Schlechtes Reiten - eingreifen?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Schlechtes Reiten - eingreifen?
Ich bin neu hier und hoffe ich poste das hier jetzt nicht im falschen Forum? Ansonsten bitte verschieben =)
Folgendes Problem:
Wir haben privat einen kleinen Reitstall mit Reitplatz für unsere Pferde. Bisher waren wir dort so ziemlich für uns allein und haben auch einen Reitlehrer der alle 3 Wochen kommt. Wir reiten unsere Pferde klassisch. Ich sage ungern "Ich reite nach Philippe karl", weil ich finde man sollte einfach korrekt Reiten und selber fühlen lernen und dann entscheiden womit man am besten (für Pferd und Reiter) weiterkommt...aber PK trifft es wohl am ehesten.
Auf jeden Fall haben jetzt Bekannte aus dem nächsten Dorf ihrer kleinen Tochter ein Pferd gekauft, anscheinend ausgebildet bis M. Jeden Mittwoch dürfen nun Mutter und Tochter auf unseren Reitplatz, um mit dem Pferd zu "arbeiten". Leider haben beide keine Reiterfahrung außer ein paar Stunden in Reit- und Fahrverein und einigen Kursen.
Nun das Problem: Weil ihnen beim Kauf gesagt wurde, dass das Pferd Seitengänge kann muss es jetzt permanent Seitengänge machen (Mann kann trotz größter Mühe nicht erkennen um was für eine Lektion es sich handeln soll). Total verzogen mit Sporen oder Gerte nachgeholfen ohne Sinn und Verstand.
Wenn es mal keine Seitengänge machen muss, muss es Galoppieren, was aufgrund des klemmigen Sitzes und der totalen Versannung meist nur einige Sprünge klappt. Deswegen jetzt auch Sporen...
...mit anderen Worten...sie haben keinerlei Verständnis dafür was Reiten eigentlich ist. Kürzlich meinten sie zu mir, sie hätten jetzt rausgefunden, dass richtig Reiten einem den Schweiß auf die Stirn treibt =/
Vorsichtige Ratschläge von mir werden ignoriert und nachfragen tun sie nicht. Ich habe mehrere Anläufe unternommen um mal zu erklären wozu Seitengänge gedacht sind und was für unterschiedliche Seitengänge es gibt, aber keiner hört mir zu. Ich habe versucht anzumerken dass ein ständig wirbelnder Schweif auf Verspannung hindeutet. Sie sind der Meinung, dass sie trozt der wenigen Reiterfahrung ganz gut Reiten. Vorallem die Mutter hält ihr Kind für ein Naturtalent!
Jetzt ist die Frage...wie reagieren?! Natürlich hat in Deutschland (traurigerweise) jeder das Recht mit seinem "Eigentum" zu tun was er will und ich will ihnen ja auch keine Vorschriften machen, sondern sie vorsichtig auf einige Dinge hinweisen. Leider klappt das offensichtlich nicht =/
Wenn ich dirket wäre, müsste ich beleidigend werden und sie würden wahrscheinlich nicht mehr kommen und das Pferd wäre ganz "verloren".
Habe schon überlegt ob ich sie mal zu einer Reitstunde bei unserem Reitleher überreden könnte, aber das würde heißen erstmal absteigen, Bodenarbeit machen und dann erst mal am Sitz arbeiten. Also keine Seitengänge und schon gar kein Galopp. Auf mich hören sie gar nicht, da ich nichts spektakuläres vorzuweisen habe.
Was würdet ihr machen?
Ich weiss ja, dass man sich sowas in dem durchschnittlichen Reitstall ständig mit ansehen muss...aber ich bins halt nicht gewöhnt und schon gar nicht im eigenen Stall =/
Folgendes Problem:
Wir haben privat einen kleinen Reitstall mit Reitplatz für unsere Pferde. Bisher waren wir dort so ziemlich für uns allein und haben auch einen Reitlehrer der alle 3 Wochen kommt. Wir reiten unsere Pferde klassisch. Ich sage ungern "Ich reite nach Philippe karl", weil ich finde man sollte einfach korrekt Reiten und selber fühlen lernen und dann entscheiden womit man am besten (für Pferd und Reiter) weiterkommt...aber PK trifft es wohl am ehesten.
Auf jeden Fall haben jetzt Bekannte aus dem nächsten Dorf ihrer kleinen Tochter ein Pferd gekauft, anscheinend ausgebildet bis M. Jeden Mittwoch dürfen nun Mutter und Tochter auf unseren Reitplatz, um mit dem Pferd zu "arbeiten". Leider haben beide keine Reiterfahrung außer ein paar Stunden in Reit- und Fahrverein und einigen Kursen.
