Lederhautentzündung! Rat gesucht!

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Kosmonova
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Lederhautentzündung! Rat gesucht!

Beitrag von Kosmonova »

Ich hab mit Suchfunktion nichts Passendes gefunden.

Also ich bräuchte mal einen Rat von Euch…

Und zwar hat eine Freundin von mir eine junge Fjordstute und folgendes Problem nachdem die Eisen (wegen Umstellung auf Barhuf durch eine HO) abgenommen wurden (ca. 5-6 Wochen her) folgende Sorgen:

Vorgeschichte vom 3.11.08:
„traurige Nachrichten. Skadi hat ne Lederhautentzündung, darf ca. drei Wochen in der Box stehen, sofern sie nicht zu den Pferden zählt, bei denen das ein Vierteljahr dauert, und kriegt Antibiotika.

Die HO will heute den Huf auskratzen, da kommt Blut. Himmel, mir war gleich schlecht. Nicht wegen des Blutes, sondern wegen der Maus. Sie hat das dann ausgewaschen, mit meiner unverdünnten Jodlösung desinfiziert und einen Behelfsverband angelegt. Skadi war ganz brav und hat kaum gezuckt. Sie hat auch empfohlen, den TA zu holen, damit er Antibiotika spritzt.

Der war heute früh da. Gut: Es hat nichts mit der Eisenabnahme zu tun. Die Ansätze waren wohl schon vor vier Wochen da, als die Eisen noch drauf waren. Und so was passiert halt, ist man nur wenig gegen gefeit.

Ansonsten war die HO sehr zufrieden mit den Hufen. Die faulenden Taschen zwischen Tragwand und Sohle sind weg bzw. fast weg.

Sie sagt, das zeigt, dass Skadi gut auf ihre Füße aufpasst und wenn wir immer auf sie hören, würde die Umstellung kein Problem. Nun denn. Jetzt muss erst mal das Beinchen in Ordnung kommen. „
Update 5.11.2008
Es scheint bei Skadi schneller besser zu werden, als selbst der TA erwartet hat. Er zeigte sich gestern recht überrascht vom Fortschreiten des Heilungsprozesses. Nächsten Mo. ist noch mal Verbandswechsel, er schätzt, dass wir sie nächstes Wochenende wieder reiten können. *freu*
Zum Glück hat der TA auch gesagt, dass das auch mit Eisen aufgetreten wäre (weil seitliche Strahlfurche) und dass das Problem wahrscheinlich schon vor vier Wochen (als die Eisen noch drauf waren) existent war, nur noch nicht vom Laien erkennbar.
Heute:
„Heute war der TA da. Bin gerade ziemlich fertig, denn: Er rät wieder zu Beschlag und beim verletzten Huf sogar zu Deckeleisen. (

Beschlag ist ja nun genau das, was wir nicht wollen. Und Deckeleisen geht meines Erachtens völlig am Problem vorbei, weil es da drunter munter weiter fault. „

So hat jemand Erfahrungen und kann uns einen Rat geben?!

Am Heftigsten macht meiner Freundin ja die letzte Aussage Sorgen: Auf einmal wieder Beschlagen?! Was soll das bringen? :?

Vielen Dank vorab!
Es grüßt Nadine

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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Was sagt denn die HO zu dem Vorschlag vom TA?

LG Alix
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Die ist im Urlaub bis 24.11. :P :roll:
Es grüßt Nadine

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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Kosmonova hat geschrieben:Die ist im Urlaub bis 24.11. :P :roll:
Oh. Ganz blöd. Aber in der Zwischenzeit will sie doch keinen anderen "ranlassen", oder?
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Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Hufschuhe!!! Und evetuell auspolstern.
Hufe in Rivanol baden, also Huf in Eimer stellen und so lange wie möglich darin lassen. Eventuell Equi füttern. KEINE Eisen und Augen zu und durch!

So haben ich dass damals gemacht!

