Genau diesen Eindruck habe ich auch. Man muss eben auch im richtigen Moment wieder loslassen können, und das kann Gal aus meiner Sicht. Kurze Korrektur, dann ist wieder gut und weiter geht's. Aber dafür fehlt Rath einfach die Souveränität. Das ist bei allen Pferden schlecht, bei einem sensiblen, sehr intelligenten Pferd wie Totilas kann das aber zur Katastrophe werden.Cubano hat geschrieben:Gal war nämlich in der Lage, den Hengst auch mal machen zu lassen und ihn lediglich zu begleiten. Rath dagegen hat offenbar den Eindruck, das Pferd in jeder Nanosekunde kontrollieren zu müssen – und so reitet er ihn auch. Da ist viel zu viel Druck und "du musst" im Spiel.
Totilas - Eine eigene Klasse?
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Zuletzt geändert von fabienne_x am Di, 11. Dez 2012 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Das genau ist aber in der deutschen Reiterei in heikler Punkt, weil es selten so gelehrt wird, denn das sind zumindest von der Grundsatz-Denke schon die Anfänge von Legerete. Das kann man dem jungen Rath gar nicht mal vorwerfen. Da tut er wahrscheinlich nur das, was man ihm jahrelang seine RL eingetrichtert haben und in tausend Hallen den Jugendlichen heute noch eingetrichtert wird.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Deine Systemkritik in allen Ehren, Horsmän. Aber schau Dir z.B. mal einen Klimke an. Oder seine Tochter. Oder einen H. Schmidt. Oder eine Dorothee Schneider, eine Uta Gräf etc. etc. Das sind samt und sonders "Kinder" der deutschen Reitlehre und machen dennoch nicht andauernd Druck. Ganz ehrlich: Ich glaube, MAR ist für dieses Pferd schlicht noch nicht weit genug. Es gibt nämlich durchaus Pferde, die verlangen nach einer sehr souveränen Führungspersönlichkeit – und genau auf diesen siehst Du mit Druck richtig alt aus.
Was aber weder etwas daran ändert, dass es genug Flachpfeifen in der Bahnmitte gibt, die druckvolles Reiten lehren, noch daran, dass davon rein gar nix in der Reitlehre steht.
Was aber weder etwas daran ändert, dass es genug Flachpfeifen in der Bahnmitte gibt, die druckvolles Reiten lehren, noch daran, dass davon rein gar nix in der Reitlehre steht.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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Ich denke auch eher, dass das etwas mit Vertrauen zu tun hat. Oder auch mit "sich trauen". Mir z.B. hat man eingetrichtert, dass Hengste etwas ganz anderes sind und von einem fernen Planeten kommen. Ich habe höchste Ehrfurcht bekommen, fast schon Angst.
Dann habe ich mal zwei Deckhengste im Rahmen eines Reitkurses geritten. Und das waren feine Kerle! Allerdings war ich grundsätzlich erstmal vorsichtig und habe das Terrain erkundet, wie die nun wirklich so sind. Und meine Güte - es waren tatsächlich Pferde.
Vielleicht gabs diese Phase bei MAR nie? Nach dem Motto "da hast du den großen Totilas, nun mal rauf, und pass ja gut auf ihn auf." Und das hat er vielleicht nach seinem Verständnis auch getan.
Nur Totilas versteht die Welt nicht mehr. Er hat sich bestraft gefühlt, seinen Unmut kundgetan. Tja, das wars vermutlich so ziemlich.
Wie war das noch mit der Anmut und dem Blütenstaub?
Dann habe ich mal zwei Deckhengste im Rahmen eines Reitkurses geritten. Und das waren feine Kerle! Allerdings war ich grundsätzlich erstmal vorsichtig und habe das Terrain erkundet, wie die nun wirklich so sind. Und meine Güte - es waren tatsächlich Pferde.
Vielleicht gabs diese Phase bei MAR nie? Nach dem Motto "da hast du den großen Totilas, nun mal rauf, und pass ja gut auf ihn auf." Und das hat er vielleicht nach seinem Verständnis auch getan.
Nur Totilas versteht die Welt nicht mehr. Er hat sich bestraft gefühlt, seinen Unmut kundgetan. Tja, das wars vermutlich so ziemlich.
Wie war das noch mit der Anmut und dem Blütenstaub?
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Bei den x Händehoch-Reitern von PK frage ich mich allerdings auch, was daran die sogenannten "Anfänge der Legerete in der Grundsatz-Denke" sein sollen.horsmän hat geschrieben:Das genau ist aber in der deutschen Reiterei in heikler Punkt, weil es selten so gelehrt wird, denn das sind zumindest von der Grundsatz-Denke schon die Anfänge von Legerete. Das kann man dem jungen Rath gar nicht mal vorwerfen. Da tut er wahrscheinlich nur das, was man ihm jahrelang seine RL eingetrichtert haben und in tausend Hallen den Jugendlichen heute noch eingetrichtert wird.


