"So ein Stinkstiefel!" - unmotiviert, unkooperativ

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Svada
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"So ein Stinkstiefel!" - unmotiviert, unkooperativ

Beitrag von Svada »

Guten Abend!
Ich bin ein wenig ratlos, dazu muss ich jetzt aber auch ziemlich ausholen ;) Verzeiht einen Roman.

Mein Pferd ist ein richtiger Stinkstiefel, aber immerhin ein lieber Stinkstiefel. ;) Ich habe ihn seit etwas über einem Jahr, er ist 15, ein Traber, der aber reiterlich ganz nett ausgebildet wurde. Also nicht der absolute Klischee-Traber, aber auch definitiv kein S-Dressur-Pferd.
Bevor ich ihn bekommen habe, war er längere Zeit Koppelpferd und ich hab angefangen ihn ganz langsam nach klassischen Grundsätzen und Unterricht bei einer BB-Trainerin anzutrainieren, dabei immer darauf geachtet, was er schon kann und kennt. Dabei ist er todbrav, hat noch nie wirklich Blödsinn gemacht und auch das erste Probereiten nach der langen Koppelpause war, als wär er nie so lang "gestanden" (von der Kondition, Balance und Lockerheit mal abgesehen). Im Umgang ist er wirklich ein Engel, manchmal ein wenig stur, aber grundsätzlich ein echtes Schaf.
Der Unterricht läuft an und für sich gut, er lernt Dinge eigentlich schnell und kapiert Neues auch nach wenigen Wiederholungen. Aber - und jetzt kommt das große Aber - er ist absolut lustlos dabei. Er weiß grundsätzlich sicher genau, was ich (oder auch meine Trainerin) von ihm wollen, aber er fragt immer wieder nach ob es wirklich sein muss. Und das nicht einmal, sondern ständig. Er ist nicht triebig, nicht faul und grundsätzlich mit guter Lauffreude ausgestattet, aber fordere ich ihn z.B. zu einem aktiveren Schritt auf (damit meine ich nicht schneller) und tippe mal auf das Hinterbein um ihn daran zu erinnern, dass er das auch noch hat, gibt es mal einen kurzen Ruck und sofort sackt das Pferd wieder zusammen. Das macht man dann gefühlte 100 mal, bis es ihm zu blöd wird und er dann halt auch seine Hinterhand mitnimmt und dabei bleibt.
Oder das Nachgeben am Zügel. Versuche ich ihn ein wenig zu lösen, ignoriert er mich total. Versuche ich es mit Nachdruck, ignoriert er mich weiter. Werde ich dann noch deutlicher, gibt er im Genick nach, kaut auch mal und dieses Spiel treiben wir wieder gefühlte 100 Mal, bis es dann auch auf ein feines Vibrieren wie beim allerersten Versuch funktioniert. Und so ist es auch mit allen anderen Dingen. Er wird dabei nicht bockig, aber man merkt ihm einfach an, dass er es echt widerwillig macht.

Natürlich zweifelt man als erstes an sich selbst, vor allem da ich selbst erst vor zwei Jahren mit klassischem Unterricht angefangen habe. Und da hab ich meine RL desöfteren draufgeschickt, sowie ihn von einer weiteren sehr guten Reiterin hin und wieder "bereiten" lassen (beide gleiche Ausbildung/Reitweise). Die haben absolut dasselbe Problem, auch wenn ich mal längere Zeit nicht drauf sitze und ihn ausschließlich von meiner Trainerin reiten lasse.
Mit anderen Pferden habe ich das Problem übrigens nicht. Die kommen aufs erste Anklingeln, an der Technik scheiterts also im Grundsatz nicht. Freilich: ich bin keine überragende Reiterin und es gibt viel zu verbessern. Aber ich kann mittlerweile ausschließen, dass es nur an mir und meiner Technik liegt.

