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Allgemeines rund ums Pferd

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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Natürlich ist das in keiner Reitweise erwünscht. Aber in einer Korrektursituation oder wenn das Pferd etwas neues Lernen soll oder der Reiter aufgeregt ist etc. kann es passieren.
Liebe Grüße
Susanne
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

LordFado hat geschrieben:und genau hier finde ich, dürften sich die Geister nicht scheiden. Ein Takt- und Losgelassenheitsverlust kann doch in keiner Philosophie gewollt sein oder geduldet werden, oder?
Ich finde das kommt immer darauf an, was mit dem Pferd los ist. Vielleicht kann das Pferd den Takt nun mal gerade nicht halten? Vielleicht muss es sich so auf das konzentrieren, dass es dabei den Takt verliert?

Dazu müsste man wieder wissen, auf welchem Stand das Pferd ist.

Wenn ich z.B. meine Stute mal korrigiere, kann es durchaus sein, dass auch sie mal aus dem Takt kommt. Dennoch höre ich nicht auf mit der Korrektur, sondern korrigiere durch. Beim nächsten Versuch hat sie es dann vielleicht schon verstanden und kommt nicht mehr so sehr aus dem Takt?

Hmm, versteht ihr, was ich meine?

Vielleicht ist das Pferd sonst taktsicher, kann aber in dem Moment nicht alles unter einen Hut bringen. In dem Fall würde ich mir den Takt ggf. auch erstmal schenken, die Korrektur zuende bringen und beim nächsten Mal versuchen beides unter einen Hut zu bekommen.
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

wäe es nicht vernünftiger, den takt erstmal soweit zu festigen, dass das nicht mehr passiert und dann erst an solchen dingen rumzukorrigieren (ohne taktverlust)?
Motte
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Beitrag von Motte »

Hallo -

Ich empfinde es so, dass durch die hier gezeigte Art der Hilfengebung, die schon recht grobmotorisch ist (mein Empfinden), Taktfehler regelrecht provoziert/hervorgerufen werden.

Gruß
Motte
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

LordFado hat geschrieben:wäe es nicht vernünftiger, den takt erstmal soweit zu festigen, dass das nicht mehr passiert und dann erst an solchen dingen rumzukorrigieren (ohne taktverlust)?
Aber selbst wenn der Takt gefestig ist und es kommt was völlig Neues kann es doch immer mal wieder passieren, dass man aus dem Takt kommt, oder?

Mal ein etwas anderes Beispiel: Ich habe jahrelang getanzt, mit dem Takt hatte ich nie Probleme. Nun hatten wir in einem Tanz einen bestimmten Takt drin und es ging darum eine neue Figur zu erlernen. Sehr oft kam es vor, dass der Takt - obwohl vorher im Schlaf getanzt - auf einmal völlig verloren gegangen ist. Dennoch haben wir an der Figur an sich weiter gemacht - und der Takt kam dann von alleine wieder.

Sicherlich kann man das nicht eins zu eins auf ein Pferd legen, aber ich finde soviel Unterschied ist da nicht.
LG
Sheitana
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LordFado

Beitrag von LordFado »

hm. meinetwegen passiert das bei "figuren" wie einer HH-Wendung oder beim erlernen von travers mal (auch wenn es dann meiner Meinung nach dafür einfach noch zu früh ist). Das arret ist aber keine figur und erfordert auch nicht solche konzentration. Das Pferd läuft mehr oder weniger nur gradeaus auf dem zirkel (und nichmal der ist sauber geritten) und vollführt eben KEINE figur sondern wird nur vom reiter traktiert mit fraglichem endergebnis.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

