Praxisbeispiele - die weitere Ausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Ich finde, man sieht die Entwicklung auch so :lol:
Tolles Pony!
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Danke Fortissimo!

Ich fand gerade den Vergleich ganz nett,wo man sehen kann,wie schön sich die Silhouette ausgebildet hat und die von Hause aus steile HH sich inzwischen setzen und unter den Schwerpunkt arbeiten kann.

Wenn die Muskulatur sich nicht positiv verändert hätte,wäre er dazu wohl kaum imstande.
sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

...
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Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Hallo zusammen,

hier eine gaaanz kurze Sequenz unserer Handarbeit.

Hier probieren wir Kruppeherein-Galopp mit der Idee zu verkleinern so weit wie möglich. Ich konnte ihm die Vorhand noch nicht so leicht rum führen wie ich es mir gewünscht hätte. Auf dem Video sehe ich, dass ich zu langsam gehe, zurück falle und dadurch die äußere Schulter sowie das Innere HB "verliere". Wünschenswert wäre auch dass er besser zur Hand sucht, aber ich denke das resultiert auch aus dem fehlenden inneren HB.

In der Führposition von außen fällt mir alles schwer. Es ist sehr nützlich mal zu sehen was man sonst nur fühlt, damit wird das "Problem" für mich viel klarer. Wir üben weiter 💪🏼

https://youtu.be/vOEKU2nvnc0

Viele Grüße, Assol
hilahola
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Beitrag von hilahola »

Ich finde ihr macht das beide wirklich gut :) und ich mag die ruhige und konzentrierte Art. Das finde ich grundsätzlich immer schön anzusehen.

Ich habe mir das Video mehrmals im Detail und Zeitlupe angesehen und versuche mal auszudrücken, was ich sehe:
Wenn man den Schritt beobachtet (die Hinterbeine) dann sieht man, dass er mit dem inneren HB kürzer Tritt und mit dem äußeren länger und schneller. Das bedeutet, dass das innere HB länger am Boden bleibt, das äußere kürzer. Ich tue mir mit der Perspektive schwer zu beurteilen, ob das Pferd zuerst im Schritt bewusst in einem Seitengang geführt wird, oder ob es einfach so geht wie es halt geht. Aber darauf kommt es jetzt auch nicht so sehr an.

Dieses „verschobene“ Bewegungsmuster (egal ob gewollt – in Seitengängen ist das ja unter anderem ein Nutzen die Hinterbeine zu unterschiedlichen Bewegungen veranlassen zu können - oder ungewollt) führt dazu, dass das innere HB länger am Boden bleibt und das äußere schneller abfußt. Allerdings bleibt im Schritt, das innere HB, welches sich eigentlich in der Stützphase unter der Last etwas beugen sollte, ziemlich steif und drückt die Kruppe hoch. Dann kommt zwischen Min 00:08 und 00:09 der Übergang in den Galopp. Im Übergang selbst lässt das Pferd nämlich nicht das äußere HB länger am Boden um zur „asymetrischen“ Beinhaltung im Galopp zu kommen (und dadurch einen getragenen Einsprung hinzubekommen), sondern er beschleunigt das äußere HB wie zum Antraben. Nach diesem kurzen Moment sieht man (in Zeitlupe) eine Phase wo das äußere HB und das innere VB das piaffähnlich positioniert sind (wenn er das innere HB vorzieht und dieses dann Senkrecht hängt – da sieht man auch sehr schön, dass das äußere HB sich nicht ordentlich beugt). Weil das äußere HB in diesem Moment nicht genug Last mit gebeugten Hanken aufnimmt, drücks Pony den Rücken etwas weg (direkt nach dem Widerrist) und hebt sich raus und die diagonalen Beine (inneres HB, äußere Schulter) haben zu wenig Zeit für ihre volle Bewegung und deshalb fällt da dann das Körpergewicht so schnell drauf und das Ganze wirkt so abgehakt und „hoppelnd“ und zu wenig dynamisch. Dann kommt die Diagonale Stütze inneres HB und äußeres HB und danach Einbeinstütze. Beim nächsten Galoppsprung ändert das Pferd schon seine Strategie und nimmt schon etwas mehr Last mit dem äußeren HB auf und fängt auch an dieses zumindest etwas zu beugen – im Vergleich zum Einsprung. Wenn jetzt das äußere HB nicht lange genug stützt, hat das innere HB nicht lange genug Zeit im Vorschwingen alle Gelenke zu beugen und setzt diese noch mehr oder weniger ungebeugten Gelenke (mal eins zu viel, mal eins zu wenig gebeugt) dann auf den Boden auf und die Gelenke „federnd“ in der Stützbeinphase dann nicht, sondern versteifen sich und drücken die Kruppe hoch. Dann kommt die Phase, wo sich die Vorhand heben soll und das macht sie auch, aber der Rücken kommt dann eher ins Hohlkreuz mit Herausheben/Obenhinstellen des Kopfes. Zum Wenden der Schultern: Wenn das Pferd auf einer so engen Linie geführt wird, wird es praktisch zum „versammelte“ Galoppieren im 4 Takt (wobei das innere diagonale HB vor dem äußeren diagonalen VB aufsetzt) gezwungen, weil es sonst nicht herumkommt. Wenn das Pferd allerdings nicht über das notwendige Gleichgewicht/Kraft verfügt, wird es das geforderte zwar ausführen, aber eben andere „Mängel“ aufzeigen. Wenn jetzt wie im Video das äußere HB nicht genug (gebeugt) trägt, hat das innere keine Zeit zum ordentlichen gebeugten Vorschwingen und wird relativ steif aufsetzen. Wenn man auf einfach Hufschlag reite, kann das Pferd im Dreitakt-Galopp das Gewicht auf inneres HB und äußeres VB verteilen, sodass die Hinterbeine nicht zu stark belastet werden. Die gewählte Linie zwingt das Pferd allerdings dazu sämtliche Last für einen Moment nur auf beiden Hinterbeinen (zuerst nur das äußere, dann das äußere gemeinsam mit dem inneren) zu tragen. Nachdem dem Pferd das wohl anfangs sehr anstrengend sein wird, ist es halt bemüht, das äußere VB so schnell wie möglich wieder auf den Boden zu bringen. Das Pferd hebt praktisch das äußere VB und schiebt es fast rückwärts unter seinen Körper wieder auf den Boden (wie bei einer rückständigen Piaffe), weil es ihm in den HB zu anstrengend ist – dadurch entsteht, dann das vorne „aufhoppelnde“, das verhaltene, sodass das Pferd nicht nicht genug vom Fleck zu kommen scheint. Wenn das Pferd jetzt mangels Kraft/Gleichgewicht bemüht ist, sein Gewicht möglichst schnell auf das äußere VB zu bekommen, dann ist auch nachvollziehbar, warum es sich nicht so gut wenden lässt – weil das Pferd das äußere VB an welchem die Schulter dran hängt, in den Boden rammt und der Reiter/Handarbeiter (?) dann die Hilfen zum Wenden vom Pferd körperlich einfach nicht befolgt werden können (weil das gezeigte Pferd ist ja sehr bemüht und daran interessiert, die Anweisungen seines Menschen umzusetzen).

