
Ich versuche, mich dem Problem von zwei verschiedenen Seiten zu nähern. Zum einen beginnt in meinem Kopf die Aufarbeitung der Reitstunde, sobald ich absitze. Ich gehe nochmal alle Sachen durch, die besonders gut oder eben auch nicht geklappt haben. Und schon mit ein paar Metern Abstand zum Pferd fallen mir die Erkenntnisse quasi von alleine in den Schoß. Das alles spielt sich ab, während sich das Pony in der Halle wälzt und ich den Sattel zurück zum Stall bringe. Wobei ich sagen muss, dass sich diese Zeitspanne zunehmend verkürzt. Früher waren es manchmal Tage, bis mir mal ein Licht aufging. Vor einem halben Jahr wurde ich noch sehr oft auf der Heimfahrt vom Stall "erleuchtet". Jetzt sind wir bei ein paar Minuten nach dem Reiten. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann, schon während des Reitens das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren

Meine zweite Strategie besteht darin, mir möglichst genau zu merken, worüber ich mich in welcher Situation mit Robi gestritten habe. Wenn ich mich dann während des Putzens entscheide, was ich heute mit dem Pony machen will, überlege ich mir schon im Vorfeld, bei welchen "Lektionen" welche Schwierigkeiten auftreten könnten. Mir gibt dieses Gefühl, vorbereitet zu sein, eine gewisse Sicherheit, in Problem-Situationen die notwendige Coolness zu bewahren.
Aber grundsätzlich muss ich ottilie Recht geben: es ist um Einiges leichter, sich in uneinheitlicher Stimmung gar nicht erst auf's Pferd zu setzen als dann die entsprechenden Folgen während der Reitstunde zu händeln. Für die zweite Variante habe ich auch noch keine Patentlösung gefunden, nur eben die Annäherung wie oben beschrieben
