Augenschmaus-Ritte
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ich sagte, dies Pferd ist nah an einer Laufmaus. D.h. es hat (oft bei span. Pferden) nicht den großen Grundtrab, sondern eher wenig natürlichen Raumgriff und Kadenz und neigt zum trampeln. Das ist halt so bei vielen Spaniern (Ausnahmen bestätigen die Regel), das ist eine andere Zucht, keine Schande. Solch einen Trab zu kultivieren ist besonders schwierig und bringt kein Ergebnis, was "Schwung"-verwöhnte Warmblut-Reiter befriedigen könnte. Allzu viel anders wird der Grundtrab m.E. bei diesem Pferd nicht werden. Warum auch, er ist doch korrekt? Mag sein, dass man den Trab quasi schon ein wenig Kadenz aus der Passage hinzufügen kann, aber er wird innerhalb seiner natürlichen Grenzen bleiben, wie bei jedem Pferd. Nur sind halt hier die nat. Grenzen anders. Dennoch und gerade deswegen, weil man nicht versucht spannig künstlichen Showtrab zu erzeugen, ist es doch gutes Reiten!
Zuletzt geändert von horsman am Do, 30. Jun 2011 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
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- Finchen
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horsi, ich bin weder durch Warmblüter noch durch besonders schwungvolle Gänge verwöhnt - bitte weniger pauschale Vorurteile!
editiert, weil ich hier natürlich Emproada meine, nicht padruga! Emproada ist meines Wissens auch eher nicht Warmblutschwung gewöhnt!
Und erneut: ob dass das Ende ist, oder doch sich Jens Aussage bewahrheiten wird, dass womöglich der Trainingsstand nach Krankheit noch weiteres Potenzial offenbart, das wird sich zeigen.
editiert, weil ich hier natürlich Emproada meine, nicht padruga! Emproada ist meines Wissens auch eher nicht Warmblutschwung gewöhnt!
Und erneut: ob dass das Ende ist, oder doch sich Jens Aussage bewahrheiten wird, dass womöglich der Trainingsstand nach Krankheit noch weiteres Potenzial offenbart, das wird sich zeigen.
Zuletzt geändert von Finchen am Do, 30. Jun 2011 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
Da muss ich Horsmän ausnahmsweisehorsmän hat geschrieben:ich sagte, dies Pferd ist nah an einer Laufmaus. D.h. es hat (oft bei span. Pferden) nicht den großen Grundtrab, sondern eher wenig natürlichen Raumgriff und Kadenz und neigt zum trampeln. Das ist halt so bei vielen Spaniern (Ausnahmen bestätigen die Regel)


„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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...Gerade auf dem Video halte ich das gewählte Trabtempo im Hinblick auf die gut erhaltene Losgelassenheit und die Übergänge als sehr gut gewählt.
Nachtrag/Änderung: Hast recht, Finchen, ich meine auch nicht das Trabtempo, sondern die Art des Trabes.
Nachtrag/Änderung: Hast recht, Finchen, ich meine auch nicht das Trabtempo, sondern die Art des Trabes.
Zuletzt geändert von padruga am Do, 30. Jun 2011 20:19, insgesamt 3-mal geändert.
Eben. Und man sieht hier mE sehr gut, wie man Pferde mit solchen (kleinen) Gängen arbeiten kann und wie das gute Ergebnis dann aus sieht. Die Arbeit solcher Pferde ist sehr diffizil, insbesondere, wenn man falsche Ziele (großer Vorwärtstrab) vor Augen hat, weil das bißchen Bewegung bei solchen Pferden sehr schnell völlig dahin ist, wie Cubano auch schon beschrieben hat.
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Es sprach doch niemand von großem Vorwärtstrab oder Totilas oder Ähnlichem, diese blöde Schwarzweißmalerei geht mir echt auf den Keks. Zumal ich vermutlich schon deutlich mehr Iberer gesehen und geritten und über längere Zeit in ihrer Entwicklung verfolgt habe als du, Horsmän, und daher viel eher von deren Grundvoraussetzungen her schaue als von den ständig erwähnten Mega-Warmblütern.
