Weibliche Eleven in der Spanischen Hofreitschule

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Merlin
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Weibliche Eleven in der Spanischen Hofreitschule

Beitrag von Merlin »

Nur für den Fall, dass sich hier im Forum noch jemand bewerben möchte: :wink:

http://www.krone.at/krone/S32/object_id ... index.html

http://www.srs.at/index.php?id=93&action=detail&iid=131

Zeit wird's ja, aber ob diese Maßnahme mehr Ruhe in diese schon "strudelnde" Institution bringen wird...??

Meines Wissens nach gab es da in letzter Zeit viel Unruhe durch personelle Abgänge, Wechsel in der Geschäftsführung sowie der Gestütsleitung etc. Weiß jemand noch mehr? Hat Oberbereiter Johann Riegler nicht kürzlich die Reitschule verlassen?
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Francois
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Re: Weibliche Eleven in der Spanischen Hofreitschule

Beitrag von Francois »

Frau Gürtler demontiert Stück für Stück die Qualität und Tradition der Spanischen Hofreitschule. Wahrscheinlich werden wir bald junge Japanerinnen auf den edlen Hengsten sehen. Ob Sie Sinn für die Geschichte der Reitschule oder die Sprache beherrschen, scheint ja nicht mehr so wichtig, Hauptsache die Presse und Kasse stimmt.... traurig sowas... :( Der 1. Oberbereiter Klaus Krzisch wurde ja letzte Jahr auch mal eben so zeitweise vom Dienst suspendiert... Vielleicht hat man ja in Wien bald das "Disneyland", was sich die Geschäftsführung wünscht :evil:

Viele Grüße

Francois
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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Was wäre an jungen Japanerinnen so schlimm?

Ich denke, dass schon noch sehr auf die Tradition geachtet wird, aber dennoch muss man sich an "den Lauf der Zeit" anpassen, sonst verstaubt diese Institution irgendwann und niemand interessiert sich mehr dafür.

Finde dein Statement heftig und ehrlich auch leicht rassistisch, sorry... :roll:
LG
Sheitana
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Francois hat geschrieben:Frau Gürtler demontiert Stück für Stück die Qualität und Tradition der Spanischen Hofreitschule
:shock: Völlig diskussionslos.
Es ist haarsträubend zu behaupten, daß die QUALITÄT der Hofreitschule leidet, nur weil jetzt Frauen dort beschäftigt sind.
Hallo? Gehts noch?
Traditionsmäßig mag es ja so sein, trotzdem muß man ab und an gewisse Dinge überdenken und den Entwicklungen der Menschheit anpassen.
Es gibt mehr als genug Beispiele für Sachen, die geändert wurden und nun nicht mehr so sind, "wie sie schon immer waren". Und nicht immer sind diese Sachen dann schlechter geworden!
*vorWutschäumt*
Es grüsst ottilie
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Janina
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Re: Weibliche Eleven in der Spanischen Hofreitschule

Beitrag von Janina »

Also ich fände es auch schön, wenn du das noch etwas umformulieren(?) könntest... Dass nun zwei Frauen aufgenommen wurden mit "Demontage der Qualität" gleichzusetzen kann ja wohl nicht dein Ernst sein :shock:

Mich wundert es ehrlich gesagt, dass bisher noch nie rechtlich gegen diese Reglung vorgegangen wurde u. empfinde dies nun als einen sehr positiven Schritt!
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Tradition ist Tradition :wink:
Ich sehe das auch nicht soo positiv, dass sie jetzt mit der Tradition brechen.. Einmal angefangen...

Und ich war ja erst Anfang Oktober in Wien und der "Andenkenshop" der Spanische Hofreitschule ist der reinste Plunder und Schrott!!!! Die Hofreitschule steht für mich für Qualität und das hätte ich dann gerne von A bis Z durchgezogen. Es ist ein Trauerspiel mit anzusehen, welche "Andenken", in welcher Machart, für hohe Geldsummen dort verkauft werden. Man sollte sich schämen. :? Aber sie werden gekauft.. :roll:

LG Alix
Zuletzt geändert von Alix_ludivine am Do, 16. Okt 2008 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Francois
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Beitrag von Francois »