Nun das Problem: Weil ihnen beim Kauf gesagt wurde, dass das Pferd Seitengänge kann muss es jetzt permanent Seitengänge machen (Mann kann trotz größter Mühe nicht erkennen um was für eine Lektion es sich handeln soll). Total verzogen mit Sporen oder Gerte nachgeholfen ohne Sinn und Verstand.
Wenn es mal keine Seitengänge machen muss, muss es Galoppieren, was aufgrund des klemmigen Sitzes und der totalen Versannung meist nur einige Sprünge klappt. Deswegen jetzt auch Sporen...
...mit anderen Worten...sie haben keinerlei Verständnis dafür was Reiten eigentlich ist. Kürzlich meinten sie zu mir, sie hätten jetzt rausgefunden, dass richtig Reiten einem den Schweiß auf die Stirn treibt =/
Vorsichtige Ratschläge von mir werden ignoriert und nachfragen tun sie nicht. Ich habe mehrere Anläufe unternommen um mal zu erklären wozu Seitengänge gedacht sind und was für unterschiedliche Seitengänge es gibt, aber keiner hört mir zu. Ich habe versucht anzumerken dass ein ständig wirbelnder Schweif auf Verspannung hindeutet. Sie sind der Meinung, dass sie trozt der wenigen Reiterfahrung ganz gut Reiten. Vorallem die Mutter hält ihr Kind für ein Naturtalent!
Jetzt ist die Frage...wie reagieren?! Natürlich hat in Deutschland (traurigerweise) jeder das Recht mit seinem "Eigentum" zu tun was er will und ich will ihnen ja auch keine Vorschriften machen, sondern sie vorsichtig auf einige Dinge hinweisen. Leider klappt das offensichtlich nicht =/
Wenn ich dirket wäre, müsste ich beleidigend werden und sie würden wahrscheinlich nicht mehr kommen und das Pferd wäre ganz "verloren".
Habe schon überlegt ob ich sie mal zu einer Reitstunde bei unserem Reitleher überreden könnte, aber das würde heißen erstmal absteigen, Bodenarbeit machen und dann erst mal am Sitz arbeiten. Also keine Seitengänge und schon gar kein Galopp. Auf mich hören sie gar nicht, da ich nichts spektakuläres vorzuweisen habe.
Was würdet ihr machen?
Ich weiss ja, dass man sich sowas in dem durchschnittlichen Reitstall ständig mit ansehen muss...aber ich bins halt nicht gewöhnt und schon gar nicht im eigenen Stall =/
Ich würd zu gar nicht "überreden" oder ungefragt Ratschläge geben . Ich denke wenn sie die annehmen könnten/wollten, wärs schon passiert. Jetzt haben die bestimmt sowieso schon auf Durchzug/Abwehr geschaltet
Wenn dann würd ich irgendwas von mir selbst erzählen, dass ich das und das im Unterricht gelernt habe und wieviel Spaß der Unterricht macht und wie locker das Pferd seitdem ist, oder so.... Und wenn das irgendein Interesse weckt, sie in den Unterricht einfach mal einladen. Allerdings ist die Chance dass das klappt, jetzt wahrscheinlich auch schon nicht mehr gegeben, ehrlichgesagt.
Wenn dann würd ich irgendwas von mir selbst erzählen, dass ich das und das im Unterricht gelernt habe und wieviel Spaß der Unterricht macht und wie locker das Pferd seitdem ist, oder so.... Und wenn das irgendein Interesse weckt, sie in den Unterricht einfach mal einladen. Allerdings ist die Chance dass das klappt, jetzt wahrscheinlich auch schon nicht mehr gegeben, ehrlichgesagt.
Ich würde es so machen wie lalala. Einfach weil ich schon zu oft erlebt habe dass gerade solche Leute total resistent sind ud man sich daran die Zähne ausbeisst. Kostet nur Nerven aber ändert in der Regel nix.
Ich werde auf meine Reitplatz aus diesem Grund auch niemanden lassen den ich nicht seit Jahren kenne und wo ich weiss das ich mir das angucken kann...
Ich werde auf meine Reitplatz aus diesem Grund auch niemanden lassen den ich nicht seit Jahren kenne und wo ich weiss das ich mir das angucken kann...