Ich hab auch keine Ahnung was vermeintlich falsche Reiterei "nach PK" mit Legerte zu tun hat. Natürlich ist Legerte nicht bloss Hände hoch ! Und PK ist aber auch nicht gleich Legerete - diese Art zu reiten entstand und wurde parktiziert, wohl lange vor seiner Geburt
. Leider hat es manchmal den Anschein, als hätte PK das "erfunden" (denke an an sein geschütztes "Markenzeichen" Schule der Legerete . Das muss ich ihm und auch hier und da der Presse ankreiden, die da leider auch schlecht aufgeklärt hat.
Aber der Grundsatz: "Aktion - Reaktion" bzw. "nur eingreifen um zu verändern, nicht um zu erhalten", das kommt schon aus der Idee der Legerete. OB PK das auch vermittelt - keine Ahnung, aus seinen Büchern gehts jedenfalls hervor.
Wenn das sogar mit der herkömmlichen dt. Reitlehre konform geht - umso besser, allerdings gibt es da nicht ganz weg zu diskutierende Widersprüche.

Aber der Grundsatz: "Aktion - Reaktion" bzw. "nur eingreifen um zu verändern, nicht um zu erhalten", das kommt schon aus der Idee der Legerete. OB PK das auch vermittelt - keine Ahnung, aus seinen Büchern gehts jedenfalls hervor.
Wenn das sogar mit der herkömmlichen dt. Reitlehre konform geht - umso besser, allerdings gibt es da nicht ganz weg zu diskutierende Widersprüche.
Zuletzt geändert von horsman am So, 16. Dez 2012 11:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Horsmän, weißte was: Du kommst uns im Sommer mal besuchen. Dann kannst Du zwei Dinge gleichzeitig erleben: Erstens ein Pferd, was sich wirklich nur leicht (dennoch aber konsequent) reiten lässt und zweitens einen RL, bei dem die Leichtheit der Einwirkung turmhoch über allem anderen steht und der gleichzeitig absoluter Verfechter der SdA ist. Aber das weisst Du ja schon… 

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Nun während man bei Gal sehr oft das descente de main et de jambes gesehen hat und er sich hat einfach mitnehmen lassen, ist es genau das von MAR nicht beherrscht.
Ich bleib dabei, die beiden passen nicht zusammen.
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Wenn jemand ein Prunkpferd verlangt, das freiwillig steigt und lebhaft ist, so muss man wissen, das nicht alle dieser Gaben fähig sind, sondern nur diejenigen, welche mit einer stolzen Seele einen starken Körper verbinden.
Xenophon
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Zum Thema, wie sich die Stile (bzw. Fähigkeiten...) von Gal/Rath auf Totilas auswirken:
http://www.youtube.com/watch?v=sK3TzBuGN0w
Hatten wir zwar glaube ich schon mal, ist aber ein sehr gutes und lehrreiches Video. Sehr sehenswert!
LG, Lou
http://www.youtube.com/watch?v=sK3TzBuGN0w
Hatten wir zwar glaube ich schon mal, ist aber ein sehr gutes und lehrreiches Video. Sehr sehenswert!
LG, Lou
Boah Horsmän, ich wollte Dir jetzt keinen neuen RL aufschwatzen. Ich wollte Dich nur ein ganz klein wenig von einem Vorurteil kurieren…horsmän hat geschrieben:@cubano
na ob ich das Angebot an nehmen werde ... eigentlich bin ich mit guten RL versorgt.

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Nichts anderes hat Horsemän geschrieben, Cubano.Cubano hat geschrieben: Was aber weder etwas daran ändert, dass es genug Flachpfeifen in der Bahnmitte gibt, die druckvolles Reiten lehren, noch daran, dass davon rein gar nix in der Reitlehre steht.
Und @ horsemän, der Schutz des Namens " EdL" hatte ganz konkrete Gründe und nichts damit zu tun, sich als alleiniger Vertreter der Légèreté darstellen zu wollen.
Totilas ist ´ne ganz arme Socke !!!
Gruß S&P