LG nadine
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Hm. Also Nils hatte vor X Jahren mal eine Lederhautentzündung weil wir die Eisen abgenommen haben. Er hatte die Lederhautentzündung aber beidseitig und konnte kaum kriechen. Bekam Finadyne und ja, anschließend einen Beschlag mit Kunststoffgitter und Silikon um die Sohle zu entlasten.
Dieses Jahr hatte er ja eine Lederhautprellung und nachdem er soweit schmerz- und ohne Eisen so gut wie möglich lahmfrei war, hat er auch einen Beschlag mit Platte und Silikon bekommen. Gegammelt hat da übrigens nichts, allerdings hat Nils soweit auch "gesunde" Hufe. Jedoch war Nils und anschließend auch die andere Hafistute mit Reheschub - gleicher Beschlag - das erste Pferd in Schmiedels Laufbahn, dass mit diesem Beschlag nicht lief :P Statt Entlastung schien es mehr Belastung zu sein, so dass wir nach 4 Wochen ganz schnell auf normal umbeschlagen haben.
Denke solcher Beschlag ist tatsächlich Therapie der Wahl, was ein Huforthopäde dazu sagt, weiß ich allerdings nicht (meine frühere HO hätte mir jedoch dann auch zum Beschlag geraten :wink: )
Nur wieso ist es dazu gekommen und warum wäre das auch mit Eisen passiert?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Äh - blöde Sache... :?

Ohne Rücksprache mit der HO würde ich erstmal keine Eisen drauf machen lassen. Kann man die im Urlaub nicht erreichen? Oder hat sie eine Vertretung?
Falls nicht, vielleicht kann ihr jemand einen anderen guten HO empfehlen.

Vielleicht ist es richtig in dem Fall, kann ich nicht sagen und die Meinungen gehen da ja auch arg auseinander, aber ICH würde ohne Rücksprache dem nicht zustimmen.

Ansonsten Hufe in Wasser baden, gut polstern (Windeln gehen da besonders gut) und mit Retterspitz angießen. (So habs ich bei Rehe gemacht. Soll nicht heißen, dass Rivanol, Excaliburs Tipp, falsch ist.)
Drei Wochen Boxenhaft kommen mir seltsam vor, allerdings auch, dass sie nächstes WE dann doch wieder geritten werden darf, aber trotzdem Eisen braucht. Ich durfte mein Pferd nach drei Tagen wieder auf den Paddock lassen. Und ein bisschen Bewegung ist ja auch für die Hufdurchblutung wichtig.
Excalibur hat geschrieben:Eventuell Equi füttern.
Damit wäre ICH vorsichtig. Erstens, wenn die Schmerzen nicht sooo groß sind, dann übertreiben unsere lieben Pferde oftmals gerne und belasten den Huf mehr als ihnen gut tut. (Wenns etwas schmerzt, sind sie vorsichtiger und legen sich vielleicht auch mal hin, was den Druck wegnimmt.)
Und zweitens ist Equipalazone sehr umstritten und KANN unter Umständen sogar richtig Hufrehe auslösen. :?

Ich bilde mir ein, dass wir in einem Tagebuch aber darüber auch schon mal diskutiert hatten. Fällt mir nur grad nicht mehr ein, wo das war... :?

Zusätzlich würde ich einen THP anrufen, um homöopathisch zu unterstützen.
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Retterspitz ist auch super! Habe ich auch schon mitgearbeitet allerdings bei ner anderen Sache, ist nur recht teuer!

Bei meinem ersten Pferd kam auch damals ein Beschlag drauf, allerdings ging der aowieso mit Eisen und hatte die Huflederhautentzündung durch einen Beschlagsfehler. Ich kann aber nicht sagen, dass das schnell gegangen wäre.

Mit Hufschuhen hast du im Endefekt die gleiche Wirkung wie bei den Eisen. Kannst sie aber immer wieder runter nehmen. Windeln sind auch gut, eventuell mit Sauerkraut, laufen sich aber unter umständen schnell durch und da das Pferd mit Fäule Probleme hatte, würde ich den Huf lieber dann trocken halten und nur mit etwas desinfizierenden kühlen. So kann man auf jeden Fall die Zeit bis die HO kommt überbrücken und dann mit ihr gemeinsam überlegen.

LG nadine
calista
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Beitrag von calista »

Wenn es ein HO nach Biernat ist, würde ich bei Unerreichbarkeit der eigentlichen HO dort anrufen und nachfragen, welche Behandlung vorgeschlagen wird.
Meine HO nach Biernat weist mich häufig bei "konventionell" bearbeiteten Hufen (ob Schmied oder anders) auf sichtbare rötliche Einblutungen in der Lederhaut hin. Diese werden ihrer Aussage nach durch Spannungszustände im Huf verursacht, die aus falscher Hufbearbeitung resultieren. Ich würde vermuten, dass daraus auch eine Lederhautentzündung entsteht.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

So erstmal tausend Dank @ all!