Dann hatte ich über den Zeitraum alles doppelt und dreifach da, was Rang und Namen hat - Osteo, Dentist, Sattler, Heilpraktikerin, sogar TK... alles ohne Ergebnis, bzw. nur mit positiver Rückmeldung: er wär top in Form, Sattel passt super, Zähne prima, Hufe fast schon perfekt, Blutbild vorzeigefähig. Ich hab verschiedenste Gebisse versucht - einfach gebrochen, doppelt, dick, dünn, Stange, mit Zungenfreiheit, ohne, Billy-Allen-Bit, gebißlos (Glücksrad), Kappzaum, mexikanisches RH, englisches, ohne RH...

Haltungsbedingungen sind eigentlich auch wunderbar. Ganzjährig und ganztägig riesige Weide mit einem Koppelpartner, den er liebt, nachts Box, Heu rund um die Uhr. Keine große Herde, die Stress machen könnte, viel Platz, immer Raufutter, große Box, penibelst sauber, das Futter von sehr guter Qualität.

Dann habe ich natürlich auch an Abwechslung gedacht: Ausreiten, spazieren, Bodenarbeit, Clickern... Springen mag er überhaupt nicht, Angst vor Stangen.
Aber es ist immer dasselbe, solang man nix von ihm verlangt ist alles in Ordnung, möchte ich etwas abfragen, beginnt das Frage-Antwort-Spiel. Irgendwie ist ALLES für ihn langweilig und nervig und das zeigt er eben auch.

Ich hab einfach keine Ahnung mehr, wie ich ihn noch motivieren soll oder was ich ändern kann. Mir gehn einfach nach fast einem Jahr herumprobieren die Ideen aus...

Schön, wenn jemand bis hier hin durchgehalten hat :) Und schon mal danke im Voraus für Antworten, Tipps, Denkanstöße :)

LG
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Huhu, das klingt echt anstrengend... Natürlich habe ich KEINE geniale idee dazu. wie ist der denn beim clickern?
war er auf der bahn? wielange? solche pferde haben ja pft bestens gelernte hilflosigkeit erworben, die sich dann so äußern kann.
du hast ihn seit etwas über einem Jahr? das ist ja im Grunde nicht lange.

GANZ persönlich und natürlich wirklich dumm finde ich perslönlich manche Arbeit nach BB auch total langweilig. deshalb mach e ich das auch nicht. (Obwohl es eine tolle Art zu arbeiten ist, ich die Leute schätze, die das machen usw.) Bitte also nicht persönlich nehmen!! (und ja, ich habe eine Weile mit einer BB-Trainerin gearbeitet, mit meinemalten Blüter, der ähnlich reagiert hatte wie deiner, obwohl ihm die arbeit gesundheitlich gut tat.) Das ist nur ein Gefühl..
wie ist der denn beim ausreiten? und wie wenn du irgendwelchen Unsinn machst, also Trailhindernisschen oder so etwas?
Was hatte die TK gesagt? (Ich gehöre zu den abgedrehten Leuten hier udn lasse ab und zu "meine" TK über uner Training schauen, weil das wertvolle Hilfen bringt.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Kannst Du ihn gut motivieren? Wie zeigst Du ihm denn, daß er das toll gemacht hat, wenn er Deinen Anweisungen nachkommt?

Ich hatte das Problem vor einigen Jährchen ähnlich mit meinem Hafi. Der war dazu aber nicht nur lustlos, sondern wurde dann auch noch bockig. Als ich meine innere Einstellung geändert und angefangen habe, ihn wirklich anzuerkennen, mit dem was er kann und was er für mich tut und ihn auch wirklich sehr deutlich, überschwänglich für etwas lobe, was er - auch nur im Ansatz! - gut gemacht hat, habe ich ein gänzlich anderes Pony. Man merkt richtig, wie er dann über sich selbst hinauswachsen will. :lol:

Kannst Du auch gut sehen und erfühlen, wenn er den Ansatz hat, etwas - in Deinen Augen - richtig machen zu wollen? Das fängt ja nicht erst in der Ausführung einer Lektion oder Übung an, sondern viel, viel früher. Von Mark Rashid (*winkzugim*!) gibts da gute DVDs und Bücher, Stichwort: erkenne den Moment.