Zur Position des Menschen bei der Handarbeit kann ich nichts sagen, da kenn ich mich nicht aus. Aber ich glaube bei der Handarbeit bin ich mangels Möglichkeit mit meinem eigenen Körpergewicht einwirken zu können, noch mehr auf sinnvolle Linienführung und gute vorbereitende Übungen/Lektionen angewiesen.

Lediglich interessehalber für mich: Welche ist die bevorzugte Diagonale des Pferdes, welche die hohle Seite?
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Danke!

Sein linkes Hinterbein ist schwächer, es bleibt gerne zurück, schwingt schlecht vor aber beugt sich besser wenn es einmal unter der Last ist.

Das rechte Hinterbein ist stark, schwingt besser vor aber beugt sich schlechter, ist sehr steif.

Er belastet vermehrt seine rechte Schulter und es ist allgemein schwer das linke Hinterbein nach vorn unter die Last zu bringen. Insbesondere im Galopp ist das vorschwingen links hinten/ rechts vorn eine große Herausforderung.

Deine Beobachtung teile ich zum großen Teil. Ich denke nachwievor dass ich zu engagierend am äußeren Hinterbein bin und mir dadurch das innere verloren geht. Es wird zu langsam, bleibt zurück, trägt nicht. Und dadurch sinkt der Rücken ab.

Schwierig in der Handarbeit ist, dass man das Pferd nicht nach vorn entlassen kann, was hier so sinnvoll wäre um die Diagonale rechts vorn/ links hinten wieder besser vor zu bringen.

Ich denke ich werde das (versammeln/ Diagonale SH artig vorschwingen lassen) in dieser Führposition vorerst in Schritt und Trab beüben und dann mal weiter sehen.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ganz toll, wie eifrig er sich bemüht! Ist auch viel schlanker als beim letzten Video, das finde ich klasse.

Für meine Wahrnehmung ist er genau so einen kleinen Ticken hinter dem Zügel, hinter den treibenden Hilfen und nicht ganz durchs Genick (Unterhals und Axthieb), sodass die Oberlinie ein bisschen verkürzt und fest ist - einfach nicht ganz "durch", sodass der Impuls von der schön gesetzten HH nicht richtig bis vorne durchgeht.

