Science of motion - Jean Luc Cornille

Rund um die klassische Reitkunst

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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Okay ich habe vorschnell geurteilt - habe gerade ein bissel in den anderen Videos gestöbert, der Mann hat schon einen Plan.
Hier noch was interessantes von und mit dem Steiger, auch speziell zum Thema vorwärts reiten!
http://www.youtube.com/watch?v=-x6gNEi5 ... playnext=1
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Pferdialog.de
LordFado

Beitrag von LordFado »

Was mich ja beeindruckt ist, dass man solche Pfede ohne Helm reitet und das über einen längeren Zeitraum auch noch überlebt ;)
Gast

Beitrag von Gast »

esge hat geschrieben:Entschuldige Gast, aber ich kann da wirklich nur fragen, was du bittschön NOCH alles in dieser Zeit sehen willst von einem Pferd, das vorher absolut und vollkommen unreitbar war.
Ich will nicht NOCH sehen, sondern WENIGER. Es ist zuviel was man da versucht in 8 Monaten rauszuholen und das Ergebnis sieht man: Unstehte absolute Aufrichtung wo der Kopf unruhig hin und her pendelt, schwache schleppende Hinterhand, die garantiert nicht für eine vernünftige Ausrichtung sorgen kann und den Rücken entsprechend nichts machen lässt.
"Klassisch" - was ist klassisch? Für mich ist klassisch, wenn dem Pferd in krankengymnastischer Manier geholfen wird. Und das ist hier der Fall.
Nein, hier wird zuviel verlangt was im biomechanischen Sinne nicht gegeben ist. Klassisch ist im Sinne des Pferdes zu fördern, aber nicht zu überfordern.
Es nützt solchen Pferden überhaupt nichts, wenn der Ausbilder sich brav an die Reitlehre klammert und das Pferd weiter in seinen Behinderungen belässt. Es geht hier NICHT um eine normale Ausbildung eines normalen Pferdes. Das ist genauso, als wolltest du die Reha eines Querschnittgelähmten mit dem Training eines 10-Kämpfers vergleichen.
.
Zum einen hingt der Vergleich, zum anderen brauchen Pferde mit solchen Lahmheiten, die in diesem Fall mir nach einer psychischen Lahmheit aussieht, einfach auch nur Zeit und da hilft die schonende und zwanglos betriebene Reitlehre mehr als alles andere.
Ich habe nur immer das Gefühl das man bei Pferden mit Problemen erwartet, dass eine Pferdezauberer kommt, einen Vorhang vorzieht, tolle Sachen macht, und dann ist ein Wunder da. Dem ganzen Schnickschnack bedarf es aber nicht. Weder Tricks, noch Gefummel, sondern einfach Ruhe, Zeit und eine pferdegerechte Reitlehre wie sie schon lange da ist. Steiger, Buckler, psychische Lahmheiten - alles Ursachen des Kopfes und die löst man nur mit Zeit, Ruhe und "back to the roots". Mehr braucht man nicht.
lalala

Beitrag von lalala »

@ Gast:

ich bin eben ein verantwortungsbewusster Mensch :D
Gast

Beitrag von Gast »

Rosana hat geschrieben:Okay ich habe vorschnell geurteilt - habe gerade ein bissel in den anderen Videos gestöbert, der Mann hat schon einen Plan.
Hier noch was interessantes von und mit dem Steiger, auch speziell zum Thema vorwärts reiten!
http://www.youtube.com/watch?v=-x6gNEi5 ... playnext=1
Uff, wie schade, da werden Chancen vertan! Diese ständige, meinem Gefühl nach unkoordinierte, unstehte Zügelführung stört er ständig das Pferd. Und die Chance: Das Pferd will sich VA dehnen, aber darauf wird garnicht reagiert. Das Pferd bekommt nur einen ins Maul durch die völlig unflexible Hand. Der Gang an sich zeigt sich mir schon zügellahm, eben durch die ständige unruhige schlechte Anlehnung, die schlecht fühlende Hand. Was für Chancen wäre da bei dem Mut den der Reiter hat...
Gast

Beitrag von Gast »

lalala hat geschrieben:@Gast:

ich bin eben ein verantwortungsbewusster Mensch :D
Denke man macht es sich zu einfach, wenn man Probleme so löst :?
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

