Spannende Frage!!! Immer wieder, vor allem, wenn man sich beruflich damit beschäftigt und immer wieder mal gefragt wird: "Was ist denn so anders als das, was wir machen?"
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man gute RL hat auf hohem Niveau, sind die Unterschiede soooo riesig nicht mehr. Wenn ich Kommentare/Anweisungen etc. von Frau Giffels (oder seltener Herrn Hinrichs) bekomme, sind es die gleichen wie von meinem FN-Reitlehrer zuhause. Beide haben unterschiedliche Ansätze und gehen über unterschiedliche Lektionen. Das würde mir bei 2 RL der klassischen Reiterei aber wahrscheinlich nicht anders ergehen.
Vielleicht hab ich da einfach Glück gehabt, dass mein RL, der bis Olympia geritten ist, sich nicht den modernen Auswüchsen der Dressur anpassen will. Hände und Beine haben auch bei ihm zwar parat, aber trotzdem ruhig zu sein. Und wer mit dem Bein nicht schnell genug ist, hat eben noch mehr mit der Hand zu tun... (die aber trotzdem NIE fest oder hart werden darf!)
Grundsätzlich finde ich, dass "bei uns" oft eher mit den gymnastizierenden Lektionen begonnen wird.
Ob dann allerdings rundenlanges Schulterherein besser ist als rundenlanges Leichttraben... Das ist wohl eher persönliche Sache, dass man mit erweitertem Reitkönnen, die Lektionen mehr abwechselt und das benutzen kann, was gerade benötigt wird, um ein Pferd mehr zu aktivieren.
Da schließt sich gleich der nächste Punkt an: Die Lektionen werden genutzt, um das Pferd zu aktivieren. Dies erleichtert die Arbeit von Bein und Hand, ich muss also nicht treiben, treiben, treiben, um das Gleiche zu erreichen. Ich muss allerdings trotzdem wachsam sein, denn nur, weil ein Pferd vorne leicht ist, ist es hinten noch lange nicht aktiv...
Ganz wichtig für mich: das Pferd oder Pony wird eher nach seinen Talenten ausgebildet. Wofür es nicht geeignet ist (z.B. Verstärkungen), das kann es zwar in Ansätzen lernen (weil aktivieren ja über Verstärkungen grundsätzlich sinnvoll ist), muss es aber nicht zeigen bei Vorführungen.
Auf den normalen Turnieren muss das Pferd eben das zeigen, was in der jeweiligen Prüfung verlangt wird. Passt das nicht 100%-ig, kassiere ich minus-Punkte, die aber mit meinem Reiten an sich nichts zu tun haben.
Bei einer Kür zeige ich nur die Stärken meines Pferdes (wobei eine korrekte Grundausbildung nicht vernachlässigt werden sollte

).
Nachher fällt mir sicher noch mehr ein, es bleibt einfach eine spannende Frage, mal sehen, wie die Turnierreiter unter uns das betrachten!
Stephanie