DIESES Pferd bewegt sich etwas bleiern, aber wenn es, wie Jen sagt, länger aus dem Training war, ist das absolut kein Wunder, das erklärt auch das schwammige Aussehen, und für ein behutsames Wiederanfangen finde ich das Video richtig gut.
DIESES Pferd bewegt sich etwas bleiern, aber wenn es, wie Jen sagt, länger aus dem Training war, ist das absolut kein Wunder, das erklärt auch das schwammige Aussehen, und für ein behutsames Wiederanfangen finde ich das Video richtig gut.
- Finchen
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Danke Rapunzel!
@horseman:
von "großem Vorwärtstrab" sprach ich nie
@Motte:
von Sport-Pferden als Vergleich war auch nie die Rede - aber interessant, auch du "weißt", dass das Pferd seinen Möglichkeiten entsprechend gearbeitet wird? Spannend, wie wir das anhand eines Videos erkennen sollen, wenn das Pferd nicht live bekannt ist. Vielleicht ist es so, vielleicht aber hat es wirklich auf dem Video noch etwas "müde Füße".
@padruga:
"Gerade auf dem Video halte ich das gewählte Trabtempo" - sollte hier irgendwo was am Tempo kritisiert worden sein, dann habe ich es überlesen. Ich finde das Tempo äußerst angemessen.
@cubano:
du schreibst "wahrscheinlich" - und das trifft den Nagel auf den Kopf, denn wir alle können nur mutmaßen, außer vielleicht Jen, die mehr über das Pferd zu wissen scheint.
Vorwärts sehe ich gar nicht zu wenig, aber im Trab SCHEINT es mir, als kämen die Hinterfüß nicht optimal vom Boden weg - "bleiern" hat es Rapunzel genannt, und das trifft meinen Eindruck recht gut. Pi und Pa zeigen, dass die HH mehr Elan zeigen kann, daher ist MEIN EINDRUCK, dass dies im Trab auch noch ein wenig weniger als "üblich" (auf das Pferd bezogen) ist.
@horseman:
von "großem Vorwärtstrab" sprach ich nie
@Motte:
von Sport-Pferden als Vergleich war auch nie die Rede - aber interessant, auch du "weißt", dass das Pferd seinen Möglichkeiten entsprechend gearbeitet wird? Spannend, wie wir das anhand eines Videos erkennen sollen, wenn das Pferd nicht live bekannt ist. Vielleicht ist es so, vielleicht aber hat es wirklich auf dem Video noch etwas "müde Füße".
@padruga:
"Gerade auf dem Video halte ich das gewählte Trabtempo" - sollte hier irgendwo was am Tempo kritisiert worden sein, dann habe ich es überlesen. Ich finde das Tempo äußerst angemessen.

@cubano:
du schreibst "wahrscheinlich" - und das trifft den Nagel auf den Kopf, denn wir alle können nur mutmaßen, außer vielleicht Jen, die mehr über das Pferd zu wissen scheint.
Vorwärts sehe ich gar nicht zu wenig, aber im Trab SCHEINT es mir, als kämen die Hinterfüß nicht optimal vom Boden weg - "bleiern" hat es Rapunzel genannt, und das trifft meinen Eindruck recht gut. Pi und Pa zeigen, dass die HH mehr Elan zeigen kann, daher ist MEIN EINDRUCK, dass dies im Trab auch noch ein wenig weniger als "üblich" (auf das Pferd bezogen) ist.
OK, auffallend ist tatsächlich der Unterschied der schönen durchaus "großen" Kadenz in Piaffe und Passage und der eher "kleinen" Kadenz im Trab. Da könnte man vermuten, dass der Trab sich noch etwas positiv entwickeln wird (mE jedoch nicht wirklich viel).
