Vor einigen Wochen hatte ich einen Sattlertermin.
Unter anderem erklärte der Sattler in einem Nebensatz, dass rückständige Vorderbeine oft quasi "angearbeitet" werden durch unpassende Sättel oder falsche Arbeit.
Das Thema ist mir seitdem nicht aus dem Kopf gegangen. Leider konnte ich seinerzeit nicht nachhaken, weil die Zeit einfach nicht mehr vorhanden war (plötzlicher Wintereinbruch und noch knapp 100 km nach Hause mit 2 Pferden).
Hat daher jemand Erfahrung mit diesem Thema? Kann das passieren, wenn ja warum? Und was tut man gegen so eine Entwicklung?
Rückständiges Vorderbein durch Belastung
Rückständiges Vorderbein durch Belastung
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
ja, könnte mir vorstellen, dass zum einen ein Sattel der die Rotation des Schulterblatt stark behindert zu diesem Phänomen führt.
Ebenso zu viel v/a, weil auch hier die Schultern tendenziell weiter über die Vorderbeine gebracht werden und der tiefe Kopf/hals den Widerrist einsinken läßt.
In meiner Vorstellung eigenen sich folgende Übung tendenziell zur Behebung der Rückständigkeit:
Schulterherein
Rückwärtsrichten mit angehobenem hals
richtig ausgeführte halsaufrichtungen im halten
gemessener Schritt
span. Schritt
und weitere...
natürlich gibt auch das nat. Gebäude eine gewissen Grad an Rückständigkeit mit (oder eben nicht), gerne auch bei Vollbluteinkreuzung.
Beim Vollblut findet man die Rückständigkeit deshalb im Gebäude häufig, weil der vorgelagetre Schwerpunkt die Schnelligkeit tendenziell erhöht.
mein schimmel ist auch leicht rückständig. ich bilde mir ein, dass es in den letzten jahren durch entsprechende arbeit etwas weniger ausgeprägt ist.
Ebenso zu viel v/a, weil auch hier die Schultern tendenziell weiter über die Vorderbeine gebracht werden und der tiefe Kopf/hals den Widerrist einsinken läßt.
In meiner Vorstellung eigenen sich folgende Übung tendenziell zur Behebung der Rückständigkeit:
Schulterherein
Rückwärtsrichten mit angehobenem hals
richtig ausgeführte halsaufrichtungen im halten
gemessener Schritt
span. Schritt
und weitere...
natürlich gibt auch das nat. Gebäude eine gewissen Grad an Rückständigkeit mit (oder eben nicht), gerne auch bei Vollbluteinkreuzung.
Beim Vollblut findet man die Rückständigkeit deshalb im Gebäude häufig, weil der vorgelagetre Schwerpunkt die Schnelligkeit tendenziell erhöht.
mein schimmel ist auch leicht rückständig. ich bilde mir ein, dass es in den letzten jahren durch entsprechende arbeit etwas weniger ausgeprägt ist.
die rückgestellte vorhand hat meiner zb. - scheint reversibel zu sein, somit nehme ich mal an, dass sie auch erworben wurde. tendenziell würde ich sagen, dass wenn das pferd nicht von hinten tritt und damit schiebt, sondern sich mit den vorderbeinen zieht so etwas auftritt. ursache kann manigfaltig sein - ein unpassender sattel wodurch das pferd nicht über den rücken schwingen kann, eine verletzung/ blockade an der hinterhand,...
durch tüfteln in alle richtungen wird es derzeit besser - ist aber auch ein "gesamtkunstwerk": sattel (der 5. im letzten jahr), chiro, hufbearbeitung, trainingsumstellung (inkl. trainerwechsel), fütterungsoptimierung (inkl. zusatzfutter für seine beschwerden)... und schön langsam wird es besser.
durch tüfteln in alle richtungen wird es derzeit besser - ist aber auch ein "gesamtkunstwerk": sattel (der 5. im letzten jahr), chiro, hufbearbeitung, trainingsumstellung (inkl. trainerwechsel), fütterungsoptimierung (inkl. zusatzfutter für seine beschwerden)... und schön langsam wird es besser.
Je nach Hufzustand kann man langsam korrigierend darauf einwirken. Die Frage ist auch, ob das rückständige Vorderbein durch eine zu weiche Fesselung oder falsche Hufbearbeitung begünstigt wird. Dazu müßte ein fähiger Hufbearbeiter das jeweilige Pferd beurteilen können.
Ein langes und sehr schräges Schulterblatt bei parallel kurzem Oberarm (hohe Knieaktion bei parallel raumgreifender Vorhand) setzt den Huf zu weit vom Schwerpunkt des Pferdes weg, so dass das Pferd versuchen wird, durch ein Rückstellen der Vorhand sich die Haltung gerade im Stand zu erleichtern. Eine hohe Aufrichtung und die Förderung des Unterhalses wird das Pferd mit solch einer Vorhand ebenfalls als sehr angenehm empfinden. Es ist auch immer die Frage, inwieweit die Hinterhand und der Rücken zum Pferd passen und dies kompensieren kann. Eine leichte Hinterhand, die eher auf die Vorhand schiebt macht es nicht einfacher. Ein kurztrittiger Spanier und ein schwungvoller Friese sind trotz hoher Knieaktion teilweise sehr verschieden.