Das "nicht so gut Wenden lassen" würde ich auf die zu starke Innenstellung zurückführen. In den letzten zwei Sekunden, wo ihr auf die Kamera zukommt, sieht man ja, dass die äußere Schulter sich zu dir hin "ausbeult" und der Kopf in einer gedachten Linie nach unten sogar innen neben das innere Vorderbein zeigt.
hilahola
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Beitrag von hilahola »

@ Rusty
Du schreibst, "Sein linkes Hinterbein ist schwächer, es bleibt gerne zurück, schwingt schlecht vor aber beugt sich besser wenn es einmal unter der Last ist. Das rechte Hinterbein ist stark, schwingt besser vor aber beugt sich schlechter, ist sehr steif."

Ich will dich nicht bekehren - das ist etwas, das ich persönlich nicht ausstehen kann und es deshalb auch bei anderen tunlichst vermeide. Ich möchte nur völlig wertfrei meine Gedanken formulieren - unabhängig davon ob, es dir hilft oder ob du diesen Ansatz verfolgen möchtest, oder ob du es für totalen quatsch hältst - das ist für mich völlig nebensächlich. Ich schreibe hier nur, weil es mir hilft, meine eigenen Gedanken zu verstehen, zu ordnen und über interessante Dinge nachzudenken und die Ansicht von unterschiedlichen Menschen zu verstehen zu versuchen.

Ich schreibe nur über Dinge, die ich selbst ausprobiert, wahrgenommen oder gefühlt habe und für die ich persönlich eine Erklärung finden wollte und was dann praktisch für mich das Ergebnis meiner Recherchen und praktischen Ausprobiererei war. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder abschließende alleinig richtige, allesheilende Methode oder ausschließlich pferdeverträglicher Ansatz.

Mir hilft (zumindest zu Zeit) der Ansatz danach zu schauen, wie das Pferd mit seinem Körpergewicht umgeht. Wie du beobachtet hast, schwingt das linke HB schlechter vor, beugt sich aber besser, wenn es dann mal belastet wird. Das Pferd trägt sein Körpergewicht daher vermehrt mit dem linken als mit dem rechten HB (so wie bei uns Menschen halt auch). Also ist das linke HB eigentlich das "stärkere", stabilere, weil es zuerst das Körpergewicht stützen und dann auch noch gleichzeitig beim Vorschieben der Körpermasse helfen muss. Das linke HB bleibt daher länger am Boden und kann nicht so frei vorschwingen, WEIL das rechte HB seinen Teil der der Arbeit (nämlich Körpergewicht stützen und dann nach vorne abschieben) aus welchen Gründen auch immer nicht machen mag. Das rechts HB stützt nicht und schiebt auch nicht wirklich, sondern, es setzt kurz auf dem Boden auf und bewegt sich dann gleich wieder nach vorne, sodass es nicht wirklich trägt und auch nicht wirklich schiebt (das linke HB allerdings hat die undankbare Aufgabe, das Körpergewicht mehr stützen und mehr nach vorne schieben zu müssen). Auf dich wirkt das rechte HB steifer, weil du es nicht durch das Körpergewicht des Pferdes beugen kannst. Vermutlich liegt das aber nicht daran, dass das rechte HB steifer in den Gelenken ist, sondern daran, dass es schwächer ist und Körperlast nicht ausreichend stützen mag und die sichtbare bessere "Beweglichkeit" ( rechte HB tritt vermeintlich weiter "unter" die Last) dazu führt, dass in dem entscheidenden Moment, in dem man das HB durch das Körpergewicht beugen könnte, nämlich wenn es in der Stützphase ist, das rechte HB nicht lange genug am Boden bleibt, damit man es überhaupt mit dem Körpergewicht belasten könnte, weil das rechte HB nur scheinbar weit unter die Last tritt - meist weicht es entweder nach innen oder nach aussen etwas aus.

Auf dem Video sieht man in Zeitlupe sehr deutlich zum Schluss, wie das innere (hier linke) HB in den Gelenken etwas gebeugt wird - das innere (linke) HB trägt also offensichtlich genug (meiner Meinung nach zuviel) Körpergewicht um dieses Gelenk etwas zu beugen.

Die von Rapunzel angesprochene zu starke Innenstellung (wenn nicht von dir bewusst herbeigeführt bzw. verhindert) dürfte daraus resultieren, dass das linke HB, das sich ja insb. zum Schluss deutlicher beugt, dann die Körperlast diagonal nach vorne auf die rechte Schulter schiebt, die dann eigentlich nach außen ausweichen will, aber nicht kann, weil der Mensch ist und so nimmt das Pferd praktisch als Gegengewicht Hals und Kopf zuviel nach innen um auf der vorgegebenen "Spur" zu bleiben. Ich denke daher, dass das eigentliche "Problem" nicht darin liegt, dass das linke HB zu wenig trägt oder zu langsam ist, sondern, dass das linke Hinterbein beide Aufgaben (nämlich tragen und dann gleich schieben) übernimmt und das rechte HB "nutzlos" nebenherläuft und für den Reiter/Handarbeiter nicht so direkt erreichbar und beeinflussbar ist. Und es ist auch nachvollziehbar, dass das HB, das zuerst so stark gebeugt wurde, dann natürlich auch gerne die Last nach vorne (auf die je nach Situation "praktischste" Schulter) schiebt, damit sich die HB wieder strecken können.