HIer ist noch ein Video von dem am Anfang steigenden Pferd Chazod, offensichtlich zu einem noch späteren Zeitpunkt und mit Erklärung der Vorgehensweise.
http://www.youtube.com/watch?v=McSFvXwt ... ure=relmfu
Da sieht man auch ganz gut, was das Pferd für anatomische Probleme hat (hinten überbaut, sehr steife HH), die vielleicht ursprünglich zu den Schwierigkeiten geführt haben.
So richtig gefallen tut mir das am Ende irgendwie auch nicht, aber immerhin verstehe ich jetzt eher, was der Mann im Sinn hat und immerhin kann er das Pferd reiten, ohne dass es steigt... Bin zwiegespalten.
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lalala

Beitrag von lalala »

Gast hat geschrieben:
lalala hat geschrieben:@ hGast:

ich bin eben ein verantwortungsbewusster Mensch :D
Denke man macht es sich zu einfach, wenn man Probleme so löst :?
Nö. Denn wer so bösartig steigt hat mehr als nur ein Problem.
Dummerweise hat der Reiter auch nur eine Wirbelsäule...ICH könnte es nicht verantworten so ein Tier an andere Reiter weiterzureichen.
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Blumee82
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Beitrag von Blumee82 »

Gast hat geschrieben: Kommt auf die Veranlagung des Steigers drauf an, aber sich, viele können es nicht leiden, wenn man versucht sie vorwärts zu schicken. Nur dann noch im Maul immer wieder einzuwirken, das auch noch z.T. grob da unsteht, macht es nicht besser, sondenr schlimmer.
Ähm nein Gast, macht es nicht schlimmer, sondern eben in diesem Fall besser!


Und da ich auch schon "nette" Steiger reiten durfte, weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man es kurz vor dem Überschlagen noch schafft abzuspringen um dann anschließend wieder aufzusteigen um einen Weg zu suchen, diesem Pferd zu helfen. Ich habe großen Respekt vor diesem Mann und dem, was er da auf den Videos leistet.

Nicht alles ist durch das beschreiten des sog. klassischen Wegs zu lösen und ich denke, dass Korrektur nie wirklich schön anzusehen ist. Und dass was ich dort sehe entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von schön, leicht, locker u.a. aber es hat diese Pferde wahrscheinlich vor der "Wurst" bewahrt und auch das ist ein Ziel, das man bewundern kann.

Meinen großen Respekt hat dieser Reiter schon allein wegen der Ruhe und Besonnenheit, die er in jeder einzelnen Situation behält.
Gast

Beitrag von Gast »

lalala hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:
lalala hat geschrieben:@ Gast:

ich bin eben ein verantwortungsbewusster Mensch :D
Denke man macht es sich zu einfach, wenn man Probleme so löst :?
Nö. Denn wer so bösartig steigt hat mehr als nur ein Problem.
Dummerweise hat der Reiter auch nur eine Wirbelsäule...ICH könnte es nicht verantworten so ein Tier an andere Reiter weiterzureichen.
Und das Tier muss dann, dadurch das man es tötet, ausbaden was Menschen verbockt haben? Moralisch unverantwortlich.

Ich würde ihn dann halt reiterlich in Ruhe lassen, wenn ich den Mut nicht habe es zu lösen, und ihm ein schönes Pferdeleben in einer Herde gönnen. Das mindeste was man an ein Pferd zurück geben kann, welches schon so unter dem Mensch leiden musste und die Pferde haben insgesamt mehr als unseren Respekt und Führsorge verdient dafür, was sie die letzten 1000 Jahre für uns geleistet haben. Ohne den Pferde würde wir heute nicht im warmen Zimmer hocken und in irgendwelche Foren rumtippsen, sondern immernoch in der Höhle vor dem Feuer. Das sollte man sich immer vor Augen halten!
lalala

Beitrag von lalala »