Wenn Du diesen Moment nämlich verpaßt, kann es sein, daß das Pferd seine Motivation sehr schnell verliert, Du mußt immer wieder und mehr treiben (Deine angesprochenen 100 Mal...) und man kommt nicht weiter.

Beispiel: Du möchtest, dass Dein Pferd bei der Bodenarbeit einen Schritt rückwärts läuft. Das Endergebnis ist der erste Schritt rückwärts. Die Bewegung des Pferdes fängt aber schon viel, viel früher an: es zeigt eine Tendenz, sich nach rückwärts bewegen zu wollen, dann verlagert es langsam sein Gewicht nach hinten, nimmt Gewicht von jenem Fuß, den es gleich anheben wird, um ihn zurück zu setzen.

DAS ist der Moment, den man schon loben kann! Obwohl es sich insgesamt aber noch keinen einzigen Schritt bewegt hat.

Dazu braucht es ziemlich viel Feintuning Deinerseits und Beobachtungsgabe.

So wie ich Deinen Text gelesen habe, fehlt es dem Pferd evtl. daran, denn wenn körperlich alles abgecheckt ist, das Sattelzeug paßt und man sich ansonsten auch mit RU ziemlich viel Mühe gibt, wäre das mein erster Ansatz. :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Svada
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Beitrag von Svada »

