Wieviel "Heititei" darf/muss sein?

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Sascha
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Beitrag von Sascha »

Ich denke, ein Pferd immer im richtigen Maß zu fördern, das ist die eigentliche Schwierigkeit.

Auf der einen Seite überfordert man ein Pferd, wenn man ohne echte Rücksicht auf das Befinden des Pferdes, Dinge verlangt, die es zu diesem Zeitpunkt, aus welchen Gründen auch immer, (noch) nicht zu leisten im Stande ist. Z.B. Ein: " Das muss er in diesem Alter aber nun können", ist einfach Schwachsinn.
Ebenso unterfordert man Pferde, wenn man ihnen nichts zutraut, immer nur ihr Verhalten entschuldigt und sie eben nicht ausreichend ermuntert und auffordert sich mit neuen Dingen in ihrem Leben auseinanderzusetzen, die sie eben zunächst einmal wirklich fordern.

Die Aufgabe des Reiters/Pferdehalters ist es, sich in das Pferd einzufühlen und eben genau diese Dinge unterscheiden zu lernen, die Dinge aus den Augen des Pferdes zu sehen und dann zu fordern, aber eben nicht zu überfordern.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
Antoine De La Pluvinel
Santana
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Re: Wieviel "Heititei" darf/muss sein?

Beitrag von Santana »

Meg hat geschrieben:Hallo!

Durch so ein paar Erfahrungen in der letzten Zeit, möchte ich mal so ganz generell fragen, wieviel "Heititei"= Emotionalität braucht es für ein Pferd, oder braucht es das überhaupt, oder ist es u.U. sogar schädlich? Gibt es wirklich diese "spezielle Verbindung" zu einem Pferd oder ist es nur Fantasie?

Zum Beispiel. Meine Freundin hatte sich einen 4 jährigen, angerittenen 1,74m großen Mecklenburger gekauft, nachdem sie letztes Jahr ihr altes Pferd hat einschläfern lassen müssen. Mit diesem hat sie erst viel am Boden gemacht und ist dann geritten und nach kurzer Zeit das erste mal abgeworfen worden. Meine Freundin war zu der Zeit auch wegen des Todes des ersten Pferdes seeehr emotional drauf. Sie hat es noch ein paar mal versucht, wurde aber mehrmals abgeworfen und das war dann das aus. Das Pferd ging dann an eine andere Freundin von mir Springreiterin, die gerne junge Pferde einkauft, einreitet, etwas ausbildet und dann wieder verkauft. Das macht ihr Spass. Die ist nachdem das Pferd zwei Tage im neuen Stall war (wo ich auch stehe), direkt mal ausgeritten :shock:

Und den Tag danach, und danach und danach. Am dritten Tag schon eine Stunde. Der hatte kaum Muskeln und jeder von uns hätte den sicher erstmal longiert und irgendwie anders Muskeln aufgebaut. Einen Monat später sieht das Pferd zufrieden aus, wird täglich bewegt, hat Muskulatur aufgebaut. Sie ist technisch gesehen nicht unbedingt besser, hat aber weniger Angst. Sie tut außer Fressen nach der Arbeit und ein wenig putzen sonst nichts mit dem Pferd.

Also, wie sind da eure Erfahrungen?
Meg... ganz nüchtern und auf den Punkt gebracht: Ja. Es wird viel zuviel Heititei um die Pferde gemacht heutzutage. Zuviel Nabelschau, zuviel Spökenkiekerei, zuviel weichgespültes Wischiwaschi... hinter jedem Wimpernklimpern wird was vermutet, jede noch so kuriose Idee verfolgt...

Die Trainerin aus Deinem Beispiel hat schlicht ein vernünftiges sachliches Umgehen mit dem Pferd an den Tag gelegt, den das Pferd gut nachvollziehen kann. Keine Gefühlsduselei, schlicht verlässliches, pferdegerechtes Verhalten und Handling und versteht offensichtlich ihren Job, das Pferd richtig und krrekt zu reiten (deutlich sichtbar, wenn das Tier schon nach wenigen Wochen offensichtlich muskulär und mental einfach nur gut dasteht).

