
Mein Pferd HASST sein Gebiss!
Moderator: ninischi
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Bevor das Pferd die Trense nicht "blind" (also ohne Zügel) akzeptiert, muss man gar nicht erst versuchen damit reiten zu wollen. Viele junge Pferde finden Trensen einfach erst mal blöd, aber da müssen sie sich auch daran gewöhnen. Manche mögen dicke lieber, obwohl wenig Platz im Maul, manche eher dünnere. Manche mögen normale, gerade Gebissstücke, manche mögens lieber anatomisch geformt. Ich rate dazu, nicht zuviel auszuprobieren! Denn jedes mal wieder was anders im Maul macht das Pferd auch kirre. Ich gehe so vor, dass ich mit einer Strohschnur die Breite des Mauls ausmesse und dann kriegen sie eine normale, einfach gebrochene Wasser- oder Knebeltrense rein (je nach Grösse und was ich da hab). Blind. und dann kommt die JEDES MAL unter den Kappzaum oder das Halfter mit drauf, wenn wir irgendwas machen. egal ob es nur spazieren ist, oder longieren, bodenarbeit was auch immer. Sie muss einfach NORMAL werden. Das geht oft besser, wenn man mit dem Pferd was macht, weil es dann weniger Zeit hat, sich auf die Trense zu konzentrieren, als wenn es einfach angebunden da steht. deshalb Trense rauf und gleich rausgehen, spazieren. Pferd muss auch lernen damit leckerli zu fressen (für manche am Anfang gaaanz schwierig
) und es einfach akzeptieren. voraussetzung ist natürlich, dass man das ok vom Zahnarzt bekommen hat. merke ich, dass es sich eher verschlimmert als verbessert über 2-3 Wochen, dann kriegt das Pferd eine anatomisch geformte einfach gebrochene D-Trense rein. Geht das auch nach weiteren mindestens 2-3 Wochen oder länger nicht, dann doppelt-gebrochene.
Ich glaube, diese erste Phase wird wirklich überbewertet, zu viel Rücksicht auf das Pferd genommen. Spielt das Pferd so extrem mit der Trense, dass es die Zunge drüber nimmt, dann mach ich auch ein Nasenband mit drauf, ev. sogar Sperriemen, selbstverständlich nicht eng verschnallt, sondern nur so, dass er beim extremen Sperren zum einsatz kommt, denn ich habe schon junge Pferde erlebt, die sich furchtbar erschrecken, wenn die Zunge über's Gebiss kommen. Auch möchte ich nicht, dass sich das Pferd das angewöhnt. ja, und dann muss das Pferd auch einfach mal da durch. je normaler es für euch ist, desto normaler wird es für das Pferd.
Beim auftrensen achte ich auch darauf, dass das Pferd die Trense von alleine nimmt, ich schieb sie nie ins Maul rein. Am anfang halte ich es mit einem leckerli hin, mit der Zeit halte ich die Trense hin und schiebe das Leckerli nach, dann mit der Zeit soll es die Trense nehmen und das Leckerli gibt es später. Das halte ich dann eigentlich bei, denn ich freue mich darüber, wenn sich mein Pferd auf die trense stürzt und sie von alleine nimmt. Klar, am anfang braucht es Geduld und das Pferd muss sich auch etwas überwinden. Aber wenn es sich SELBST überwindet, dann ist schon mal ein grosser Knackpunkt zur Akzeptanz geschafft.
Hat das Pferd die Trense blind akzeptiert, dann reite ich es in Kombination Kappzaum-Trense oder Sidepull-trense. Am Anfang ist der Zügel etwas lockerer als Kappzaum und sehr passiv. Stösst das Pferd von sich rein, gebe ich NICHT nach. Sucht das Pferd den Kontakt biete ich ihn sanft an. Immer wieder gebe ich nach, wenn das Pferd den gewünschten Kontakt hergestellt hat, um so das Pferd nach vorne zu "locken", ich lasse viel Zügel aus der Hand kauen, dass das Pferd lernt, den Hals nach vorne zu dehnen. so lernt das Maul der Hand zu folgen. Geht das Pferd jedoch GEGEN die Hand, dann bleibt die Hand fest. Das Pferd soll nicht lernen, gegen die Hand zu maulen. Ist man da zu vorsichtig und geht bei jedem Unmut gleich mti der Hand weg erzieht man sich ein mauliges Pferd. Da das Pferd dabei aber meistens langsamer wird, treibe ich es mit der Gerte etwas vor und sobald das Pferd etwas mehr vorwärts geht hört es auch auf zu maulen (multitasking gehört nämlich nicht zu den Stärken des Pferdes) und ich habe einen Grund nachzugeben.

