Spannend: Meines ist anfangs sofort stehen geblieben, wenn ich nach vorne kippte. Ich neige dazu, mit dem Oberkörper nach vorne zu fallen, besonders wenn ich unsicher werde. Rosana hat mir das zuverlässig abgewöhnt Sie erzieht einen absolut zu einem aufgerichteten, ausbalancierten Sitz, weil sie auf jede Abweichung sofort reagiert.
Ui ja, so einen Kandidaten habe ich auch zuhause. Der bleibt sofort stehen, wenn man sich auch nur minimal nach vorne lehnt (ohne gleichzeitig zu treiben). Das hat er beim Anreiten schon so gemacht (im Gegensatz zu meinen Anderen). Als ob der Stecker aus der Steckdose gezogen wird: Ein sekundenschneller Stop aus jeder Gangart, wenn man nicht wirklich gerade sitzt. Der erzieht einen wirklich sehr gut zum konzentrierten Sitz! Vielleicht genießt er auch einfach nur diese gelegentlich dann erfolgenden innigen Halsumarmung
wenn ich im leichten Sitz bin lehne ich mich nirgends hin sondern richte mich ein wenig mehr auf.
Wenn dies nicht reicht kommt noch die Stimme zu Hilfe da dies meiner Meinung nach die beste Kommunikation mit einem Jungpferd darstellt um ihm behilflich zu sein.
Irgendwohin zu lehnen sehe ich in der Regel als sehr Kontraproduktiv an als Aktive Hilfe, ausser das Pferd verliert das Gleichgewicht und der Mensch muss ausgleichen.
Zum Durchparieren, je weiter ein Pferd ausgebildet ist desto weniger wirke ich bremsend mit dem Becken, vor Übergängen wird eine versammelnde Hilfe gegeben wo die Knie/Oberschenkel eine Rolle spielen und dann nur noch als Letzen Kick das Becken.
Irreführend finde ich Kreuz anspannen denn was man anspannt sind eigentlich vor allem die Bauchmuskeln die das Becken abkippen. Durch diese Kontraktion wird automatisch ein wenig das Gefühl vom auf dem WC Sitzen hergestellt im unteren Muskelbereich.. ich glaub sally swift hat dies ganz schön erklärt..
Also, ich atme eigentlich nur tief aus und achte darauf meinen Rücken ganz entspannt lang und breit in der Aufrichtung zu behalten (egal ob beim leichten Sitz oder im Belastungssitz). Der Knackpunkt ist der eigene Nacken und die Kopfbalance (freier Blick!), denn dies beeinflusst die gesamte restliche Koordination im Körper. Das reicht bei den meisten Pferden gut aus, um durchzuparieren und blockiert den Übergang auch nicht. Becken kippen/anspannen/anziehen etc. hat für mich immer etwas blockierendes, wodurch die Gefahr ist, dass die Übergänge nicht fliessend, sondern abrupt werden und eher auf die Vorhand fallen. Für einen anspruchsvolleren Übergang wie Galopp Schritt oder Galopp Halt oder Trab Halt, nehme ich zusätzlich etwas meinen Schwerpunkt zurück. Etwa so, wie wenn ich im "Reiterstand" am Boden stehend mein ganzes Gewicht leicht mehr auf die Fersen verlagere. Das geschieht ohne im Oberkörper/Brustkorb aktives nach hinten zu lehnen, denn dabei bricht man meist im Kreuz ab oder gar mehr "einzusitzen". Ganz wichtig, der Rücken muss eine Einheit bleiben. es ist nur eine kleine Verlagerung des Gesamten Körpers. Das reicht übrigens auch für das Rückwärtsrichtens aus.
Liebe Grüesslis, Jen
*** Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa