Für und Wider des Ausbindens

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Donna
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Registriert: Do, 30. Jan 2014 20:31
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Beitrag von Donna »

guck mal hier Ulrike
grisu hat geschrieben:
Ulrike hat geschrieben: ...

Was mir gestern bei dem Gespräch so einleuchtete, war das Argument des Drucks auf die Laden, die das Pferd dann zum Kauen animieren soll.
....
LG Ulrike
Was sich mir nicht ganz erschließt: Warum möchtest du mechanisch einen Druck auf die Laden erzeugen (bei dem Gummiding übrigens ein Dauerdruck)? Und bei der Kopflonge: Warum möchtest du bei einem Pferd in diesem Ausbildungstadium Paraden geben, die auf Maul und Genick wirken (wie das beim Reiten auf diese Weise nie der Fall sein wird)? Ich habe schon weit ausgebildete Pferde mit Kopflonge gearbeitet und selbst da muss man höllisch aufpassen, denn das Ding hat eine große Gewalt. Wenn das Pferd erstmal anfängt, die Einwirkung als unangenehm zu empfinden, hat man den Salat. Dann ist das gesamte muskuläre Gleichgewicht gestört.

Lass das Kerlchen doch erstmal ein bisschen sein Gleichgewicht finden. Wenn du ihn zu sehr im Maul manipulierst und ihm keine Ruhe lässt, hat er da keine Chance und du bekommst von vornherein einen leider gestörten Dialog mit deinem Pferd. Das Chambon erreicht, dass er sich fallen lässt und sich in einer nicht gezwungenen Haltung ausbalancieren kann, ohne gestört zu werden. Wenn er das nicht mag (gibts auch), longier ihn am Kappzaum. Ganz ehrlich, nach dem was dein Pferd bis jetzt brav mitgemacht hat, ist der Kappzaum sicherlich kein Schock für ihn. :wink:

Grundsätzlich ist es vielleicht nicht ganz der richtige Zeitpunkt als nicht ganz so erfahrener Longenführer bei einem jungen Pferd in die eigene Lern- und Experimentierphase zu gehen. Überleg dir doch einfach mal deine Prioritäten (sinnvoll bspw. im Takt Schritt, Trab und Galopp auf einer einigermaßen sauberen Kreislinie, an der Hand ein bisschen seitwärts) und reit das Kerlchen erstmal an.
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Donna,

ich mag Deine ausgefeilten Texte...


Was willst Du sagen?

Da ich ein Freund der Kopflonge IN DER ARBEIT, WIE SIE MEIN REITLEHRER ZEIGT bin,

kann ich mittlerweile erfreuliche Veränderungen an der Longe verzeichnen, die anders sind, als die Ergebnisse in der Arbeit unter dem Sattel.

ER geht völlig taktrein, geht auf Stimme, durch das Treiben am Sattelgurt, ist die jeweils geforderte Biegung schön möglich, er geht leicht in die Übergänge, hat ein ruhiges Maul, er lässt den Hals schön fallen, ohne die Aktivität der HH zu vernachlässigen.
Seine Schritte sind leise, kein Gehämmer, das man bis Frisco hört, etc.

Auch auf der im letzten Jahr für ihn sehr sehr schwierigen rechten Seite ist es deutlich besser geworden, aus der Giraffe wird ein sich besser haltendes Pferd und auch die Unruhe schwindet.

Er tritt hinten schön eng, UND, wenn ich die Hand wechsele und somit die Longe umhänge, dann hängt sie immer leichter.

Tobt er mal ab, habe ich eine genügend lange Longe, ihn nicht gleich festhalten zu müssen.

Wir beide kommen gut miteinander an der Kopflonge aus, da ist, sagen wir mal, wenig Gewalt im Spiel, ich behaupte mal, auf dem gleichen Niveau, wie es halt an der Longe passieren kann.

Aber, schön, immer mal wieder in solche Fragestellungen zurückgeschickt zu werden, um noch mal zu reflektieren. :)


LG
Ulrike
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