
Wir haben inzwischen den dritten Bearbeitungstermin nach NHC absolviert. Beim ersten Mal war die Hufsohle von der vorherigen Bearbeitung so ausgedünnt, dass das Pony mit Lederhautreizungen auf beiden Vorderhufen zu kämpfen hatte und selbst auf weichem Boden nur noch ungern laufen mochte. Daher wurde nur eine kleine Mustang-Roll angelegt, die aber eine deutliche Erleichterung für's Pferd brachte. Beim zweiten Termin war die Fühligkeit auf hartem und gleichzeitig unebenem immer noch deutlich spürbar. Daher wurden nur Taschen am Strahl entfernt und die Trachten etwas gekürzt. Beim dritten Termin hatten sich die Hufe so weit stabilisiert, dass die Trachten an allen Hufen weiter gekürzt werden konnten und der Tragrandüberstand auf Sohlenniveau eingeebnet wurde.
Insgesamt machen die Hufe wieder einen deutlich kompakteren, stabileren und leistungsfähigeren Eindruck. Die vorher gezerrte weiße Linie (vor allem an den Vorderhufen) ist wieder schmaler geworden. Allerdings bilden sich noch recht viele Hornwülste, was mir gefühlsmäßig sagt, dass die Hufe noch nicht wieder im Gleichgewicht sind. Auffällig ist, dass die Hornzubildungen vor allem die Hinterhufe betreffen, die von der vorherigen Bearbeitung vermeintlich weniger in Mitleidenschaft gezogen wurden. Andererseits habe ich das Pony in der Zeit der NHC-Bearbeitung auch wieder auftrainiert und konnte regelmäßig arbeiten. Vielleicht kommt daher die Hinterhand jetzt auch vermehrt zum Tragen, was die Hufe wiederum anders beansprucht.
Mein Fazit der vergangenen drei Monate fällt auf jeden Fall positiv aus. Die Hufe sind zunehmend funktionell und erfüllen wieder ihre Aufgaben. Ob wir an den grundlegenden Problemen von verbogenen Wänden und nicht spuriger Fußung etwas ändern können, wird die Zeit zeigen.
Eine Sache, an der ich ein verbessertes Wohlbefinden des Pferdes festmachen kann, ist übrigens schon passiert: wenn man den Zausel anhalten lässt, setzt er die Beine jetzt wieder senkrecht zum Boden. Vorher stand die Vorhand deutlich rückständig und die Hinterhand vorständig. Außerdem waren riesige Muskelberge zwischen der Schulter und dem Ansatz der Vorderbeine erkennbar, vermutlich um die beschriebene Schonhaltung zu unterstützen. Diese 'Beulen' haben sich inzwischen fast vollständig zurückgebildet.