Sheitana hat geschrieben: Finde dein Statement heftig und ehrlich auch leicht rassistisch, sorry... :roll:
Nicht dass ich falsch verstanden werde, ich habe nichts gegen Frauen an Hofreitschulen. Die Art und Weise jedoch, mit welcher Brachialgewalt hier "Reformen" durchgesetzt werden, ist kaum erträglich. Wenn man dann in Interviews lesen muss, dass eine Elevin nicht mal sicher die Sprache beherrscht und die andere keinen Sinn für die Geschichte der Hofreitschule hat, muss man schon stark an dem Auswahlverfahren zweifeln! Gepaart mit den vielfältigen anderen "Änderungen" ist das nur ein weiterer Baustein zur Demontage über die Köpfe der Hauptakteure hinweg. Und das hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. :wink: Das was Du "an den Lauf der Zeit anpassen" nennst offenbart nur ein Problem unserer Zeit, Kultur und Tradition wird als Balast empfunden. So etwas hat verherende Folgen für eine Reitkunst die sich nur so entwicklen konnte, weil sie sich über Jahrhunderte beständig und ungestört entwickeln konnte. All jene, die sich ideell für die Reitkunst eingestzt haben, bekommen nach und nach einen Schlag ins Gesicht, werden nach und nach vergrault...

Viele Grüße

Francois
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calista
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Beitrag von calista »

Hach, das kommt davon, wenn man diesen unfähigen Geschöpfen Leitungsfunktionen überträgt...sind sie nicht für gemacht, bringen alles durcheinander, Ruckzuck stehen eklige Neuerungen ins Haus, um Himmels willen. Man(n) stelle sich nur mal vor: eine FRAU, auf einem PFERD!
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

hmm - ich muss sagen... warum müssen Frauen jetzt überall dabei sein und umgekehrt. Ich habe nichts gegen Emanzipation - aber manchmal wird es auch zuviel. Ich war auch schon einmal in der Wiener Hofreitschule und mir wäre ein Erhalt der Tradition etwas fernab von dem ganzen Merchandising lieber. Mich stört dabei eher die Vermarktung als dass jetzt Frauen mitreiten dürfen. In Jerez und Saumur gibts es ja auch reitende Damen.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Francois hat geschrieben:Nicht dass ich falsch verstanden werde, ich habe nichts gegen Frauen an Hofreitschulen. Die Art und Weise jedoch, mit welcher Brachialgewalt hier "Reformen" durchgesetzt werden, ist kaum erträglich. Wenn man dann in Interviews lesen muss, dass eine Elevin nicht mal sicher die Sprache beherrscht und die andere keinen Sinn für die Geschichte der Hofreitschule hat, muss man schon stark an dem Auswahlverfahren zweifeln! Gepaart mit den vielfältigen anderen "Änderungen" ist das nur ein weiterer Baustein zur Demontage über die Köpfe der Hauptakteure hinweg. Und das hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. :wink: Das was Du "an den Lauf der Zeit anpassen" nennst offenbart nur ein Problem unserer Zeit, Kultur und Tradition wird als Balast empfunden. So etwas hat verherende Folgen für eine Reitkunst die sich nur so entwicklen konnte, weil sie sich über Jahrhunderte beständig und ungestört entwickeln konnte. All jene, die sich ideell für die Reitkunst eingestzt haben, bekommen nach und nach einen Schlag ins Gesicht, werden nach und nach vergrault...

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Francois
Tja, ohne Reformen gäbe es die Hofreitschule vlt. überhaupt nicht mehr, aber daran scheint kaum jemand denken zu wollen. :roll:

Und die Beschränkung auf männliche Bereiter hat wohl auch nichts mit "Kultur" zu tun, von daher...
Stromboli hat geschrieben:hmm - ich muss sagen... warum müssen Frauen jetzt überall dabei sein und umgekehrt.
Weil sie bei gleicher Leistung ein Recht darauf haben!
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

@Francois - ok, so versteht man es besser.
Aber:
Wenn man dann in Interviews lesen muss, dass eine Elevin nicht mal sicher die Sprache beherrscht und die andere keinen Sinn für die Geschichte der Hofreitschule hat, muss man schon stark an dem Auswahlverfahren zweifeln!
Ist vielleicht ganz gut, daß die Männer nix zu sagen hatten? :wink:
Und "nur" Österreicher zu nehmen, ist ja schon wieder... Aber lassen wir das. Weiß auch nicht, ob Ausländer in Spanien oder Frankreich ne Chance haben.
Fakt ist wohl, daß die Institution am Kämpfen ums Überleben ist und bei weitem nicht alle Österreicher Sinn dafür haben, hier Steuergelder zu investieren. Es war ein Artikel auf den Seiten von Ö3 mit entsprechenden User-Kommentaren, aber den finde ich leider grade nicht.
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Beitrag von calista »

Also sorry meine Lieben, ich stamme noch aus einer Generation, der man an den Hochschulen ein naturwissenschaftlich-technisches Studium ausreden wollte mit der Begründung "Frauen seien dafür nicht geeignet" und die man in den mündlichen Prüfungen massiv benachteiligt hat, wenn sie sich nicht haben abschrecken lassen. Wenn ich manchen Satz hier lese, sträubt sich mir das Nackenfell!

