Gummipferd

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Antworten
Ulrike
User
Beiträge: 2573
Registriert: Di, 14. Jan 2014 13:38
Wohnort: bei Lüneburg

Gummipferd

Beitrag von Ulrike »

Moin,


Da hab ich mal eine Frage, wie Ihr es so haltet, :wink: im wahrsten Sinne des Wortes, wie mir gerade auffällt.


Mein Jungspund hat nun die vier Jahre erreicht, er war im Winterschlaf und auch dieses Frühjahr war nicht sehr jungpferdefreundlich, wenn man im Wind lebt und wenig bis gar keine Halle hat.

Wir haben uns schon ganz gut zusammengefunden, auch nach meinen anfänglichen Ängste, ihn wieder anzureiten.

Es ist auch klar, das sich vieles mit Arbeit legen wird, dennoch,

wie macht Ihr das, wenn so ein Jugendliche im Gelände mit allem wackelt, was er zu bieten hat?

Will sagen, der Kopf ist unruhig, mangels Gleichgewicht dann auch jedes Bein für sich, wir Wanken dadurch von einer Seite des Weges zur anderen.

Reiten auf dem Lämmerschwanz, sozusagen.
Es ist dadurch auch schwierig, einen gemeinsamen Schwerpunkt zu finden und v.a., ihn zu halten.
Mein Gereit ist im Moment darauf ausgelegt, ihn vorwärts zuhalten, vorne wenig zu halten, dennoch in Kontakt mit dem Maul zu bleiben.

Vom Gefühl her ist es aber schwer, den Kontakt von Hand und Sitz zu ihm zu halten.

Er ist ruhig, innerlich, diese Kasperei mit allem was ihm zur Verfügung steht, ist aber auch etwas nervig.

Reicht es, einfach weiter vorwärts zu bleiben?
Irgendwie bin ich kein Freund von "mal Gegenhalten".
Es ist auch klar, das er noch keine kräftige Muskulatur haben kann, dafür hat er zuwenig unter dem Sattel gearbeitet, allerdings will ich auch nicht, das sich dieses Geschlacker zu einer Unart ausweitet.
Oder wird sowas keine Unart?



Interessierte Grüße
Ulrike
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Hi Ulrike, du könntest mal versuchen, ihn im Gelände mit einem Körperband und /oder einem Halsriemen zu reiten. Die Zügel nur nutzen, wen wenn der Halsriemen nicht durchkommt. Nach meiner Erfahrung, nehmen instabile, lose Pferde den Halsriemen wesentlich besser an, als einen Führung am Kopf, denn er setzt genau dort an, wo das Problem ist : der Schulterführung.
Des weiteren hilft ein um die Hinterhand des Pferdes gelegtes Band dem Pferd, seine Hinterbeine zu fühlen und sich insgesamt mehr zu schließen, ohne dass der Reitere daran aktiv mitwirken muss.
Und unschätzbar : Ein erfahrenes Führpferd, oder VOR dem Ausreiten, eine Handpferdeausbildung, die man dann mit Führpferd auch unter den Sattel übernehmen kann....
Das Vorwärts an sich ist sicherlich der richtige Ansatz, allerdings muss dieses in einer gewissen Grundbalance stattfinden, also kein Vorwärts im Sinne von "schieben", sondern eines, das in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Schub- und Haltekraft stattfindet- das "Vorwärts" ist mehr eine innere Haltung, denn ein "kraftvolles Antreten" . ( aber das weißt du ja sicher :wink: )
Gruß S&P
Ulrike
User
Beiträge: 2573
Registriert: Di, 14. Jan 2014 13:38
Wohnort: bei Lüneburg

Beitrag von Ulrike »

Um Gottes Willen, s&p,


wann stehst Du denn auf? :shock:


Vielen Dank für die Tipps.

Zum Glück habe ich ein erfahrenes VORpferd, welches immer zuverlässig seine Wege geht und niemals böse auf umbalancierte durch die Gegend torkelnde Jungpferde reagiert.
Sie ist meine braune Boje. :lol:

Das mit dem ausgewogenen Verhältnis zw. Schub- und Haltekraft und das Herstellen der inneren Haltung, darauf werde ich noch mal besonders achten.

Du meinst, mit einem Halsriemen kann ich das (versuchen) her(zu)stellen?

Und, will ich ihn denn schon mehr schliessen?
Oder meinst Du damit die Verbindung seines "Geistes" mit seinem Körper?
Hört sich esoterisch an, so meine ich das aber nicht.

Mir scheint es v.a. ein Problem des Haltens des gemeinsamen Schwerpunktes zu sein, ich erwische mich immer wieder in einer zustatten Vorlage, die ich von Haus aus erst mal nicht habe.

Wenn ich das korrigiere, dann ist es für uns Beide viel angenehmer, aber, leise, ganz leise verlieren wir uns dann wieder, bis ich bemerke, das ich wider zu stark nach vorne gefallen bin.

Das mit dem Halsriemen werde ich mal in Angriff nehmen, das hört sich spannend an!


Danke
Ulrike
Ulrike
User
Beiträge: 2573
Registriert: Di, 14. Jan 2014 13:38
Wohnort: bei Lüneburg

Beitrag von Ulrike »

Bei den letzten Geländeritten habe ich Dich mitgenommen, s&p; hast Du es bemerkt?
Es war der Fahrtwind... :D


Was ich mitgenommen habe, in meinem Kopf, ist die Vorstellung von Schulterführung.

Damit lief es schon deutlich besser, etwas hinderlich die letzten Tage war dieser dämliche Wind, aber gut.

Dann hatte ich noch diese Vorstellung von hier mitgenommen- ich weiss nicht, war es s&p, war es esge- die Hinterbeine quasi durch die Schulterblätter zu führen.


Hoffentlich hatte ich das noch richtig so behalten, dennoch war es deutlich leichter einen gemeinsamen Schwerpunkt, zu fühlen, zu finden und zu halten.


Danke dafür!


LG Ulrike
Antworten