Ich glaube, diese erste Phase wird wirklich überbewertet, zu viel Rücksicht auf das Pferd genommen. Spielt das Pferd so extrem mit der Trense, dass es die Zunge drüber nimmt, dann mach ich auch ein Nasenband mit drauf, ev. sogar Sperriemen, selbstverständlich nicht eng verschnallt, sondern nur so, dass er beim extremen Sperren zum einsatz kommt, denn ich habe schon junge Pferde erlebt, die sich furchtbar erschrecken, wenn die Zunge über's Gebiss kommen. Auch möchte ich nicht, dass sich das Pferd das angewöhnt. ja, und dann muss das Pferd auch einfach mal da durch. je normaler es für euch ist, desto normaler wird es für das Pferd.
Beim auftrensen achte ich auch darauf, dass das Pferd die Trense von alleine nimmt, ich schieb sie nie ins Maul rein. Am anfang halte ich es mit einem leckerli hin, mit der Zeit halte ich die Trense hin und schiebe das Leckerli nach, dann mit der Zeit soll es die Trense nehmen und das Leckerli gibt es später. Das halte ich dann eigentlich bei, denn ich freue mich darüber, wenn sich mein Pferd auf die trense stürzt und sie von alleine nimmt. Klar, am anfang braucht es Geduld und das Pferd muss sich auch etwas überwinden. Aber wenn es sich SELBST überwindet, dann ist schon mal ein grosser Knackpunkt zur Akzeptanz geschafft.
Hat das Pferd die Trense blind akzeptiert, dann reite ich es in Kombination Kappzaum-Trense oder Sidepull-trense. Am Anfang ist der Zügel etwas lockerer als Kappzaum und sehr passiv. Stösst das Pferd von sich rein, gebe ich NICHT nach. Sucht das Pferd den Kontakt biete ich ihn sanft an. Immer wieder gebe ich nach, wenn das Pferd den gewünschten Kontakt hergestellt hat, um so das Pferd nach vorne zu "locken", ich lasse viel Zügel aus der Hand kauen, dass das Pferd lernt, den Hals nach vorne zu dehnen. so lernt das Maul der Hand zu folgen. Geht das Pferd jedoch GEGEN die Hand, dann bleibt die Hand fest. Das Pferd soll nicht lernen, gegen die Hand zu maulen. Ist man da zu vorsichtig und geht bei jedem Unmut gleich mti der Hand weg erzieht man sich ein mauliges Pferd. Da das Pferd dabei aber meistens langsamer wird, treibe ich es mit der Gerte etwas vor und sobald das Pferd etwas mehr vorwärts geht hört es auch auf zu maulen (multitasking gehört nämlich nicht zu den Stärken des Pferdes) und ich habe einen Grund nachzugeben.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Bitte
ich möchte einfach nochmals darauf hinweisen, dass dies ein Prozess von mehrere Wochen/Monaten ist! Gerade, wenn das Pferd schon gewisse Erfahrungen gemacht hat bzw. unerwünschte Verhaltensweisen angenommen hat. Hast du eine RL, die dir dabei hilft?