Vielen Dank für die Antworten!
wie ist der denn beim clickern?
Unterschiedlich. Er lernt recht schnell und ich teile meine "Lektionen" in Miniwinzschritte auf (habe schon meine Katze geclickert und die war nochmal einen Tick sturer :D) und eigentlich ist er auch sehr verfressen. Wenn ich nun eine bereits bekannte Lektion abfrage - beispielsweise das Füßchen heben auf Gertentouché - dann tipp ich ihn links an, er hebts, c+b, ich tick das andere Bein an, er hebts, c+b, ich ticke das linke wieder an - keine Reaktion. Deutlicher... noch deutlicher... nervennervennervennerven... Füßchen geht hoch. Und das ist so unregelmäßig mal beim ersten Versuch, mal beim 5. mal beim 1000. dass ich nicht sagen kann "er hats nicht verstanden" oder "das war ihm jetzt zu oft hintereinander".
war er auf der bahn? wielange?
Ja, war er - laut Startlisten von 3-jährig bis 9-jährig.
GANZ persönlich und natürlich wirklich dumm finde ich perslönlich manche Arbeit nach BB auch total langweilig.
Ich auch ;) Deswegen arbeiten wir nicht streng nach BB. Meine Trainerin ist zwar Wappenträgerin und der größte Teil richtet sich wirklich nach dem System, aber mein Pferd darf auch mal vorwärts und auch mal ausm Zirkel raus *lach* ich habe es deswegen erwähnt, weil ich finde, dass sich BB von z.B. PK grundlegend unterscheidet und ihr Unterricht deutlich in die BB Richtung kommt.
wie ist der denn beim ausreiten?
Todbrav, gemütlich, Lebensversicherung. Lässt sich aber auch nicht stressen, wenn er mal 100 m hinter der Gruppe schlurft.
und wie wenn du irgendwelchen Unsinn machst, also Trailhindernisschen oder so etwas?
Alles was irgendwie am Boden liegt, ist böse. Beim Ausreiten im Wald ist es wurscht, aber in der Halle oder am Platz darf nix am Boden liegen, da fahren sich die Widerhaken in den Hufen aus und er rührt sich nicht von der Stelle. Er ist extrem bodenscheu, das war er aber laut Vorbesitzerin schon immer. Das ist eins der Gründe, weshalb ich mit Clickern angefangen habe. Er hat sogar Schiss, wenn am Waschplatz Wasser an seinen Hufen vorbeiläuft... Das ist echt ein Problem.
Was hatte die TK gesagt? (Ich gehöre zu den abgedrehten Leuten hier udn lasse ab und zu "meine" TK über uner Training schauen, weil das wertvolle Hilfen bringt.
Ich bin da zwiegespalten, aber was probiert man nicht alles? :D Ich habe zwei TKs in einem kleinen zeitlichen Abstand befragt und witzigerweise haben beide unabhängig voneinander ungefähr dasselbe gesagt. Er wäre im Allgemeinen zufrieden, er mag den Stall, ihm dauert das Putzen zu lange (mach ich seitdem quick'n'dirty, das ist besser), er findets gut, wenn ich mit neuen Dingen ankomme, er mag es, wenn ich ihn neben der Wirbelsäule kratze - das mag er wirklich :D
Kannst Du ihn gut motivieren? Wie zeigst Du ihm denn, daß er das toll gemacht hat, wenn er Deinen Anweisungen nachkommt?
Loben! Beim Reiten mit *quieeeetsch* Feini, suuuuuper, prüüüüma, Streicheln und teilweise sogar mit Stehenbleiben und Leckerli, mit Zügel langlassen und aussetzen jeglicher Hilfen, ich versuch wirklich alles. Beim Clickern ja ohnehin, ich clickere auch die Bodenarbeit.
Kannst Du auch gut sehen und erfühlen, wenn er den Ansatz hat, etwas - in Deinen Augen - richtig machen zu wollen? Das fängt ja nicht erst in der Ausführung einer Lektion oder Übung an, sondern viel, viel früher. Von Mark Rashid (*winkzugim*!) gibts da gute DVDs und Bücher, Stichwort: erkenne den Moment.
Kenn ich ;) Das hat meine RL beim Reitunterricht von Anfang an in mich getrichtert, also schon bevor ich ihn hatte. Und das ist ja auch das Essentielle beim Clickern. Ich bilde mir ein, das sehr gut zu erkennen, vor allem weil ich schon ein paar Jährchen Clickererfahrung habe. Zwar mit Katze, nicht mit Pferd, aber das Prinzip bleibt ja dasselbe. Aber wenn nun z.B. beim Lösen nicht mal ein ANSATZ einer Reaktion kommt, was soll ich dann loben? Wenn er nur mitm Mundwinkel zuckt, kriegt er sein Lob.
Sicher, man kann nicht immer ALLES sehen und mir ist sicher auch hin und wieder ein clickenswerter Moment entgangen, aber ich trau mich zu behaupten, dass mir der Großteil nicht entgeht.

Man versucht ja, das langsam zu steigern und nicht mehr jedes Zucken zu clicken und da nutze ich das Verlaufslob. Das kennt er und versteht er auch. Ich muss ihn trotzdem erstmal "nerven", damit eine Reaktion kommt.

Deswegen bin ich ja ratlos. Ich habe mich da schon quer durchs Internet gelesen, mir Bücher geholt, Stallkollegen gefragt, wie sie das empfinden.

Edit: Oh, ich hab die wichtigste Frage vergessen:
Kannst Du ihn gut motivieren?
Nein, das kann ich offensichtlich nicht, ich weiß aber auch nicht mehr wie ichs noch versuchen soll :(
charona
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Beitrag von charona »

ich kann Glimlinchen da nur zustimmen. Ich habe in meinem Umfeld auf feststellen können, dass viele Pferde die akademische Arbeit anödet, so kenne ich eine Dame, die seit mehreren Jahren ihre Stute nur im Schritt und auf dem Zirkel gearbeitet hat, weil ihr Pferd die gewünschten Übungen nicht perfekt ausgeführt hat. Nun ist das natürlich extrem und nicht bei allen BB Trainern der Fall. Auch ich arbeite gemeinsam mit einer BB Trainerin, aber da auch meine Stute eher gelangweilt war beim standard stundenaufbau, sind wir doch sehr vom ursprünglichen Trainingsplan abgewichen und das Pferd ist inzwischen hochmotiviert.

