Pferd mit Handicap nur noch im Schritt reiten - sinnvoll?

Rund um die klassische Reitkunst

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Nein ich werde es bestimmt nicht lassen.
Es bringt inhaltlich gar nichts, und wir sind hier nicht im Kindergarten - ein gewisses Maß an Benimm und Neutralität setze ich einfach voraus. Zumal diese Dinge oft so eskalieren, daß es überhaupt keinen Weg mehr gibt und dann die ganze Diskussion im Eimer ist.

Sticheleien können gerne per PN ausgetauscht werden, wenn der Bedarf danach so groß ist.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Wenn der Schritt die belastenste Gangart ist und laut Gast "die meiste Belastung auf Gelenke, Knochen, Sehnen, Bänder" bringt, warum soll ich mein Pony dann laut Tierarzt (und ich würd jetzt einfach mal behaupten jeder andere Tierarzt, Hufschmied und Laie mit gesundem Menschenverstand) nach überstandener Hufrehe auch beim Reiten langsam im Schritt wieder antrainieren und Trab und Galopp möglichst lange vermeiden? Mir fallen auch spontan keine anderen Erkrankungen im Bewegungsapparat an, wo man das Pferd in der frühen Rekonvaleszenz in den hohen Gangarten statt im Schritt antrainieren soll.

Davon mal abgesehen ist mir auch schon lange ein Mysterium, warum Gangpferde mit starker Passveranlagung gezielt im Schritt gearbeitet werden können, mit dem Ziel das Pferd zu lösen und zu lockern, ohne dass der Schritt verloren geht oder passig wird (ich hab noch nie einen Isländer gesehen dessen Schritt durch gymnastizierende Arbeit im Schritt passiger wurde). Während andererseits Arbeit im Schritt beim Dreigänger anscheinend sofort dazu führt, dass er sich verschlechtert, passig oder verspannt wird, obwohl das Pferd keine Passveranlagung hat. Man sollte meinen das mehrgängig veranlagte Pferd hätte einen empfindlicheren Schritt als das dreigängig veranlagte Pferd.
horsman
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Beitrag von horsman »

Gast hat geschrieben:
Was ich damit sagen will ist, dass wir aus der Geschichte sehr viel lernen können und auch sollten, diese nicht ignorieren dürfen.
Na, auf den Satz können wir uns einigen, wohlwissend, dass die Zeitachse der Geschichte in die Vergangenheit nicht bei 1912 aufhört :wink:

Und mal im Ernst, warum sollen die großen franz. Reitmeister der Versailler Schule, deren Zweck es war Pferde "just for fun", für die Kunst, für die Schönheit, fürs Plaisir einiger Privilegierter auszubilden, nun so viel weniger davon verstanden haben, als die Kavalleristen des 19./frühen 20. Jrh. wo der Zwecke doch eher der war, das Einheitspferd für die Soldatenmassen halbwegs händelbar und zum Anrennen gegen Flinten und Kanonen auszubilden. OK, sie sollten möglichst auch noch lange halten (aus Kostengründen).

Machen wir uns doch den Nutzen der Erfahrungen aller klugen Reiterköpfe zu Nutze, und versuchen daraus eine Weiterentwicklung.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
LordFado

Beitrag von LordFado »

Headroom42 hat geschrieben: So gab es Briefe und z.T. auch Abhandlungen bis in die HdV12, die von "Liebe" zum Kamerad Pferd sprechen. Wo Soldaten geweint haben wie kleine Kinder wenn sie ihren Freund und Kameraden Pferd verloren. Solche liebe bringen die meisten heutigen Pferdebesitzer ihren Pferden gegenüber nicht auf.

... Es zu ignorieren und abzutun als "es war kein Spass", wobei dies nicht richtig ist,...
Punkt 1) ich glaube ganz im Gegenteil, dass heute mehr denn je sämtliche haustiere viel mehr "Kamerard", oft sogar Kind- oder Partnerersatz sind (für Erwachsene Halter), bei Jugendlichen bieten Pferde, die damit verbundene Routine, der Widerspruch, der nicht kommt und damit das immer-da-sein, zuhören etc, das auf das Pferd projeziert wird eine enorme Fläche für emotionale Bindung, die auch stattfindet. Mehr als früher, als die Pferde