Liebe Grüße, Julia
- Finchen
- User
- Beiträge: 8526
- Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
- Wohnort: im Norden zwischen HB und HH
Meine Reihenfolge wäre
1. ansprechen, versuchen, vorschlagen etc.
und wenn das nicht fruchtet
2. Platznutzung nicht mehr erlauben, damit du dich nicht permanent drüber ärgern mußt.
Letzteres ist für mich auch Grund doch anzusprechen.
Schwierig, ich persönlich habe nicht grade die größte Portion Diplomatie in manchen Dingen abbekommen und schon mit einigen "Hinweisen" an Reiter oder auch Hundehalter eher wenig Erfolg gehabt. Aber man ist ja lernfähig, also schmeiße ich inzwischen je nach Typ Mensch den ich anspreche die passende Argumentationsserie und Tonlage rein, dann läßt sich doch öfter als zuvor gedacht ein Mensch mal erreichen und ist bereit zuzuhören.
Vorschlag:
sehr höflich und frei von Vorwürfen (auch wenn die noch so gerechtfertigt sind) ansprechen, dass aus zB gesundheitlichen Gründen die akt. Reiterei nicht gut fürs Pony ist, dazu dieses auch nicht sehr zufrieden ist. Direkt erklären, dass das Mädchen sicher mehr Spaß hätte, wenn es ein für das Pony leichterer Weg wäre, somit beiden das ganze dann besser gefallen würde.
Grade junge Mädchen lassen sich mitunter erreichen, wenn man auf die Schiene "sehr nettes Pony, ist ja nicht böse, aber wenn es ihm zwackt, dann ist das nicht schön" bewegen, wollen ja nicht, dass es dem Pferd nicht gut geht.
Wenn überhaupt kann man vermutlich wirklich nur über ganz höflich-sachliche Erklärung ein Bewußtsein dafür wecken.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es unglaublich gut tut wenn man mal "erfolgreich" mit angebrachter Kritik ist, die Menschen sich dann Gedanken machen und man so ein klein wenig helfen konnte! Es lohnt sich allemal es zu versuchen - meine Meinung!
Ich wünsche dir gute Nerven, die richtige Wortwahl und vor allem "Erfolg" bei dem Vorhaben - wenn du ihr Denken ein wenig beeinflussen kannst, Bewußtsein für pferdeschonendes Reiten wecken und damit Verbesserung fürs Pony (und die Reiterin) erwirkst, dann war das mal wieder "eine gute Tat".
Zu verlieren hast du nichts - denn wenn du nichts erreichst, bleibt es beim Pony leider wie gehabt, du kannst aber die Konsequenz ziehen und sie von deinem Platz verbannen.
Viel Glück beim Vorhaben!
1. ansprechen, versuchen, vorschlagen etc.
und wenn das nicht fruchtet
2. Platznutzung nicht mehr erlauben, damit du dich nicht permanent drüber ärgern mußt.
Letzteres ist für mich auch Grund doch anzusprechen.
Schwierig, ich persönlich habe nicht grade die größte Portion Diplomatie in manchen Dingen abbekommen und schon mit einigen "Hinweisen" an Reiter oder auch Hundehalter eher wenig Erfolg gehabt. Aber man ist ja lernfähig, also schmeiße ich inzwischen je nach Typ Mensch den ich anspreche die passende Argumentationsserie und Tonlage rein, dann läßt sich doch öfter als zuvor gedacht ein Mensch mal erreichen und ist bereit zuzuhören.
Vorschlag:
sehr höflich und frei von Vorwürfen (auch wenn die noch so gerechtfertigt sind) ansprechen, dass aus zB gesundheitlichen Gründen die akt. Reiterei nicht gut fürs Pony ist, dazu dieses auch nicht sehr zufrieden ist. Direkt erklären, dass das Mädchen sicher mehr Spaß hätte, wenn es ein für das Pony leichterer Weg wäre, somit beiden das ganze dann besser gefallen würde.
Grade junge Mädchen lassen sich mitunter erreichen, wenn man auf die Schiene "sehr nettes Pony, ist ja nicht böse, aber wenn es ihm zwackt, dann ist das nicht schön" bewegen, wollen ja nicht, dass es dem Pferd nicht gut geht.
Wenn überhaupt kann man vermutlich wirklich nur über ganz höflich-sachliche Erklärung ein Bewußtsein dafür wecken.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es unglaublich gut tut wenn man mal "erfolgreich" mit angebrachter Kritik ist, die Menschen sich dann Gedanken machen und man so ein klein wenig helfen konnte! Es lohnt sich allemal es zu versuchen - meine Meinung!