Ich habe keine Ahnung, wie man das in der Handarbeit umsetzt, aber beim Reiten würde ich vom Gedankenansatz versuchen, nicht das linke HB schneller zu machen oder mehr zu belasten (weil beim linken HB funktioniert das Prinzip ja eh: Pferd tritt unter und kann durch Körpergewicht die Gelenke der HH gebeugt werden), sondern das rechte HB mehr am Boden festzuhalten DAMIT man es überhaupt erst mal belasten und die Gelenke der HH beugen kann, DAMIT das linke HB in der Folge überhaupt genug Zeit hat, schneller/weiter unterzutreten. Ich würde mir also generell langfristig eher Strategien überlegen, wie ich das rechte HB zuerst mal dazu bekomme, dass es am Boden bleiben und das Körpergewicht stützen muss und wenn das funktioniert, dann erst das Vortreiben des linken HB (damit es schneller wird und weiter vor kommt) angehen.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Das rechte HB ist stark, es hat seiner natürlichem Bestimmung entsprechend viel SCHUBKraft, deshalb ist es steifer, beugt sich schlechter unter der Last mit dem Bestreben schnell wieder in Streckung zu kommen. In Piaffe/ Schulschritt ist bei Mehrbelastung der rechten Hüfte zu beobachten dass er lieber den Takt erhöht statt sich mehr in den Hanken zu setzen.

Das linke HB ist im Schub schwach, schwingt nicht weit nach vorn, gibt leicht nach aber kann die Last schwer vorwärts bewegen. In Piaffe/ Schulschritt wird bei Mehrbelastung der linken Hüfte der Takt langsamer, aber er setzt sich dabei sehr viel tiefer als rechts.

Im Video entscheidet er nicht nur selbst das rechte Hinterbein so schnell wieder vor zu setzen, sondern ich ermutige ihn dazu, weil ich das (falsche!) Gefühl hatte das dies sinnvoll wäre. Das war natürlich Quatsch, wie ich jetzt sehe.

Was du siehst und beschreibst passt doch dazu, oder nicht? Wie würdest du das Problem geritten angehen- Vllt kann ich hier eine Idee für die Handarbeit ableiten?
Vielleicht könnte ich mit der (Schul-)Parade oder Schritt arbeiten um das äußere HB besser am Boden zu halten. Parade zum Schritt/ auf dieses HB wenn er da zu schnell wird und im Anschluss vom inneren HB angaloppieren lassen? Muss mal probieren.

Die zu große Stellung ist mAn das Symptom der rechts schweren Schulter. Die Schulter wendet nicht rum, aber meine Hand bringt die Nase schon in Bewegungsrichtung.

Ja, er muss hier besser über den Rücken zur Hand, keine Frage! Er versucht sich durch heben des Halses zu helfen weil es die HH noch nicht schafft.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ja, ist echt schwierig zu sagen, was das Huhn ist und was das Ei. Für mich sieht die HH sehr gut aus und macht ihren Job, aber es fehlt ein bisschen mehr Vorwärts-Gedanke im Pferd und Zug nach vorn.

Das Ausschwenken der Schulter mit einem stärkeren nach-innen-nehmen des Kopfes verhindern zu wollen scheint mir jedenfalls eher kontraproduktiv.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Natürlich ist das kontraproduktiv! Die starke Stellung habe ich keinesfalls absichtlich herbei geführt. Sie ist eine Folge-Fehler der bereits genannten Dinge. Oder anders rum- ja, das könnte auch sein.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Wie wäre es, wenn du die Volte sozusagen viertelst, also eckig machst?
Oder mit Markierungen arbeitest?

Ich bin mal auf einem Reitkurs mit "Markierungshütchen-Kreuzen-auf-drei-Hufschlägen" geritten und fand es super hilfreich, weil man die "Gassen" schlichtweg nicht trifft, wenn man das Pferd überstellt oder mit den äußeren Hilfen nicht richtig dran ist. Und mir schien es auch für das Pferd einsichtiger zu sein, WARUM er jetzt enger abwenden soll usw.

