Stute immer wieder lahm - wie gehts weiter?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Semiramis
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Stute immer wieder lahm - wie gehts weiter?

Beitrag von Semiramis »

Hallo,
ich möchte euch gerne nach eurer Meinung fragen.
Meine Hafi-Stute, 18 Jahre, gekauft 17.07.08 mit kleiner AKU, ist immer wieder lahm. (ca 8 mal geritten in dieser Zeit - max. 0,5 Std.) Sie schwingt das linke Hinterbein beim Traben nicht genügend vor. Eine Hangbeinlahmheit.
Hatte 2 Tierärzte. Osteo und THP da. Kein genauer Befund -Lahmheit aus Knie-Hüftbereich , wahrscheinlich muskulär bedingt.(Stute hatte schon 4 Kreuzverschläge. Habe ich erst nachKauf erfahren) Alle meinen die Lahmheit wäre nicht schlimm. Der letzte TA meinte langsam aufbauen Longe, Schritt reiten viel v.a.
Im Schritt geht sie richtig klar(immer) und sehr schnell. Im Trab je nach Tagesform von klar ( selten - nach Schonung) bis zu starker Lahmheit (nach Belastung). Galopp ist eh nicht ihre Gangart man muss sie stark treiben und sie geht unwillig (Longe) . Lahmheit kann man so schwer erkennen.

Am Wochenende war sie mit einer jungen Reiterin (2 Mitreiter) aus unserem Stall im Gelände, da sie jetzt eine Woche klar ging - auch nach reiten in der Halle (Schritt, viel + Trab, wenig). Sie sollte Schritt gehen und max. 45 min. Daraus wurden 2,5 Stunden. Pferd kam feucht nach hause - angeblich nur Schritt. Jetzt ist sie wieder richtig lahm im Trab. Der Tenor im Stall lautet weiterreiten, Pferd hat Arthrose und braucht Bewegung.
Zu allem Überfluss habe ich das ungute Gefühl, dass die Stute ohne mein wissen geritten wird (junge Reiterin -Mitreiter ???) und zwar immer an Tagen, an denen der Stallbezitzer nicht da ist.
Was würdet ihr in meiner Situation tun??
Liebe Grüße Semiramis
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Jen
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Beitrag von Jen »

also das finde ich jetzt ein bisschen komisch, dass da keine genauer Diagnose gestellt wurde? Ursachen können vielfältig sein, das Bewegungsmuster ist zb. auch typisch für Spatprobleme oder Kniescheibenprobleme oder starke Beckenschiefstände/Kreuzdarmbein-Blockaden oder auch anderes. Das mal zum medizinischen. Solange keine Diagnose vorliegt, warum das Pferd lahmt, würde ICH sie nicht belasten! übers www völlig unmöglich da was zu sagen. Wenn dir dein normaler TA nicht weiterhelfen kann, dann musst du halt mal in die Klinik fahren und sie gründlich untersuchen lassen. Ich musste auch mal gehörig Druck machen, bei einem Pferd das genau dieses Problem im Trab zeigte (wurde aber munter in den Springstunden geritten!). Als das Pferd dann endlich in der Klinik untersucht wurde, kam raus, dass sie einen Splitter im Sprunggelenk sowie Kniebandriss hatte!!! Das Pferd war also faktisch UNREITBAR (wurde aber bis dahin eben sogar gesprungen!).

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deinen Anweisungen im Stall von allen Folge geleistet wird, dann gibt es für mich nur eines: Stall wechseln! Das geht so grad gar nicht, da werde ich stinksauer, denn das Wohl meines pferdes geht mir über alles. Und ein Pferd das ein medizinisches Problem hat braucht entsprechende Versorgung/Unterstützung und kann dies im Stall nicht gewährleistet werden, dann ist das der falsche ort für mein Pferd. Ich will Vertrauen haben, dass mein Pferd so versorgt und behandelt wrid, wie es das braucht.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
heike61
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Beitrag von heike61 »

Was würdet ihr in meiner Situation tun??

ups :shock:
sofort die mitreiter "entlassen"....langfristig neuen stall suchen.



parallel dazu pferd in einer fachklinik vorstellen, um eine diagnose zu erhalten.

reiten nein....ausreichende bewegung : ja!



grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ohje, das sind ja gleich drei Probleme auf einmal!

