Was die Unaufmerksamkeit angeht: Wenn es nur Unaufmerksamkeit wäre (mal hier hin dahin glotzen, "ach du wolltest was von mir?"...), dann würde ich Dir auch zustimmen. Sein Verhalten geht meines Erachtens aber weit darüber hinaus und lässt sich auch nicht vom "austicken" so einfach trennen: Er hat richtig "Streß" (hart angespannte Muskeln, erhobener Kopf, Explosionen wegen Kleinigkeiten), wenn er in der Arbeitseinheit bei mir stehen soll, ist hektisch. Egal, ob wir gerade angefangen haben oder ob gerade eine halbe Stunde gearbeitet hat. Schicke ich ihn weg (im Schritt) auf ganze Bahn oder Zirkel habe ich (fast) sofort wieder ein ruhiges, mit tiefen Kopf gehendes Pferd.
Mein RL sagt, dass ich mich richtig verhalte: Einfach mein Ding durchziehen, sich nicht imponieren lassen, konsequent "Strafen" bei Austick-Anfällen, weitermachen mit der Sache an der ich gerade bin. Ich zeige auch keine Angst (ich habe auch keine).
Habe gestern einfach mal die Arbeit Arbeit sein lassen und nur geputzt, ne neue Trense anprobiert... Dann habe ich in dieser entspannten Situation auf der Stallgasse einfach mal vorwärts, anhalten, rückwärts im schnellen Wechsel abgefragt (und die super reaktion gelobt). Und zwischendurch "Handauflegen": War erst irritiert, dann fand er es blöd. Ich bin einfach stur geblieben (gut, dass ich ein kleines Pferd habe...) und habe aber Lobeshymnen und Leckerlis fließen lassen, wenn er seine Muskeln entspannt hat. Ein Ansatz von verstehen konnte ich glaub ich erkennen... Macht mir Mut. Ich werde das Handauflegen erstmal außerhalb unserer Arbeitseinheit versuchen zu etablieren. Und dann versuchen, es zu übertragen auf stressigere Situationen.
@kiki: Wenn ich Hand als obere Begrenzung für den Nacken etabliert habe, dann werd ich versuchen, dass mit dem Kappzaum-Zupfen zu kombinieren. Mit Leckerli will ich nur belohnen, aber nicht locken. Mit Leckerli nach unten locken, wird nach hinten losgehen: Dann wird das Hirn nämlich ausgeschaltet

LG Samba