2) Arbeitstiere waren. Das waren - zwar geschätzte - aber eben Arbeitsgeräte, denen darum wohl ganz anderes abverlangt wurde - dass das alles nur zum Nutzen und Wohlbefinden des Pferdes oder des Pferd-Reiter-Paars war, wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Dass sich aus dieser Nähe in schwierigen Zeiten auch "Beziehungen" entwickelt haben zwischen Soldaten und Pferden, ist wahrscheinlich - dennoch glaube ich nicht, dass das in einem maß war, wie es heute bei 99% der Pferdebesitzer in Westeuropa der Fall ist.
Wenn die Soldaten nebenher liefen, dann im Schritt, weil es im Trab nicht ging über längere Strecken und vermutlich auch weniger, um das Pferd zu "schonen", als vielmehr, weil Ihnen der Po wehtat und ihnen mal nach Beine vertreten war, beim stundenlangen Reiten ja kein Wunder. Drum macht das heute der Otto-Normal-Reiter nicht mehr, weil er eben gar nicht mehr stunden- tage- und wochenlang auf seinem Pferd rumsitzen muss, im gegenteil ist man als berufstätiger ja froh um jede Minute, die man dafür Zeit findet. .
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chica
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Beitrag von chica »

Danke für diesen Exkurs und damit bitte wieder zurück zum Thema: Schrittarbeit!
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

@Lilith: War bei uns genauso. Chefarzt der Klinik, wie auch Hufschmied rieten bei unserer Stute derzeit von Reiten mit mehr als Schritt ab - es sei denn, sie bietet es selbst an. Von daher verlaß ich mich lieber auf die ausführliche Diagnose meines TAs, als auf die alten Vorschriften - die natürlich in der Theorie immer sehr aufschlußreich sind, in der Praxis allerdings für meine Begriffe immer in einem anderen Kontext zur heutigen Zeit gesehen werden müssen. Da sehe ich das auch wie LordFado.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Die Soldaten stiegen bei längeren Ritten ab, wenn die Pferde verkrampften und Zeichen von Ermüdung zeigten. Es ging dabei um Remonten, die erst lernen mussten, wie man den Reiter richtig trägt. Das Absitzen sollte den sich verkrampfenden Rücken entlasten. Es ging nicht darum, keinen Schritt zu reiten.

Für mich ist Schritt die schonendste Gangart. Alles andere finde ich an den Haaren herbeigezogen. Zum einen ist - eben wegen der fehlenden Schwebephase - der "Aufprall" beim Auffußen geringer und damit schonender für Gelenke und Sehnen. Daher werden z.B "Sehnenpferde" lange geführt.

Außerdem ist die Belastung des Pferderückens im Schritt relativ gering. Es gibt wohl keine Gangart, die für den Reiter leichter zu sitzen ist. Und man kann bei der Schrittarbeit richtig Muskeln des Pferdes aufbauen. Eine Zeitlang habe ich mit meinen Pferde nur im Schritt gearbeitet, v.a. an der Versammlung (die im Schritt relativ leicht zu erreiten ist), und die hatten dadurch nackige Hinterteile.

Davon aber mal abgesehen würde ich das Pferd wohl nicht mehr reiten.

EDIT: Warum sollte der Pferderücken im Schritt nicht schwingen? :shock:
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Motte
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Beitrag von Motte »

Hmm.

Also - Schritt ist eigentlich die natürlichste Art der Fortbewegung eines Pferdes.
Auch Pferde in freier Wildbahn sind hauptsächlich im Schritt-Tempo unterwegs.
Wenn das nun so schädlich für das Pferd wäre, hätte die Natur das irgendwie blöde angelegt....

Zum Schrittreiten:
Ich bin mit meinem Pferd viel im Gelände und reite da auch sehr viel Schritt. Am langen Zügel. Resultat (von osteopathischer Seite und von tierärztlicher Seite bestätigt): mein Pferd hat eine gute Rückenmuskulatur.
Mein PFerd hat auch nen guten, fleissigen Schritt - vor allem tritt die auch energisch vorwärts.
Kann also so falsch nicht sein....
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Mo, 18. Apr 2011 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Ganz mal weg von den Diskussionen, ob Schritt schadet oder nicht.