Simpel das Pferd als das wahrnehmen, was es ist: ein Pferd. Sicher mit individuellen Vorlieben, Fähigkeiten, auch die Reizschwelle ist individuell aber letztendlich ists ein Pferd

Heutzutage wird das leider immer seltener und man dichtet den armen Tieren von Einstein bis LatinLover sämtliche Eigenschaften an und überschüttet die dann mit Erwartungshaltungen, die die gar nicht erfüllen können. Die Tiere werden durch x Reitweisen von xy Guruisten, Stöckchenschwingern geschleift... wozu? Die Basis ist das Pferd und schlicht vernünftige pferdgerechte Ausbildung im Sinne der vorherrschenden Biomechanik. Relativ simpel eigentlich. :? :roll:

Irgendwie ist uns das gesunde Bauchgefühl, der gesunde Menschen- nein Pferdeverstand, die Authentizität verloren gegangen. Ich würde mir ehrlich wünschen, es gäbe wieder mehr solche Reiter, wie die Trainerin aus Deinem Beispiel.

In diesem Sinne: Weniger Heititei ist mehr!
Phanja

Beitrag von Phanja »

Meg hat geschrieben:Ja, aber dieser Grund kann auch einfach nur Langeweile oder nicht ausgelastet sein sein (doofer Satzbau).

Ich glaube nämlich mittlerweile daran, dass das einer der Hauptgründe ist. Ich spreche hier ja nicht von athrotischen oder sonst wie kränkelden Pferden sondern von frischen, fröhlichen jungen.

Ich denke niemand hier reitet mit katastrophaler Ausrüstung oder technisch diletantisch (behaupte ich jetzt einfach mal)
Langeweile oder nicht ausgelastet sein sind aus meiner Sicht Defizite in der Haltung und nicht in der Arbeit mit dem Pferd.
Wenn ich sehe, wieviele frischen, fröhlichen Jungpferde 12 Stunden und mehr in Boxen mit maximal einem Paddockchen davor verbringen, wundert es mich nicht, wenn die nicht ausgeglichen sind. (Soll jetzt kein Vorwurf an dich direkt sein, sondern es ist leider in der Masse so, dass es nicht genügend artgerechte Ställe gibt)
loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

Ich möchte allerdings auch behaupten, dass das teilweise ein bisschen mit dem Pferd zu tun hat.

Ich habe so einen Kandidaten als RB. Von Anfang an nix rum gemacht und gleich draufgesetzt und geritten. Und das war denke ich ein ziemlicher Fehler. Pferd wurde ca. 5 jährig aus Ungarn importiert. Angeblich angeritten und angefahren. Das Reiten war am Anfang scheins ziemliche eine Aktion. Das Pferd hat sich regelmässig mit Reiter und Sattel hingeschmissen. Ausreiten geht bis heute nicht. Pferd ist ein hochgradiger Kleber. Koppel geht nur mit bestem Kumpel, ohne besten Kumpel wird die Koppel verwüsstet und bei Bedarf durch den Zaun gegangen. Weiter ist das Pferd wahrsinnig ängstlich, reagiert auf neues gern hysterisch. Zusätzlich reisst er sich in regelmässigen Abständen los (Grund hier nicht immer Angst, glaube ich). Das Pferd greift Menschen die es nicht kennt gerne an, auch wenn sie von ihm nichts wollen. Insgesamt wird sein schwieriges Verhalten weniger, allerdings ist das Pferd inzwischen auch schon 16. Gut an einigen Problemmen sind auch die PBs mit Schuld, da sie mit dem henstigen Verhalten von ihrem Pferd einfach überfordert waren.
In diesem Fall wurde nie groß mit Vertrauensbindende Bodenarbeit und so gemacht.

Vielleicht wäre das Pferd heute anders, wenn eben ein bisschen "Heititei" gemacht worden wäre.
Und ich habe mir jetzt vorgenommen, genau diesen Schritt zurück zu gehen und von Boden Sachen zu klären, die schon seit Jahren überfällig sind.
Santana
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Beitrag von Santana »

Nachtrag:

Bodenarbeit fällt bei mir jetzt nicht unter Heititei.

Und ich bezweifle, dass es heutzutage viele gute reiter gibt. Viel eher regieren die Dilettanten.
frieda
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Beitrag von frieda »

das war früher sicher nicht anders!

LG frieda
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich denke, man sollte Pferde einfach nicht vermenschlichen. Das hat aber nix mit "heititei" zu tun.

Es gibt auch bei uns am Stall einige Leute, die gerne am Pferd rumtüddeln, stundenlang putzen, ein bißchen spazierengehen, dann noch füttern, noch ne Stunde putzen und Hufe fetten usw. Das ist nix für mich, aber das hat nix damit zu tun, dass ich z.B. Spazierengehen oder Bodenarbeit als "heititei" bezeichnen würde. Mir wäre das einfach zu viel dranrumtüddeln.
Aber wenn jemand eben lieber tüddeln möchte als reiten, warum nicht.

Allerdings denke ich, dass viele Leute ihre Pferdezu sehr vermenschlichen, sie zu sehr in Watte packen und sie gar nicht mehr als Pferd sehen.

Ich persönlich habe nach einem schweren Sturz im Herbst auch Ängste beim Reiten, mache viel Longenarbeit zwischendurch, reite aber inzwischen auch wieder. Trotzdem waren auch Gedanken da, das Pony evt. nicht mehr selber zu reiten sondern abzugeben. Aber da hänge ich dann zu sehr an ihm, also war er in Beritt und nun raufen wir uns langsam wieder selber zusammen.

Menschen sind einfach verschieden in dem, was sie mit ihrem Pferd machen wollen oder auch können. Ich wollte nach diesem Sturz auch erstmal nicht reiten, schon gar nicht auf dem Pony. Hab dann irgendwann auf meinem Alten wieder angefangen.

Trotzdem bin ich der Meinung, viele Leute würden sich und ihren Pferden einen Gefallen tun, wenn sie sich ein bißchen mehr auf das wesentliche konzentrieren würden - nämlich die Bedürfnisse des Pferdes. Das braucht nämlich weder Schweifglanzspry noch Huffett, sondern ausreichend Bewegung usw.
horido
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Beitrag von horido »

Yvonne, das hast Du schön geschrieben.

Ich möchte noch ergänzen: Solange die Haltung stimmt, verträgt das Pferd jede Menge Heititei und Getüddel.

Was es oft nicht gut verträgt ist Unsicherheit/ Angst der Bezugsperson. Da muss das Pferd schon sehr abgeklärt sein, um das zu verkraften. Und das war meiner Meinung nach bei der 1. Besitzerin im Beispiel der Fall.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Genau da muss man aufpassen. "Heititei" definiert jeder anders. Das kann man auch schön in der Kindererziehung sehen ;-) Nicht jedes liebevoll aufgezogenes Kind tanzt einem auf der Nase rum, nicht jede "klar geführte" wird auch glücklich und erfolgreich...

In der Mensch-Pferd-Beziehung ist es ähnlich komplex. Ich denke auch, dass ein andere Mensch sicher mit meinem Pferd anders umgehen würde. Er hätte vielleicht weniger oder einfach andere Probleme oder er würde vielleicht viele Dinge gar nicht "sehen" (weil er z. B. nicht auf das Auge achtet etc.).

Klare konsequentes Handeln gehört aber devinitiv zum Wohlbefinden und dazu gehört auch, dass man sich nicht ohne Anleitung mit "Schiss in der Buxe" auf ein potentiell "gefährliches" Pferd setzt. Hätte sich Besitzerin A mehr Zeit und Hilfe genommen hätte sie es bestimmt auch früher der später geschafft mit dem Pferd auszukommen, sie hat sich aber für eine andere Variante entschieden, auch okay.