Ich wünsche dir gute Nerven, die richtige Wortwahl und vor allem "Erfolg" bei dem Vorhaben - wenn du ihr Denken ein wenig beeinflussen kannst, Bewußtsein für pferdeschonendes Reiten wecken und damit Verbesserung fürs Pony (und die Reiterin) erwirkst, dann war das mal wieder "eine gute Tat".
Zu verlieren hast du nichts - denn wenn du nichts erreichst, bleibt es beim Pony leider wie gehabt, du kannst aber die Konsequenz ziehen und sie von deinem Platz verbannen.
Viel Glück beim Vorhaben!
ja, stimme Lalala und Julia vollumfänglich zu! auf meinen Reitplatz kommt keiner, der nicht zumindest den Willen hat, dazuzulernen und an sich und seinen Reitkünsten zu arbeiten. Bei mehr oder weniger tierschutzrelevanten Handlungen -und so sehe ich das beschrieben Gereit- gibt's kurz und schmerzlos sofortigen Platzverweis und Hausverbot. Das Missionieren habe ich leider aufgegeben.
- Finchen
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Ich kann euch alle sehr gut verstehen - aber die Hoffnung stirbt zuletzt.charona hat geschrieben: Das Missionieren habe ich leider aufgegeben.

Aber klar, viel Murksen und Mund fusselig reden macht keinen Sinn, wenn man auf taube Ohren stößt, dann konsequent aus dem Blickfeld entfernen!
<--- ist für einen Versuch - dem Pony zuliebe.

- Finchen
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Hast du das Eingangspost gelesen?emproada hat geschrieben:@Finchen: aber wo fängt schlechtes Reiten an und liegt das auch nicht sehr im Auge des Betrachters? Einfach mal überlegen, ob man selbst von allen möglichen Leuten angequatscht werden möchte wenn es mal nicht lehrbuchmäßig läuft!
In dem Fall geht es ja klar drum, dass die TE es auf IHRER Anlage billigt - oder eben nicht. Da steht es ihr meiner Meinung nach zu über das wie zu urteilen - und nach geringfügigen Abweichungen von pferdeschonendem Reiten klingt es nicht grade

Ich würde es ähnlich machen und ganz offen und ehrlich sagen, warum ich von dieser "Arbeit" nichts halte - ohne das gleich als Streit zu verpacken. Einfach mal die eigene, ehrliche Meinung äußern. Wenn dann allerdings nichts ankommt, würd ich mir das auf dem eigenen Reitplatz auch nicht länger anschauen und die Nutzung untersagen.
- Finchen
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editiert weil Phanja in der Zwischenzeit geschrieben hat:
Das richtete sich an Emproada... Übrigens, die TE fragt ja nicht nach Meinungen, weil sie die positive/milde Form von "Missionieren" ganz und gar ausschließt, denn dann wäre die Frage ja überflüssig.
Wieso so negativ "missionieren"? Wie ich schrieb gibt es ja durchaus Situationen wo Leute ohne es zu wissen ganz gegen ihren eigentlichen Wunsch für das Pferd negativ handeln. Ich kann doch nicht pauschal jedem schlechtes unterstellen sondern darf doch davon ausgehen, dass jemand gerne bereit ist zu überlegen, wenn er erstmal erfährt, dass es nicht optimal ist, was er macht.
Ich hatte ja von einem Versuch geschrieben, drauf aufmerksam machen, und wenn es nichts bringt trennen.
Du hast jetzt grade mal das gegenteilige Extrem geschildert.
Das richtete sich an Emproada... Übrigens, die TE fragt ja nicht nach Meinungen, weil sie die positive/milde Form von "Missionieren" ganz und gar ausschließt, denn dann wäre die Frage ja überflüssig.

Wieso so negativ "missionieren"? Wie ich schrieb gibt es ja durchaus Situationen wo Leute ohne es zu wissen ganz gegen ihren eigentlichen Wunsch für das Pferd negativ handeln. Ich kann doch nicht pauschal jedem schlechtes unterstellen sondern darf doch davon ausgehen, dass jemand gerne bereit ist zu überlegen, wenn er erstmal erfährt, dass es nicht optimal ist, was er macht.
Ich hatte ja von einem Versuch geschrieben, drauf aufmerksam machen, und wenn es nichts bringt trennen.
Du hast jetzt grade mal das gegenteilige Extrem geschildert.