Ich würde auch vermuten, dass es durch falsche Belastung im Huf passiert ist. Deswegen gammelte der Huf ja auch (es bilden sich Taschen), und deswegen wollte sie ja den Beschlag weg haben. Die HO ist super (hab sie auch ;-)).

Und ja, ist eine Biernat-HO und die Vertretung hat sie angerufen. Da kam das bei raus:
Fakt ist, ich soll mich nicht verunsichern lassen (ja, das hast Du auch schon gesagt ...). In den zwei Wochen Ruhe sind ca. 2,5 mm Horn nachgewachsen. Ich soll sie dann eine Woche schonen, also nur auf Koppel stellen, da wachsen noch mal runde 2 mm nach, weil das Horn auch besser wächst, wenn der Huf bewegt wird. Dann haben wir den 24. unsere HO wieder da, so dass ich sie nochmal anrufen kann. Aber die Vertretung meinte, dass ich dann ihrer Erfahrung nach anfangen könnte, sie wieder zu reiten. Kurz und vorsichtig, langsam steigern.
Ich leite eure Tipps jetzt gleich mal an meine Freundin weiter ;-)
Es grüßt Nadine

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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Wenn es fault kann sie die Hufe auch gut in EM baden. Das tötet die schlechten Bakterien ab und ist je nachdem sogar förderlich gegen die Huflederhautentzündung.
LG
Sheitana
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

So liebe Leute,

nun hat Kosmo es geschafft und ich bin auch angemeldet. :) Ich bin diejenige, deren Problem ihr gerade diskutiert. Dafür ein dickes Danke.

Lt. TA ist die Lederhautentzündung weg. Der Verband bleibt nur deshalb noch ne Woche dran, damit noch ein bissel Horn nachwachsen kann.
Mein Pferdchen ging auch zu keinem Zeitpunkt lahm, nur fühlig auf hartem und kiesigem Grund.
Boxenruhe hat sie deshalb, weil es bei uns nur eine Matschkoppel gibt, in der der Verband keine halbe Stunde halten würde und sie in der Hütte trockener steht. Natürlich bin ich mit ihr spazieren gegangen ...

Das Problem ist m.E. aufgetreten, weil sie sich in die seitliche Strahlfurche einen großen Stein eingetreten hat, der ziemlich fest klemmte. Dadurch hat sich wahrscheinlich einen Bluterguss im Huf geholt und die Lederhaut hat sich entzündet. Da diese Stelle durch die Strahlfäule eh angegriffen und dünn war, faulte es in der entstandenen Vertiefung munter weiter.

Mein Problem ist also weniger die Lederhautentzündung sondern die Prophylaxe: Was kann ich tun, damit es nicht noch mal so weit kommt?

TA und HO sind sich einig, dass ich weiterer Strahlfäule mit Jodoform am besten vorbeugen kann. Das mach ich dann mal.
Außerdem soll ich Biotin zufüttern (TA), auch wenn die HO davon nicht begeistert ist wg. der verminderten Insulinproduktion. Ich denke aber, für den Übergang, sprich bis sich der Huf regeneriert hat, kann man das machen. Würde damit aufhören, wenn sich die Hornqualität verbessert hat.

Außerdem werden heute Hufschuhe bestellt. Ich schätze es so ein, dass Reiten und selbst Arbeiten an der Hand erst mal ohne die nicht gehen. Die HO spricht sich klar für Hufschuhe aus und der TA sagt, besser die als gar nichts.

LG
Jarit
calista
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Beitrag von calista »

Ich habe bzgl des Hufwachstums sehr gute Erfahrung mit Schüsslermineralsalzen (Silicea Nr. 11) - kurmäßig gegeben - gemacht. Die 1000er Packs sind nicht so teuer, ich habe die Menge auf 2x12 Tabl/Tag gesteigert (von 2x6 in der 1. Woche), mindestens 4 Wochen in hoher Dosis gegeben und dann wieder runtergefahren. Wenn was übrig bleibt, kannst Du es aufbrauchen, ist gut für Haut, Haare, Fingernägel....

Aber auch das "Silicium Mineralfutter" von Edenland sorgt für ein sehr gutes Hornwachstum, ist aber nicht ganz preiswert (mit Biotin kann man aber auch arm werden). Biotin habe ich früher mal ausprobiert, hat m.E. außer Ebbe in der Kasse nichts gebracht .
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Vorsicht mit Silicea bei gechipten Pferden!!
LG
Sheitana
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

@Sheitana - damit kann doch niemand etwas anfangen... Führ das doch bitte etwas weiter aus - warum, wieso, weshalb. Danke!
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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