Wenn man aber jetzt ran geht wie bspw. MR und viele andere FN- Turniergrößen es auf ihren Pferden vor machen, nämlich mit strammerer Anlehnung gegen die Hand gespannt und mehr "go", dann geht der Schuss mE nach hinten los. Ohnehin halte ich dies auf allen Pferden für falsch, nur eben bringt dies beim gangstarken Warmblut einen gewissen Show-Effekt der anscheinend heute gesucht wird (natürlich nicht hier im Klassik-Forum
).
Wenn man aber jetzt ran geht wie bspw. MR und viele andere FN- Turniergrößen es auf ihren Pferden vor machen, nämlich mit strammerer Anlehnung gegen die Hand gespannt und mehr "go", dann geht der Schuss mE nach hinten los. Ohnehin halte ich dies auf allen Pferden für falsch, nur eben bringt dies beim gangstarken Warmblut einen gewissen Show-Effekt der anscheinend heute gesucht wird (natürlich nicht hier im Klassik-Forum

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Claro, sonst müsste ich das Pferd sehen. Aber generell ist ein Grundtrab keine Versammlung, deshalb muss in AT un PI/PA die Hinterhandaktivität ja auch nicht genau die gleiche sein. Vor allem, weil im AT ja noch der Schub eine vermehrte Rolle spielt, in der Versammlung aber vermehrt die Tragkraft.Finchen hat geschrieben: @cubano:
du schreibst "wahrscheinlich" - und das trifft den Nagel auf den Kopf, denn wir alle können nur mutmaßen, außer vielleicht Jen, die mehr über das Pferd zu wissen scheint.
Vorwärts sehe ich gar nicht zu wenig, aber im Trab SCHEINT es mir, als kämen die Hinterfüß nicht optimal vom Boden weg - "bleiern" hat es Rapunzel genannt, und das trifft meinen Eindruck recht gut. Pi und Pa zeigen, dass die HH mehr Elan zeigen kann, daher ist MEIN EINDRUCK, dass dies im Trab auch noch ein wenig weniger als "üblich" (auf das Pferd bezogen) ist.
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Ich finde die Diskussion bewegt sich wieder mal auf einer sehr theoretischen Ebene. In der Praxis muss man doch relativieren. Es ist doch gerade das eine Qualität dieses Reiters, dass er genau spürt, was in dem Moment drin liegt, um die Losgelassenheit zu erhalten und das Pferd angemessen zu arbeiten. Klar, Hintergrundwissen ist immer hilfreich bei der Beurteilung. Das gilt doch für alle anderen Pferd-Reiter-Paare auch. Für mich ist deshalb bei einer Betrachtung eines Ritts nicht nur der aktuelle Moment wichtig, sondern auch der Weg dahin. Ich bin ja auch kein Richter, der Noten für eine Vorstellung gibt. Der Reiter hat übrigens auch ganggewaltige Warmblüter und ist einer der wenigen, der wirklich gut auf beide Pferdetypen eingehen kann. Und ja, es würde sicher etwas mehr drin liegen, wenn das Pferd wieder auftrainiert ist. Es ist immerhin ein GP-Turnierpferd und startet auch gegen WB. Nur ist eben der Gesundheitszustand momentan immer noch der limitierende Faktor. Da macht es auch keinen Sinn an der grösstmöglichen Leistungsgrenze zu arbeiten.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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- Wohnort: LK Weilheim
Danke Jen, für die Hintergrund-Information.
Das relativiert in meinen Augen einige Aussagen - meine eigenen miteingeschlossen - die hier getroffen wurden.
Vor diesem Hintergrund finde ich es umso bemerkenswerter, wie DdW das Pferd arbeitet und wie gut Pi/Pa gelingen. Alles andere kann man doch nur beurteilen, wenn das Pferd seine volle Leistungsfähigkeit besitzt.
Das relativiert in meinen Augen einige Aussagen - meine eigenen miteingeschlossen - die hier getroffen wurden.
Vor diesem Hintergrund finde ich es umso bemerkenswerter, wie DdW das Pferd arbeitet und wie gut Pi/Pa gelingen. Alles andere kann man doch nur beurteilen, wenn das Pferd seine volle Leistungsfähigkeit besitzt.
Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.
(Stanislaw Jerzy Lec )
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