Wie Schulterlastigkeit korrigieren?

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bea
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Wie Schulterlastigkeit korrigieren?

Beitrag von bea »

Ich mal wieder mit meinen ewigen Handarbeitsproblemen... :oops:

Dieses Mal :wink: :
Meine RB ist rechts stark schulterlastig. Bei der Handarbeit auf rechter Hand hat er nun daher die Tendenz, über die innere Schulter nach innen zu fallen (im Extremfall richtiggehend gegen meine Hand). Erschwerend kommt hinzu, dass ich mich selber auf dieser Hand weniger gut kontrollieren kann resp. meine eigene Koordination nicht 100%ig klappt...
Wenn ich ihn nun über den Aussenzügel stabilisieren will, dann macht er sich sofort fest im Hals, nimmt allenfalls Aussenstellung an, belässt das Gewicht aber auf der inneren Schulter. Wenn ich die Stellung dann wieder innen korrigieren will, dann verbiegt er sich richtiggehtend im Hals, indem das Genick zwar nach aussen kippt, der Hals aber steif nach innen drückt und er ganz fest wird. Das Gewicht bleibt dabei immer auf der inneren Schulter. Ich habe auch schon versucht, ihn mittels Arrêts innen anzuheben, aber dann macht er sich auch steif.
Meine Frage also: Wie kriege ich das Gewicht da weg?

Danke und LG, Bea
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skippi
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Beitrag von skippi »

Hi Bea,
hast dus schon mal mit Volten in Konterstellung probiert?
Das hat mir Bea Borelle beim Skipper empfohlen um ihn von einer Bestimmten Schulter zu kriegen.
Vieleicht erinnerst du dich noch daran :wink:

Ich hoffe es hilft dir

Liebe Grüße Christina
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bea
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Beitrag von bea »

Hallo Christina

Nein, das habe ich noch nie versucht. Stimmt, jetzt wo du es erwähnst, erinnere ich mich... Ich werde das auf jeden Fall mal versuchen und schauen, wie er reagiert; danke. :)

LG, Bea
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skippi
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Beitrag von skippi »

Hi Bea,
bitte,
Bin schon sehr gespannt zu hören ob es dir hilft
:D

Liebe grüße christina
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skippi
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Beitrag von skippi »

Hi Bea,

und hast du es schon ausprobiert?
Bin wirklich sehr gespannt!!!!!!!

lg christina
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bea
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Beitrag von bea »

Hallo Christina

Am Dienstag, als ich Handarbeit gemacht habe, wütete draussen der Schneesturm. :roll: Unsere Priorität war dabei einfach vordergründig ein lockerer, langer Hals - geradeaus, ohne Stellung. :wink: Alles andere wäre unmöglich gewesen zu verlangen...
Ich hoffe, nächstes Mal haben wir mehr Ruhe drin, so dass ich auch wieder auf anderes achten kann... :wink:
Ich werde berichten.

LG, Moni
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muppet
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Beitrag von muppet »

Ich möchte mich hier mal mit meiner ähnlichen Frage anschließen, um keinen neuen Thread zu starten, es geht dabei aber ums Longieren:

Wie korrigiere ich das Fallen auf die Vorhand, besonders eben die innere Schulter, beim Galopp (vor allem linke Hand)?

Ich bekomme sie im Trab vorne recht gut aus dem Sand. Arbeite viele Übergänge (auch zum Halten), Tempiwechsel, Zirkel verkleinern u. Vergrößern, Stangen, Wandern in der Halle mit Volten usw. und achte dabei sehr auf den Motor.
Aber bei der Galopparbeit kippt die Dame immer auf die innere Schulter. Versuche sie durch kurze Repriesen, wenige Sprünge Galopp-Trab (auch Schritt-Galopp), zu fordern, aber sobald ich sie länger galoppieren lasse hängt sie wieder drauf.

Ich muß dazu sagen, daß die Galopparbeit an der Longe schon immer eine Schwäche war und ich auch nur noch selten longiere, wegen Beinproblemchen. Aber hin und wieder eben gerne doch, vor allem auch zur Einleitung für Stangenarbeit, und deswegen suche ich nach einem Tipp, wie ich das Problem korrigieren kann. :?:

P.S.: Bei der Doppellongenarbeit hab ich das ähnliche Schlangenhalsproblem wie Bea.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wie sieht es denn auf der Hand mit dem Biegen aus?

Ist natürlich schwer von hier zu beantworten woran es bei deiner liegt.

