Dehnungshaltung bei Philippe Karl

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esge
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Beitrag von esge »

Na ja, wenn man Haare spalten will, könnte man vielleicht das erste Saltim-Bild als Dehnungshaltung aber nicht vw-aw bezeichen, das letzte dann als vw-aw in Dehnungshaltung.
Loslassen hilft
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Also ich habe die Begriffe v/a und Dehnungshaltung bisher auch synonym gebraucht... Weil "richtiges" v/a ist ja auch nicht nur Hals fallen lassen, sondern Oberlinie dehnen, oder sehe ich das falsch?
Bild
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Zentaure

Beitrag von Zentaure »

Oberlinie dehnen ist geradeaus nach vorne mit offenen Genick wie PK es will
er schreibt Mähne in Höhe des Widerist Genick offen
dann ist auch Nase auf Buggelenkshöhe
aber der Hals auch tief.
Nicht wie bei besagten Bild Nase auf Bugelenkshöhe aber Hals DEUTLICH über Wideristhöhe
oder Oberlinie dehnen mit Hals lang nach vorne und tief v/a wie es andere wollen
also tiefer als PK fordert Nase Karpalegelenk mind.
@cubano du meinst allen Ernstes das ursprünglich eingestellte Erstfotot von @esge ist Dehnungshaltung ? Ja??

.
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

esge hat geschrieben:Rapunzel, entschuldige bitte, dass ich diese Anfrage bislang übergangen habe.

Der Fotograf hat den ersten Trabtritt nach einem Galopp-Trabübergang erwischt. Der Übergang war in der Milisekunde der Aufnahme offensichtlich noch nicht völlig vollzogen. Daraus erklärt sich das einknickende Vorderbein.

Und weil ich für euch ja fast alles tue, hier noch ein Bild in vw-aw-Haltung. Da ist der Bub allerdings auch schon 10 - sprich doch schon eine ziemlich alte Remonte... :roll:
Hier so wie pK es haben will ,etwas zu tief vermutlich sogar ür seinen Geschmack da Nase tiefer als Buggelenk
Und eigentlich ist v/a Dehnungshaltung dachte ich?
Wenn nicht WAS
ist dann Dehnungshaltung?
FN:... die Dehnungshaltung beginnt bei Buggelenkshöhe...?

Schade, dein Foto wird nicht übernommen
OK letztes Bild von esge, wens intressiert eine Seite zurückgehen
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Zentaure hat geschrieben: @cubano du meinst allen Ernstes das ursprünglich eingestellte Erstfotot von @esge ist Dehnungshaltung ? Ja??

.
Yep. Zwar kann man über die paar cm streiten, die da zwischen Dehnungs- und Gebrauchshaltung liegen, generell ist aber für mich der Zustand der gedehnten und muskulär arbeitenden Oberlinie plus aktive HH in den Fotos ersichtlich. Auf dem Neindorff-Foto dagegen ist mir das Pferd für eine Dehnungshaltung zu lang und zu "auseinandergefallen" – das ist für mich v/a…
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

dann wird also Dehnungshaltung und v/a unterschieden.
Kennt PK v/a,wenn ja was ist das in seinen Augen ?

Dehnungshaltung existiert aber gar nicht in der Reitliteratur, wenn es nicht dasselbe wie v/a ist.
es gibt v/a, Remontenhaltung, Gebrauchshaltung(Arbeitshaltung) und Aufrichtung.
Dehnungshaltung gibt es bei PK und der Hals ist deutlich länger als das erste Foto von esge.
Hat die FN den Begriff auch erfunden? Wo ist der nachzulesen?

By the way: Zurück zum Ausgangsposting, es geht hier um Dehnungshaltung nach PK und die ersten beiden Fotos von esge zeigen keine Dehnunghsaltung nach PK ,wie schon erwähnt auf seiner Homepage nachzulesen ist.3 Bild sieht richtig aus , aber das müsste der Meister selbst sagen, da es etwas tiefer kommt.
@cubano, von welcher Dehnunghshaltung sprichst du, im PK Thread, wenn du sagst ist richtig und wo ist das nachzulesen?
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Guten Morgen,
Zentaure: Dehnungshaltung ist in meinen Augen Dehnungshaltung. Es gibt keine Dehnungshaltung a la FN, PK, was auch immer. Von daher habe ich bei Esges Foto mit dem weißen Schimmel keine reiterliche Ideologie "bewertet", sondern die Kriterien, die für eine Dehnungshaltung gelten, sprich aktive HH, aufgewölbter Rücken, "langer Hals" und arbeitende Muskulatur. Persönlich sehe ich auch wenig Sinn darin, dass jetzt an der Schule aufzuhängen, nach der jemand reitet — gut ist gut und sch.. ist sch..., egal, wer der Ausbilder ist.
Und: Ja für mich gibt es einen feinen Unterschied zwischen Dehnungshaltung und v/a. Letzteres ist länger und nicht ganz so aktiv wie erstere. Aber das sind wirklich Nuancen, die sich von einem zum anderen Schritt/Tritt/Sprung schon ändern können.
Ach ja: Wo das nachzulesen ist, ob und warum ich recht habe, weiß ich allerdings nicht. Grins
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

