Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

:lol: :lol: :lol:
super Edelweiß !
:lol: :lol: :lol:
Danke, man muss halt nur wissen, WO man suchen muss....
Zuletzt geändert von saltandpepper am Sa, 26. Dez 2015 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Heute hatte ich Besuch von einer lieben Freundin, die netterweise ein paarmal kurz draufgehalten hat. Daher eine kleine Verlaufsdoku, 4 Wochen später. :

https://www.youtube.com/watch?v=uq8dIxTkaOY
https://www.youtube.com/watch?v=npcgvYlpQn4

https://www.youtube.com/watch?v=0rvKsUT6uPs
Trissa
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Beitrag von Trissa »

Whow! :shock:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

... und was mich noch glücklicher macht : eendlich habe ich die Ursache für den schrööööcklichen Sand im Getriebe herausgefunden :
https://cloud.web.de/ngcloud/external?l ... .hackenjos

nachdem sich die Wurzel allen Übels nun gezeigt hat, müssen wir über entsprechende Maßnahmen nachdenken .....
esge
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Beitrag von esge »

OFFENSTALLHALTUNG! Igitt!!!
Nicht nur, dass da Sand ins Getriebe kommt - man hört auch immer wieder von Pferden, die da auseinander fallen! ganz zu schweigen von absonderlichen Fellveränderungen bis zur kompletten Unkenntlichkeit der armen Tiere.


Und die letzten Filmaufnahmen beweisen wiederum deine Unfähigkeit, die Reitlehre zu verstehen, S+P: Das arme Pferd läuft ja komplett schief an der Wand entlang. Das auch noch in mehreren Variationen. So kommt es neben den gefürchteten Einbahnstützen am Ende auch noch zu Zwei- oder Mehrbahnstützen. Das sollte unbedingt Bild für Bild analysiert werden. Tss!


Da ich leider Ende November etwas absorbiert war kann ich leider nicht phasengenau sagen, inwieweit sich Fiona seither verbessert hat. Aber der allgemeine Eindruck ist bereits wieder etwas stabiler. Und der Eifer der Kleinen zaubert einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht :-)
Loslassen hilft
Susanne3000
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Beitrag von Susanne3000 »

Sehr schöne Arbeit!
Respekt gegenüber Mensch und Tier!
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Vielen Dank für deine Erklärungen S&P!

Ich habe die Erfahrung gemacht dass sich alles aus der Bodenarbeit unmittelbar in den Sattel übertragen lässt, wenn man es von unten mit der gleichen Hilfengebung erarbeitet hat. D.h. unter Umständen dass es aus einer bestimmten Führposition nicht zu transferieren ist, aus einer anderen dagegen schon. Da ich mein Pferd quasi nur vom Boden ausbilde kann ich ganz sicher sagen, dass nach einer guten Vorbereitung alles unmittelbar zu transferieren ist (wenn es der Reitersitz zulässt). Ich teste nur gelegentlich vom Sattel aus inwieweit meine Hilfen unmittelbar durchkommen oder nicht, das was nicht sofort gelingt arbeite ich weiter/ anders von unten und probiere es später erneut um die Qualität meiner Boden-/Handarbeit damit zu überprüfen. Bisher war es mit wirklich allen Dingen so, dass sie nach einer umfassenderen/anderen Vorbereitung am Boden später sofort anbrufbar waren.

Beispiel Kruppeherein: ich kann von innen führen und die Gerte als äußeren Schenkel über den Pferderücken verwenden, ich kann von außen führen und meinen Handrücken als äußeren Schenkel andrücken, ich kann die Schultern zwischen den Zügeln führen/ meine Gerte zur Führung der Schulter verwenden und/ oder meinen Körper innen/ außen. Und wenns dann von oben immer noch nicht direkt klappt installiere ich das Kruppeherein auch noch an der Longe/ in der Langzügelarbeit und dann bin ich absolut sicher, dass keine Frage mehr aufkommt. Und das hat dann nichts mit dem Erlernen einer "Zirkuslektion" zu tun, sondern damit das Pferd aus allen Führpositionen so zwischen meine Hilfen zu stellen, dass ich es von überall (im weiteren Verlauf also auch von oben) zwischen meinen Hilfen FÜHREN kann. Wenn dies nicht gegeben ist hat die Bodenarbeit leider wenig Wert für die Vorbereitung des Reitpferdes.

Wie dem auch sei: natürlich KANN man auch nur/eher/mehr von oben arbeiten. Ich machs halt anders, weil ich es muss wenn ich mein Pferd nicht überlasten will. Deshalb ist es "mein Thema" und es fällt mir direkt auf wenn ich -wie hier- diesbezüglich eine vermeintlich ungenutzte Ressource sehe. Das heißt jedoch keinesfalls, dass ich dieses Vorgehen in irgendeiner Art verurteile!