Nicht immer ist der letzte Weg die schlechteste Lösung fürs Pferd :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Blumee82 hat geschrieben:
Gast hat geschrieben: Kommt auf die Veranlagung des Steigers drauf an, aber sich, viele können es nicht leiden, wenn man versucht sie vorwärts zu schicken. Nur dann noch im Maul immer wieder einzuwirken, das auch noch z.T. grob da unsteht, macht es nicht besser, sondenr schlimmer.
Ähm nein Gast, macht es nicht schlimmer, sondern eben in diesem Fall besser!
Das ich dem Pferd die ganze Zeit im Maul rumzuppel und das Pferd störe? Das das Pferd es nicht leiden kann wie ihm im Maul rumgefuhrwerkt wird, zeigt es die ganze Zeit.
Und da ich auch schon "nette" Steiger reiten durfte, weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man es kurz vor dem Überschlagen noch schafft abzuspringen um dann anschließend wieder aufzusteigen um einen Weg zu suchen, diesem Pferd zu helfen. Ich habe großen Respekt vor diesem Mann und dem, was er da auf den Videos leistet.
Respekt vor dem Mut habe ich auch, nicht schlecht. Weiss selber auch wie es sich anfühlt mit solchen Problempferden zu arbeiten und es hinzubekommen.
Nicht alles ist durch das beschreiten des sog. klassischen Wegs zu lösen und ich denke, dass Korrektur nie wirklich schön anzusehen ist. Und dass was ich dort sehe entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von schön, leicht, locker u.a. aber es hat diese Pferde wahrscheinlich vor der "Wurst" bewahrt und auch das ist ein Ziel, das man bewundern kann.

Meinen großen Respekt hat dieser Reiter schon allein wegen der Ruhe und Besonnenheit, die er in jeder einzelnen Situation behält.
Und ich bin der festen Meinung und Überzeugung das dem doch so ist, es geht auch bei Problempferden am besten mit dem "sog." klassischen Weg. Nur wenn man halt so wie der Reiter einen schlechten Sitz und eine völlig unsensible Hand habe, dann kann ich halt nicht "klassisch" arbeiten :roll:
Gast

Beitrag von Gast »

lalala hat geschrieben:Nicht immer ist der letzte Weg die schlechteste Lösung fürs Pferd :wink:
Um den Geldbeutel zu schonen, weil man sich so ein Pferd nicht 20 Jahre auf die Koppel stellen will :roll:
le_bai
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Beitrag von le_bai »

Gast hat geschrieben:
Rosana hat geschrieben:Okay ich habe vorschnell geurteilt - habe gerade ein bissel in den anderen Videos gestöbert, der Mann hat schon einen Plan.
Hier noch was interessantes von und mit dem Steiger, auch speziell zum Thema vorwärts reiten!
http://www.youtube.com/watch?v=-x6gNEi5 ... playnext=1
Uff, wie schade, da werden Chancen vertan! Diese ständige, meinem Gefühl nach unkoordinierte, unstehte Zügelführung stört er ständig das Pferd. Und die Chance: Das Pferd will sich VA dehnen, aber darauf wird garnicht reagiert. Das Pferd bekommt nur einen ins Maul durch die völlig unflexible Hand. Der Gang an sich zeigt sich mir schon zügellahm, eben durch die ständige unruhige schlechte Anlehnung, die schlecht fühlende Hand. Was für Chancen wäre da bei dem Mut den der Reiter hat...
ich denke hier sollte man nicht vergessen, dass die gezeigten probleme NICHT durch sein reiten verursacht wurden. er wirkt impulsartig, durchus berechtigt, wenn das pferd vorher systematisch nach vorn festgeritten wurde. nur ein bruchteil einer sekunde darf dann eingewirkt werden - noch bevor das pferd widerstände entgegen setzen kann/will. wird sicher weder endzustand noch seine "einzig mögliche reitweise" sein. und sieht zugegebener maßen bescheid** aus. wie oft bei unüblichem ausbildungsverlauf ...
das pferd will sich nicht dehnen - sondern entziehen. meine persönliche meinung.
ich finde es wirklich nicht schlecht - hätte so jemand ausserhalb der schiene auch mal für mein (sehr ähnliches) pferd benötigt :lol: - evtl. nciht zum reiten, aber um über den tellerrand zu schauen. denn mit rezeptreiterei (wie sie oft gern aufgeführt wird) kann man auch manches hindernis nicht überwinden.
@Gast
finde deine pauschalisierungen anhand schablonenhafter interpretation von klassik iregdnwie verwunderlich, wo du doch selbst oft genug von deinem problempferd sprichst. wo wäre es ein problempferd, wo doch alles nach büchlein läuft? evtl. habe ich dich auch falsch verstanden im bezug auf dein pferd?
wie würdest du dieses pferd widerherstellen?
lalala

Beitrag von lalala »

Nein. Um sich, andere und auch das Pferd zu schützen.

Ich finde es aber auch nicht verwerflich, wenn jemand so eine Entscheidung aus rein rationellen Gründen trifft. Ist mir lieber als ein lebensgefährlicher "Wanderpokal"...
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