Liebe Grüesslis, Jen
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*zustimm*Jen hat geschrieben:Bitteich möchte einfach nochmals darauf hinweisen, dass dies ein Prozess von mehrere Wochen/Monaten ist!
Bei meiner Stute hat es fast ein Jahr gebraucht bis das Gebiss in allen erdenklichen Lebenslagen 100% akzeptiert war.
LG
Sheitana
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Nein einen RL habe ich hier nicht. Es gibt meiner Meinung nach hier niemand vernünftigen. Die die hier rum laufen würden alle nur sagen: Knall ihm mal das Maul zu dann kann er nicht mehr so einen Mist mit dem Gebiss machen." Sorry aber solche Leute brauche ich nicht. Wenn ihr jemanden in meiner Umgebung kennt dann immer mal her mit den Tips!
Liebe Grüße aus OWL 
Jenny

Jenny
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Hallo!
Kennst D. Timmermann aus Steinhagen als RL? bei dem reite ich.
der hat oft gute ideen.
wegen gebiss: ich hab mit meinem 19jährigen Blüter ein ähnliches thema. was eine weile super ging, war das rocking s snaffle bit (auf der seite von mark rashid zu bewundern. www.consideringthehorse.com). jetzt probiere ich nathe...
meist ists halt das sidepull. liebe grüße aus der nachbarschaft
Kennst D. Timmermann aus Steinhagen als RL? bei dem reite ich.
der hat oft gute ideen.
wegen gebiss: ich hab mit meinem 19jährigen Blüter ein ähnliches thema. was eine weile super ging, war das rocking s snaffle bit (auf der seite von mark rashid zu bewundern. www.consideringthehorse.com). jetzt probiere ich nathe...
meist ists halt das sidepull. liebe grüße aus der nachbarschaft

Oh, das Thema kommt mir seeehr bekannt vor...
Im Ganzen stimme ich Jen in ihren Ausführungen zu. Ich reite daher auch immer mit Reithalfter, zwar ganz locker verschnallt, aber das hilft meiner Wicky schon sehr. Sie mag am liebsten Stangen, ich nutze daher meistens ein Kimblewick und schnalle die Zügel in den großen Ring, damit ich keine oder nur sehr wenig Hebelwirkung habe. In 13 oder 13,5 cm könnte ich dir dünne Gebisse ausleihen, ich arbeite in Gütersloh, wenn du also Bedarf haben solltest, kannst du dich gern per PN melden

Im Ganzen stimme ich Jen in ihren Ausführungen zu. Ich reite daher auch immer mit Reithalfter, zwar ganz locker verschnallt, aber das hilft meiner Wicky schon sehr. Sie mag am liebsten Stangen, ich nutze daher meistens ein Kimblewick und schnalle die Zügel in den großen Ring, damit ich keine oder nur sehr wenig Hebelwirkung habe. In 13 oder 13,5 cm könnte ich dir dünne Gebisse ausleihen, ich arbeite in Gütersloh, wenn du also Bedarf haben solltest, kannst du dich gern per PN melden

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Soooo, der TA war heute nochmal da weil mein pferd gestern abend vollkommen verrückt spielete beim Ausritt, ohne Gebiss!!!
hatte diesmal aber einen anderen TA den ich auch sonst immer habe aber für die Zähne habe ich bis jetzt immer einen speziellen gucken lasse. Wohl ein fehler...
Mein Pferd hatte sehr viele scharfe Haken auf den Zähnen und grade im backenbereich so das es ihn auch gestört hat wenn ich durch die Gebisslose Zäumung eine seitliche einwirkung auf die Backen hatte. da haben dann die Haken ordentlich gescheuert.
UND Zähne bekommt er auch, da wo das gebiss liegt! Ich bin so sauer das der ander das nicht gesehen hat! War echt heftig ich durfte selber fühlen und habe mich beim fühlen der Haken geschnitten so scharf waren die!
mein Armes Pferd... warum habe ich nicht früher jemand ander gucken lassen!?
Jetzt hat er erstmal Pause... bis die Zähne durch sind. kann allerdings nicht mehr lage dauer, man fühlt sie schon ganz deutlich!
Aber merkwürdig finde ich es schon... mein Pferd ist 4 1/2 da sieht man mal was für Spätentwickler das sind!
hatte diesmal aber einen anderen TA den ich auch sonst immer habe aber für die Zähne habe ich bis jetzt immer einen speziellen gucken lasse. Wohl ein fehler...
Mein Pferd hatte sehr viele scharfe Haken auf den Zähnen und grade im backenbereich so das es ihn auch gestört hat wenn ich durch die Gebisslose Zäumung eine seitliche einwirkung auf die Backen hatte. da haben dann die Haken ordentlich gescheuert.
UND Zähne bekommt er auch, da wo das gebiss liegt! Ich bin so sauer das der ander das nicht gesehen hat! War echt heftig ich durfte selber fühlen und habe mich beim fühlen der Haken geschnitten so scharf waren die!

