Muskelaufbau, Trainingserfolg, Gleichmaß...

Rund um die klassische Reitkunst

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lalala

Beitrag von lalala »

Fortissimo hat geschrieben:Wie handhabt Ihr das denn mit dem Reiten und Bewegen? Wie oft sitzt Ihr auf dem Pferd und wie lange dauern die Reiteinheiten?
Ich reite selten länger als 45-6omin. Lieber eine knackige kurze und gelungene Arbeitsphase als ewiges Herumgeeier. Mit fortschreitender Ausbildung werden die Einheiten automatisch umfangreicher, weil man einfach mehr zum üben hat. Geritten wird 6-7x pro Woche, allerdings auf 2 Personen aufgeteilt.

Meine Stute wurde täglich gearbeitet, in Ferienzeiten und im Sommer auch gerne 2x täglich. Also eine knackige Dressureinheit und dann eben etwas longieren, ein Ausritt oder Springgymnastik. Da bin ich teilweise vor der Arbeit geritten und abends musste ich dann auch noch mal hin (war sehr gaskolikanfällig und musste deshalb einfach zur Sicherheit abends auch noch mal ran). Das hab ich aber im Sommer auch meist nur 4 Wochen durchgehalten. Später hat dann der Reitzwerg eine Einheit übernommen. Nach Gefühl konnte man auch mal 2 Wochen nur ausreiten/longieren und bekam dann eine geniale Dressurstunde geschenkt.

Beide Pferde sind Arbeitstiere, die werden doof wenn die nicht ordentlich gearbeitet werden und dementsprechend macht es denen nichts aus mal 4-5 Tage am Stück zu schaffen. Ich mache während der Einheit kurze Verschnaufspausen von ca. 1 Runde, diese aber wohl vorbereitet und wirklich nur nach ganz kraftraubenden Dingen.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Das Hafitier wird unterschiedlich bewegt: arbeite ich auf unserer Reitwiese, bin ich ca. 45 Minuten beschäftigt inkl. kurz Handarbeit zum Aufwärmen und warmreiten. Dann arbeite ich meistens sehr konzentriert, weil ich mich bemühe, alles mögliche zu erspüren und zu überprüfen. Zwischendurch immer wieder eine Runde am langen Zügel.

Gehen wir ins Gelände, sind das meisten 1,5 Stunden. Auch da arbeite ich, indem ich auch mal Schenkelweichen, Seitengänge, RR o. ä. einbaue - bin da aber meistens nicht so konzentriert bei der Sache (das Hafitier auch nicht - der hat die Unterscheidung zwischen Reitwiese = "Arbeit" und Gelände = "Bummeln in allen drei Gangarten mit Arbeit durchsetzt" sehr gut raus).

Longiert wird meistens nicht länger als 30 Minuten, obwohl ich auch viel ganze Bahn longiere. Bodenarbeit oder ZL sieht meistens wegen der Konzentration ähnlich aus.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Schoko
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Beitrag von Schoko »

ich arbeite im Schnitt mit jedem konzentriert 20-25 min, Charlchen möchte jeden tag mit mir arbeiten den Kleinen überlasse ich auch schon mal selbst die Wahl ob er arbeiten möchte oder nicht, er steht ja noch ganz am Anfang und soll auch viel Spaß dabei haben. Arbeite ich mit beiden komme ich mit dieser Trainingszeit gut zurecht so ca 30-40 min pro Pferd mit tüddeln und putzen und auch schon mal herumspaßen. mehr würde ich mit Job , kindern , Haus und soweiter nicht auf die Reihe bekommen , bemuskelt sind meine Pferd laut Trainer aussagen recht gut:)
Eure Zeit ist begrenzt, also habt den Mut eurem Herzen und eurem Gefühl zu folgen. Alles andere ist nebensächlich.
(Steve Jobs)
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich bin inzwischen wirklich froh, dass mein Dicker das Rentenalter erreicht hat und ich den nicht mehr wirklich reiten muss. Insofern ist mehr Zeit für Champ, und die braucht er auch.

Als ich beide noch voll geritten habe, habe ich Champ öfter als Handpferd mitgenommen, aber das ist bei Euch ja nicht machbar.

Ansonsten hab ich das immer so gehandhabt, dass ich das flexibel gestaltet habe. Oftmals war es abhängig davon, ob z.B. ein Ritt anstand und Champ entsprechendes Training brauchte, oder ob zum beispiel Reitunterricht war. Ansonsten aber auch einfach nach Lust und Laune, kam ich z.B. gestresst von der Arbeit, dann meide ich es auch heute noch, das Pony zu reiten...