Ich lese in Deiner Schilderung nichts über die Belohnung des Pferdes, wenn es RICHTIG auf Deine "Forderungen" reagiert. Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung: das war bei uns ebenfalls ein Schlüssel auf dem Weg zu einem motivierten, mitarbeitenden und mitdenkendem Pferd. Somit könnte das Clickern durchaus ein interessanter Ansatz sein.
Svada
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Beitrag von Svada »

Hey Charona, unsere Beiträge haben sich überschnitten? Ich habe deine Fragen im vorherigen beantwortet :)
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

weia. so viele jahre auf der bahn... ich war 20 jahre oder im rennsport, zwar galoppp, aber so großwerden die unterschiede nicht sein. gib dem zeit.... das sind soviel prägende jahre mit "sport"

ehrlich, klingt alles toll, was du schreibst. außer TK hab ich da keine "schweinchen schlau"-ideen meinerseits. :-(
vielleicht eeeeeeiiiiinnnneee noch. mein blüter war immer suuper stolz, wenn er im "training" (= eher spiel bei uns im alter) angst überwunden hatte (plane, rappelsack und so).da hat manchmal eine kleien weile gedauert, aber er war dann echt happy und hat gestrahlt, wenn wir antischreckkram gespielt haben.
Svada
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Beitrag von Svada »

gimlinchen hat geschrieben:weia. so viele jahre auf der bahn... ich war 20 jahre oder im rennsport, zwar galoppp, aber so großwerden die unterschiede nicht sein. gib dem zeit.... das sind soviel prägende jahre mit "sport"
Hm, ich hab vom Rennsport keine Ahnung. Meine RL sagte auch mal "Der is halt einfach so..."
ehrlich, klingt alles toll, was du schreibst. außer TK hab ich da keine "schweinchen schlau"-ideen meinerseits. :-(
vielleicht eeeeeeiiiiinnnneee noch. mein blüter war immer suuper stolz, wenn er im "training" (= eher spiel bei uns im alter) angst überwunden hatte (plane, rappelsack und so).da hat manchmal eine kleien weile gedauert, aber er war dann echt happy und hat gestrahlt, wenn wir antischreckkram gespielt haben.
Ich habe ein wenig damit angefangen um mit Hilfe vom Clicker diese Stangenphobie anzugehn und das klappt teilweise echt gut. Ich schaffs in einer Einheit, dass er dann schon als erstes über die Stange geht und ich nicht vorgehn muss. Da zieht er dann auch richtig hin und steigt drüber. Leider hat er wohl auch ein bissl Alzheimer.... sobald man die Stange dann nämlich anders hinlegt (quer statt längs oder einfach nur 5 Meter weiter in die Mitte), fängt das Ganze von vorne an. Da überlege ich noch an der richtigen Vorgehensweise.
Vielleicht eine Arbeitspause und ich macht mehr in diese Richtung und sonst nur spazierengehn und ausreiten?
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

naja, renntraining und rennen kann auch ganz viel verschiedenes heissen, generell ist aber die artgerechte haltung und das glück des pferdes eher nicht so im vordergrund (es gibt ausnahmen). und die müssen halt rennen und ende... ich habe viele pferde begleitet, für die rennen stress in der nähe der todesangst bedeutete. (es gibt auch andere!). und die trabrennen sind halt heftig, LAUT und stressig und die art zu fahren auch nich tsoo soft, was die einwirkungen betrifft. kann man alles unterschiedlich sehen, für mich überwiegt der eindruck, dass es seeeehr hart ist für die meisten rennpferde.
Svada
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Beitrag von Svada »

