Das Hauptproblem beim Longieren sehe ich in meiner eigenen Inkompetenz und Inkonsequenz.
Die Diskussion sollte sich nicht nur um Leute kreisen die es einfach können, egal mit oder ohne HZ´s, es sind eben Profis und die können zweifelsohne sicher mit Beidem gute und ehrliche Ergebnisse erzielen.
Für mich steht im Vordergrund, was brauch ich, was KANN ich, was will ich erreichen und vor allem was benötigt mein Pferd. Longieren kann mit oder HZ, am Kappzaum, am Stallhalfter oder an der Trense in reines „Schleudern“ ausarten. Bei uns ist das übrigens die gängige Bezeichnung fürs Longieren

FÜR MICH und Hannes gibt es nur noch Longieren am Kappzaum. Bei meinem Pferd würden HZ´s egal welcher Art auch nur kontraproduktiv sein und ich hab beschlossen, dass ich mich darum bemühe so gut wie möglich zu longieren, dabei alles zu berücksichtigen damit es nicht in „Schleudern“ ausartet. Dazu gehört eben, dass man dem Longieren genauso viel Aufmerksamkeit und Mühe widmet wie dem Reiten. Ich hab dazu auch eine Ausbilderin vor Ort, die GSD auch am Kappzaum Longieren korrekt vermitteln kann. Spätestens da hab ich mich vom „Pferd im Kreis, nett und mit tiefer Nase um mich rum stiefeln lassen“ verabschiedet und erkannt wie wichtig das eigene Engagement ist um das Longieren wirklich gymnastisch sinnvoll zu gestalten. *uff*
Pro und Kontra, des Longierens mit Hilfszügeln muss jeder für sich und sein Pferd finden. Für mich ist es keine Option (mehr). Mit Hilfszügeln neigt man wohl sogar noch eher dazu sich entspannt zurückzulehnen

Pro Longieren mit und ohne HZ – ja, aber dann richtig bzw. bestmöglich. Dazu sind für mich eben absolute NoGo´s:
- Longe an der Trense einhängen, übers Genick führen, Longierbrille
- In Schräglage das Pferd um sich Rennen lassen
- Außenstellung oder auf die Schulter kippen ignorieren
- Keine Biegung erarbeiten
- Latschen lassen
- Unaufmerksames Longieren (dabei Rauchen oder Quasseln)
- „Ungehorsames“ Pferd – also das nicht Beherrschen der Kommandos = Longe lang und ab geht die Fuhre
- Ausbinden mit gruseligen Konstruktionen (Halsverlängerer etc.) oder zu kurzen/zu langen Ausbindern
- Monotones im Kreis latschen – man kann auch ganze Bahn longieren, Zulegen etc.
- Zu langes Longieren und zu weniges Wechseln der Hand (übrigens auch ein Vorteil des Longierens am Kappzaum --> Handwechsel gehen schneller, fließender)
- Junges/unausbalanciertes Pferd ohne äußere Begrenzung (an)longieren und dann an der Longe ziehen, weil der „Bock“ sonst nach außen wegzieht. (Alles schon erlebt

Liebe Grüße
Nadine