Letztlich muss das jeder für sich entscheiden und letztlich kann das auch nicht jeder von aussen beurteilen, WAS genau diese Beziehung erschwert oder wo das Problem liegt oder ob es überhaupt ein Problem ist, wenn ein Besitzer sein Pferd lieber eine Stunde putzt statt zu reiten, solange die Haltung stimmt, was bei solchen Leuten meist der Fall ist. Ich habe eher beobachtet das Sportreiter ihre Tiere vermenschlichen. Vorwürfe wie "Der macht das mit Absicht" und ein bis dato kerngesundes Pferd einzudecken und einzubandagieren ist in meinen Augen tüddeliger (und unnötiger) als jemand der sein Pferd (obwohl reitbar) lieber nur aus dem Offenstall holt um es mit Bachblüten zu behandeln und spazieren zu führen :wink:
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
********************
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

"Heiteitei" sollte vielleicht erst mal genauer beschrieben werden, bevor man sich drüber streitet ?
le_bai
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Beitrag von le_bai »

bei der Betrachtung eines Pferdes sollten wir zuerst seine natürlichen Bedürfnisse sehen, und dann eigene Emotionen anbringen.

es ist leider so, dass Pferde unsere Emotionen nur bedingt verstehen. auch mitleid, sorge, krampf usw. können sie nur bedingt interpretieren. darum sollte man sich davon lösen. und das ist u.a. auch die Grundlage für einen "freien kopf"und guten nährboden in der gemeinsamen arbeit.

ich bin ein sehr emotionaler mensch.
es gibt für mich keine besseren Lehrer, als unsere Pferde . jedes spiegelt mich auf seine eigene art.

verwöhnen, ein knutscher auf die Nase usw. sind deswegen nicht ausgeschlossen (auch wenn das Pferd damit herzlich wenig anfangen kann), aber die innere Einstellung mit wenig Emotionalität führt in der Arbeit mit dem Pferd zu sehr viel besserer Verständigung und einer "beflügelten Klarheit".

ich spreche da auch aus dem Wissen eigener Fehler. :shock:

wenn ich mein Pferd nur als Lebendform eines überdimensionierten Kuscheltiers betrachte und behandle, wird das Pferd dementsprechend auch nur diese eingeschränkte "Version Pferd" im Umgang spiegeln.
Ich maße mir an, dass so zu behaupten, da ich schon einige Pferde erlebt habe, die anders betrachtet von einer unabhängigen Person plötzlich nie geglaubte dinge vollbrachten.
Das betrifft auch körperliche schwächen, mentale Probleme, Selbstbewusstsein, reiterliches Empfinden usw.

Dazu kommt, dass es geborene Reiter und geborene "Pferdehalter" gibt. Selbst bei Profis habe ich das schon oft beobachten können. d.h. wir müssen unsere eigene Begabung und Eignung genauso mit einfließen lassen, wie wir ja Rücksicht auf die "Begabungen" unserer Pferde nehmen.

Pferde haben natürlich ihre Muster und Prägungen, aber das ist nur ein kleiner teil. als Herdentier können sie sich auf Partnerschaften wesentlich besser einstellen, als wir. Ihr physisches und psychisches Reaktionspotenzial übersteigt das unsere um ein vielfaches. Daran sollte man sich immer erinnern ;)
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Weiß ehrlich gesagt nicht, was ihr unter Heititei versteht!
Übertriebenes vermenchschlicheln, verzärtlen und verziehen oder einfach nur ein anderer Umgang, den ihr persönlich nicht nachvollziehen könnt.