https://www.youtube.com/watch?v=orP4t1eRFqE

Ist jetzt natürlich ein ganz anderes Niveau als bei euch, Pferd war da auch noch jung, aber vielleicht kannst du das irgendwie für euch "umnutzen".
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Gut ist hier die Idee, dass ich mich nicht nur aufs Pferd fokussiere, sondern auch auf unsere Position In der Bahn. Das ist in der Handarbeit wirklich doppelt schwer (fein einwirken, schnell genug mitgehen, nicht auf die Nase fallen...). Hütchen sind hier gefährlich (Stolpergefahr), aber ich könnte genauso gut mit den Bahnpunkten arbeiten. Letzendlich geht es ja "nur" darum, nicht aus dem Blick zu verlieren dass wir da ankommen wo wir hin wollen. Werde das nutzen, danke.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Was wir da verwendet haben, sind flache Marken, keine Hütchen. Die sind außerdem weich und klein.
hilahola
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Beitrag von hilahola »

@ rapunzel: ja, ich hab mir zuerst auch schwer getan (und bin mir natürlich auch jetzt nicht sicher, was da Henne und Ei ist :) ), weil - insbesondere in Zeitlupe zum Schluss - sieht man sehr deutlich, wie die HH einen Teil ihres Jobs iSv "Gelenke beugen" gutmacht, allerdings, den zweiten Teil, nämlich, das Körpergewicht auch nach vorne schieben nicht so erfüllen kann.

Irgendeiner (oder mehrere, ich glaub es war Bürger in Vollendete Reitkunst) hat geschrieben, dass "verhaltenes Gehen" und "zu eiliges Gehen" immer die selbe Ursache hat, auch wenn der Fehler jeweils grundanders aussieht. Einfach ausgedrückt (und ohne Details):

Das verhaltene Pferd trägt zuerst mal einfach zuviel von seinem Körpergewicht auf seinen HB. Dabei kann es entweder die HB beugen (kommt aber nicht von der Stelle. Ist für den Reiter relativ (sehr) angenehm zum Sitzen - es fühlt sich sehr "getragen" an, bis auf die Tatsache halt, dass man nicht vom Fleck kommt) oder es kann die HB steifen und die Kruppe kommt hoch (das ist dann beim Reiten im Trab beim Aussitzen bei mir das Gefühl, dass man die Tendenz hat nach vorne überzukippen und die Gesäßknochen regelrecht nach oben vorne und unten gestoßen werden, aber aufgrund des langsamen Tempos ist es sehr gut möglich hier zwischen linkem und rechtem Gesäßknochen die Bewegungen zu unterscheiden, auch wenn es noch arg stoßend ist. Vermutlich wird man da auch wenn man mal darauf achtet herausfinden, dass ein HB mehr stößt, man einen Gesäßknochen mehr/stabiler fühlt und ein HB das "weichere" ist, allerdings wird man dieses HB nicht so gut fühlen können, weil es den eigenen Gesäßknochen mehr "verwackelt").

Das eilige Pferd trägt im Gegenzug erstmal einfach zuviel Gewicht auf den VB. Dadurch sind die HB frei zum Schieben was das Zeug hält - sie haben nur ganz kurzen Bodenkontakt und fangen dann gleich wieder an abzustoßen. Sinnvolles aussitzen im Trab ist da fast unmöglich, weil die eigenen Gesäßknochen, da einfach zu schnell "umhergeschleudert" werden, die Bewegungen zwischen linkem Gesäßknochen und rechtem so schnell und aufeinanderfolgend verwischen, sodass der Reiter da aus seinem Becken ALLEIN fast nicht mehr sinnvolles ausrichten kann.

