Aufbautraining nach Lahmheit mit System

Rund um die klassische Reitkunst

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zzebra

Aufbautraining nach Lahmheit mit System

Beitrag von zzebra »

Hallöchen :)

Das Thema betrifft zwar auch irgendwie Handarbeit und Gesundheit, aber ich schreibs trotzdem mal hier rein.

Und zwar hat(te) meine Stute eine Sehnenverletzung, aber in vorraussichtlich 3 Wochen kann ich wieder anfangen, sie zu Reiten. Ihre letzte Lahmheit haben wir im Frühling letzten Jahres überstanden und da bin ich an die ganze Sache ohne Konzept rangegangen und dementsprechend lange hat es gedauert, bis wir auf unserem alten Trainingsstand waren ;). Diesmal möchte ich etwas systematischer an die Sache mit dem Aufbautraining rangehen und frage hier nach Tipps und Erfahrungen :).

Also erstmal zum Trainingsstand vor der Lahmheit: Die Dehnungshaltung im Trab klappte meist recht gut, aber noch nicht immer und richtig. Die Anlehnung ist schwierig, aber nach 10-15 Minuten Arbeit recht gut und gleichmäßig. In guten Wochen richtete sie sich auch schonmal von selbst auf für wenige Runden.

Jetzt überlege ich erstmal, wie ich vom Boden aus arbeiten kann, also aufs Reiten vorbereiten kann. Longieren geht nicht, da ich noch keinen Kappzaum habe. Ich dachte an Abkauübungen und Führen in Stellung? Einfach, um den Hals etwas zu lösen.
Das Reiten muss ich bekanntlich langsam angehen. Wie kann ich am effektivsten ohne lange Arbeitszeit die Hals- und Rückenmuskeln wieder stärken und lösen? Normalerweise löse ich sie im Schritt durch Seitengänge, aber so richtig gut ist das bei einer Sehnenverletzung auch nicht, oder? Oder ist es in Maßen okay?

Freue mich über Feedback :)

Grüße, Sarah
mysteria
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Beitrag von mysteria »

ich schließe mich mal an - wir laborieren noch an unserem fesselbein-anbruch...
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Julia
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Beitrag von Julia »

Also mal zum arbeiten nach Sehnenverletzungen:

Mein TA hat mir mit auf den Weg gegeben erste Woche 5 Min. Trab , 2te Woche 10 Min. Trab usw....viel geradeaus, grooooße Zirkel und nach 4 Wochen langsam in engere Wendungen gehen. Seitengänge sind erstmal komplett Tabu ! Und das auch für länger. Ich fange jetzt, nach 2,5 Monaten an sie mal für 3-4 Tritte übertreten zu lassen...

Achja, wir hatten den Fesselträger vorne rechts am Wickel ;)
Liebe Grüße, Julia
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Longieren fällt bei Sehnengeschichte eigentlich sowieso komplett weg, ebenso wie engere Biegungen und Seitengänge. Mit FiS wäre ich daher auch vorsichtig.
Vom Boden aus würde ich Abkauuübungen und Dehnübungen (für den Hals; für die Beine den TA fragen wie das mit der Sehne ist) machen. Zu den Dehnungen gibts gerade eine schöne Serie bei Wege zum Pferd :wink:

Ansonsten - im Gelände auf ebenen Wegen geradeaus. Erst im Schritt, dann nach und nach auch im Trab. Letztendlich ists dabei fürs Pferd kaum anders, wenn du oben sitzt, als wenn du führst. Und du kannst eben (auch ausgehend von den Abkauuübungen) die Haltung beeinflussen und vielleicht ja sogar die Dehnungshaltung weiter festigen.

LG, Lou
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Janina
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Beitrag von Janina »

Ich denke, es kommt sehr darauf an, was für einen Sehnenschaden das Pferd hatte und wo.
Und was der TA sagt, wie gut die Sehne augenscheinlich + US verheilt ist.

Einen "Pauschalplan" kann dir wohl keiner geben.
Falls mein Schimmelchen doch noch mal unter den Sattel kommt (Riss der oberflächlichen Beugesehne am linken Vorderbein), werde ich z. B. auf Seitengänge im Schritt keinesfalls verzichten. Geradeaus geht er jetzt schon seit längerer Zeit, dadurch alleine strukturiert sich allerdings die ungleiche Schultermuskulatur, die durch die Schonhaltung kam, nicht um. Da muss man auf Seitengänge zurückgreifen, was ich für weniger "gefährlich" halte als das Reiten auf vielen (engen) Wendungen.
Mit der Dehnungshaltung wäre ich hingegen sehr vorsichtig, zumindest wenn der Sehnenschaden an einem Vorderbein bestand. Da dann lieber zwischendurch mal kurz die Dehnungsbereitschaft antesten, ansonsten lieber in Arbeitshaltung reiten.
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