Ich schließe mich meinen "Vorrednerinnen" an: Du brauchst eine gesicherte Diagnose, bevor zu überhaupt entscheiden kannst, wie es mit dem Pferd weitergeht. U.U. könntest du es zurückgeben, wenn die Krankheit schon beim Kauf bestand. Dass dir die Kreuzverschläge verschwiegen wurden, ist außerdem wirklich übel - denn zumindest wissen muss man es als Besitzer schon, wenn ein Pferd eine Neigung zu einer gewissen Krankheit hat. Könnte vor Gericht als Hinweis für eine arglistige Täuschung gewertet werden, damit steigen deine Chancen, dass du (wenn du das willst), das Pferd zurückgeben und das Geld zurückbekommen kannst.

Ob und wie das Pferd geritten werden kann, muss eine genaue Untersuchung klären. Bis dahin würde ich das Pferd ehrlich gesagt nicht reiten und nur im Schritt bewegen.

Schlimm finde ich auch, dass du befürchten musst, dass dein Pferd ohne dein Wissen geritten wird! Was sind das denn für Zustände? Allein dass der Verdacht besteht, sagt schon, dass da was bei Euch im Stall ganz und gar nicht stimmt! Zieh deine Konsequenzen. :shock:
Nora

Beitrag von Nora »

Ich würde auch unbedingt das Pferd in eine Klinik bringen und eine umfassende Lahmheitsdiagnostik durchführen lassen. Nur dort hat man alle Untersuchungsmöglichkeiten gebündelt.

Und ich kann den anderen nur zustimmen: Geh auf die Suche nach einem anderen Stall! Ich glaub, ich würd ausflippen, wenn nur der Verdacht aufkäme, mein Pferd würde von irgendwem einfach so geritten werden :shock: .

Bei der Aussage Deiner Stallgenossen, "die Lahmheit wäre nicht schlimm", krieg ich echt einen dicken Hals. Schlimm oder nicht, lahm ist lahm, und Lahmen bedeutet SCHMERZ. Würdest Du es gut finden, zum Beispiel mit einem verknacksten Knöchel einen Dauerlauf absolvieren zu müssen? Bewegen und Reiten ist bei gewissen Lahmheiten schon möglich, aber natürlich immer nur in den Gangarten, in denen das Pferd lahmfrei gehen kann. Auch die Aussage "hat Arthrose und braucht Bewegung" ist natürlich relativ zu sehen. Wenn deine Stute tatsächlich Arthrose hat, muss man erstmal den Grad der Erkrankung feststellen, bevor man sagen kann, in welchem Umfang sie bewegt werden kann/darf. Gegebenenfalls sind da auch Schmerzmittelgaben nötig.

Bind Dir das Geld ans Bein und bring sie in eine Klinik. Einmal dorthin zu fahren ist letzten Endes auch nicht teurer, als zigmal einen TA an den Hof kommen zu lassen.

Wünsche Dir alles Gute,

Iris
SusiSorglos
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Beitrag von SusiSorglos »

dito heike61 :twisted: :evil:
Semiramis
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Beitrag von Semiramis »

Danke für eure schnellen Antworten.
Was mich wundert ist eben, dass beide TÄ gemeint haben, es sei nicht schlimm. Nach 3-4 Tagen Ruhe mit etwas Bodenarbeit, Koppel wars auch immer besser manchmal sogar ganz gut. So alle 14 Tage nach dem WE wars dann wieder dramatisch. Immer wenn SB auf dem Turnier war.
Der letzte TA hat mir nach gründlicher Untersuchung (2,5 H- kein Röntgen, "unnötig") erklärt es sei muskulär. Mir ist jetzt auch wahrscheinlich klar was los war. WE- Pferd wird nach Schonung geheizt, Mo früh Anruf TA, Untersuchung DI abends Pferd läuft besser-> Diagnose: muskulär. Kein Wunder hat TA etwas seltsam gekuckt als ich ihm erzählte, ich hätte das Pferd seit Kauf erst 5X geritten.
Mitreiterin entlassen. Logisch sofort! Ich hatte ihr ja nur dieses eine Mal erlaubt das Pferd zu reiten, weil sie so gebeten hat.( Ich dachte Gelände bummeln wäre ok, Pferd sieht mal was anderes.) Allerdings erst nachdem ich mal erwähnte, ich hätte da so einen Verdacht. Ich Depp!! Wahrscheinlich lief das arme Pony die ganze Zeit.

Stallwechsel. Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben. War aber schon schwierig genug was zu finden. Bei uns ists ziemlich mau mit guten Plätzen. Hier ists eigentlich toll. Laufstall, jeden Tag Koppel und für mich ne Halle. so was zu finden ist schwer. Schlechte Ställe gibts leider zu Hauf und die sind dann auch noch teurer. Bezahle momentan 220,-€. Das wird ne lange Suche.