Und die Ursache für BEIDE liegt darin, dass das Pferd seine HB nicht in dem ganzen Bewegungsausmaß verwendet (was natürlich auch wieder hundertausend Hintergründe haben mag). Wenn es sich verhält, dann stützt es (ob mit gebeugten oder steifen Gelenken) zu lange und entzieht es sich dem "freien Vorschwingen". Wenn es eilt, dann schiebt es zuviel und entzieht sich dem "kurzen Tragen und Durchfederns des Körpergewichts in der jeweiligen Stützbeinphase". Das HB (auch das eigene Bein am Menschen - auch wenn Mensch und Pferd anatomisch nicht unbedingt vergleichbar sind - hat es mir aber sehr geholfen die Sachen in den Büchern geschriebenen Sachen zu verstehen) funktioniert am Optimalsten bei ganz langsamen, bewussten Bewegungen so: Z.B. Aus dem Stand den ersten Schritt machen: Auf beiden Beinen stehen - Körpergewicht nach links verlagern - dieses sollte sich nun etwas unter der Körperlast beugen, sodass das rechte Bein entlastet wird - dann kann das rechte Bein frei etwas gebeugt nach vorne geführt werden - tritt dann etwas gebeugt auf dem Boden auf - dann wird das Körpergewicht auf die rechte Seite, das rechte Bein verlagert - dann beugt sich das rechte Bein noch ein wenig mehr federt durch- und das linke Bein wird entlastet und kann frei vorschwingen usw. Und wenn man es mal so langsam selbst ausprobiert hat, wird man auch merken, dass das Problem nicht unbedingt (allein) in dem schwächeren, wackligeren Bein selbst liegt, sondern eher an der Fähigkeit seinen Brustkorb (also die Masse des Oberkörpers) über dieses Bein zu schwingen. Wenn man jetzt (auch wenns nicht direkt vergleichbar ist, weil das Pferd ja waagrecht und nicht senkrecht läuft) das ganze so sieht, dass es die Aufgabe des Reiters ist, das Gewicht des "Brustkorbs" - (auf dem man ohnehin draufsitz) entsprechend der Situation, die ich erreichen will "über" die Hinterbeine zu verteilen, dann ergeben sich soooo viel mehr intuitive Einwirkungsmöglichkeiten über den Sitz des Reiters, als man einem Reiter in Worten tatsächlich erklären könnte. Wenn das Pferd z.B. auf dem Zirkel nach innen fällt (egal ob innere Schulter oder "insgesamt") dann, ist die klassische "Standardanweisung" für Reitanfänger das Pferd mit dem inneren Reiterbein hinauszudrücken. Nachdem das in den meisten Fällen nicht funktioniert, weil das Pferd, das wenns innen nach innen fällt, vermutlich auch gegen den inneren Reiterschenkel gehen wird. Der Reiter muss dann zwangsläufig stärkere Hilfen verwenden und irgendwann funktionierts oder halt auch nicht. Wenns nicht funktioniert, obwohl sich der Schüler schon erheblich plagt, wird er halt aus Selbsthilfe anfangen irgendwie mit den Zügel herumzufuhrwerken, und kriegt dann dafür gleich wieder gesagt, dass das falsch ist. Wenn man dem Reiter allerdings erklärt: Das Pferd drängt auf der linken Hand in den Zirkel, weil es sein Körpergewicht (Brustkorb) lieber mit dem linken HB und dem linken VB trägt und man mit den Oberschenkeln den ganzen Brustkorb des Pferdes praktsich auf das andere Beinpaar "hinüberschaukeln" kann, dann schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Der Reiter lernt sein Bein lang und relativ entspannt zu halten (weil sonst funktionierts nicht so gut, weil sich das Pferd durch die klemmigen Schenkel im Brustkorb versteift) und solche seitlichen Gewichtsverlagerungen des Pferdes aktiv herbeizuführen und andererseits auch selbst auszugleichen. Man kann vermeiden, dass der Reiter in der Meinung, dass er eine treibende oder sonstige Schenkelhilfe gibt, das Pferd zu fest in die Rippen tritt, welche sich folglich wieder mehr verspannen und festhalten werden, sodass der Reiter noch mehr Kraft im Bein, das auch seinen ganzen Sitz durcheinander bringt, aufwenden muss.

Und genau, das ist meiner Meindung nach der "Sinn" hinter "richtigem" pferdeschonendem Reiten, nämlich, dass man das Körpergewicht samt Reiter abwechselnd so im ganzen Pferd (nicht nur HB, sondern auch VB, Rücken, Hals usw.) verteilen kann, dass keine Struktur die ganze Zeit in Anspruch genommen wird.

Und wenns Pferdi dann eigentlich optisch nett läuft (also nicht offensichlicht verhalten und nicht offensichtlich zu eilig) kann man den Reiter/sich selbst fragen, ob sich die Gesäßknochen (und damit die Hinterbeine) gleich anfühlen - oder ob nicht auch hier ein Bein mehr schiebt als trägt oder ob eines überhaupt nicht richtig arbeitet (obwohl die Optik vermutlich nichts anders zeigen würde, als dass das Pferd die Nase kurz hds trägt und eine Korrektur am Kopf vermutlich am Anfang auch nicht so einfach "richtig" durchzuführen ist. Weil wenn ich das Pfed dann mit den Zügel nach oben zupfen würde, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es mir den Rücken wegdrückt, sehr viel höher, als wenn ich z.B. versuche mittels behutsamer Bügeltritt-Kombinationen oder speziellen Figuren oder Lektionen auch das "nicht so kontrollierbare" HB zu erreichen. Wird auch nicht gleich uns sofort und super funktionieren, aber ich finde den Ansatz einfach interressanter beim Reiten selber.

@ Rusty: ja, das passt grundsätzlich zusammen - da sind wir nicht so weit voneinander entfernt. Für mich ist es einfach (damit ichs mir merken kann..) logischer vom kräftigen, aber steifen Bein zu sprechen, weil das ja jenes ist, dass hauptsächlich zum Stützen der Körperlast verwendet wird. Ich habe nur anhand meiner Stute die Beobachtung gemacht, dass oftmals in dem natürlichen für "Schub" bestimmten HB auch nicht ehrlicher Schub (den Schub den ich fürs Reiten haben will) vorhanden ist, genausowenig wie in dem vermehrt tragenden HB die ehrliche reiterliche Tragkraft (weil es sich halt vorwiegenden über versteifte Gelenke trägt) da ist, sondern dass man beides erst entwickeln muss.

