Weil ich den Sitz und die Einwirkung der Reiterin mit den noch immer recht ansprechenden Ergebnissen vergleiche (auch, wenn sie mir persönlich etwas zu "fad" sind und ich ein wenig mehr "Schnick" bevorzugen würde). Ich kenne genug Pferde, die bei einer solchen reiterlichen Einwirkung total auseinandergefallen auf der Vorhand latschen würden. Und das sind nicht die, die schlecht und grob geritten sind, ganz im Gegenteil, wer sie am Sitz hat, kann sie mit wunderbarer Leichtigkeit am Bein und nur dem Gewicht der Zügel reiten.missredcat hat geschrieben:Warum gehst Du davon aus dass die Pferde alle extrem leichtrittig sind?
Zum Thema Einwirkung: Schau Dir die Schülerin an, die in der Piaffe auf dem Fuchs nur nett total passiv draufsitzt (3. Video) - die Arbeit macht die Touchierpeitsche. Übrigens ist mit dieser Handhaltung (Hände zu stark eingedreht, so dass die Handgelenke nach außen und die Fingernägel zum Körper zeigen und die gerade Linie Ellenbogen-Hand gebrochen ist - bei Sicht von oben) keine sanfte Handeinwirkung möglich, weil die Hand blockiert. Das wird durch den losen Zügel zwar kompensiert, ist aber einfach nicht klassisch korrekt.
Ich weiß, ich bin ein penibler Fehlergucker


Und dann schau Dir das hier an: http://www.youtube.com/watch?v=3P9ERGdql48
Die zarten Bein- und Handhilfen funktionieren nur, weil NO einen so herausragenden Sitz hat (bitte schau nicht auf den Buckel, sondern auf die Sitzeinwirkung von der Taille abwärts, da siehst Du z. B. beim Herauskommen aus der Viertelpirouette eine stärkere Einwirkung mit dem Kreuz, die ab ca. 0:32 wieder etwas nachlässt, ab ca. 0:46 wieder eine stärkere Einwirkung, weil er anfängt, rückwärts bis zur Bande zu piaffieren - leider auf dem Video nicht mehr drauf, hab's auf DVD)
Ich schreibe bewusst "zarte" Hand- und Beinhilfen, weil sie zwar deutlich sichtbar, aber dennoch völlig locker und ohne Krafteinwirkung, eben "zart", gegeben werden.