Die Wiener nähern sich dem Sport

[lalala]

Leiter Ernst Bachinger holt den Sport in die Spanische Reitschule.

Zitat aus einem aktuellen Interview:
"Dressur ist Dressur, die Basis ist die gleiche. Gründlich ausbilden muss man die Pferde für den Sport wie für die Schule. Für mich gibt es da keinen Unterschied."
[...]
Ich hätte gerne eine Anlehnung an den Sport, was auch positiv aufgenommen wurde. Also werden wir zukünftig auch Schüler zu Gast haben: z.B. George Hamilton (US-Dressurmannschaft), Zarah Philips (aktuelle VS-Weltmeisterin), Nathalie zu Sayn-Wittgenstein. Mir wäre es auch lieb,wenn die Isabell und die Anky kommen


Positiv oder negativ ? Eure Sicht der Dinge ?

[dshengis]

Ganz klar negativ!

Auch wenn der Gute Ruf der Spanischen nicht immer und für alle begründet sein mag, so ist sie doch für viele einer der ganz wenigen Orte in Europa, wo die klassische Reitkunst seit de la Guerinieres Zeiten bewahrt blieb. Und Kunst und Sport schließen sich für mich ganz einfach aus! Also hat der Turniersport dort nix verloren.
Bei einigen der unten aufgeführten Namen wird mir schon etwas bange

[lalala]

Dann gehört Herr Bachinger deiner Meinung nach also nicht mehr in die Spanische Reitschule ? Allein aufgrund seines reiterlichen Werdegangs ?

[Trissa]

dshengis: Zustimmung!

Und trotzdem...
... ist ein Alois Podhajsky (wenn auch vor seiner Zeit an der Spanischen, glaube ich) erfolgreich im großen Sport geritten.
... besteht zumindest naive Träumer wie mich eine winzig kleine Chance, dass die Kunst den (einzelnen) Sport(reiter) befruchtet. Ein Lichtblick. Umgekehrt wäre es die Hölle.
... ist die Hofreitschule vor dem finanziellen Hintergrund in ihren Entscheidungen nicht (mehr) frei. Wer und was Geld bringt, ist willkommen, vermute und fürchte ich.

Gruß,
Eva

[dshengis]

Dann gehört Herr Bachinger deiner Meinung nach also nicht mehr in die Spanische Reitschule ? Allein aufgrund seines reiterlichen Werdegangs ?

Ach weißt Du, es ist immer die Frage, wie man das kulturelle Erbe (und die Span. Hofreitschule gehört für mich dazu) bewahrt. In meinen Augen am besten über eine marktunabhängige Finanzierungsquelle, also den Staat oder eine reichlich ausgestattete Stiftung. Allerdings ist das zur Zeit bei den "Entscheidungsträgern" weniger beliebt. Da geistern seltsame Vorstellungen umher, inklusive einer bessren Vermarktung und einer Anpassung an den sogenannten Publikumsgeschmack (ganz allgemein betrachtet, nicht konkret auf die SpHRS bezogen).
Als ob Disneyland abendländische Kultur widerspiegeln kann???
(zugegebermaßen sehr polemisch).

Zu Deiner Frage: Ich kenne den Herrn nicht, aber ich würde mir jemanden an der Spitze der Spanischen wünschen, der (nach dem Eindruck dieses kurzen Zitats) weniger darauf aus ist, die Schule gut zu vermarkten, sonderm dem es darum geht, eine vierhundertjährige Tradition möglichst unverfälscht zu bewahren.

[DynaMitreiterin]

Ach weißt Du, es ist immer die Frage, wie man das kulturelle Erbe (und die Span. Hofreitschule gehört für mich dazu) bewahrt. In meinen Augen am besten über eine marktunabhängige Finanzierungsquelle, also den Staat oder eine reichlich ausgestattete Stiftung. [/size]

Applaus! Endlich mal ein Museum, das in der Gegenwart Vergangenheit produziert. Wo gibt es sowas bitteschön sonst? Unbedingt schützenswert, nicht nur aus Reitersicht.

[Larry]

Wo kann man denn mal das ganze Interwiev lesen?? So ein Auszug reicht mir persönlich nicht.

[lalala]

In der aktuellen RRi...

@ Trissa: richtig, auch Podhajsky ist im Sport geritten, wobei er im Dressursport erfolgreicher als im Springsport war...und er hat ja auch einige Neuerungen eingeführt (wie z.B. die Tourneen), die durchaus Showcharakter haben...

Für die Reiter ist es auf jeden Fall eine Chance und ich traue Frau W sogar zu, dass sie Bachingers Einladung annimmt...

[Larry]

In der aktuellen RRi

[lalala]

In der aktuellen RRi

ja (März-Ausgabe)

[Lou mit Lucy]

Was heißt RRi?

[Sabu]

reiter revue???
oops das kann ja gar nicht passen da fehlt ja ein i!

[greta j.]

Und trotzdem...
... besteht zumindest naive Träumer wie mich eine winzig kleine Chance, dass die Kunst den (einzelnen) Sport(reiter) befruchtet. Ein Lichtblick. Umgekehrt wäre es die Hölle.

so habe ich aber auch lalala's zitat verstanden.
d.h. die sportreiter gehen als "schüler" in die span. hofreitschule, nicht die herren (ober-)bereiter zum training zu werth & co.

zumindest das klingt für mich jetzt nicht negativ. ist eher - wie eva schon sagt - ein lichtblick!

[Susanne]

*ich gebe mich hier mal zur Steinigung frei*
Ich hab mir letzten Herbst in Wien die Morgenarbeit der Wiener angekuckt. Da hat sich diese Institution für mich mächtigst entzaubert. EIN Bereiter ritt seinen Junghengst wirklich schön. Aber es wurde von einigen anderen auch derbst geriegelt, die Zügel wurden erst durchhängen gelassen und dann angerissen usw. Wäre das nicht die Hofreitschule in Wien, sondern die FN-Reitschule in Hinterdupfing, wären die Leute wohl nicht so begeistert und unkritisch auf den Zuschauerrängen gesessen (hoffe ich mal)

[Josatianma]

Das Interview ist in der Reiter Revue International erschienen.

@Sabu: War schon richtig. Das i gehört dazu.