Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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frieda
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Beitrag von frieda »

Ich stimme da alimat zu, ich reite gerne am Turnier UND liebe meine Pferde!

LG frieda
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amara
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Beitrag von amara »

Schließe mich alimat da an! Obwohl ich seit Jahren keine Turniere mehr reite (mit Sicherheit auch, weil sich der Fokus verschoben hat - was aber mehr bedeutet, mir ist der Aufwand _drumherum_ inzwischen einfach auch zu viel).


Wie viele Leute SUHLEN sich in angeblicher Kunst, betreiben schönste Augenwischerei im Namen der Reitkunst und prügeln auf Turnierreitern herum. :roll:
Sehr vielen "Kunstreitern" würde ein Lichtlein aufgehen, wären sie mal gezwungen auf den Punkt zu reiten. Sehr vielen Turnierreitern wäre geholfen, wären sie gezwungen einmal leicht zu reiten.

Für mich waren Turniere weniger zum Gewinnen da, als auch mehr zur Überprüfung wie die Ausbildung läuft, grade wenn man viel ohne RL arbeiten muss. Obendrein war es auch immer ein schönes Ziel, auf das man hinarbeiten kann.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Einer der schönsten Momente an einem der Turniere dieses Jahr, war das Gefühl der Leichtigkeit in der Prüfung für mich. Und wieso soll es nicht möglich sein, das Reiten nach klassischen Prinzipien und das im Turniersport zu vereinen. Kunst kann für mich eine tolle E-Dressur sein, dazu bedarf es keiner schwierigen Lektion und kein Herumgehampel auf der Stelle (sorry, aber das ist das, was die meisten "Kunst"-Anhänger als Piaffe verkaufen).

Aber damit kommen wir wieder zu einer Diskussion, an der wir uns eh nur im Kreis drehen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

Ja da dreht es sich wohl im Kreis. Ich muss dazu sagen, dass ich früher selbst unregelmäßig Turniere geritten bin und auch immer felsenfest davon überzeugt war, ich könnte mein Pferd nicht mehr lieben und achten. Irgendwann hat sich einiges gewandelt und mittlerweile denke ich darüber wie Manuel.

Egal was man sich einreden will. Man reitet nie nur für sich auf einem Turnier. Man reitet um sich zu präsentieren, sein Pferd zu präsentieren und jeder (und da braucht jetzt keiner was anderes behaupten) freut sich über eine gute Bewertung. Das allein reicht schon aus, um die Reiterei negativ zu beeinflussen.

Exaktes Reiten lässt sich auch zuhause trainieren, bzw. kann man auch mal einfach so auf einer fremden Anlage trainieren. Mache ich immer wieder.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich von den Leuten, die sich heute Richter schimpfen, in einem manipulierten Umfeld das sich Turnierveranstaltung nennt nicht mehr beurteilen lassen werde. Erst vergangenes WE wieder erlebt, Rang und Name geht über Ausbildungsmethode und gutes Reiten. Fängt bei E an und hört im Grand Prix auf.

So jetzt können wir von mir aus wieder zurück zum Thema ;)
frieda
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Beitrag von frieda »

Ja, ich präsentiere gerne mein Pferd am Turnier.
Ja, ich präsentiere auch mich gerne am Turnier.
Und JA, ich freue mich, wenn ein guter Ritt gut bewertet wird!
UND ich finde an all dem nichts Negatives. Seltsame Ansichten, das... :roll:

LG frieda
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amara
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Beitrag von amara »

karldiekatze hat geschrieben:Egal was man sich einreden will. Man reitet nie nur für sich auf einem Turnier. Man reitet um sich zu präsentieren, sein Pferd zu präsentieren und jeder (und da braucht jetzt keiner was anderes behaupten) freut sich über eine gute Bewertung. Das allein reicht schon aus, um die Reiterei negativ zu beeinflussen.
Uffz... was eine negative Einstellung...
Warum reiten wohl so viele Barock-Reiter auf Shows?? Warum gibt es wohl die Gala-Abende der Wiener Hofreitschule??? Warum die Vorführungen in Bückeberg und die Vorführungen von Saumur, an denen auch ein PK teilgenommen hat????????????