ottilie hat geschrieben:Und ich gehe mal definitiv davon aus, daß die Leute, die seine Kurse besuchen, sich mit ihm und seiner Reitweise zumindest einigermaßen versucht haben, vertraut zu machen.
Da sein Grundsatz "Balance vor Bewegung" heisst, ist es halt absolut was anderes, als was alle anderen RL unterrichten - egal ob sie nun PK, BB oder RH oder wer auch immer sind. Daher sitzt er halt seber immer noch auf dem Pferd - erklären ist schwierig, und wenn er dem Pferd gezeigt hat, was es soll, wird es anschließend für den Reiter leichter - er hat es hoffentlich gesehen, was gemacht werden soll, und das Pferd hat es nun auch schon einmal getan. Daher wird insofern jedes Pferd unter "Streß" ob der neuen Situation stehen.
Es wurde auf einen nicht anliegenden Schenkel verwiesen - ein weiterer Grundsatz lautet "Hand ohne Bein, Bein ohne Hand". Das Pferd bekommt einen Impuls und geht dann vorwärts, bis ein neuer Impuls folgt (Idealfall). Treiben ist nur dann vonnöten, wenn das Pferd quasi schon "abstirbt".
Klar - Ihr müsst das nicht für gut befinden. Aber es ist seine Methode.
Könnt Ihr auch mal konkrete Fragen stellen, die mit oben Gesagtem noch nicht beantwortet sind?
Diese ewigen Verallgemeinerung bringen niemanden weiter. Erklärt doch mal einem Western-Reiter wie "FN" funktioniert. Da werdet Ihr Euch auf einem Blatt Papier auch sehr schwer tun.
Die Aussage Sylliskas, daß R. seine Reiterei nicht erklärt hat, kann ich von den mir besuchten Kursen her nicht nachvollziehen. Schlußendlich ist aber auch jeder Reiter gefragt, sich zu melden, wenn was offen ist. Und daß R. gerne und viel erklärt und sich auch für Fragen aus dem Publikum immer Zeit nimmt, kam ja auch anhand des Berichts raus.
Außerdem gehe ich schwer davon aus, daß die Reiter, die seine Kurse besuchen, auch an seiner Art zu reiten interessiert sind und das weiterverfolgen wollen. Daß es keine Methode für einen dreistündigen Lehrgang ist, wurde hier im Forum bereits des öfteren erwähnt. Wunder dauern leider etwas länger.

Übrigens gibt es auch noch andere Leute, die die Ausbildungsskala anders sehen - anders im Aufbau oder der "Reihenfolge" und noch mit dem weiteren Element Balance. PK hat das in seinem 4. Film sehr schön erklärt, leider krieg ich das nicht mehr auf die Reihe. Erschien jedenfalls wesentlich logischer, weil alles rund um die Balance steht und auch alles Hand in Hand gehen muß - nicht erst Punkt 1, dann Punkt 2, dann Punkt 3... Klar bedingen sich manche Punkte untereinander, aber zu sagen Anlehnung kann erst mit Takt funktionieren - ist doch widersinnig.

Also - für konkrete Fragen bin ich gerne offen, vielleicht findet sich auch noch der ein oder andere "Mitredner", bin ja schliesslich nicht alleine hier mit etwas Wissen über diese Reiterei.
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Aber wenn das Pferd z.B. jahrelang auf der Hand gelegen hat und muss sich jetzt auf einmal selber tragen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sowas das Pferd aus dem Takt bringt.

Ob das jetzt genau bei diesem Pferd sinnvoll ist dann weiter zu machen, besser aufzuhören und neu anzusetzen, das kann man glaube ich mit so wenig Infos bewerten.
LG
Sheitana
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lalala

Beitrag von lalala »

Es wurde auf einen nicht anliegenden Schenkel verwiesen - ein weiterer Grundsatz lautet "Hand ohne Bein, Bein ohne Hand". Das Pferd bekommt einen Impuls und geht dann vorwärts, bis ein neuer Impuls folgt (Idealfall). Treiben ist nur dann vonnöten, wenn das Pferd quasi schon "abstirbt".
Ähm..ich habe das immer so verstanden, dass das Pferd eben keine gleichzeitigen Kommandos bekommt. Das was du beschreibst ist Impulsreiten (und das macht man laut FN nämlich auch so). Allerdings treibt man nicht, wenn das Pferd schon abstirbt, sondern bevor es einen Ansatz dazu zeigt.

