Welche Führung bei der Langzügelarbeit?

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Hestur
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Welche Führung bei der Langzügelarbeit?

Beitrag von Hestur »

Hallo, hoffe das Thema gibt es noch nicht, habe auf Anhieb nichts gefunden...

Ich wollte mal fragen, in welcher Position ihr bei der Langzügelarbeit führt. Ich kenne nur die Wiener Zügelführung (neben der Kruppe und mit beiden Händen vor dem Körper wie beim Reiten) und die Führung mit den Händen breit auf der Kruppe. Bei Hinrichs wird glaube ich auch die Führung mit Abstand hinter der Kruppe aufgezeigt :?:

Mein Pferd kennt das Fahren vom Boden aus gut (mit Longiergurt und ca 2 Meter Abstand hinterm Pferd), und die letzten Male habe ich zum Schluss den Gurt abgenommen und habe mich an die Langzügelarbeit herangetastet (nur Schritt - Halt - einfache Bahnfiguren).
Ich habe zuerst die Hände rechts und links an der Kruppe aufgestellt und bin dicht neben der Kruppe gegangen. Allerdings hatte ich da zwischendurch leichte Lenkprobleme :mrgreen:. Ich hatte eigentlich gelesen, dass die Wiener-Führung mehr was für Fortgeschrittene sei, habe aber trotzdem einmal kurz in diese Position gewechselt - und hatte direkt das Gefühl, dass mein Pferd viel besser damit klarkommt.

Nun meine Frage an euch: Welche Position und welche Zügelführung bevorzugt ihr / euer Pferd?
Wo genau geht ihr am Pferd? Habe auch schonmal gesehen, dass jemand direkt hinter der Kruppe geht :?:
Wechselt ihr auch schonmal die Position / Zügelführung? Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Möglichkeiten?

Viele Fragen, haut mal in die Tasten :)
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lancia
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Beitrag von lancia »

Also ich langzügel in Wiener Führung. Warum? Weil ich die Arbeit am langen Zügel bei einem Wiener lerne und weil wir beide gut damit klar kommen.

Bei ganz großen Lenkproblemen habe ich auch schon mal geschummelt und den äußeren Zügel kurz (bis Lenkproblem vergessen war) über die Kruppe gelegt.

Ich bin auch Langzügelanfänger und komme wie gesagt prima mit der Führung klar. Habe noch nichts negatives entdeckt. Pferd ist auch nicht weit ausgebildet.
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
louise
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Beitrag von louise »

Ich probiere immer aus, was für das Pferd angenehm und verständlich ist.
Mein altes Pferd ist sehr leicht zu führen, den nehm ich in die Wiener Führung, innere Hand leicht hinter der äußeren stehend.
Bei anderen Pferden und vor allem solchen, die gern mal abdriften, nehm ich auch die beidseitige Führung.

Gehposition ist "immer" am inneren Hinterbein, in der Regel leicht nach hinten (Sprunggelenk) zum schnelleren Wechsel auf die andere Seite beim Handwechsel, aber bei bestimmten Dingen auch mal auf Schweifhöhe. Hinter dem Pferd nie.
immer in "", weil es natürlich auch mal Ausnahmen gibt, zB beim Galopp, da geh ich am äußeren Hinterbein, erst Travers-artig das Pferd einspringen lassen, dann nachher hinter dem äußeren Hinterbein zum Geraderichten.

Louise
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich schließe mich lancia an.

ich versuche immer so weit als möglich hinten zu gehen, also neben dem hinterbein. ich finde diese art der führung erst mal ganz angenehm
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich habe bei meinem Tier mal ein wenig rumprobiert und festgestellt, daß er am Besten damit klar kommt, wenn ich neben ihm herlaufe. Die Hände auf dem Po abgelegt hat ihn völlig verwirrt, ganz hinter ihm ging nur bedingt. Probiere einfach aus, was für dein Pferd und dich am angenehmsten ist.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

Ich möchte das Thema gerne nochmal hochholen und nach Vorteilen oder Nachteilen der einen oder anderen Methode fragen?!

Ich habe es zunächst mit den Händen links und rechts auf der Kruppe gelernt. Jedoch bin ich in dieser Position relativ ungeschickt. Mag vielleicht auch an den Größenverhältnissen liegen? Ich bin 162 und mein Pferd ist 155.

Daher habe ich jetzt einfach mal die Wiener Führung versucht, und habe ein besseres Gefühl.

Trotzdem würde mich interessieren, wo jede Methode vielleicht Vorteile oder Grenzen hat, es hat sich ja sicher jemand mal was dabei gedacht :D
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Hi Barbara. Wie ich oben schon gesagt habe, habe ich auch zuerst die Hände auf der Kruppe gehabt und dann mal die Wiener ausprobiert, und fand letztere besser, und mein Pferd schien das verständlicher zu finden.
Weiß nicht, ob es mit der Größe zusammenhängt - ich bin 1,70 m und mein Pony ist nur 1,37. Das ist eigentlich die perfekte Größe, um die Hände auf der Kruppe aufzustellen, man kann auch sehr gut übers Pferd drübergucken :D Trotzdem kommen wir mit der Wiener besser klar.

Als Vorteil der Führung mit den Händen auf der Kruppe hört man oft, dass man dabei das Pferd besser mit den Zügeln am Körper einrahmen kann. Das finde ich auch, da man ja bei der Wienerführung auf der Außenseite sozusagen nur das halbe Pferd einrahmt.
Einen weiteren Nachteil der Wiener habe ich mal gelesen, ich hoffe, dass ich das jetzt noch richtig zusammenkriege... man muss besonders vorsichtig einwirken, da der äußere Zügel etwas stärker einwirkt, weil er durch seinen Verlauf über den Rücken höher einwirkt als der andere ( :?: ) Ich glaub, ich gucks später nochmal nach :lol:

Komisch, dass mir nur Nachteile der Wiener einfallen, und ich diese trotzdem lieber mag :D Ach, ein Vorteil fällt mir ein: Ich finde, bei der Wiener hat man einen besseren Blick aufs Pferd, sieht den Kopf-Halsbereich besser, und somit auch die Mimik. Ist das Pferd entspannt, oder gestresst? Ich finde, das ist auch ein wichtiger Punkt.
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