Oder ritt PK aus Selbstzweck im Barock-Kostümchen, und der Zweispitz der Wiener ist sicherlich auch nicht fürs Publikum, sondern nur für den Bereiter selber... *lol*

Wohl KAUM, um nur für sich zu reiten. :lol: :roll: :roll:
Warum soll man sich auch nicht präsentieren?? Mein letztes WB war z.B. einer, der ist vor Publikum regelrecht aufgeblüht und hat sich ins Zeug gelegt wie sonst nie. SO GUT wie auf Prüfungen, Unterricht vor viel Publikum oder Vorführungen war der nie.
Scheint ihm offensichtlich Spaß gemacht zu haben. :roll: Übrigens mehr als mir, weil ich ziemlich schlechte Nerven hab und mir vor Aufregung immer das Herz in die Hosen rutscht...
Paula

Beitrag von Paula »

losgelassen und harmonisch und korrekt ausgefuehrt hat in meinen Augen nix mit aufbluehen und sich praesentieten wollen eines Pferdes zu tun.Inneinander versenken passt nicht zu extovertiert strahlen.Turnier kann eine Herausfoderung sein schaff ich es hier beim Pferd zu bleiben es geloest vorzustellen.Chica hat mal so einen Turnieritt eingestellt bei FzP.Wirklich nett.Allerdings gab es kaum Ressonanz drauf.Klar ist ein Pony ohne tolle Gaenge mit einrm Erwachsen drauf.Da macht ein in kontrollierter Spannung vorgestelltes schickes Pferd mehr Eindruck beim Zuschauer
Auf shows sehe ich so gut wie nie geloeste Pferfe.The show must go on....das ist show....mit reellem Reiten hat weder Bueckeburg was zui tun noch inzwischen die Spanische.
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 12. Dez 2012 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

Ich denke das lässt sich auch auf Shows übertragen, wenn auch nicht ganz in dem Ausmaß ja. Kenne sogar Leute, die in Kursen um Längen schlechter reiten als allein und warum? Weil sie versuchen dem Kursleiter und dem Publikum zu gefallen. Finde ich total albern, aber was solls.

Sobald man in der Show/Turnieraufgabe oder was auch immer drin ist, reitet man nach einem vorgegebenen Schema. Man kann nicht mal eben eine andere Lektion reiten, um etwas zu korrigieren oder es dem Pferd leichter zu machen.

Hier wird immer wieder so viel durcheinander geworfen, was nicht zusammen gehört. Turnierreiter, klassische Reitkunst, barocke Reitkunst, Barock-Turnierreitern, Showreiter... Da sollte man schon etwas mehr differenzieren.

Um auf das mit PK einzugehen: Ja er präsentiert sich der Öffentlichkeit, er lebt auch davon, genauso wie die SRS. Allein um schon im Gespräch zu bleiben, muss man sich dann immer wieder zeigen. Das ist Werbung! Das ändert nichts an meiner These.

PS: Ich war vor Jahren mal in der SRS und habe schon mehrmals einem der Oberbereiter bei der Arbeit in einem Dressurstall zugesehen. So erstrebenswert ist das nicht.
FNB
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Beitrag von FNB »

*hüstel* Herr Karl war damals angestellt und bekam dafür Geld. Seine Einstellung hat sich gewandelt, er gibt selber zu, dass er einige Fehler in früherer Zeit gemacht hat :roll: Und damals hat er auch Reiten nicht als Kunst betrieben. *OT aus*
Paula

Beitrag von Paula »

Kunst ?Gekuenstelt ist das meiste das unter Kunst vertrieben wird beim Reiten Keiner muss Kunst betreiben um dem Pferd gerecht zu werden.Locker reicht voellig. GUT das alleine ist eine Kunst.Diese Kunst seh ich bei niemanden der
sich Kunst auf die Fahnen schreibt.Was solls ein geloestes Pferd erkennt ja heute kaum jemand als solches , weil dies so selten zu sehen ist das hier kaum Schulung stattfinden kann.
Karldiekatze du bist 24 bleibe offen und lernbereit du klingst als waerst du so alt wie PK.Eine Lanze fuer Beran brechen will: sie versenkt sich ins Pferd und sucht Harmonie das geht fuer mich in die richtige Richtung.Waehrend andere geckenhaft auf dem Pferd sitzten und sich selbst feiern lassen
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 12. Dez 2012 11:45, insgesamt 2-mal geändert.
karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

Das Interpretieren musst du noch etwas üben FNB :D
Nein, ich war nie in der Branche angestellt und werde es auch sicher nie sein. Und als Kunst bezeichne ich mein Reiten ebenfalls nicht.