Erschien jedenfalls wesentlich logischer, weil alles rund um die Balance steht und auch alles Hand in Hand gehen muß - nicht erst Punkt 1, dann Punkt 2, dann Punkt 3... Klar bedingen sich manche Punkte untereinander, aber zu sagen Anlehnung kann erst mit Takt funktionieren - ist doch widersinnig.
wie funktioniert denn eine korrekte Anlehnung ohne einen reinen Takt ?
Also - für konkrete Fragen bin ich gerne offen, vielleicht findet sich auch noch der ein oder andere "Mitredner", bin ja schliesslich nicht alleine hier mit etwas Wissen über diese Reiterei.
Grüsse von
ottilie
Warum nimmt man die inaktive HH, den hängenden Rücken und den herausgedrückten Unterhals hin ? Oder anders formuliert: was hat es für einen Sinn den Kopf hochzuzupfen, wenn der Rücken hängt und der Unterhals arbeitet ?
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

ottilie hat geschrieben:Übrigens gibt es auch noch andere Leute, die die Ausbildungsskala anders sehen - anders im Aufbau oder der "Reihenfolge" und noch mit dem weiteren Element Balance. PK hat das in seinem 4. Film sehr schön erklärt, leider krieg ich das nicht mehr auf die Reihe. Erschien jedenfalls wesentlich logischer, weil alles rund um die Balance steht und auch alles Hand in Hand gehen muß - nicht erst Punkt 1, dann Punkt 2, dann Punkt 3... Klar bedingen sich manche Punkte untereinander, aber zu sagen Anlehnung kann erst mit Takt funktionieren - ist doch widersinnig.
Genau das macht ja die Ausbildungsskala auch nicht. Und (Gott sei dank) werden Takt , Losgelassenheit, Anlehnung jetzt immer gemeinsam genannt und auch noch extra betont, dass die nicht voneinander losgelassen betrachtet werden können. Und schon unterscheidet sich die Grundausbildung nicht mehr soo sehr von anderen :wink: Das sind alles Sachen die auf Gleichgewicht hinarbeiten. Ob man es dabei nun explizit erwähnt oder nicht...

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
LordFado

Beitrag von LordFado »

... um MICH von Racinet zu überzeugen, muss es nicht der FN- oder sonstigen Ausbildungsskalen entsprechen. es muss für MICH logisch sein und das ist es nicht, meine (weiterhin unbeantworteten) kritikpunkte stehen oben, lalala's kann ich nur unterschreiben.

es ist mir egal, ob es nach fN oder nach Racinet ist (weil ich ja schließlich völlig offen und unbefangen rangehe) - mir erschließt sich der sinn nicht und ich finde es grauenvoll anzusehen, ziel nicht erkennbar.

dass ich mich "über racinets methoden informiere", indem ich bücher und videos kaufe (und damit diesen menschen finanziell und über auflagenzahlen unterstütze) sehe ich nach diesem video nicht ein - sorry. entweder kann man das so erklären oder es ist humbug und nix für mich.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