Was Donna meint sehe ich als phasenweise starke Vorderlastigkeit durch die tiefe Dehnungshaltung. Dadurch wird die natürliche Bewegung für kurze Sequenzen verschlechtert statt verbessert. Die Erklärung hierzu hat S&P gegeben, das ist mAn schlüssig und wird mit diesem Pferd gewiss zum Ziel führen. Mit einem anderen (schlechter veranlagten/ stark bergab gebauten) Pferd müsste man dieses Vorgehen vielleicht noch mal überdenken. Letzendlich denke ich, gibt es hier (wie so oft in der Reiterei und auch sonst im Leben) nicht nur "schwarz" und "weiß"- sondern mehr oder weniger "richtiges" dazwischen. Was für das eine Pferd gut ist kann das andere zurück werfen, was in einem Moment richtig ist kann in einem anderen völlig falsch sein. Was gut ist, kann sogar gleichzeitig für eine andere Sache schlecht sein! Die Ausbilderin des Pferdes hat damit offensichtlich schon mal gute Erfahrungen gemacht, und diese sind selbstverständlich gültig. Ich habe andere gemacht- die genauso richtig sind, denn wir arbeiten mit völlig verschiedenen Pferden, in unterschiedlichen Ausgangssituationen und mit verschiedenen "Werkzeugen". Das ist doch das tolle an so einem Forum, dass wir uns zu verschiedenen Sichtweisen/ Problemen/ Pferden, Ausbildungswegen und Erfahrungen austauschen können um voneinander zu lernen und zu profitieren. Wer sich dem verschließt und nur zum meckern hier ist, ist selber Schuld!

Gruß und (falls man sich nicht mehr schreibt) einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Rusty072009 hat geschrieben:Vielen Dank für deine Erklärungen S&P!

Ich habe die Erfahrung gemacht dass sich alles aus der Bodenarbeit unmittelbar in den Sattel übertragen lässt, wenn man es von unten mit der gleichen Hilfengebung erarbeitet hat. D.h. unter Umständen dass es aus einer bestimmten Führposition nicht zu transferieren ist, aus einer anderen dagegen schon. Da ich mein Pferd quasi nur vom Boden ausbilde kann ich ganz sicher sagen, dass nach einer guten Vorbereitung alles unmittelbar zu transferieren ist (wenn es der Reitersitz zulässt). Ich teste nur gelegentlich vom Sattel aus inwieweit meine Hilfen unmittelbar durchkommen oder nicht, das was nicht sofort gelingt arbeite ich weiter/ anders von unten und probiere es später erneut um die Qualität meiner Boden-/Handarbeit damit zu überprüfen.
Und was ist dein langfristiges Ziel? Möchtest Du dein Pferd später dann auch mehr reiten oder arbeitest du sowieso lieber vom Boden aus?
Oder reitest du dann stattdessen andere Pferde?

Ich sehe den Nachteil dieser Vorgehensweise halt darin, dass man halt nicht reitet (wenn es einem nicht wichtig ist, dann ist das natürlich kein Problem). Ich arbeite auch gern vom Boden, aber ich möchte halt z.B. auch reiten lernen und als Freizeitreiter kommt man eh so selten aufs Pferd, wenn ich da an Leute wie Uta Gräf denke, dann komm ich mir mit meinen 3-4x die Woche eh völlig hoffnungslos vor. Und ich merke schon, dass ich mich selbst reiterlich nur verbessere, wenn ich so 3-4x die Woche dran bleibe.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Angelehnt an den Grundsatz "Die Dressur ist für das Pferd da, und nicht das Pferd für die Dressur" möchte ich meinem Pferd eine möglichst intensive Förderung seiner körperlichen und mentalen Fähigkeiten bieten und es durch die Gymnastig langfristig gesund halten. Dabei ist es fürs Pferd erst mal völlig unerheblich auf welchem Weg es diese Förderung erfährt- also ob geritten oder nicht.

Wenn er die notwendige Tragfähigkeit entwickelt hat seinen eigenen Rumpf UND mein Gewicht zu tragen dann wäre das umso besser, aber so lang das nicht möglicht ist, ist die Belastung durch das Reitergwicht größer als der mögliche Nutzen. Ich reite auch gerne und würde das gerne öfter machen, aber die (Rücken-)Gesundheit meines Pferdes hat oberste Priorität. Zum Verständnis: ich bin sehr schwer und die Tragfähigkeit meines Pferdes (im Verhältnis zu meinem Gewicht) reicht nicht aus um ihn regelmäßig zu reiten.

Mein Leben ist die Dressur, der Tanz mit dem Pferd, die völlige Harmonie und das mit der Ausbildung steigende Gleichmaß der Beweungen. Dabei durfte ich feststellen, dass sich diese Harmonie nicht nur auf dem Pferd, sondern auch vom Boden aus erreichen lässt. Ich liebe das Gefühl, wenn er leicht wie eine Feder an meiner Hand beginnt zu tanzen und eine leichte Drehung meiner Schultern ausreicht um ihn in die ein oder andere Richtung vorschwingen zu lassen. Dieses Gleichmaß der Bewegung, diese Momente der Leichtigkeit sind es, die mich immer weiter streben lassen und mir größte Motivation geben, vom Boden aus zu erreichen was vom Sattel aus (noch?) nicht möglich ist.

