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Allergie: Hyposensibilisierung / Spezifische Immuntherapie

Verfasst: Di, 16. Sep 2014 16:00
von Hadriana
Hallo,

hat jemand von Euch vielleicht bei seinem Pferd die SIT zur Behandlung von Allergie durchführen lassen? Wie sind Eure Erfahrungen? Ich warte auf das Testergebnis von meiner Stute (Husten, Quaddeln), mein TA empfiehlt uns die Immuntherapie, von dem aber was ich so hier und da lese ist sie gar nicht so erfolgsversprechend...

Verfasst: Mi, 07. Jan 2015 10:12
von Menowin
Also ich muss sagen, dass ich das zum ersten Mal höre. Aber grundsätzlich sind die Behandlungen von Mensch und Tier ähnlich und in Sachen Allergie kommt es ja sehr auf das Individuum an. Ich würde sagen, wenn du Vetrtauen zu dem Veterenär hast, dann würde ich den Versuch wagen!

Verfasst: Mi, 07. Jan 2015 12:05
von cajujo
Zunächst einmal muss man an die Testergebnisse glauben und sie sollten einem plausibel vorkommen.
Oder auch nicht, wie bei uns. In Ermangelung von anderen Behandlungs- und Diagnoseideen und vorangegengenen Fehlversuchen ist es sicher einen Versuch wert.
Ich denke jedoch die Erwartungen sollten nicht sehr hoch geschraubt werden. Drum ja auch Hypo und nicht De. Unser behandelnder TA meinte, das Pferde diesbezüglich undankbarere Patienten wären wie Menschen.
Mein Ross hat auf die Spritzen zunächst mit verstärkten Symptomen reagiert, später weniger, was mich ein wenig optimistisch gestimmt hat. Nach 1,5 - 2 Jahren konnte ich jedoch insgesammt keine Verbesserung feststellen. Was evtl auch daran liegen kann, das wir es verfrüht beendet haben.
Entgegen der Testergebnisse haben wir die Behandlung umgestellt und verfolgen eine andere Erkrankung, die wir zwar auch nicht wirklich unter Kontrolle bringen aber mir kommt es stimmiger vor und die Symptomatik ist verlässlicher zu beeinflussen.

Mich wundert jedoch ein wenig, dass dir eine Behandlung noch vor den Ergebnissen angeraten wird. Oder habt ihr allgemein mögliche Optionen durchgesprochen?
So weit ich höre, spuken diese Tests immer irgendwelche Überreaktionen aus. Wenn es differenziert genug ist kann ein Kontakt ja oft auch anders dezimiert oder abgestellt werden.
Wie du hörst, völlig ohne Skepsis schätze ich es nicht ein aber warum nicht versuchen, vor allem wenn Anderes schon fehlgeschlagen ist.

Verfasst: Fr, 09. Jan 2015 09:22
von cajujo
Oh, ich habe gerade erst gesehen wie alt die eigentliche Anfrage ist. Schäm. :oops:
Hadriana kannst du erzählen wie es bei euch läuft und ob du überhaupt mit der Spritzerei begonnen hast?

Verfasst: Fr, 09. Jan 2015 13:00
von Hadriana
Hallo und vielen lieben Dank für Euren Input! Ich habe mich letzten Endes dagegen entschieden. Ich komme im Moment leider nicht dazu ausführlicher zu berichten schreibe aber heute abend auf jeden Fall mehr.

Verfasst: So, 10. Mai 2015 21:40
von Hadriana
Uuund... auf einmal ist es vier Monate später... :shock:

Wie gesagt auf die Desensibilisierung habe ich verzichtet, vor allem weil ich ausschließlich Berichte wie der von Cajujo gehört habe - also kein Erfolg. Ein wenig haben auch Kommunikationsprobleme mit meinem TA dazu beigetragen. Ich habe z.B. einen Monat länger als vereinbart auf die Ergebnisse gewartet weil er keine Zeit hatte das Labor anzurufen. Hätten gute Tierärzte in der Gegend nicht einen solchen Seltenheitswert hätten wir wohl längst einen anderen :roll:

Laut Labortest ist Stuti gegen Gräser, einige Kräuter (z. B. Spitzwegerich) und Staubmilben allergisch. Im Moment ist sie dementsprechend teilweise stark kurzatmig. Es scheint Pollen sind der größte Verursacher - nach der Nacht im Stall sind die Symptome weniger ausgeprägt. Sie bekommt seit einer Woche Dexamethason in immer kleineren Dosen (insgesamt 100 ml, also 200 mg Wirkstoff über die Woche verteilt) und ab heute Ventipulmin. Am Dienstag werde ich mit dem TA über weiteren Therepieverlauf sprechen.

Es tut mir so leid, sie in diesem Zustand zu sehen. Der einzige Trost ist dass sie es relativ gut wegsteckt - sie ist ziemlich aktiv und hat einen guten Appetit.

Wie um Himmels willen soll man nun die Umwelt für ein Pferd, das gegen Gras allergisch ist, gestalten? :wut: Selbst wenn ich sie vollständig auf gewaschenes Heu umstelle, fliegen die Pollen munter weiter. (Das würde auch bedeuten, sie aus ihrer heißgeliebten Herde rauszunehmen...)

Verfasst: So, 10. Mai 2015 22:25
von ninischi
Ja, das ist wirklich blöd und macht sehr ratlos, weil es scheinbar keine Alternative gibt, die für ein Pferd mit einer solchen Allergie ein gutes und pferdegerechtes Leben bieten würde..
tut mir leid für euch!

Verfasst: Di, 12. Mai 2015 21:46
von Hadriana
Danke, ninischi... das ist genau das Dilemma :(. Es scheint jedenfalls dass die Therapie mit Ventipulmin gut eingeschlagen hat, der TA war positiv überrascht. Sie soll jetzt Ventipulmin über 10 Tage bekommen, dann wird das ausgeschlichen und mit Montelukast ersetzt. Dazu bekommt sie noch ACC.

Nach dem TA-Besuch ist sie über die Weide davongaloppiert :). Es war ein sehr schöner Anblick. Sie ist eine echte Kämpferin und ich bin im Moment wesentlich optimistischer gestimmt als gestern noch.

Verfasst: Di, 12. Mai 2015 21:48
von ninischi
Schön! :D

Verfasst: Mi, 13. Mai 2015 01:18
von geolina
hallo,

ich drück euch die daumen. hoffentlich kann sich dein pferd nun stabilisieren!

alex

Verfasst: Sa, 16. Mai 2015 22:32
von Hadriana
Danke Euch allen für die Ermutigung!!! :pferd2:

Verfasst: Mi, 20. Mai 2015 06:55
von Anna
Huhu. Ich habe eine Stute, die gegen alle 4 Kategorien hochgradig (1x3,2x4,1x1) allergisch ist. Ich habe auf anraten der Klinik vor 3 Wochen mit dem Spritzen eines Doppelserums begonnen. Da sie zusätzlich leider noch andere Baustelle hat bin ich gerade etwas in dem Dilemma sie nicht so bewegen zu können wie gewünscht. Aber ihr geht es momentan gut. Ob es am Serum oder der Tatsache liegt, dass sie gerade einfach nur Pferd ist weiß ich (noch) nicht. Ich werde berichten.. Zusätzlich kann man Bvetsan füttern, hilft aber wohl nur (effektiv) in Verbindung mit Bewegung und fällt für mich somit noch raus. Viel viel Glück für dein Pferd!!!