In dem anderen Punkt gebe ich dir Recht, ich würde heute ein paar Dinge anders machen als früher. Aber wer würde das nicht? *g*
karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

@Paula: Glaub mir ich bin sehr offen, auch wenn das jetzt wahrscheinlich nicht so rüber kommt ;)
horsman
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Beitrag von horsman »

Oliveira sagte sehr schön:
"Kunst ist die Zusammenführung von Handwerk und Liebe"

Der Punkt ist doch, dass wer sich beim Reiten im Wettbewerb messen will, und wenn er dies konsequent zuende denkt (Zwischenstufen sind sicher möglich aber letztlich eben inkonsequent), dass er antritt um siegen zu wollen, (jedenfalls irgendwann man) und sich damit den Regeln, Masstäben und Kriterien des Wettbewerbs anpassen muss.

Rainer Klimke sagte zu Oliveira bei dessen Besuch in Portugal in den 80ern (sinngemäss):
"Das ist sehr schön was sie machen, aber ich hab nächstes Wochenende eine Prüfung zu reiten".
Genau das trifft den Punkt !

Ein Reiter der das nicht tun muss, kann sich allein den Kriterien anpassen, die ihm das Pferd und der jeweilige Augenblick vorgibt. Dabei kann er im Einzelfall zu deutlichen schöneren Ergebnissen kommen als der Wettbewerbsreiter, er kann sich bei schlechten Ergebnissen natürlich auch verzetteln und selbst was vor machen.

Natürlich ist Wettbewerbsreiten bis zu einem gewissen Punkt nicht gleich schon verwerflich. Hier kommt es eben drauf an, ab wann man welche Kompromisse "für den Richter" eingeht. Ein klitzekleiner Kompromiss ist es aber schon die Prüfungsaufgabe zu reiten, obwohl vielleicht diese eine Übung jetzt gerade in dem Augenblick nicht diejenige ist, die das Pferd in dem Moment benötigt hätte. Bis zu einem gewissen Grad tut dies dem Pferd sicherlich auch keinen Schaden, aber zu Ende gedacht ist es auch inkonsequent.

Ebenso wäre es auch schade, wenn die Reiter, die sich nicht dem Wettbewerb verschreiben wollen, sich niemals der Öffentlichkeit zeigen würden. Die Schönheit der Pferde soll und darf ja auch den Zuschauer erfreuen. Dies z.B. tut A.Beran ja auch mit ihrer "Morgenarbeit". Und sicherlich erfolgt eine solche Präsentation dann auch nie zu völlig uneitlen Zwecken, wie z.B. neue Kundschaft zu werben.

Dennoch bleibt ein Unterschied, nach welchen Methoden ich mein Reiten bemessen lasse.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 12. Dez 2012 12:47, insgesamt 2-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
karldiekatze
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Beitrag von karldiekatze »

Danke horsmän, du konntest es besser ausdrücken als ich.
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Puh....also es gibt entweder Kunst oder Wettbewerb. Was dazwischen ist möglich, aber inkonsequent? Warum das denn wieder?
Ich werde mir das (tatsächlich) nochmal überlegen - fand meinen Weg eigentlich gar nicht so inkonsequent....*nachdenk*

Ich bin auch schon mal bei einem von denen geritten, die angeblich Kunst machen. So schrecklich ging mein Pferd noch nie - weder vorher noch nachher. Das war vorne ziehen und hinten stechen vom Feinsten.
- wie man es ja den bösen FN`lern gerne ankreidet

Wo ich zustimme ist, dass ich in einer Prüfung nichts korrigieren kann. Und? Manchmal tut es zumindest mir gut, die Übung nicht gleich nochmal zu machen, sondern es sacken zu lassen und nochmal zu überlegen, woran es denn lag. In aller Regel war es ich. Und dann versuche ich es beim nächsten Mal besser zu machen. Es hilft meinem Pferd ja nicht, wenn ich die Übung mit dem gleichen Fehler nochmal mache.
Und klar - wenn es nur um`s Gewinnen geht, um Turniere ohne Ende, um Praktiken, die niemandem gut tun, aber zum Gewinnen scheinbar notwendig sind. Da geh ich auch nicht mehr mit.
Aber das andere kann ich persönlich für meinen vermutlich nie endenen Weg zur Kunst durchaus zum Weiterkommen nutzen.

Und ehrlich: diese Begrifflichkeiten sind doch....naja....Wer von uns macht denn wirklich Kunst? Jaaa.....Reitkunst steht fast überall drauf. Aber jeder verwendet den Begriff anders. Solange ich jede Menge Leute kenne, die ihre angebliche Kunst auf strampelnden, festen, gestressten und unausbalancierten Pferden betreiben (und auch hier geht es oft genug um`s Geld und nicht mehr um die reine Liebe zum Tier!) - so lange trifft der Begriff bei mir auf eine gehörige Portion Skepsis und es ist nichts daran besser als woanders.
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