Phu reiterlich: also man könnte natürlich, wenns (oder am besten bevors) verhalten wird, wieder mehr vorwärts reiten und dadurch eben beide HB wieder zum Schieben veranlassen. Dadurch habe ich einen sinnvollen Wechsel der Belastung, allerdings keine Lösung, sondern nur eine Soforthilfemaßnahme.

Nachdem ich das verhaltene Galopp-Travers Problem gerade kürzlich erfahren dufte, würde/gehe ich es reiterlich wie folgt an: penibelst auf gerades angaloppieren auf beiden Händen achten und vor allem richtige Gewichtsverteilung vor dem Angaloppieren.
Ich mache zumeist beim Aufwärmen Sachen (Vorhandwendung, Hinterhandwendung, Schenkelweichen) in denen das Pferd wirklich offensichtlich sein Körpergewicht in die andere Richtung bringen muss und achte da auf eine sehr genaue Ausführung, also nicht einfach durchwursteln, sondern, wirklich langsam, Schritt für Schritt, viel Anhalten und wieder angehen und immer mit so wenig Hilfen wie möglich.

Danach z.B. im Trab zur Vorbereitung des Galopps (insb. linke Hand) Zirkel vergrößern durch gewichtsverlagerung nach außen (Brustkorb nach außen schwenken), sodass das re HB vermehrt belastet wird dann zirkel vergkleinern (insb. rechte Hand) durch Brustkorb nach innen schwenken (damit kommt man auch nicht so leicht in Versuchung am innerne Zügel zu ziehen....) und wenn das links rechts gut und flüssig funktioniert, dann ein paar mal auf jeder Hand angaloppieren, indem man linke Hand den Zirkel vergrößert durch Brustkorb rausschwenken (dadurch wird das äußere HB belastet und eine leichte Biegung nach innen ist möglich) und dann brauchts eigentlich fast gar keine aufwändige Galopphilfe mit den Beinen, Händen und Oberkörper mehr, sondern nur noch insgesamt einen leichtem Impuls. Rechte Hand zuerst den Zirkel verkleinern über Brustkorbschaukeln, damit es in sich nicht abknickt sondern "gerader bleibt" und dann einmal kurz wie Zirkel vergößern nach außen Schaukeln und Galopphilfe. Wenn sich der Galopp dann ruhig und rythmisch anfühlt, dann fange ich erst an, im Wechsel, Zirkel vergrößern, verkleinern durch "Brustkorbschaukeln" und wenn das dann so leicht funktioniert, nur auf jeder Hand abwechselnd Schulterherein/Kruppherein "denken", dann merkt man sehr schnell, wenns wo hakt und dann wechselt man gleich wieder zu etwas, was leichter fällt, und dann probiert man das Schwierige noch mal in "Gedanken" und meist geht es dann schon besser und nach ein paar mal kann man dann die Anforderungen z.B. auf dem Zirkel jede oder jede zweite Runde immer ein kleines bisschen mehr steigern Zirkel, dann etwas kleiner und schlussendlich Volte. Sobald das Pferd schneller oder langsamer wird und die Bewegungen nicht mehr harmonisch fließen, war man zu ehrgzeizig und wollte zu viel.... :)

Das HB am Boden halten funktioniert bei der Handarbeit wohl nur mittels Zügel. Allerdings wäre ich da wirklich sehr vorsichtig, weil wenn du das rechte HB - das du zwar schlussendlich zum Angaloppieren mehr am Boden festnagelnn willst, zuviel ausbremst und am Boden mittels Zügel festhälts, und dadurch praktisch das Körpergewicht draufzwingst (obwohl es das nicht ausreichend tragen kann), dann wird vermutlich das Ergebnis ebenso ein verhaltenes Pferd sein (welches aber vielleicht eine ermeintlich schöne bergauftendenz aufweist) weil das rechte HB dann von der Last erdrückt wird. Als ich bei meinem Pferd das rechte HB als das "schlimme" herausgefunden habe, habe ich mich auch ganz darauf versteift, dieses HB zu bearbeiten - da wurde Stuti dann aber relativ erfinderisch mit sonstigen Ausweichmanövern. Deshalb habe ich auch geschrieben langfristig Strategie, wie man das rechte HB ein wenig tragfähiger und dann das linke ein wenig schubfähiger (meist entwickelt sich das eh paralell) macht.

