Kontertraversale

Rund um die klassische Reitkunst

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kallisto
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Beitrag von kallisto »

sinsa hat geschrieben:Deine Idee ist nach wie vor die Überlastung der äußeren Schulter. Darüber wird aber nicht gestützt ;-)
Ein Pferd, welches massiv über die äußere Schulter ausbricht, macht genau diese Bewegung ("Kontertraversale"). Die äußere Schulter "leidet" einfach, weil das innere Hinterbein nur gegen die äußere Schulter schieben kann. Pferd gibt sich der Fliehkraft nicht nur hin, nein es verstärkt sie sogar noch, weil das Pferd engegen der Bewegungsrichtung gestellt ist. Eine Biegung ist hier nicht möglich, keine Rückenaufwölbung, massive Vorhandbelastung. Im hohen Tempo sehr "gesundheitsfördernd"...

LG Susi
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smilla
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Beitrag von smilla »

Finde ich sehr plausibel beschrieben, kallisto!
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
sinsa
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Beitrag von sinsa »

:kopfkratz: Jen

Krabbel doch mal auf dem Boden rum und versuche welches Beim in der Traversale Last hat. Dann das gleiche in der "Kontertraversale"

Den Satz mit dem glücklichwerden kann man sich auch schenken.
Es wurde eine Frage gestellt und ich versuche diese zu beantworten. Ich habe gesagt, wie ich dazu "gekommen" bin und wie "oft" ich sie reite.
Wo genau liegt Dein Problem damit. Weder predige ich die "Kontertraversale" noch sonst irgendwas. Ich versuche nur für alle die es interessiert zu beschreiben, wie man sich das vorstellen kann und was passiert.

@kallisto aber in dem Moment bricht es über die Schulter aus und ist NICHT in der "Kontertraversale".
Dafür muß aussen hinten Last aufnehmen, damit die äußere Schulter sich überhaupt bewegen kann! Ansonsten haut es Dich hin. Es ist also eher das ganze Gegenteil der Fall. Die äußere Schulter muß freigehalten werden. Die Gefahren sind die gleichen, wie in der schlecht ausgeführten Traversale oder, was das betrifft in jeder schlecht ausgeführten Lektion.
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Jen
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Beitrag von Jen »

wie gesagt, ich habe kein Problem damit, wenn du das machst. ich finde es einfach nciht sinnvoll und dafür muss ich auch nciht am boden krabbeln, denn ich kann das genügend täglich im Unterricht sehen, wenn die Pferde solche "Kontertraversalen" machen, statt wie gewollt Schenkelweichen oder korrektes untertreten/übertreten. Es ist einfach schädlich und der Begriff ist irreführend, weil diese Bewegung absolut nichts mit einer Traversale zu tun hat. nicht jedes seitwärts ist ein Seitengang und ich sehe nichts sinnvolles darin, neue Lektionen zu erfinden, wenn es schon genügend Lektionen gibt, die dem Pferd beibringen, was sie als Reitpferd können müssen. Damit ist alles nochmals gesagt und ich ziehe mich aus der Diskussion wieder zurück.
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

OK-nun ist mir klar, warum sich diejenige hier zurückhält, die das ganze ursprünglich zuerst erwähnt hat :engel:

Aber dennoch: die erfundene, nichtexistente Kontertraversale hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit einem verhunzten Schenkelweichen zu tun!
Das weiß ich ganz sicher, da ich die Königin des vermurksten Schenkelweichens bin :mrgreen:
Außerdem würde sie dann ja Schenkelweichen mit Biegung und Stellung heißen.
:unschuld:
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Jen
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Beitrag von Jen »