Mit dem Verweis auf Kultur und Tradition hat man uns schon immer in die Küche zurückschicken wollen. Hier geht es doch wohl um den Erhalt der Reitkultur, dass die gute Dame zu anderen Mitteln greifen muss, weil sie in einer sich so stark verändernden Welt die Schule erhalten muss, kann man doch irgendwie nachvollziehen. Auch Wien wird wohl inzwischen mehr vom Gameboy beherrscht als vom Fiaker und Walzertanz. Will ich künftige Generationen interessieren, werde ich um Veränderungen nicht herumkommen. Nur so gibts eine Zukunft, das heißt nicht, dass man einen Ausverkauf der Reitkultur betreiben muss.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

@Calista:
Da sieht man doch mal, wie - Gott sei Dank - selbstverständlich heutzutage manche Dinge als gegeben angenommen werden, die noch vor 30, 40 Jahren als undenkbar galten.
Ich sehe es ähnlich wie Du *Handreich*
Es grüsst ottilie
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Francois
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Beitrag von Francois »

Janina hat geschrieben: Tja, ohne Reformen gäbe es die Hofreitschule vlt. überhaupt nicht mehr, aber daran scheint kaum jemand denken zu wollen. :roll:
Was nutzt es, wenn durch die ganzen Reformen Bereiter die Reitschule verlassen und somit auch das immense Wissen verloren geht. Warum verlässt ein Kottas die Reitschule freiwillig? Warum wird ein erst so hochgejubelter 1. Oberbereiter Krzisch mal zeitweise vom Dienst suspendiert? Ohne Rücksicht auf das bestehende Personal zu nehmen, wird man bald keine Lehrer mehr haben, die Frauen in diesem Institut etwas beibringen können ;-) Wie gesagt, es geht nicht nur um diese eine Reform, sondern um die Summe und das Vorgehen dabei. Und darüber, ob es diese Schule ohne Reformen noch gäbe, kann man nur spekulieren. Sicher wären viele Reformen dieser Art unnötig, würde man der Spanische Reitschule politisch einen anderen Stellenwert geben. Aber das ist (leider) Sache der Österreicher. Andere Nationen schaffen es auch, Gelder für Ihr Kulturerbe aufzubringen, ohne diese irgendeinem Zeitgeschmack oder einer politischen Strömung zu opfern.

@ottilie
Und "nur" Österreicher zu nehmen, ist ja schon wieder... Aber lassen wir das. Weiß auch nicht, ob Ausländer in Spanien oder Frankreich ne Chance haben.


Auch das ist nicht abwertend gegenüber verschiedenen Nationalitäten gemeint. Aber was nutzt es, wenn jemand Unterricht bekommt(dazu gleich offizielles Mitglied der Reitschule wird) und nicht in der Lage ist, das vom Lehrer Gesagte überhaupt zu verstehen? Ich brachte das Beispiel von den Japanerinnen ganz spontan, weil ich so eine Situation mal bei Neindorff erlebt hatte, nämlich eine Japanerin in der Abteilung, die kein Wort von dem ohnehin schon philosophischen Anweisungen verstanden hat und sich immer nur nach anderen Reitern umschaute, um zu sehen, was diese machten... Das ist natürlich ein überzogenes Beispiel, aber die Tendenz geht dort hin...

Viele Grüße

Francois
Zuletzt geändert von Francois am Do, 16. Okt 2008 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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horsman
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Beitrag von horsman »

Francois hat geschrieben: Ich brachte das Beispiel von den Japanerinnen ganz spontan, weil ich so eine Situation mal bei Neindorff erlebt hatte, nämlich eine Japanerin in der Abteilung, die kein Wort von dem ohnehin schon philosophischen Anweisungen verstanden hat und sich immer nur nach anderen umschaute, um zu sehen, was die anderen Reiter machten...
grööööl :D :D :lol:


Und heute unterrichtet sie in JAP bestimmt als Neindorff-Schülerin :lol:
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