Weiterhin habe ich lernen dürfen, dass für mich nicht "viel Zeit auf dem Pferderücken" zum Ziel führt, sondern "effektiv genutzte Zeit". Früher bin ich täglich durchschnittlich 1h geritten und habe meine Schwächen dabei nur sehr langsam verbessern können. Heute reite ich 10min/Woche und komm damit effektiver vorwärts als in all den Jahren zuvor. Weil ich mein Pferd, mein inneres Bild, meine Hand und mein Timing bereits im Vorfeld schule und ich die 10min reiten dann hochkonzentriert nutze um (nur) an meinem konkreten Sitzproblem arbeiten zu können. Andere Probleme gibt es dann nicht mehr, denn die sind bereits am Boden gelöst. Weder muss ich mich mit Verständnisfragen auf dem Pferd befassen, noch rumprobieren, noch eine Fähigkeit beim Pferd etablieren oder etwas korrigieren. Ich weiß vom Boden sehr konkret wie es aussieht was ich will, wie ich dahin komm und wie es sich in meiner Hand anfühlt. Ich konzentriere mich am Ende nur noch auf die Fähigkeit meinen Sitz auzubilden bzw. das Pferd an meinen Sitz zu bringen. Das vereinfacht das reiten lernen wirklich erheblich, weil man quasi sofort spürt wenn man und warum man das Pferd bei der Ausführung einer Bewegung stört bzw. welches Defizit in der Ausbildung des Pferdes noch besteht. Ich bin also der festen Überzeugung: nicht die Quantität der Reiteinheit ist entscheidend, sondern die Qualität. Je weiter ausgebildet das Pferd ist und je intensiver der Unterricht (oder das Selbststudium) desto effektiver lernt man.

Weiterhin wird unser Pferd im Einspänner gefahren, hier kommt mir die Förderung am Boden natürlich ebenso entgegen um vor dem Wagen nicht irgendetwas erklären zu müssen was sich im Zug einfach unnötig schwer gestalten würde.

Gruß
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Deine Begeisterung für die Dressur von Boden aus kann ich inzwischen verstehen. Aus gesundheitlichen Gründen darf ich nicht mehr reiten, weil ich mich keinen Erschütterungen mehr aussetzen kann und darf (Halswirbelsäulen-Problematik). Anfangs fehlte mir, die ich 45 Jahre lang intensiv geritten bin, sehr sehr viel. Das Umschwenken auf die Bodenarbeit hielt ich für eine (eher klägliche) Notlösung.
Inzwischen weiß ich aber, was Du meinst. Ich staune, wie sehr es mit fortschreitender Übung am Boden ebenso zu einem quasi Verschmelzen mit dem Pferd kommt, wie fein und präzise die Verbindung wird, wie breit das Spektrum an Lektionen ist, das man erarbeiten kann. Und wieviel Spaß die Pferde daran haben. Welchen Feuereifer sie entwickeln. Das hätte ich mir vorher nie träumen lassen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Die gewichtslose Arbeit mit dem Pferd ist auch für mich eine wundervolle Sache. Allerdings reite ich NOCH lieber. Da meine Zeit im Sattel nicht bis in alle Ewigkeit mehr gehen wird, schließlich reite ich schon länger, als ich in diesem Leben noch werde reiten können :cry:
Ich warte also einfach geduldig, bis ich nicht mehr reiten kann und dann werde ich meine gewichtslose Arbeit perfektionieren 8) .
Und still hoffe ich inständig, das dauert noch ein Welchen... :wink:
:P
Wenn ich dann wiedergeboren werde :lol: versuche ich mich dann weiter am reiten....
Und irgendwann kann ich es dann vielleicht mal RICHTIG gut ! :jump1: :jump1:

Spass beiseite !
Ich wünsche euch einen tollen Start in ein glückliches, gesundes und erfolgreiches 2016
Kommt gut hinüber!
Herzlich Heike
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Dankeschön, Dir auch!

Och, H.H. Isenbarth ist sogar noch mit über 80 geritten. Das schaffst Du bestimmt auch. Weiter so und viel Freude an Deiner Fiona :D
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ja, aber ich reite seit 44 Jahren... Länger wirds nimmer :lol:
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jannie
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Beitrag von jannie »

ach komm - Bill Dorrance hat mit über 90 Jahren auch noch ein Jungpferd eingeritten. Brauchte zwar einen Flaschenzug um den Sattel aufs Pferd zu kommen, aber das soll ja jetzt nicht das Problem sein 8)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

:lol: na dann... :lol:
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