naja, vielleicht bin ich auch einfach von dieser Aussage zu stark beeinflusst:
sinsa hat geschrieben:Bei uns ist es als ein Nebenprodukt beim Erlernen des Travers entstanden.
Meinem Empfinden nach wirkt es ähnlich dem Schenkelweichen.
so jetzt aber mach ich wirklich einen Abgang *flitz* 8)
Liebe Grüesslis, Jen
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Sinsa hat geschrieben:Es laufen erst hinten links und vorne rechts los
Das wäre für mich schon Grund genug, diese Übung nicht zu reiten. Warum sollte ich das Pferd auf einer gebogenen Linie diagonalisieren wollen? Das kann ich auch im gezählten Schritt geradeaus tun, wenn ich Kadenz und Selbsthaltung verstärken will - und in Richtung halbe Tritte arbeite.
So sehe ich die Gefahr, daß der Schritt-Rhythmus noch nebenbei verloren geht.
Einen gymnastischen Wert der Übung kann ich auch nicht erkennen, auch ich sehe die Gefahr des über-die-äussere-Schulter-weglaufens bei einem Pferd, was noch nicht gelernt hat, versammelt zu gehen und genau da hinzutreten, wo der Reiter sich das vorstellt.
Es grüsst ottilie
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

@Jen Genau! Mein Pferd und ich sind sooo doof, das wir nicht von Jetzt auf Gleich sofort in einem korrekten Travers gelandet sind, sondern dafür üben mußten :shock: Was bin ich doch für ein schändlicher, schlechter Reiter! Ich hatte beim üben zuwenig äußeren und zuviel inneren Schenkel! Ein Skandal und Fall für den Tierschutz!

Ehrlich, Jen. Wenn Du ein Problem hast, dann sag es, aber so einen Kinderkram finde ich reichlich albern. Du machst langsam den Eindruck, als wenn Du nicht (mehr) verstehen willst und erinnerst mich an den Bauern der sagt: Kenn ich nicht - ess ich nicht! Wenn das so ist, dann laß es halt. Hier wird keiner gezwungen.
Du soltest wissen, wie schwierig es ist schriftlich etwas zu erklären.
Das wird gleich dreimal so schwierig, wenn das Gegenüber das zu beschreibende noch nie gesehen hat.
Ich bin diese "Übung" noch nie wirklich mit Absicht geritten. Dennoch kann ich mir Gedanken dazu machen, was eigentlich in diesem Bewegungsablauf passiert und das kann man auch mal neutral gestalten, ohne gleich in ein finsteres Szenario eines geschrotteten Pferdes an die Wand zu malen.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Es wäre schön, wenn es jedem gelänge, die Meinung der anderen zu respektieren. Ich bitte darum, sachlich beim Thema zu bleiben, denn Ausschweifungen irgendwelcher Art nützen niemandem. Danke.
Es grüsst ottilie
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Beitrag von sinsa »

@Otti natürlich hat jede Bewegung auch Gefahren. Das gilt aber wie gesagt für jede Übung.

Eine Diagonalisierung des Schrittes findet in vielen Übungen statt z.B. eben in der Traversale, die ja auch eine Biegung hat.
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Jen
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Beitrag von Jen »

du,sinsa, ich hab dir mehrmals ganz offen gesagt, dass ich ein Problem mit dieser Übung habe. Das hat nichts mit deiner person zu tun und du musst jetzt auch nicht unfair werden.

Was ist es denn jetzt eine "lektion" oder nur ein unabsichtliches "Nebenprodukt"? Du verstrickst dich langsam in Widersprüche! Es dreht dir niemand einen Strick, wenn du eine Lektion noch nicht korrekt reiten kannst. Aber daraus dann eine neue Lektion machen, neu benamsen und diese dann auch bewusst einsetzen ist was anderes! Lies nochmals deinen ersten Beitrag in diesem Thread. Sinn und Zweck dieser Übung scheint dir selber nicht klar zu sein. Es ist ein nebenprodukt, das beim Erlernen einer anderen Lektion entstanden ist. Trotzdem bekommt es nun einen neuen namen, wird als Übung betitelt und soll lösend wirken, sowie Schenkelgehorsam üben. Du fragst selber nach sachdienlichen hinweisen, die du nun von verschiedenster Seite bekommen hast und die offenbar nicht in die von dir gewünschte Richtung gehen! Ja und nu? Deswegen muss ich mich doch nicht von dir beschimpfen lassen. Nochmals: wenn du das unbedingt reiten willst: mach es! Muss dich ja nicht interessieren, wenn ich es nicht sinnvoll finde.
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von sinsa »

Jen hat geschrieben:....Aber daraus dann eine neue Lektion machen, neu benamsen und diese dann auch bewusst einsetzen ist was anderes!
Weder habe ich aus einem Fehler eine Lektion gemacht, noch habe ich den Namen erfunden, noch reite ich es bewußt. Das steht da groß und deutlich mehrmals!

