Cubano hat geschrieben:
Und das ist auf den Punkt genau die Prioritätenliste

Aber DAS ist doch völlig unstrittig. Es geht doch um das Maß, sprich: Ab wann ist ein Sitz "gut genug", um weiter zu gehen.
Und da bin ich halt der Meinung: Das kann auch wieder individuell unterschiedlich sein. Sogar abhängig von der "Passung" der Pferd-/Reiterkombi.
Wenn ein Reiter seinem Pferd mit den ihm zur Verfügung stehenden und ausführbaren Hilfen bestimmte Sachen vermitteln kann, dann ist der Sitz dafür auch ausreichend. Auch wenn er schablonentechnisch nicht ins Lehrbuchbild passt.
Habe gestern noch Ausschnitte von der Pariser Veranstaltung der Hofreitschulen gesehen und sofort Rafael Soto erkannt

An seinem Sitz mit Hohlkreuz, den extremen Kopfbewegungen, den wackelnden Beinen. Der sitzt noch nicht mal "gefällig" auf dem Pferd. Trotzdem "funktioniert" seine Hilfengebung. Wer ist denn jetzt tatsächlich so vermessen und möchte nun ernsthaft sagen, er müsse aber erst mal seinen Sitz verbessern, bevor er Pi, Pa (, Po) (weiter-)reiten darf...
@Max: Glück hin oder her

, dann haben deine RL, mögen sie auch noch so mit Abzeichen ausgestattet gewesen sein, den Wortlaut der FN-Richtlinien nicht im Kopf behalten bzw. sich zumindest nicht danach gerichtet. Denn laut der Richtlinien gehört die Reiterhand nun mal geschlossen.
Da der Begriff "klassisch" nicht geschützt ist, wüsste ich allerdings nicht, mit welcher Begründung sich nur eine Reiterei so nennen darf, wenn sie sich einer aktiv treibenden Sitzhilfe bedient... Auch das kann nur ein subjektives Urteil sein.
Na ja, und welche Hilfe "zuerst" kommen sollte... War das nicht sogar Guérinière, der verlangte, zuerst komme die Zügelhilfe, schließlich gehe das Pferd mit dem Kopf voran?
Es macht gerade in der Ausbildung ja auch überhaupt keinen Sinn. Wie esge schon schrieb, weiß mein junges Pferd ja nicht instinktiv, wie es diese Sitzhilfen umsetzen soll. Ein "aus dem Gleichgewicht bringen" zur einen oder anderen Seite, das wird vermutlich spontan funktionieren, aber treiben über den Sitz? Hand und Gerte kann ich aber am Boden schon "erklären". Dann setze ich mich doch nicht auf das junge Pferd und fange an mit dem Sitz zu treiben, was es überhaupt nicht verstehen kann...
edit: Bin wieder zu langsam: @Andrea: Vlt. ist das das Problem, ich bekomme bei aktiv treibendem Sitz immer sofort ein bestimmtes Bild in den Kopf, das ich so nicht haben möchte. Dann lieber ein passiver Sitz, der einfach nicht stört, das ist mir viel lieber.