Bei dem einen ist schon die Bodenarbeit Heititei, die kennen nur die Reiterei, bei dem anderen ist es das Züchten und Kämmen der Mähnenmonster, bei wiederum den ganz anderen ist das tgl. abscannen nach möglichen Krankheiten.
Jeder hat - glaube ich. sein persönliches Heititei ums Pferd, solange es dem Vierbeiner nicht schadet, sei jedem die Ausgestaltung seines Hobbys Pferd einfach belassen. :roll:
Das ist eine echt müssige Diskussion, weil wir mit Sicherheit nicht alle von dem gleichen Sachverhalt sprechen. :wink:

Anchy
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Meg
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Beitrag von Meg »

Es geht weniger um Heititei in Form von Putzen und Streicheln etc. sondern um das Vermenschlichen des Pferdes.

Ich habe ja derzeit beschlossen, dass meine kleine (3 Jahre 8 Monate) nun eine Pause nach dem Anreiten bekommt, weil sie anfingt innerlich verspannt zu sein (für mich ein Zeichen, nu wird es etwas zu viel für mich zu verdauen). Reiterlich auf dem Platz macht sie 1A mit und sie hat rasant schnell gelernt.

Meine Freundin mit dem grossen "wilden" würde, wenn es nach ihr ging, jeden Tag mit ihr ins Gelände gehen, weil sie -Zitat- "unterstimuliert" ist. Sie findet meine Einschätzung Humbug (hat sie nicht gesagt, weiss aber, dass es so ist). Bei einem älteren Pferd hätte ich ihr sogar Recht gegeben.

Es nutzt aber nichts, weil ich 3,8 für zu jung finde, um da was durchzusetzen. Dafür habe ich nicht meine Maus grossgezogen, um das Pferd dann "gegen mich" zu erziehen. Wo wir auch wieder bei Phanjas Argument mit dem authentisch wären, weil wie soll ich mich durchsetzen, wenn es in mir ständig "dafür ist sie zu jung" sagt. Also ist für mich die logische Konsequenz eine Pause, ob ie un tatsächlich zu jung ist oder nicht. Solange ICH davon überzeugt bin, werde ich mich auch nicht authentisch durchsetzen können und das ist im Endeffekt schädlicher.

Eine andere Sache ist das Gebiss, mit dem Snøggi massive Probleme hat (so noch nicht gesehen). Ich denke also an Zahnwechsel/noch zufrüh etc. Meine Freundin würde jetzt rigoros ein hannoveranisches Reithalfter reinschnallen -Zitat- "spätestens nach einem Jahr geben sie es auf" Mit anderen Worten, sie findet mich Heititei.
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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Anna
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Beitrag von Anna »

Sorry, nich falsch verstehen. Aber deine Freundin reitet hoffentlich keine Pferde ein. Bei den Problemen mit dem Gebiss kann es sich ja auch wirklich um Zähne (wolfszahn war's bei Cassy z.B.) handeln. Oder sie brauch eine "Aufnahmepause". Die Pause hat für mich nichts mit Heititei zu tun, sondern mit durchdachter Pferdeausbildung. Klar, kannst jetzt auch weiter machen- die Rechnung bekommst du dann aber sicher später. Und wenn dein Gefühl -dein Pferd, du kennst es am Besten- sagt, dass sie eine Pause braucht wird das stimmen. Ich hatte Heititei auf den Umgang -die Erziehung bezogen..
"Reiten ist das schönste Hobby - man lernt Verzicht und Demut" - Björn Zauss
Phanja

Beitrag von Phanja »

@meg
Ich hab manchmal den Eindruck, dass es einfach Menschen gibt, die in der Pferdeausbildung zwar augenscheinlich Probleme lösen, aber irgendwie immer auf Kosten des Pferdes. Nach dem Motto - friss oder stirb. Da Pferde oft sehr leidensfähig sind und vieles verzeihen, funktioniert das auch oft.
Sich auf das Pferd einzustellen und dessen Probleme ernst zu nehmen hat für mich nichts mit Heitideiti zu tun, sondern mit Partnerschaft und Vertrauen.
Schwierig wird es hier, wenn den Pferden vermenschlichte Probleme angedichtet werden. Das ist aber wohl bei dir jetzt nicht der Fall :-)
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