Ich fand das Thema spannend, als ich es im TB nachgelesen habe und habe, um die Diskussion zu eröffnen was dazu geschreiben, da mir das, was sich hinter der Kontertraversale zu verstecken scheint, bekannt vorkam. Mea Culpa.
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

sinsa hat geschrieben:Ich bin diese "Übung" noch nie wirklich mit Absicht geritten.
Mach es mal. Spätestens dann merkst Du, dass das eigentlich Gemurks ist und Dein Pferd nur in dieser Haltung in die gewünschte Richtung gehen wird, weil es Dich mag :wink:
Es wird sich nicht gleich umbringen damit, aber einen gymnastischen Effekt sehe ich in der Übung nicht wirklich. Maximal kann man noch einen lösenden Charakter zusprechen, weil alles irgendwie kreuzt, aber das auch nur mit beide Augen zu und eigentlich auch nicht wirklich...

LG Alix
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

@Alix Da ich es bisher wie bei meinem ersten Beitrag beschrieben geritten bin, ist da nicht viel Raum, um es über mehr als ein paar Tritte hinaus zu halten. Die sind aber, vollkommen unabhängig von der Frage des Sinns dahinter, gut abrufbar und nicht sonderlich gräßlich. Mal schauen, was passiert, wenn ich das anders einleite und dann länger beibehalte.



Grundsätzlich bin ich aber auch wirklich ein "Was-passiert-dann-Reiter" und so füge ich manchmal z.B. einfach eine sehr kurze Sequenz ein, in der ich sämtliche Hilfen relativ frei und im relativ raschen Wechsel einsetze.
Nichts für Pferde, die sich schnell nerven, aber meinem Panzer macht das nichts. "Sinn und Zweck" dabei ist für mich ein grundsätzliches überprüfen der Aufmerksamkeit und "Durchlässigkeit". So kann ich je nach "Ergebnis" feststellen, ob mein Pferd gerade ein wenig taub ist, oder ob er Probleme mit der verlangten Übung hat und meine Übungen dementsprechend umstellen. Wenn man so reitet und womöglich ein Pferd hat, was nicht absolut gesund ist, dann sollte man sich Gedanken machen, was bei solchen Aktionen oder eben auf dem Weg hin zu einer korrekt ausgeführten Lektion an Gefahren auf einen lauert. Dabei hilft es, mal genau das unter die Lupe zu nehmen, was schiefgehen kann und was das dann für Auswirkungen haben könnte. Das war mein Ansatz oder Grund, warum ich hier geschrieben habe.
Meine persönliche Erfahrung dabei hat mir gezeigt, dass ich mehr Probleme bei einem vermurksten Übertreten oder einer vermurksten VH-Wendung sehen würde, als bei einem schiefgegangenem Versuch des Travers, hier Kontertraversale genannt. Das mag aber auch sehr individuell sein. Mein Pferd kann sich hinten schön bewegen, ist aber dafür im vorderen Bereich etwas eingeschränkter. Der wird vermutlich einen Teufel tun, als sich vorne selber eine reinzuwürgen, in dem er sich über die äußere Schulter schiebt. Vielleicht wählt meiner also das kleinere Übel und ackert dann lieber ein wenig mit der HH und stützt sich schwerer auf die inneren VH.
Wer weiß das schon so genau.
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Ich hab jetzt eine Denkblockade.

Wo genau ist der Unterschied zwischen dieser "Kontertraversale" und einem SH auf der Diagonalen?

LG, lou
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