Natürlich kann man durch Gymnastik und Fördern der Reitmuskulatur da etwas korrigieren, letztendlich bleibt das Exertieur gerade durch die vorgegebenen Winkel der Vorhand erhalten, so dass das Problem nie verschwinden wird.
Ein drückender Sattel oder falsches Reiten mit Förderung des Unterhalses und eher Verkürzen der Oberlinie kann dies genauso begünstigen, dass das Pferd durch Schmerz oder antrainiertes Bewegungsmuster die Hinterhand kaum noch einsetzt und das Pferd sich durch die rückständige Vorhand etwas erleichtert. Dennoch müßte das Exertieur diese rückständige Vorhand begünstigen. Nicht jedes falsch gerittene Pferd wird gleich rückständig. Bei uns steht ein älteres Pferd mit Senkrücken, der die Vorhand eher zu weit nach vorn stellt bei parallel rausgestellter Hinterhand. Das Pferd hat aber eigentlich gute Reitfperdepoints...Angeblich jahrelanger Satteldruck.
Ein irgendwas-Ponymix war schon zweijährig bis heute rückständig. Pauschal kann man da nicht viel ableiten, dass das alles durch Überbelastung oder falschen Sattel Ursachen hat.
LG Susi
Ein langes und sehr schräges Schulterblatt bei parallel kurzem Oberarm (hohe Knieaktion bei parallel raumgreifender Vorhand) setzt den Huf zu weit vom Schwerpunkt des Pferdes weg, so dass das Pferd versuchen wird, durch ein Rückstellen der Vorhand sich die Haltung gerade im Stand zu erleichtern. Eine hohe Aufrichtung und die Förderung des Unterhalses wird das Pferd mit solch einer Vorhand ebenfalls als sehr angenehm empfinden. Es ist auch immer die Frage, inwieweit die Hinterhand und der Rücken zum Pferd passen und dies kompensieren kann. Eine leichte Hinterhand, die eher auf die Vorhand schiebt macht es nicht einfacher. Ein kurztrittiger Spanier und ein schwungvoller Friese sind trotz hoher Knieaktion teilweise sehr verschieden.
Natürlich kann man durch Gymnastik und Fördern der Reitmuskulatur da etwas korrigieren, letztendlich bleibt das Exertieur gerade durch die vorgegebenen Winkel der Vorhand erhalten, so dass das Problem nie verschwinden wird.
Ein drückender Sattel oder falsches Reiten mit Förderung des Unterhalses und eher Verkürzen der Oberlinie kann dies genauso begünstigen, dass das Pferd durch Schmerz oder antrainiertes Bewegungsmuster die Hinterhand kaum noch einsetzt und das Pferd sich durch die rückständige Vorhand etwas erleichtert. Dennoch müßte das Exertieur diese rückständige Vorhand begünstigen. Nicht jedes falsch gerittene Pferd wird gleich rückständig. Bei uns steht ein älteres Pferd mit Senkrücken, der die Vorhand eher zu weit nach vorn stellt bei parallel rausgestellter Hinterhand. Das Pferd hat aber eigentlich gute Reitfperdepoints...Angeblich jahrelanger Satteldruck.
Ein irgendwas-Ponymix war schon zweijährig bis heute rückständig. Pauschal kann man da nicht viel ableiten, dass das alles durch Überbelastung oder falschen Sattel Ursachen hat.
LG Susi
Ich habe bisher 3 Fäller erlebt (einer davon war meiner
) wo korrekte Hufbearbeitung Rückständigkeit korrigiert hat.
Ich bin noch recht neu beim Thema Hufbearbeitung (bearbeite seit einem Jahr mein Barhufpferd selbst), deshalb wage ich es hier nicht das Problem zu erklären - das führt bestimmt zu Mißverständnissen
- aber es hat mit der Winkelung der Trachten zu tun! Sind diese zu lang/hoch im Verhältnis zur Zehe, also steht das Pferd zu steil, gleicht es dies durch Rückständigkeit der VH aus.
In den meisten Fällen kann man also nicht von einem angeborenen Gebäudefehler sprechen und ich persönlich habe noch kein Pferd mit einer rückständigen VH aufgrund eines falschen Sattels oder Überbelastung gesehen.
Die Fehlstellung in den Hufen kann so minimal sein, dass nur ein Profi sie erkennt - wie bei meinem Zossen.

Ich bin noch recht neu beim Thema Hufbearbeitung (bearbeite seit einem Jahr mein Barhufpferd selbst), deshalb wage ich es hier nicht das Problem zu erklären - das führt bestimmt zu Mißverständnissen

In den meisten Fällen kann man also nicht von einem angeborenen Gebäudefehler sprechen und ich persönlich habe noch kein Pferd mit einer rückständigen VH aufgrund eines falschen Sattels oder Überbelastung gesehen.
Die Fehlstellung in den Hufen kann so minimal sein, dass nur ein Profi sie erkennt - wie bei meinem Zossen.