edit by Admin
Dehnunghshaltung als Fachbegriff gibt es soweit ich das weiß NUR bei PK.Die deutsche RL kennt den Begriff nicht.
Zuletzt geändert von Zentaure am Do, 18. Nov 2010 08:23, insgesamt 2-mal geändert.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Fox schrieb :[Hm, dann würd mich interessieren, wo denn der Unterschied zwischen VA und Dehnungshaltung ist. In meinem Sprachgebrauch ist beides so ziemlich das Selbe, wobei VA einfach bedeutet, Pferd nimmt Nase nach VORWÄRTS ABWÄRTS. Der Begriff beinhaltet nicht ausdrücklich (kann aber) eine positive Körperspannung. Dehnungshaltung hingegen schon. Lieg ich da falsch?[/quote]

Fox, das sehe ich genauso : in v/A ist nicht unbedingt enthalten, daß das Pferd den Wiederrist gehoben hat, gerade bei jungen Pferden ist das nämlich nicht der Fall, außer sie bieten diese Spannung / den Schwungboggen bereits an, - solche Pferde gibt es.
In der Fraktion der "zwischen den Schultern-Hänger" hingegen, ist der gehobene Wiederrist ein ganz wichtiger Ausbildungspunkt, der erst mal erarbeitet sein will.
Eine korrekte Dehnungshaltung ist für mich weitaus wertiger, als ein v/a.
Wie weit die Dehnugshaltung dann in die Tiefe gefragt wird, hängt davon ab, wie das Pferd sich bei gehobenem Wiederrist ausbalancieren und auch daran, wie es den Spannungsbogen halten kann, z.B. aufgrund der Winkelung seiner HH, dem Ansatz und der Länge des Halses und der Rückenlänge, der Länge der Dornfortsätze des Wiederristes sowie des muskuläen Gesamtzustandes.

Ist das Pferd fähig, eine echte Dehnungshaltung zu gehen, so obliegt es dem Reiter, wie tief er diese anfragt ( bzw. in Neindorffs Worten : " anweist") , bzw. wie gut er die Balance und die Fähigkeiten seines Pferdes einschätzen kann und wie die eigenen, das Pferd im Gleichgewicht zu halten- sprich über wieviel reiterlichen Takt er verfügt. Und natürlich auch davon, was für ein Ziel er mit der Anweisung v/a verfolgt.
Was bei einem Pferd passend sein mag, ist für das andere schon viel zu tief ode aber nicht tief genug.

Ist das Pferd in Dehnungsbereitschaft, so kann der Reiter dies klug tun, so daß er der Gymnastizierung und Losgelassenheit förderlich ist, oder eben unklug, dann bringt er das Pferd in Balanceprobleme und schadet damit dem Vertrauen und der Losgelassenheit des Pferdes. Das Pferd wird, ist es denn in Dehnungsbereitschaft, beiden Anfragen /Anweisungen folge leisten. Es vertraut sich dem Reiter an- wohl dem Pferd, dessen Reiter dies nicht mißbraucht. ( z.B. "Sandfressen lassen " um jeden Preis)

Es gibt für diesen Zustand verschiedenen Beschreibungen und Worte :

v. Neindorff nannte es gerne : "das Pferd drängt in angenehmer Weise in die Hand" oder auch "vor dem Sitz an der Hand" Bei Fillis ist dieser Zustand als " la mise en main" ( das "in die Hand stellen/ tun") und auch als "être prenante"-( in Bereitschaft sein). Interessanterweise ist es für Fillis ebenfalls "die erste Versammlung".- "le ramener"- ein Begriff der im Deutschen gerne auch mit "Beizäumung übersetzt wurde und wird, nach meiner Auffassung aber dem Komplex dieses Begriffes damit nicht gerecht wird.