Bei meinem habe ich es auch auf einer Hand, das ist sseine schlechte, wir arbeiten daran mit Biegung fordern, dadurch tritt er Hinten mehr in den Schwerpunkt und entlaßtet die VH. Das geht aber nicht von heut auf morgen, jedesmal etwas länger longieren, wenn er auf die VH fällt, Biegung vordern ansonsten lieber tempi zurücknehmen und erneut Biegung erarbeiten.
Die Kraft in der HH fehlt am Anfang noch, die mußt du dir erstmal durch Arbeitseinheiten die du langsam erhöhst erarbeiten.
skippi
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Beitrag von skippi »

Hallöle Bea,
wie siehts denn aus hast jetzt mal das mit den Kontervolten probiert?
Bin echt neugierig obs klappt :D

Liebe Grüße Christina

PS Wann kommst du uns mal wieder besuchen? :D
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Bernie
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Schulterlastigkeit korrigieren - Pferd geraderichten

Beitrag von Bernie »

Hallo!

Wenn ein Pferd zB auf die rechte Schulter fällt, ist es meist links hohl.

Links geht die Biegung scheinbar sehr leicht, obwohl hier meist die Hinterhand ausfällt. Rechts ist der innere Zügel gerne eine Stütze (wenn er denn auch da ist) und es ist alles sehr "schwer".

Generell möchte ich ein Pferd vom ersten Schritt an der Hand in Richtung Geraderichtung arbeiten. Das ist sozusagen das Überthema, das über allem steht. Viele Wege führen nach Rom. :)

Ein Pferd, das links hohl ist, arbeite ich auf der linken Hand mit "mehr" Abstellung als rechts, aber mit WENIGER Biegung. Viel Biegung auf der hohlen Seite verlagert wieder Gewicht auch die ohnehin überlastete Schulter.

Auf der festen Seite (hier rechts) arbeite ich mit WENIG Abstellung, aber mit VIEL Biegung. Nicht nur Halsbiegung, Achtung, Biegunge vom ersten Halswirbel bis in die Schweifwirbel.

Wie erreiche ich die Anfänge? Ich stelle das Pferd nach einem Aufwärmen geschlossen hin und hole mir im Stand die Hüfte vor. Also durch Biegung des Halses kommt beim unverdorbenen Pferd die gleichseitige Hüfte vor (Blick drauf, schaukelt kurz vor). Sprich, Biegung vorne = Biegung hinten.

Dies dreht sich im Laufe der Ausbildung dann um, aber mit einem rohen Pferd beginne ich ja mit der HA und habe anfangs nur das Maul zum Kommunizieren.

Nun lasse ich das Pferd antreten, löse innen ab und treibe kurz darauf nach, Gerte in Schenkellage. Das Vorwärts anfangs je nach Pferdetyp individuell, untertourig oder schneller.

Das Pferd wird mit der Zeit so fein, dass ich nur mit meiner Körpersprache und mit "Hand auflegen" auf Schulter, das Gewicht verlagert wird, danach treibe ich sofort das innere Hinterbein unter.

Wichtig ist, immer sofort nachgeben und loben und kurze Reprisen, so wird das Pferd fein und bleibt motiviert.

Impressionen von unserer Handarbeit (nur sehr kleiner Ausschnitt):
http://www.reitkunst-klassisch.info/gal ... -2007.aspx

lg

Bernie
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angenita
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Beitrag von angenita »

Schoene Bilder von deinem Pferdchen - und ein sehr schoenes Pferdchen isses auch! Vielleicht kannst du ja ein Thread im Fotoalbum einstellen? :wink: :wink:

LG Angenita
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bea
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Beitrag von bea »

@Skippi: Es klappt nicht wirklich... :oops: Durch die Aussenstellung macht er sich auch kurz im Hals, so dass ich das nach Kurzem wieder gelassen habe. Wir haben momentan sowieso einige Probleme mit der Lockerheit, und diese hat erste Priorität vor der Biegung. Sobald er sich v/a zu strecken beginnt und ich den Kontakt geschickt halte (gelingt nicht immer :wink: ), kommt er auch minim von der Schulter, und damit begnüge ich mich im Moment.
Wann ich wieder mal nach Freiburg komme, weiss ich nicht; wird aber sicher irgendwann mal wieder sein. :D

@Bernie: Schöne Bilder!
"Mein" Pferd kombiniert Schulterlastigkeit rechts mit einer rechten hohlen Seite, was das Ganze noch etwas verkompliziert :? Wie oben geschrieben arbeite ich momentan über die Losgelassenheit, gehe also auch schrittchenweise immer wieder zurück, fordere nichts Grosses von ihm. Sobald er sich zu dehnen beginnt, gehe ich aber zu den Seitengängen über, damit er sich auch nicht zu langweilen beginnt, denn im Prinzip sollte er das alles ja schon beherrschen. Über die Seitengänge arbeite ich dann weiter an der Stabilität der Schulter.

Mal schauen, wie das weiter geht... Grosse Fortschritte haben wir nicht gemacht, da ich das Pferd momentan nur einmal die Woche arbeite und die Besi ihn im Moment kaum an der Hand arbeitet, aber kleine Fortschritte gibt es.

LG, Bea
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