Schwellung am Oberkiefer - Ursache unbekannt

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Abeja
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Schwellung am Oberkiefer - Ursache unbekannt

Beitrag von Abeja »

Hallo zusammen, vielleicht hat jemand von euch eine Idee für mich:

Seit Anfang April hat mein Pferd eine Schwellung am rechten Oberkiefer. Einige Tage war es richtig dick und auch berührungsempfindlich. Ártali bekam draufhin vier Tage Antibiotika, die aber nicht wirklich was bewirkten. Die daraufhin vorgenommene Röntgenaufnahme war ohne Befund.

Die Schwellung ist hart, nicht heiß, das Pferd ist vergnügt und frisst ganz normal.

Inzwischen wurde es langsam besser, nun nun stagniert es seit etwa zwei Wochen und sieht in etwa so aus wie auf dem Foto, das ich zufällig aufgenommen habe, bevor wir überhaupt etwas bemerkt hatten, außer, dass er auf einmal begann, Theater zu machen, wenn ich ihm Kappzaum oder Gebiss anziehen wollte: Rechts zwischen Nüster und Jochbein ist einfach die Nase etwas dicker als links.

Hat jemand eine Idee, wie ich ihm helfen kann? Ich dachte evtl. irgendwelche Globuli oder kalte feuchte Umschläge mit irgendwelchen Kräutertees? Die TÄ meint, einfach weiter abwarten, und solange natürlich kein Zaumzeug anlegen, aber im Grund haben wir keine Ahnung, was da lost ist.
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Liebe Grüße Birgit
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Morgen,


Der Junge ist doch noch jung, kann es Zahnwechsel sein?

Belledonna KÖNNTE ein Mittel sein.


LG
Ulrike
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

Ohne unken zu wollen, aber nach meinen eigenen leidvollen Erfahrungen der letzten Wochen mit genetisch defekt angelegten Backenzähnen bei meinem gerade 6 J. gewordenen PRE würde ich dieser Beule defintiv auf den Grund gehen und nicht versuchen homöopatisch o. ä. "rumzudoktern" (und ich bin grundsätzlich für alternative Heilmethoden!).

Abeja, wer hat die Röntgenbilder gemacht? Zwischenzeitlich weiss ich, daß gerade für Zahn- und Kieferprobleme die richtigen aufnahmen, ggf. mit verschobenen Kiefer, immens wichtig sind. Mein äußerst erfahrener Haus TA hat das gleich dem Zahnspezialisten überlassen.

Ich glaube nicht, daß es für dich in der Nähe ist, aber Dr. Zwick aus Gessertshausen bei Augsburg ist da echt top: http://www.tieraerztliche-klinik.net/za ... ferde.html
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Danke für eure Antworten. Ich befürchte übrigens auch, dass DOCH was mit den Zähnen ist. Dagegen spricht aber, dass das Pferd ganz normal frisst.

Die Aufnahmen wurden von jemandem von der Tierklinik in unserer Gegend gemacht. Allerdings war speziell der TA, der sonst immer die Zähne macht und viel Erfahrung auf diesem Gebiet hat, gerade in Urlaub, die Aufnahmen hat jemand anders gemacht. Vielleicht kann ich erstmal einfach diesen TA bitten, ob er sich die Bilder mal selbst anschaut. Die TÄ bei uns am Hof sagte nur lapidar, als ich die Zähne erwähnte, dass das ja durch die Röntgenaufnahmen ausgeschlossen wurde.
Liebe Grüße Birgit
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

Meiner hat beim fressen nie ein auffälliges Verhalten gezeigt, obwohl Nervenkanäle frei lagen und er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seit Jahren Schmerzen hatte...
Vignir

Beitrag von Vignir »

Abeja hat geschrieben:Dagegen spricht aber, dass das Pferd ganz normal frisst.
Nein, das spricht ganz und gar nicht gegen Zähne, wie ich aus Erfahrung sagen kann!

Meine damals fünfjährige Stute hatte ein gutes halbes Jahr nach dem Abfohlen auf einmal morgens die gleiche geschwollene Backe, wie Dein Wallach. Die Schwellung war ungelogen über Nacht entstanden und ich war zunächst ratlos, eben weil es so urplötzlich kam. Mein Gefühl sagte mir: Zahn! Der herbeigerufene TA meinte, Tritt, Schlag etc. und ließ mich erstmal abschwellendes Kühlgel schmieren.

