Rund um die klassische Reitkunst

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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

Mein Anglo-Araber ist zu Beginn einer jeden Reiteinheit ziemlich spannig (trotz täglich 12 bis 14 Stunden Weidegang und Rest Paddockboxen). Nach der Schritteinheit zum Aufwärmen ist er im Trab schlecht zu lösen. Jetzt hab ich ihn ein paar Mal einfach im leichten Sitz gut abgaloppiert. Danach ist er deutlich weniger spannig, aber mit Dressurarbeit hat das natürlich wenig zu tun. Je nach Spannungsgrad können das schon mal 10 Minuten Galopp im leichten Sitz sein.

Wer von Euch löst im Galopp, wie sind die Erfahrungen? Ist das nur Symptombehandlung um Druck abzubauen? Habt ihr andere Ideen?

Schimmel hat ganz klar nen Nerv zu viel und wenn er anfängt, sich aufzuregen, kommt man manchmal nicht mehr zu ihm durch. Gespenster überall...
oecone
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Beitrag von oecone »

Hallo Fortissimo!

Ja, Blütermacke :roll:
Hatte ich gestern auch. Es war sehr kühl und windig... Mein Pferd ist 19 Jahre alt, und es gibt noch Tage, da muss ich eben über den Galopp gehen. An anderen Tagen bekomme ich sie schon in der Schrittphase gelöst, obwohl Schritt unsere schlechteste Gangart ist.

Allerdings lasse ich meine Stute nie einfach laufen. Das Tempo darf zwar ein wenig höher sein als Arbeitsgalopp, aber nie mehr, so dass man als Reiter versucht ist in den leichten Sitz zu gehen.
Sie soll sich lösen. Nach Möglichkeit vorwärts, abwärts. Und nach Möglichkeit soll sie am Sitz bleiben. Unsere Wunderwaffe heißt dann Mittelzirkel. Ich fange mit der guten Hand an. Die ersten Runden sind (zu) flott, aber dann bekommt sie gut die Kurve. Und auf der schlechteren Hand ist der erste Drive dann schon durch.

Die Gefahr bei Blütern ist, dass sie ganz schnell die fröhliche Rennerei am Anfang einfordern. Erst mal Dampf ablassen und dann ... Daher der Kompromiss Galopp, aber bitte mit lösendem Effekt.

Wenn meine so spannig ist, hilft aber auch eine kleine Geländerunde im Schritt am langen Zügel, so 15 min, und dann auf dem Reitplatz ganz normal mit der Lösungsphase im Trab weitermachen. Das kostet zwar Zeit, spart aber Nerven.

Grüßle
oecone
Motte
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Beitrag von Motte »

Meine Erfahrung mit blütigen Tieren:
die eignen sich in der Regel eher weniger zum "Abgaloppieren", im Sinne von "erst mal Dampf rauslassen" - die werden davon eher heiß und griffig. Also da, wo der normale Warmblüter dann schon mal von sich aufhört, kommt so'n blütiges Tier erst in seine "Betriebstemperatur"....

Letztendlich ist das auch immer eine Sache der Tagesform, des Ausbildungsstandes und des Zieles.

Ich sehe das ähnlich wie oecone - bin da immer eher mit "Aufgabenstellung" zum Ziel gekommen. Meine Stute ist jetzt 22, und die kann ich bis heute nicht mal eben so am langen Zügel Runde um Runde vor sich hin traben lassen - die sucht sich dann ihre Gespenster...Was auch gut funktioniert - Trab-Galopp-Übergänge. Speziell, wenn du sagst, dass du im Trab Schwierigkeiten hast, wäre das eine gute "Aufgabe".
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Meg
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Beitrag von Meg »

Als ich jung und dumm (oder jünger und noch dümmer :lol: ) war, hatte ich einen Ex Galopper...

Eines Tages habe ich ihn einfach mal so machen lassen in der Halle. Nach 45 Minuten Dauergalopp auf dem Hufschlag habe ich dann aufgegeben...
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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