Klinik wird schwierig. Bräuchte Auto+Hänger und das in dem Stall.
Mein Pferd geht nicht lahm- ich bin paranoid. Bzw. Pferd geht erst heute lahm -ist auf Koppel gestürzt.
SB, eigentlich recht nett, bestätigt zwar die Lahmheit, aber fahren?? Sollte erwähnen: Westernstall, SB Westerntrainer-> also bin ich der Exot.

Rückgabe des Pferdes: Rechtlich fast unmöglich wegen guter AKU, auch bei verschwiegener Vorerkrankung (laut RA). Außerdem Pferd an so jemanden zurückgeben??? Die Stute hat einen suuuuuper Charakter, total brav und zuverlässig. Ist toll zu reiten- 14 Tage vor Kauf jeden Tag. Ich komme trotz meiner gesundheitlichen Probs perfekt mit ihr klar (habe fast 2 Jahre gesucht).
Ich WILL sie behalten.


Liebe Grüße Semiramis
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Wurde sie auf Chips untersucht? Vielleicht einer der wandert und nur nach Belastung zwickt? Oder wurde sie geröngt und ich habs überlesen... :oops:

Und: Hat sie wirklich Schmerzen oder ist sie vielleicht zügellahm? Ich glaube es fast nicht in deinem Fall, aber man sollte es im Hinterkopf behalten.

Gelenksentzündung?
LG
Sheitana
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Ich würde auch in eine Klinik fahren und auf Röntgen BESTEHEN. Ist doch dein Geld. Und dem Pferd schadets nicht. Außerdem würde ich dann überlegen, den Rücken gleich mitröntgen zu lassen.
Wie steht das Pferd auf seinen 4 Beinen? Barfuß? Beschlagen? Krumm und schief oder gerade?
Zum fahren: hör dich um, eigentlich gibt es überall sowas wie "Pferdetaxis", Leute die das gewerblich machen und dich fahren. Sooooo teuer ist das nun auch nicht. Oder du hängst in Ställen/Reitsportgeschäften Zettel auf oder inserierst im Käseblatt ob dich jemand gegen Benzinkosten + Obulus fährt.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
Julia
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Beitrag von Julia »

..ich habe ja auch sofort an Chips gedacht. Meine war damals genauso...mal lahm - mall nicht... :roll:

ich würde sie auch durchröntgen lassen, lieber einmal richtig und wissen was ist, als ewig weiter rätseln...
Liebe Grüße, Julia
calista
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Beitrag von calista »

Vielleicht bin ich ja zu misstrauisch, aber wenn das Pferd vor dem Kauf problemlos reitbar war, danach überhaupt nicht mehr, käme ich auch auf den Verdacht, dass es "gedoped" war (das würde auch die bestandene AKU erklären, gerade bei Spat/Arthrose).

Falls Du eine Klinikfahrt wirklich so problematisch findest: es gibt auch tragbare Röntgengeräte, die der TA mitbringt. Sind zwar von der Qualität (zumindest früher war das so) nicht so toll, Drastisches wird man aber schon erkennen können. Das wäre zunächst einmal ein möglicher erster Schritt (ist aber ein bisschen halbherzig, eine Klink ist allemall sinnvoller).
frieda
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Beitrag von frieda »

Und mittlerweile gibt es auch mobile Digital-RÖ, der Vorteil: kann man sofort ansehen und beurteilen und du kriegst von den Bildern deines Pferdes eine CD gebrannt!

LG frieda
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Allerdings sollte man ein Verlängerungskabel da haben, es gibt TÄ die vergessen das schon mal und stehen dann mit dem 1,5m - Kabel von dem Gerät da... :roll:
LG
Sheitana
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frieda
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Beitrag von frieda »

@sheitana: :D :D :D
Aber die Digital-RÖ-Docs kommen eh mitm Kleinbus...
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

frieda hat geschrieben:@sheitana: :D :D :D
Aber die Digital-RÖ-Docs kommen eh mitm Kleinbus...
Im Ernst. Mein (Vertretungs-) TA kam mit dem Gerät, allerdings nicht digital und fragte nach einer Steckdose. Die war natürlich nicht direkt am Putzplatz, sondern 5 m weg. Ein Verlängerungskabel hatte er nicht. Aber zum Glück wir eines, das nicht eingeschlossen war... :roll:
LG
Sheitana
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