wie funktioniert denn eine korrekte Anlehnung ohne einen reinen Takt ?
Wie definierst Du Anlehnung?
Da gehts doch schon los, daß jeder dasselbe Wort benutzt, aber viele unterschiedliche Interpretationen dazu bestehen.
Warum nimmt man die inaktive HH, den hängenden Rücken und den herausgedrückten Unterhals hin ? Oder anders formuliert: was hat es für einen Sinn den Kopf hochzuzupfen, wenn der Rücken hängt und der Unterhals arbeitet ?
Abgesehen davon, daß ich das so nicht sehe, liegt der Schwerpunkt in der Sequenz darin, daß Pferd hdS hervorzuholen sowie ihm begreiflich zu machen, daß es sich selber in Balance zu tragen hat (letzte Sequenz). Da dies für das Pferd eine völlig neue Situation ist, wird es naturgemäß Differenzen und Diskussionen geben. Diese Arbeit braucht auch Zeit - in einem Kurs kann es einen ersten Ansatz geben, der dann weiterzuführen ist.
Und (Gott sei dank) werden Takt , Losgelassenheit, Anlehnung jetzt immer gemeinsam genannt und auch noch extra betont, dass die nicht voneinander losgelassen betrachtet werden können
Ach ja? Und seit wann? Seitdem es massiv öffentlich diskutiert und in Frage gestellt wurde. Sonst wäre da bis heute nix passiert. Also DANKE an PK, Heuschmann und alle anderen, die diese Diskussion ermöglicht haben.
dass ich mich "über racinets methoden informiere", indem ich bücher und videos kaufe (und damit diesen menschen finanziell und über auflagenzahlen unterstütze) sehe ich nach diesem video nicht ein - sorry. entweder kann man das so erklären oder es ist humbug und nix für mich.
Na, dann haben ja alle anderen tollen Ausbilder Glück, die ihr Geld auch mit Büchern und Videos verdienen wollen, denn prinzipiell ist alles gesagt und geschrieben, und keiner erfindet das Rad neu. Und auch die FN hat ein ziemliches Angebot in diesem Bereich. Das ist ja auch legitim - genauso wie die freie Entscheidung, wessen "Weisheiten" ich gerne lesen möchte oder nicht.

Jedenfalls finde ich es ziemlich unfair, in derart geringschätziger Weise über R. zu sprechen, denn sein Wissen haben wir alle zusammen nicht.
Und was man hier zum Teil zu sehen bekommt - prost Mahlzeit. Nur weils nicht immer kommentiert wird, heisst das ja nicht, daß es in diesem klassischen Forum wirklich gut aufgehoben ist.

ottilie
Es grüsst ottilie
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horsman
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Beitrag von horsman »

Lord Fado

ohne das Video zu kennen:

das Ziel von R. ist es wahrscheinlich, das Pferd bei geöffnetem Genick zu einem nachgeben im Unterkiefer zu bringen und somit zu einem anheben des Widerristes zu bringen (da gibt es nämlich Zusammenhänge) , dafür wohl der Handeinsatz.

Alles andere ist ihm in dem Moment wahrscheinlich egal (Takt usw.), denn zunächst geht es ihm nur darum.

Das erfühlt er (man selber kann es mit ein wenig Übung übrigens auch erfühlen), sehen kann es nur schwer.

Ein Pferd welches das Gebiss/die Hand nicht akzeptiert und sich diese durch starkes gegenziehen oder starkes aufliegen entziehen will, beabeitet er mit solchen Arrets. Darüber kann man geteilter Meinung sein.

Man sollte aber nicht vergessen, dass das Pferd diese Art sich gg. die Hand zu stemmen, oder sie zu binden zuvor durch langen falsches Reiten antrainiert hat. Dieser Fehler wiegt m.E. schwerer.
Bei Pferden mit starken Hälsen und schweren Genicken (z.B. Haflinger), werden diese Fehler leicht gemacht und solche Pferde fallen schnell in diese falsche Art der Anlehnung.
Hat man ein Pferd erst mal daran gewöhnt, ist es ein Teufelskreis. Durch die dauerhafte schwere Anlehnung (siehe auch Berechnungen von Herrn Stahlecker) wird die Zunge immer gefühlloser, was wiederum zu noch mehr Schwere führt. Außerdem verkrampft sich nach und nach der Unterkiefer und mit ihm (da nahezu eine Einheit) die gesamte Genickgegend.


Denn: Ein Pferd welches eine Stütze in der Hand findet, hat immer auch einen Reiter, der ihm eine Stütze gibt.
Zuletzt geändert von horsman am Do, 24. Jul 2008 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
lalala

Beitrag von lalala »

Horsmän - schau dir doch bitte erstmal das Video an.
horsman
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Beitrag von horsman »

lalala

geht technisch bei mir nicht
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