Jetzt hat er erstmal Pause... bis die Zähne durch sind. kann allerdings nicht mehr lage dauer, man fühlt sie schon ganz deutlich!

Aber merkwürdig finde ich es schon... mein Pferd ist 4 1/2 da sieht man mal was für Spätentwickler das sind!
Zuletzt geändert von Nordwind2004 am Fr, 26. Sep 2008 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße aus OWL 
Jenny

Jenny
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Hallo Jenny,
wieso läßt Dein Pferd sich ohne Gebiss nicht biegen und stellen?
Reite meine Stute auf Hacke und habe dieses Problem nicht.
Vielleicht findet sich ja eine Lösung, das zu ändern?
Du musst natürlich am Anfang schon mehr mit Gewicht und Bein arbeiten,was man gern mal mit "Gebiss" in den Händen ""vergisst".
Mein ich nicht böse und auf Dich bezogen.Aber fällt mir öfter mal bei einigen Reitern auf, dass erst Zügel als Einleitung genommen werden und dann leider erst alle anderen Hilfen folgen.
Wie gesagt nur ne Idee! Kein Angriff oder so etwas in der Richtung!

wieso läßt Dein Pferd sich ohne Gebiss nicht biegen und stellen?
Reite meine Stute auf Hacke und habe dieses Problem nicht.
Vielleicht findet sich ja eine Lösung, das zu ändern?
Du musst natürlich am Anfang schon mehr mit Gewicht und Bein arbeiten,was man gern mal mit "Gebiss" in den Händen ""vergisst".
Mein ich nicht böse und auf Dich bezogen.Aber fällt mir öfter mal bei einigen Reitern auf, dass erst Zügel als Einleitung genommen werden und dann leider erst alle anderen Hilfen folgen.
Wie gesagt nur ne Idee! Kein Angriff oder so etwas in der Richtung!

Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
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Hi, das Problem ist das ich einen ziemlichen Buffel habe...
Man braucht schon etwas mehr "kraft" ohne gebiss was ich nicht gewöhnt bin und da kommen wir nicht so klar... An ein hackemore traue ich mich ohne fachkundiehe anleitung nicht ran und die habe ich hier leider nicht. Ich bilde mein pferdchen ja grade selber aus und wie gesagt es ist ein Buffel...
Ich werde es jetzt nochmal versuchen und deutlich mehr auf mich auchten... allerdings hat er jetzt erstmal zahnschmerzen und ich muss warten bis die Zähne draußen sind...
Man braucht schon etwas mehr "kraft" ohne gebiss was ich nicht gewöhnt bin und da kommen wir nicht so klar... An ein hackemore traue ich mich ohne fachkundiehe anleitung nicht ran und die habe ich hier leider nicht. Ich bilde mein pferdchen ja grade selber aus und wie gesagt es ist ein Buffel...
Ich werde es jetzt nochmal versuchen und deutlich mehr auf mich auchten... allerdings hat er jetzt erstmal zahnschmerzen und ich muss warten bis die Zähne draußen sind...
Liebe Grüße aus OWL 
Jenny

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Nein niemanden. Allerding traue ich es mir schon zu ein pferd auszubilden. also ein reiner Anfänger bin ich jetzt nicht mehr...
ABER ich hätte wirklich gerne jemanden der mal drauf schaut weil man von unten doch noch einiges mehr sieht als ich von oben fühlen kann. ich bin hier sehr skeptisch mir RL in der Umgebung weil ich bis jetzt auch viel Müll gesehen habe! Und da tüddel ich lieber weiter alleine rum. Aber die Sabine kenne ich nicht nein, erzähl mal!

Liebe Grüße aus OWL 
Jenny

Jenny