Herr Karl unterscheidet hier nicht in seinem Wortgebrauch zwischen v/a und Dehnungshaltung, ergibt sich das eine oder eben das andere doch jeweils automatisch aus der Anweisung " let extend the horse its neck", je nachdem, wie weit die Ausbildung des Pferdes bereits fortgeschritten ist und ob das Pferd schon Spannfähigkeit erreicht hat. Er führt aber die "Spannnung" ( "la tension"") als einen Ausbildungspunkt auf und ordnet diesen in seinem systematischen Vorgehen bei der Ausbildung eines Pferdes als schon recht weit forgeschritten zu.
Hier sieht man auch wieder einen großen Unterschied innerhalb der Systeme, in " der reinen Lehre", wie Neindorff sie schulte, wird die Spannfähigkeit recht weit vorne erwünscht, bei Herrn Karl steht sie viel weiter hinten auf dem Ausbildungsweg.
Bei von Neindorff ist sie Voraussetzung und immer Bestandteil für/von Versammlung, bei Karl wird die Versammlung anders erarbeitet und die Spannfähigkeit wird teilweise erst über die "Versammlung" ( wie er sie versteht) entwickelt.
Übrigens ein durchaus übliches Vorgehen in der iberischen und francoiberischen Ausbildung, daher auch oft das Unverständis vieler Reiter hier, wenn ein Pferd "ohne Rücken" gearbeitet wird ( sprich ohne Spannungsbogen). Wenn sie Pferde sehen, die zwar z.B.schon piaffiert werden, aber eben noch ohne besagten Spannungsbogen.

Bei Herrn Karl spielt der Spannungsbogen zwar schon eine wichtige Rolle- deutlich mehr, als bei vielen iberischen Ausbildern die ich kenne, aber eben nicht so vorrangig, wie im deutschen Ausbildungssystem.
Zuletzt geändert von saltandpepper am Do, 18. Nov 2010 08:37, insgesamt 2-mal geändert.
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

Auch bei Neindorff gab es den Begriff Dehnungshaltung nicht!
Bitte ihm nun nichts posthum in den Mund legen!!!!!!!!!!!!!!!


gut PK unterscheidet das nicht wirklich, aha ist das in seinem Buch nachzulesen wenn ja auf welcher Seite?
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bitte streitet Euch doch privat per PN weiter, wer denn nun mehr bzw. von bzw. über v. Neindorff weiß.
Vielen Dank.

Weitergehende Beiträge in diese Richtung werden gelöscht.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

eben es geht um PK, nicht um Neindorff s Sicht über v/a oder selbsterfundene Fachbegriffe.
@saltandpepper was würde PK zum 3.Foto von esge sagen?
Spannungsbogen zu wenig zu wenig aktiv geritten?
Oder völlig OK, was denkst du?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ist es denn nicht grundsätzlich ein sprachliches Problem? Im englischen und französischen etc werden die begriffe ja wieder etwas anders gefärbt, da es keine wortgenaue übersetzungen für gewisse fachbegriffe gibt. V/a, dehnungshaltung, anlehnung etc. Kann man gar nicht 100% korrekt übersetzen... Am ende finde ich die diskussion um diese wörter haarspalterei, denn die praxis zählt doch... Und welche 'inneren Bilder' jemand von den Begriffen hat, wurde aus den eigenen Erfahrungen geformt. Deshalb werden 2 Leute auch nie die e x a k t gleiche Vorstellung haben, da Gefühle individuell sind. Ich finde es also recht lustig, dass hier über die Vorstellung anderer Leute diskutiert wird. Niemand kann das doch ganz genau wissen, was im anderen vorgeht.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Er wäre begeistert. :D :roll: keine Ahnung, was er sagen würde, das käme ganz auf die Situation an, in der diese Halrung angewiesen würde- EINE Haltung, von vielen mit denen Herr Karl arbeitet.
Er legt keine Schablonen an, er schaut, wie das Pferd ist, was es kann und ist dann zufrieden, wenn es aus seiner Sicht förderlich ist. Oder um es in v.Neindorffs Worten zu sagen "gut reiten bedeutet, für jedes Pferd die PASSENDE Ansprache zu finden".
btw. Zentaure, Herrn Karl hat übrigens auch Serafino sehr gut gefallen !
Das Bild hast du doch selbst eingestellt, wen wundert´s, wenn dann auch über die Neindorff´sche Sicht der Dinge diskutiert wird.
Zuletzt geändert von saltandpepper am Do, 18. Nov 2010 09:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Cubano »

Zentaure hat geschrieben:edit by Amdin
Keineswegs habe ich von MEINER Dehnungshaltung gesprochen, sondern von reiterlichen Parametern wie aktive HH und arbeitende Muskulatur, die für eine Dehnungshaltung erforderlich sind.
Im Übrigen schlage ich vor, Du recherierst in Deiner umfangreichen Bibliothek mal den Begriff reiterliches Benehmen – ich finde es nachgerade unerträglich, in welcher Form Du hier auftrittst.
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