Hier das Porträit von ihr:
Bild

Ich selbst war mir aber sehr sicher, daß die Schwellung auf "Zahn" zurückzuführen war und beauftragte einen TA mit mobilen Röntgengerät, Röbis von dem Bereich anzufertigen. Da besagter TA aber Orthopäde war, konnte er selbst mit den Bildern nicht wirklich viel anfangen, weshalb ich sie meiner Dentistin schickte, die ebenfalls sofort auf eine entzündete Zahnwurzel schloß.

In der Klinik bei einem Zahnspezialisten wurde der P2 oben rechts (das ist der erste Vorbackenzahn=Prämolare, P1 ist der Wolfszahn :wink: ) in einer anderthalbstündigen OP gezogen. Der Bösewicht sah so aus:
Bild

Sehr deutlich erkennbar ist die Fistel, die ca. 3 cm lang war. Mit solchen "dicken Backen" ist deshalb nicht zu spaßen. :?
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Boah,


was für ein Bild!



LG Ulrike
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Inzwischen ist es bei meinem Pferd nun aber doch viel besser geworden und kaum noch zu sehen, auch nicht mehr berührungsempfindlich. Daher gehe ich mal davon aus, dass es vollends gut wird, was auch immer es ist/war.

Sollte aber nochmal irgendetwas sein, dann werde ich schauen, dass da nochmal sorgfältig geschaut wird und ein Spezialist röngt. Danke jedenfalls für eure aufschlussreichen Beiträge, die mir mal wieder zeigen, dass eben "ohne Befund" nicht unbedingt heißen muss, dass alles in Ordnung ist.
Liebe Grüße Birgit
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Beitrag von Abeja »

Nur, um nochmal zu berichten, wie es weitergegangen ist: nachdem ich nochmal um weitere Untersuchungen gebeten hatte, weil die Schwellung halt doch nicht komplett wegging, diagnostizierte der TA eine Entzündung an der Wurzel eines Backenzahns, der heute gezogen wurde. Jetzt muss nur noch alles gut verheilen!
Vielen Dank nochmal euch allen für eure Kommentare.
Liebe Grüße Birgit
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

Alles gute für die Rekonvaleszenz!

Wir haben heute Nachmittag den 3. Kontrolltermin. Ich befürchte, uns blüht ein Dauerinplantat. Dadurch würde sich die Extraktion des 2. Zahnes vermutlich um Monate verzögern...
Vignir

Beitrag von Vignir »

Oha, also doch! :?

Wünsche ihm gute Genesung! :wink:
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

@Vignir: Dir speziell nochmal herzlichen Dank für das Einstellen der Bilder, das hat mir danach dann doch nicht mehr so wirklich Ruhe gelassen. Bei meinem war es auch exakt der P2 rechts oben. Hoffentlich verheilt nun alles komplikationslos, er ist noch in der Klinik, aber es sieht wohl erstmal sehr gut aus :) .
Liebe Grüße Birgit
Vignir

Beitrag von Vignir »

Gerne, auch wenn ich Deinem Pferd eine "nettere" Diagnose gegönnt hätte. :wink: Daß es doch ein Zahn sein könnte, hätte ich selbst nicht gedacht. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, da kann man auch mal Erfahrungen weitergeben.

Klingt ja aber erstmal sehr gut! Ist er schon wieder zu Hause? Weiterhin gute Genesung für ihn!
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Vignir hat geschrieben: Ist er schon wieder zu Hause?
Leider noch nicht, die Entzündung hatte bereits den Knochen "angefressen" - wahrscheinlich war der Zahn schon lange entzündet - und dieses Riesenloch muss nun von innen her zuwachsen. Sobald man das auf den Röntgenbildern erkennen kann, ist die erste kritische Phase überstanden, dann darf er auch nach Hause. Morgen ist wieder Telefonat mit dem TA. Aber zumindest sieht es bisher nicht schlecht aus.
Liebe Grüße Birgit
Eowyn
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Beitrag von Eowyn »

[quote="Abeja Leider noch nicht, die Entzündung hatte bereits den Knochen "angefressen" - wahrscheinlich war der Zahn schon lange entzündet - [/quote]

Guten Morgen,

das war auch bei uns das Problem. Extraktion war am 22. April, der "Durchbruch" zur Nasennebenhöhle ist immer noch nicht geschlossen. Ansonsten ist die Wundheilung (sprich Richtung Mundhöhle) top.
wir haben jetzt letzte ein sog. Dauerimplantat gesetzt, das bleibt -hoffentlich!- bis Ende August drauf und dann ist der Heilungsprozess durch.
Gestern hatte ich eine Tierheilpraktikerin da, die hat Globulis und homöopathische Tropfen verordnet um die Wundheilung zu unterstützen. hoffentlich wird's jetzt langsam mal...

LG
Karin
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