Einer der wichtigsten Faktoren beim Reiten eines Pferdes mit Handicap ist die Psyche. Wenn sich das Pferd wohl fühlt und Freude an der Sache hat, trägt dies wesentlich zum Wohlbefinden und zum positiven Krankheitsverlauf bei.
Viele Grüße
Sabine
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Punkt 1) Finde ich jetzt doch arg verallgemeinernd. Klar gibt es solche Leute, aber ich denke, für den Großteil der aktiven Forenmitglieder wäre es eine Beleidigung ihnen solch falschverstandene Tierliebe zu unterstellen. Daher ist der Punkt hier völlig irrelevant.

Punkt 2) Mein erster Reitlehrer hat bei der Kavallerie der Wehrmacht gedient und der hat mir beigebracht, daß man auf längeren Ritten durchaus zwischendurch führt, da man dem Pferd Kräfte schonen will. Also durchaus pro Pferd, aber nicht, weil Schritt schädlich ist. Und vielleicht hat man das auch gemacht, weil es tatsächlich auch gut tut, auch einem längeren Ritt sich die Beine zu vertreten. Jeder der schon mal einen längeren Wanderritt gemacht hat, wird dies bestätigen können.

Bei ebendiesem besagtem Kavallieristen wurde übrigens immer die erste und letzte Meile im Schritt gegangen, egal ob in der Bahn oder beim Ausritt. Nach knackigen Ausritten ist man dafür auch abgestiegen, damit das Pferd trocken und mit ruhigem Atem im Stall ankkommt.

So und nun schon mal sorry fürs offtopic, auch ich würde es so halten, wie horsmän, und das Pferd je nach Tagesform bewegen und dafür sorgen, daß es sich selbst auch genug frei bewegt/bewegen kann. Evtl. auch als Handpferd mitnehmen, falls möglich.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
Motte
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Beitrag von Motte »

Gast -

was ich damit sagen wollte:

Reite ich ein Pferd im Gelände locker flockig im klar 4taktigem Schritt am langen Zügel, fängt auch der Rücken an zu arbeiten.
Zudem behält das Pferd dadurch seinen natürlichen "Vorwärtsdrang".
Wenn ich mein Pferd nun die ganze Zeit "am Band" habe und 2 Stunden lang gen "Versammlung" reite, verkrampft das arme Tier natürlich irgendwann.
Aber das macht man ja auch nicht. Ich jedenfalls nicht.
Dann geht nämlich auch ganz schnell das "vorwärts" flöten, und dann wird Schrittreiten für beide Seiten kontraproduktiv.

Du schreibst:
Die größten Probleme im Schritt fangen im Rücken an und übertragen sich, weil sich die Pferde anfangen fest zu machen, weiter auf die Sehnen, Bänder und Gelenke der Beine, da die Pferde versuchen dann darüber DAS Problem (der Reiter) im Rücken zu kompensieren.
Warum sollte sich das Pferd im Rücken fest machen, wenn ich ihm die Gelegenheit gebe, sich nach vorne zu dehnen und es einfach nach vorne schreiten lasse?

Zum Thema Belastung:
Ich erinnere mich, irgendwo/wann mal gelernt zu haben, dass im Schritt das 0,6 Fache des Körpergewichtes auf den Extremitäten lastet, im Trab das 1,0 Fache und im Galopp das 2Fache.
Von daher macht es schon Sinn, Sehnenpatienten etc erstmal im Schritt und möglichst geradeaus zu bewegen.
Trab und Galopp bringen durch die Vorwärtsbewegung Belastung weg vom Rücken (schwungvolle Gangar) und wenn das Pferd gut und richtig geritten ist, dann sind die Belastungen der Knochen gering, da es über den Sehnen und Muskelapparat federnd arbeitet.
Und genau das ist bei einem Sehnenpatienten eben kritisch.
Beschleunigung des Heilungsprozesse durch Stammzellentheraphie (Nebeneffekt: Die Sehne heilt voll aus), Aufabu im Aquatrainer.
Auch dabei wird dir jeder Arzt ne Heilungschance von allerhöchstens 50% zusagen können. Hab das gerade im Bekanntenkreis durch.

Die Pferde können nach 6-8 Wochen das erste Mal schon wieder im Trab geritten werden! Diese antiquierten Behandlungsmethoden sind also nicht wirklich nötig.
Das hat nix mit antiquiert zu tun - es ist einfach Fakt, dass eine Sehnenverletzung schlicht Zeit braucht, um auszuheilen. Und das hängt schlicht mit der Struktur von Sehnen zusammen.