Ich würde Travers links jetzt als Gymnastikmaßnahme mit einem Pferd, dessen linkes HB lieber stützt vielleicht dazu verwenden, dieses wie im Video gezeigt mal für ein paar Tritte mehr zu beugen, damit es lernt wie die reiterliche Tragkraft gemeint ist. Dann sind die gezeigten und vorhandenen "Fehler" im Grunde egal, weil ja der Sinn der Maßnahme "Travers links" ja der gewesen wäre, dem Pferd zu zeigen: du kannst ein linkes HB beugen. Das gleiche, ist, wie wenn ich merke, das Pferd hängt einfach irgenwo, aber ich komm nich drauf, dann denke ich mir entweder Schulterherein oder Kruppherein und die Perde reagieren schon auf so etwas, wenn auch nach außen nicht sichbar, aber als reiter merkt man es. Aber dieses mal so mal so ein paar Tritte (nur in Gedanken) - auch wenn es dann noch kein optisches Schulterherein/Kruppherein ist, sondern immer noch einfach "gerade" bzw. schief bewegt man sich doch irgenwie unwillkürlich und man kann dann oftmals ohne eigentlichen Kampf mehr erreichen, als wenn ich jetzt stur auf SH an der Langen seite bestanden hätte, obwohl pferdi in andere Richtung ganz schief ist - aber dann Reite ich diese Seitengänge nicht als Lektionen, sondern einfach als Bewegungsmöglichkeiten mit verschiedenen (natürlichen oder angewöhnten) Gewichtsverteilungen.

Wenn ich jetzt aber Travers links als "Lektion" um ihrer Selbstzweck willen mit einem Pferd, das von Haus aus seinen "Oberkörper" lieber auf dem linken Seite (HB/VB und eher rechts hohl ist) ausbalanciert reiten will, dann muss, damit das ohne zumindest ganz offensichtliche Probleme geschehen kann, das Pony lernen seinen Brustkorb/"Oberkörper" (mir gefällt der Gedanke...) stabil auch über der Rechten Seite (VB/HB) zu balancieren. Also wenn ich nur die Lektion an sich üben wollte, würde ich für links Travers ein Dreieck anlegen auf der linken Hand. In jeder Ecke eine Teil einer Vorhandwendung nach rechts (dadurch muss das linke HB übertreten und das rechte zumindest irgenwie stützen), damit man gerade auf der neuen Linie weitergehen kann usw. Bei den VH-Wendungen würde ich penibelst darauf achten, dass es nicht herumhuselt, dass man es langsam und schrittweise macht. Und dann das gleiche auf der anderen Hand. Wenn das dann etwas funktioniert, würde ich mir ein Quadrat anlegen und in jeder Ecke Hinterhandwendungen machen, einmal in die Bewegungsrichtung, einmal dagegen und auch hier wieder Handwechsel.

Wenn das alles halbwegs funktioniert hat würde ich dann meine Lektion wie folgt reiten: Von der Ecke kommend auf die Mittellinie abwenden und dann Schenkelweichen nach links (damit das rechte HB übertreten muss) zuerst im Schritt, dann ein paar mal im Trab. Solangs wenns im Trab nach ein zwei mal nicht besser wird, würde ich die HB auf einer Volte relativ zügig übertrten lassen. Danach nochmal Schenkelweichen im Trab nach links. Wenns im Trab nach links flüssig funktioniert, dann Schenkelweichen nach rechts (damit das linke HB übertreten und das rechte tragen muss). Wenns hier hakt, dann übertreten lassen. Und wieder Schenkelweichen im Trab probieren. Wenn beides Schenkelweichen dann gut funktioniert, würde ich mich erst an den Galopp wagen. Und zwar wie folgt:

im Trab linke Hand Schenkelweichen bis zur Mittellinie (damit rechtes unter den SP kommt und linkes trägt), dann auf Volte rechts (inneres rechtes HB wird belastet, auf Mittellinie umstellen (Volte) + angaloppieren links (rechtes belastetes HB wird äußeres belastetes für angaloppieren links) und dann von der Bande "Schenkelweichen" zur Mittellinie.

Klingt extrem kompliziert, ist es auch, und wird vermutlich auch am Anfang nicht klappen, sondern man muss üben. Aber man bekommt mal ein Gefühl dafür, aus wievielen einzelnen Bestandteilen so etwas besteht. und vor allem: Man merkt durch das Aufsplitten der einzelnen Bestandteile eigentlich sofort an welchem Punkt es hapert und kann den dan separat nochmals Üben. Ordentlicher Travers links (ohne dass das Pferd einfach nach links fällt auf VB oder HB) ist für ein Perd, das von Haus aus lieber links seitig stützt oftmals schwierig, es soo viel einfacher und logischer für das Pferd ist bei seiner "natürlichen" Lieblingsgewichtsverteilung zu bleiben.

Und nachdem bei der Handarbeit eben das Gefühl im Hintern, in den Beinen abgeht, das einem zumindest als Anfänger relativ zuverlässig sagt, wies Gleichgewicht aussieht, denke ich, dass man bei der Handarbeit sehr viel mehr über geschickte Linienführung und Abfolge von verschiedenen Übungen machen muss. Vielleicht wirst du ja bei Dr. Ritter fündig und/oder im Reitbahnnavi.
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