungsradius, wenn man sich jetzt ansieht, wo das Gebiss liegt, begreift man schnell mit welch großem Hebel man auf das Kiefergelenk einwirkt.
Grade bei jungen Pferden, die die Wirkung des Gebisses noch nicht gut kennen, halte ich daher einen korrekt verschnallten (2Finger)
Nasenriemen für wichtig.
Ich durfte selbst schon die Erfahrung machen, als mein Pony bei der Handarbeit meinte weiterlaufen zu müssen, als ich stehengeblieben bin. :shock: Es tat ihm am nächsten Tag noch weh und mir leid. :?
Seit dem nur noch mit korrekt locker verschnalltem Nasenriemen, mit dem das Pferd immer noch in der Lage ist zu sperren, aber vor Verletzungen geschützt ist.
Zum Sperriemen: Das der Sperriemen das Pferd daran hindern soll den Kiefer seitlich zu verschieben habe ich auch schon gehört, die Logik hat sich mir bisher nicht erschlossen...im Gegenteil, jedes Pferd verschiebt beim Kauen seine Kiefer seitlich gegeneinander, ich müsste also um das zu verhindern, den Sperriemen so zu machen, daß das Pferd auch nicht mehr kauen kann...für mich sehr sinnfrei.
Ich sehe das wie S&P: Ich möchte das Gebiss auch mal einen halben cm "fallen lassen" um das Pferd z.B. zum Kauen anzuregen, dafür wäre es kontraproduktiv es in der Maulspalte zu fixieren.
Aus demselben Grund sehe ich Hannoversche Reithalfter kritisch, zumal die meisten Pferde heutzutage eine deutlich zu kurze Maulspalte haben, um es richtig zu verschnallen und ich finde die bei Klimke auch unterirdisch verschnallt.
Auch unterirdisch finde ich allerdings, wieviele hier Dinge zum Dogma (Freizeitreiter blos keinen Nasenriemen, Sportreiter nur mit Sperriemen) erklären ohne zu wissen, was was bewirkt.

Zum Thema Kandare: Mir hat mal ein ehemaliger Stuart von Aachen erzählt, wie sich bei der Gebisskontrolle vorm GP 2! Leute an den Nasenriemen hängen mussten, um ihn aufzukriegen. Ein Hoch auf die Schwedische Verschnallung.
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Nudelmaus:

das gefällt mir gut, also der Herr Pferd, und was du erarbeitet hast! Tolles Köpfchen hat der Bursche!
Und irre, wenn ich deine Bilder anschaue habe ich von der Haltung von dir auf dem Pferd sofort Alexandra Dattko vor mir, eine Freundin hatte einige Jahre bei ihr Unterricht, daher sind mir einige facebook-Fotos und auch der Live-Eindruck vertraut.

Marquisa:
ich finde ja auch, dass es schon nach weit mehr als nur kleinem Ansatz von Traversälschen aussieht! :)


Das Thema Klassiker:
ich bin sicher, nicht alles was früher so mit und auf dem Pferd getan wurde findet heute Anklang, nur weil es einer der Klassiker war, der es tat! 8) Auch da war sicher nicht alles Gold was glänzte, und sie waren auch nur Menschen, auch wenn das nicht ins Bild der "edlen Reitersleut" passt. :?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Colloid hat geschrieben:Zum Thema Kandare: Mir hat mal ein ehemaliger Stuart von Aachen erzählt, wie sich bei der Gebisskontrolle vorm GP 2! Leute an den Nasenriemen hängen mussten, um ihn aufzukriegen. Ein Hoch auf die Schwedische Verschnallung.
:shock: :shock: :shock:

Bitte verlegt die nun gleich aufkeimende Clicker-Disussion woanders hin, ja ?!
cajujo
User
Beiträge: 122
Registriert: Di, 18. Feb 2014 09:08
Wohnort: B.W.

Beitrag von cajujo »

Lilith hat geschrieben, dass man irgendwas zum Stabilisieren braucht. Ich finde das sehr allgemein gesagt und kann es nicht ganz nachvollziehen. Kommt das nicht schon auf Pferd und Reiter an?
Was sind Kriterien oder anders gefragt, was wird gefühlt wenn eine Stabilisation für notwendig erachtet wird?

Mein Pferd ist ja nun nicht mehr jung, war er aber mal. :D
Es gab ein paar Wochen in denen ich dachte, ein Reithalfter wäre sinnvoll da ich ihn in Paraden etwas sperrend empfand. Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass ich besser reiten sollte, ihn in der Vorbereitung versuchen vorn freier zu machen und schneller nachzugeben, eben bevor das Gewünschte vollends ausgeführt ist, im Ansatz bei der Gewichtsverlagerung.
Ein anderer Grund war für mich das mögliche Durchrutschen/ziehen des Gebisses bei Uneinigkeiten, vor allem im Gelände.
Im Großen und Ganzen lag es aber schon immer relativ ruhig, mir war aber auch wichtig, dass er im Kiefer nachgiebig ist und sich weich anfühlt.

Ich weiss nicht ob es von anfang an besser gewesen wäre, ich kam gar nicht auf die Idee, aber seit ich mit Nathestange und nicht mehr mit WT kringel, kommt mir mein Pferd sehr viel zufriedener vor. Ich vermute, er findet die Möglichkeit mit der Zunge zu unterpolstern angenehmer und es liegt ruhiger. Oder anders.

Von Herrn Hess habe ich mal gehört, er sieht es als entlastend und entspannend für das Pferd wenn es den Unterkiefer auf dem Reithalfter ablegen kann und diesen nicht aktiv, auch gegen Druck, halten muss.
Nudelmaus
User
Beiträge: 42
Registriert: Do, 07. Jan 2010 12:40
Wohnort: Ba-Wü

Beitrag von Nudelmaus »

@Finchen: Vielen Dank!
Ist ja lustig :) Alexandra Datko hat das Fellsattel-Buch herausgegeben, richtig? Ich habe sie allerdings noch nie live gesehen oder Unterricht bei ihr gehabt.


Zum Thema Reithalfter/Sperrriemen: Ich denke, dass es hier ist wie bei allem. Richtig verschnallt schaden diese Riemen sicher nicht, dem ein oder anderen Pferd mögen sie ja auch helfen.
Ich persönlich habe nie das Gefühl gehabt, bei meinen Pferden einen Sperrriemen zu "brauchen". Deswegen verwende ich keinen, und mir fehlt auch nichts dabei. Man sollte da einfach auf sein Pferd hören.

Und von der Verwendung eines Sperrriemens gleich auf möglicherweise nicht korrekte Reiterei zu schließen, wie es vielerorts passiert, würde ich mich nicht trauen.
Ich kenne Pferde, die mit Sperrriemen absolut korrekt geritten sind und einen zufriedenen Eindruck machen, genau wie es Pferde ohne Nasenriemen gibt, wo mir das Grausen kommt. Und auch umgekehrt. Es kommt halt auch auf das Reiterlein oben drauf an :)
Phanja

Beitrag von Phanja »

Also die Aussage von Herrn Hess ist ja dahingehend schon auch putzig. Immerhin kommt das Pferd ja so auf die Welt und "muss" sein ganzes Leben seinen Unterkiefer selber tragen.

Für mich ist es Fakt, dass der Sperrriemen das Pferd massiv einschränkt. Man bindet dem Pferd das Maul zu - ob jetzt locker oder fest, ändert an der Tatsache an sich noch gar nichts.
Antworten