Davon ganz ab geht es in diesem Thread um ein Arthrose Pferd. Und da ist - wie sabrell es schon schrieb - lockere, dem Bewegungsdrang und -vermögen angepasstes Ausreiten im Schritt mit Sicherheit nicht schädlich. Dressurmässiges Kreiseln auf dem Viereck würde ich da allerdings nicht unternehmen.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich habe heuet Pipi Langstrumpftag und mach es Euch mal leicht:

Jupp, auf der Langstrecke ist ständiger Schritt Gift fürs Pferd und seinen Rücken. Hier ist es sehr angebracht zum lockern aller Muskeln auch mal zu traben oder zu galoppieren und den REiterhintern mal aus dem Sattel zu lupfen.
Aber, liebe Kinder:
Es gibt nichts besseres zum antrainieren für Muskeln, Sehnen und Bänder, aber auch für die Ausdauer als Schritt.


Dummerweise gibt es eine erhebliche Menge an Reitkünstlern gibt, die es nicht drauf haben Schritt zu reiten.
Schritt ist Pipkram, "richtige" Arbeit macht man im Trab und die Tollen auch im Galopp. Das sind die gängigen Vorurteile. Wobei die meisten es einfach nur nicht drauf haben im Schritt reel um die Ecke zu kommen und auch eine guten Schritt nicht von einem schlechten Schritt unerscheiden können, wenn sie draufsitzen. Das Problem ist, das sich Reiter-/Sitzfehler ganz herrlich auf den Schritt auswirken und so kann man den Schritt dann auch wirklich schön ruinieren, wenn man im Schrit immer schön in der Ausbildung geschlampert hat. Thats life! :wink:
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

FoxOnTheRun hat geschrieben: Punkt 2) Mein erster Reitlehrer hat bei der Kavallerie der Wehrmacht gedient und der hat mir beigebracht, daß man auf längeren Ritten durchaus zwischendurch führt, da man dem Pferd Kräfte schonen will. Also durchaus pro Pferd, aber nicht, weil Schritt schädlich ist. Und vielleicht hat man das auch gemacht, weil es tatsächlich auch gut tut, auch einem längeren Ritt sich die Beine zu vertreten. Jeder der schon mal einen längeren Wanderritt gemacht hat, wird dies bestätigen können.

Bei ebendiesem besagtem Kavallieristen wurde übrigens immer die erste und letzte Meile im Schritt gegangen, egal ob in der Bahn oder beim Ausritt. Nach knackigen Ausritten ist man dafür auch abgestiegen, damit das Pferd trocken und mit ruhigem Atem im Stall ankkommt.
Das kenn ich auch so von Wanderreitern, dass die z.B. jede Stunde 10 Minuten führen. Das einzige Argument “gegen” den Schritt, das ich in dem Bereich schon gelesen habe, bezieht sich auf die Belastung des Rückens, wenn das Pferd voll beladen ist mit Packtaschen etc. Hier gibt es die Überlegung, dass ein schnelleres Tempo (häufiger traben) dazu führt, dass das Pferd die Last weniger lang tragen muss, weil es schneller am Ziel ankommt, wodurch die Wahrscheinlichkeit für einen Satteldruck kleiner wird. Aber dies bezieht sich wie gesagt auf gerittene Pferde mit Vollpackung, die tagelang unterwegs sind.

Ich habe noch in einem Buch zur amerikanischen Kavallerie (Lieutenant Jonathan Boniface: The Cavalry Horse and his Pack 1903, Nachdruck 2005) nachgeschaut, wie die das handhabte. Dort sollte alle Stunde eine Pause von 5 Minuten gemacht werden, die Gangarten waren Schritt und Trab. Auch hier findet sich das Argument, dass der Weg in zügigem Tempo hinter sich gebracht werden sollte, weil damit das Pferd die Last weniger lang auf dem Rücken trägt. Des weiteren besteht bei einem gemütlichen Schlurfen im Schritt die Gefahr, dass die Soldaten es sich im Sattel allzu bequem machen, und dadurch den Rücken der Pferde unnötig belasten.

Für Leute, die gerne von der guten alten Zeit schwärmen, hier noch einige Links zum “Kamerad Pferd”:
http://www.zweiter-weltkrieg-lexikon.de ... macht.html
http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichk ... 13.html.de
http://miami.uni-muenster.de/servlets/D ... echnik.pdf
http://www.kerstinullrich.de/Fam2-Krieg ... komp3.html

Tanja Xezal
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
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