Hi
Schau mal in Leila's Ausbildungstagebuch. Da habe ich über die Ausbildung einer "leicht barocken" *räusper* Freibergerstute (=leichtes Kaltblut) geschrieben. Die meisten Pferde sind - wenn sie denn eine gute pferdische Erziehung genossen haben (Aufzucht!) - von Natur aus recht fein zu händeln. Was Kaltis aber mehr als ihre feinblütigeren Verwandten haben, ist mangelnde Distanz. Das beobachtete ich sowohl in der Herde, als auch im Umgang mit dem Menschen. Für sie ist es normal sich auf deinen Schoss zu setzen *ächz*

Ist das freundlich aber konsequent geklärt, dann ist es meist kein Problem.
Wenn man sich ein Pferd, besonders ein eher gemütlicheres, fein erhalten will, dann bedeutet das SEHR GROSSE Selbstdisziplin. Man muss selber absolut fein reiten und darf sich nicht dazu verleiten lassen, ständig nachzutreiben. Die Zossen sind schlau und verändern ihr Tempo unmerklich und werden langsamer und langsamer und laaangsaaamer und dann ist's schon zu spät. Schon beim ersten Ansatz vom Langsamerwerden muss man reagieren. Und dann sofort wieder aufhören zu treiben! Wenn man sich eben zum ständigen Treiben verleiten lässt (was man selber eben oft im ersten Moment gar nicht merkt!), macht man sich das Pferd nur noch zäher. Solche Pferde reagieren oft auch auf Schenkeldruck eher mit Gegendruck. Leila z.B. wurde ganz am anfang auf Schenkeldruck eher langsamer, weshalb ich sehr viel mit meiner Körperenergie (von der alexander Technik her) und mit der Gerte (kannte sie ja von der Bodenarbeit her) geritten bin. Gerte nicht als Strafe, sondern als vorwärtstreibendes Signal, wie beim Longieren. Schenkel nur sehr dosiert eingesetzt, NICHT die Ferse! möglichst immer nur den oberen Teil der Wade. Sie war extrem fein zu reiten, trotz ihres imposanten umfangs

Und SH lernte sie auch tiptop sowie ein paar kleine Hüpfer lagen drin
Das wichtigste finde ich, dass du auf DEINE Bedürfnisse hörst und wenn dir der Noriker gefällt, dann soll es ein Noriker sein. Es scheint ja, dass der deine Bedürfnisse ganz gut decken könnte. Lass dir nicht von anderen ein Pferd aufschwatzen, das nicht zu dir passt. auch unter den norikern gibt es sicher etwas temperamentvollere Exemplare und wenn du gerne etwas Dressur reitest, tust du dir sicher einen Gefallen, wenn du nicht den faulsten aller Vertreter auswählst