Ohja, das glaube ich gerne. Ich denke auch, dass er es nicht gerade schön auf der Bahn hatte. Er hat auf der Nase - da wo Halfter, Reithalfter etc. sitzen - eine richtige Kerbe, eine fingerdicke vernarbte Kerbe. Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist, aber schaut schon nach einem Bruch oder dergleichen aus.
charona
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Beitrag von charona »

Svada hat geschrieben:Hey Charona, unsere Beiträge haben sich überschnitten? Ich habe deine Fragen im vorherigen beantwortet :)
ha, ha, das passiert, wenn man sich auf der Arbeit mit pferdischen Themen befasst :oops: :oops:
Svada
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Beitrag von Svada »

charona hat geschrieben:
Svada hat geschrieben:Hey Charona, unsere Beiträge haben sich überschnitten? Ich habe deine Fragen im vorherigen beantwortet :)
ha, ha, das passiert, wenn man sich auf der Arbeit mit pferdischen Themen befasst :oops: :oops:
Psssssscht... es weiß keiner, wo ich ich sitze ;) ;) ;)
xelape

Beitrag von xelape »

Hm - also ich finde Dein Pferd klingt nicht nach einem Stinkstiefel sondern nach einem schlauen Kerl. Er tut eben nur so viel wie er muss.
Wenn ich Deine Beschreibung lese muss ich hin und wieder auch an mein Pferd denken.

Er ist nicht faul - aber auch nicht wirklich fleissig. Er könnte schon, und macht auch, aber von alleine anbieten? Nein, das tut er nicht.

Ausreiten? Eine Lebensversicherung und echt eine coole Socke.

Was bei uns hilft, ist mein Energielevel hochschrauben, ich brauche positive Körperspannung und Energie und Euphorie. Dann fordere ich diese Energie auch von ihm - meist lässt er sich dann mitreissen.
Ich fordere dann auch wirklich, kurze Reprisen und lobe dann sehr dolle und hocheuphorisch.
Meist arbeiten wir in kurzen aber flotten Einheiten.

Auf diese Art haben wir uns sehr eine gute Zusammenarbeit erarbeitet.

Klar klappt es nicht immer - auch wenn ich mal einen schlechte Tag habe…. aber so im großen und ganzen bin ich zufrieden.
Er wurde früher mit 2 Gerten und Sporen zum Fleiss animiert - ich reite ohne Sporten und Gerte braucht es selten…

Generell habe ich akzeptiert dass er so ist und finde es auch toll.
Gerade wieder auf meinem letzen Reitkurs, war ich froh um so ein cooles Pferd.

Was ich eigentlich sagen wollte, wenn Du arbeiten willst mit ihm, frage nicht Xmal an, sondern fordere dass in dem Moment von ihm - denn du weisst ja was er kann und was nicht.
Ganz bestimmt und sehr sicher - wenn er mitmacht, loben.
Wichtig aber, dass DEINE Einstellung positiv und voller Energie ist…
Svada
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Beitrag von Svada »

Danke, xelape, für deinen Beitrag. Hmmm, darüber muss ich mal intensiver nachdenken.
Ich habe schon bemerkt, dass er knackige Halt-Trab-Halt Übergänge beispielsweise toll mitgemacht hat, da reichte ein dran denken schon. Ich hielt es für einen guten Tag von ihm :D

Was ich eigentlich sagen wollte, wenn Du arbeiten willst mit ihm, frage nicht Xmal an, sondern fordere dass in dem Moment von ihm - denn du weisst ja was er kann und was nicht.
Aber da hab ich eine Denkblockade. Wie soll ich das anstellen, wenn er mir schon so 08/15 Dinge wie mal im Genick nachgeben verweigert? Oder das fordern von aktiver Hinterhand, das sind doch einfach Basics, die sein müssen, ohne die Arbeit - auch kurze Reprisen - einfach nicht geht.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Kaut er denn generell am Gebiss? Gerade Traber lernen ja, das Gebiss und den Overcheck nur als Stütze zu benutzen und Nachgeben im Gebick ist eine völlig neue Welt für die
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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