Bergab traben zur Gymnastizierung

Rund um die klassische Reitkunst

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Meg
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Bergab traben zur Gymnastizierung

Beitrag von Meg »

Hallo, ich habe in den letzten Tage die Erfahrung gemacht, dass es Pferden mit "strammen Nieren" unheimlich hilft, sich in der HH zu beugen wenn sie bergab traben. Dabei wichtig, leichter Sitz, langsamer Trab, Pferd möglichst gerade. Und natürlich sollte der Weg nicht allzu steil bergab gehen. Habe damit in kurzer Zeit tolle Ergebnisse erzielt, sowohl mit Jorik als auch mit einem anderen Pferd am Stall, welches ich trainiere. Erst kommt das grosse Stöhnen, dann aber schnell Hankenbeugung und Flexibilität. Wichtig dabei natürlich auch, dass der Zügel nicht als Stütze missbraucht wird.

Arbeitet hier noch jemand so oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

LG
Meg
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
~pony~

Beitrag von ~pony~ »

Ich arbeite meist bergab im Schritt (nur mit sehr erfahrenen Geländepferden auch im Trab). Besonders gern frage ich dabei versammelten Schritt und Schaukel ab. Bei weniger weit ausgebildeten Pferden "nur" Schritt - Halt - Rückwärts - Schritt, bei weiter ausgebildeten Trab - Halt - Rückwärts - (Schritt) - Trab. Ich habe festgestellt, dass das die Beweglichkeit der Lendenpartie enorm steigert.
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Hadriana
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Re: Bergab traben zur Gymnastizierung

Beitrag von Hadriana »

Meg hat geschrieben:
Arbeitet hier noch jemand so oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wir haben das immer beim Distanztraining gemacht. Schult nebenbei das Gleichgewicht des Reiters :D. (Langsamer Trab bergauf ist auch gut, aber sehr anstrengend.)
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich arbeite nicht reitend sondern beim Klettern zu Fuß viel Bergab (und Bergauf, oder parallel zum Hang) mit beiden Pferden. Der Haflinger mit seinem kurzen und starken Rücken wird bergab deutlich locker. Er beginnt auch regelmäßig beim Bergab mit Abschnauben und der Schritt wird viel dynamischer und raumgreifend aus dem Rücken heraus. Am besten ist tiefes Gras, wenn er parallel noch die Beine gut heben muss. Der Haflinger ist sonst sehr vorhandlastig, etwas fest im Rücken und vergißt die Hinterhand. Aber mit 3,5 Jahren und kaum Ausbildung keine Schande. Der Haflinger hat Probleme beim Bergauf. Er tritt kurz und würde lieber in den Zotteltrab verfallen, um sich bergauf nicht strecken zu müssen.

Der Araber hingegen mit seinem sehr beweglich Rücken verbessert sich durch das Bergab weniger. Im Gegenteil ich habe das Gefühl er hält sich dadurch in der Lende noch fest. Wir laufen sehr langsam bergab, sonst neigt er zum Pass. Wenn er schlechter drauf ist, laufe ich bergab in Schlangenlinien, dann findet er wieder zum taktreinen Schritt zurück.
Bergauf verhält es sich beim Araber wesentlich besser. Er schiebt sich kräftig aus der Hinterhand über den Rücken ab, wenn das Tempo zügig ist. Natürlich sehr anstrengend, aber bei ihm sehr effektiv.

Ich denke geritten, würden sich diese Probleme eher verstärken. Gleichfalls müssen aber beide sowohl bergauf als auch bergab um ihr Gleichgewicht und ihre Muskeln zu schulen. Wir haben zum Glück viel abwechselndes bergauf- und bergab. Nach dem Einreiten geht es sowieso erstmal ins Gelände.

LG Susi
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Bei meiner Stute wurde mir vom Bergab abgeraten.
Da Stuti sehr Vorderhand lastig und das Alter dazu.
Meine TÄ meinte, dass es für die Vorderhand und die Gelenke der Vorderhand absolut nicht förderlich ist wenn ich da drauf sitze.

Seitdem gehe ich, wenn es steil ist, bergab an der Hand. Was super funktioniert.
Bergauf lasse ich Stuti immer traben oder langsam galoppieren.

Dass mit dem Rückwärtsrichten werde ich aber das nächste Mal versuchen.
Ohne Reiter geht das ja auch. :lol:
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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Everl
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Beitrag von Everl »

Bergab gehe ich momentan nur im Zeitlupenschritt oder nebenher: Pony hat Spat und Schmerzen beim Bergabgehen.

Aber auch sonst reite ich Bergab generell nur im Schritt. Für höhere Gangarten empfinde ich Bergauf als die bessere Richtung.
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