Ich denke, an Deiner Stelle würde ich mal probieren, wie der Schimmel darauf reagiert, mehrere Tage hintereinander gearbeitet zu werden. Wenn Du dann deutlichere Fortschritte erkennst, dann würde ich versuchen, ihn mind. 2 besser 3 Tage hintereinander zu reiten und dann vielleicht 1-2 Tage Speedy.

RB geht gar nicht? Hattest Du für Speedy nicht mal eine?
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Hm, ich glaube was das Reitpensum angeht war und bin ich eine Ausnahme mit meinen Pferden.

Die Vollblutstute habe ich in Vorbereitung auf kleine Distanzritte sehr regelmäßig (i.d.R. 5x in der Woche) geritten. Das war in unseren ersten gemeinsamen Jahren, danach je nach Laune 2-3x, dann auch wieder einige Wochen noch weniger, sicher waren vielleicht mal Wochen dabei, in denen sie öfter geritten wurde.

Kondition und Muskulatur haben ich in den "Reitphasen" sehr zügig entwickelt.

Das Pony habe ich von Beginn an nur 2-3x wöchentlich geritten - und auch das hat erkennbare körperliche Fortschritte gebracht.

Ich weiß aber nicht, ob und wie sehr sich eine Offenstallhaltung da anders bemerkbar macht als eine Boxen-Weide-Kombi zB. :?:

Pony ist vom Kopf her auch unkompliziert, Frau Vollblut war eher eine Hektikerin, bei ganz kontinuierlichen Reit-Phasen (zB in der Kinderferienbetreuung 6 Wochen lang fast durchgehend täglich im Sommer) war sie was ihre Aufregung mit neuen Situationen anging ruhiger, aber andersrum hat sie wenn neue Dinge im RU anstanden meist nach einer Pause - gerne auch mal ein paar Wochen - plötzlich "geschnallt" und verarbeitet.

Ein Jungpferd (4jährig) das ich momentan in den Reitanfängen beobachten kann entwickelt sich sichtlich, wird bei weitem nicht täglich geritten, müsste nachfragen, meine um 2x pro Woche.
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Wie oft / wie lange:

Meine WB-Stute (steht nachts in der Box, tagsüber in großer Gruppe auf großer Hangkoppel) tut jeden Tag was. Wenn sie länger nichts tut nervt sie eher mal die anderen Stuten...

Arbeitseinheit beim Reiten ist oft aber nur 30-45 min im Sommer, wenn sie direkt von der Koppel kommt braucht sie keine lange Aufwärmzeit. Handarbeit (Langzügel) war am Anfang nach 20 min bei uns beiden Schluss mit der Konzentration, jetzt auch max. 40min. Longieren nie länger als 30min. Ausreiten am Wochenende auch mal länger... Trotz der kurzen Einheiten wird sie langsam wieder zu einem kleinen Kraftpaket.

In einer langen Reha-Zeit ging sie Monatelang nur am langen Zügel, davon 3 Monate nur Schritt (allerdings mit vorsichtig seitwärts etc. für den Kopf). Nach 5 Monaten war nur wenig Muskelabbau zu sehen, allerdings sind wir gegen das Bauchwachstum nicht angekommen. Da hilft nur Galoppieren bei ihr.

Noch eine Frage: muss dein Doch-nicht-Rentner geritten werden? Ich frage weil du so immer vergleichst was er nicht mehr kann. Wenn du ihn für eine Weile umstellen würdest auf Langzügel könnt ihr miteinander was lernen und er kann dann was, was der andere nicht kann. Langzügel würden auch mehr einrahmen/Sicherheit geben auf der blinden Seite. Oder andere Bodenarbeit, die seitwärts und so etwas beinhaltet. Oder Longieren mit Stangengassen und Handwechsel und Volten und ganze Bahn? Neue Aufgaben geht man finde ich positiver an als wenn man nur an Erhalt denkt und dann beide immer was vermissen finde ich.

Auch habe ich bei einer 20-jährigen Stute mit wohl nur noch 1/3 Lungenvolumen die Erfahrung gemacht, dass Aktivierung des Rückens (sie musste erst einmal übertreten lernen) zu viel besserer Atmung führte (sie kam dann mit 24er Atmung aus einem kleinen Springparcours wo sie vorher nach 2 Hallenrunden Galopp gekeucht hatte). Solange der Rücken nicht hoch kam, hat die Bauchmuskulatur tragen müssen. Atmen gegen dauergespannte Bauchmuskeln ging wohl einfach nicht...
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